Die Krankenversicherung und ihre Beitragsbemessungsgrenze Was ist die Beitragsbemessungs­grenze und wie hoch ist sie?

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Das Wichtigste in Kürze

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung?

Die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung ist ein festgelegter Einkommensbetrag, bis zu dem deine Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung erhoben werden. Wenn du mehr verdienst, wird der übersteigende Betrag nicht zur Berechnung der Krankenversicherungsbeiträge herangezogen.

Diese Beitragsgrenze bezieht sich nicht nur auf die Krankenversicherung, sondern auch auf die Pflegeversicherung. Darüber hinaus gibt es eine weitere Beitragsbemessungsgrenze für die Arbeitslosenversicherung und die gesetzliche Rentenversicherung.

Fünf Fakten zur Beitragsbemessungsgrenze

  1. Die Beitragsbemessungsgrenze legt ein Limit für Sozialversicherungsbeiträge fest, um die übermäßige Belastung von Menschen mit hohem Einkommen zu verhindern.
  2. Sie beeinflusst direkt die Höhe deiner gesetzlichen Krankenversicherungsbeiträge. Übersteigt dein Gehalt die Grenze, bleibt der Beitrag konstant.
  3. Jährlich wird die Beitragsbemessungsgrenze neu festgelegt, basierend auf der allgemeinen Einkommensentwicklung und Bruttolohnsteigerungen.
  4. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es in der privaten Krankenversicherung (PKV) keine Beitragsbemessungsgrenze.
  5. Für die PKV ist die Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze) wichtig, die bestimmt, ab welchem Einkommen du in die private Krankenversicherung wechseln kannst.

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Gründe für die Grenze

01 Wieso gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze?

Die Beitragsbemessungsgrenze existiert, um eine Obergrenze für die Beiträge zur Sozialversicherung festzulegen, die von deinem Einkommen berechnet werden. Sie sorgt dafür, dass Personen mit hohem Einkommen nicht unverhältnismäßig hohe Sozialversicherungsbeiträge zahlen.

Sie reflektiert auch den Grundsatz der Beitragsäquivalenz in der Sozialversicherung, das heißt, die Höhe deiner Beiträge spiegelt bis zu einem gewissen Grad den Umfang der Leistungen wider, die du potenziell erhältst.

Auswirkungen auf Beiträge

02 Welche Auswirkungen hat die Beitragsbemessungsgrenze auf deine Krankenversicherungsbeiträge?

Die Beitragsbemessungsgrenze wirkt sich direkt auf die Höhe deiner Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung aus. Sie bestimmt, bis zu welchem Teil deines Einkommens Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung berechnet und abgeführt werden.

Übersteigt dein Gehalt die Beitragsbemessungsgrenze, wird der darüber liegende Betrag nicht zur Berechnung der Krankenversicherungsbeiträge herangezogen. Mit anderen Worten: Auch wenn du mehr verdienst, bleibt dein Krankenkassenbeitrag ab einem gewissen Punkt gleich hoch.

Ein Beispiel: Die Beitragsbemessungsgrenze für die Krankenversicherung liegt 2024 bei monatlich 5.175 Euro. Wenn dein Gehalt 5.200 Euro beträgt, dann werden die Beiträge nur auf Basis von 5.175 Euro berechnet, nicht auf Basis des vollen Gehalts von 5.200 Euro.

Berechnung der Beitragsbemessungsgrenze

03 Wie wird die Beitragsbemessungsgrenze festgelegt?

Die Beitragsbemessungsgrenze wird jedes Jahr neu festgelegt und spiegelt die allgemeine Einkommensentwicklung wider. Die Grundlage hierfür bildet die Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung.  Die Beitragsberechnung berücksichtigt die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales setzt die Beitragsbemessungsgrenze immer zum 1. Januar und in Übereinstimmung mit dem Bundesrat neu fest. Die rechtliche Grundlage hierfür ist § 223 Abs. 3 SGB V.

Da die Gehälter und Löhne in der Regel steigen, erhöht sich auch die Beitragsbemessungsgrenze entsprechend. Allerdings gibt es auch Jahre, in denen sie gleich bleibt oder sogar sinkt – wie zum Beispiel im Jahr 2022. Im Jahr 2024 beträgt die jährliche Beitragsbemessungsgrenze für die Krankenversicherung 62.100 Euro.

 

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Berechnung der Beitragsbemessungsgrenze

04 Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze?

Wie bereits erklärt, wird die Beitragsgrenze jährlich neu festgelegt. Da sich die Beitragsbemessungsgrenze nicht nur auf die Krankenkasse, sondern unter anderem auch auf die gesetzliche Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung bezieht, werden jährlich jeweils Grenzen für alle Sozialversicherungen veröffentlicht. Aus diesem Grund wird häufig auch der Sammelbegriff Sozialversicherungsgrenze verwendet.

Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung

Im Folgenden findest du die Einkommensgrenzen der Krankenversicherung der letzten sechs Jahre. Die Beitragsbemessungsgrenze 2024 liegt bei 5.175 Euro monatlich.

JahrJahresbeitragMonatsbeitrag
2024
5.175 €
62.100 €
202359.850 €4.987,50 €
202258.050 €4.837,50 €
202158.050 €4.837,50 €
202056.250 €4.687,50 €

Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung

Die Grenzen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung verändern sich jedes Jahr – separat für West- und Ostdeutschland. So liegt die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 2024 in Westdeutschland beispielsweise bei 7.550 Euro pro Monat.

JahrMonatsbeitrag (West)Monatsbeitrag (Ost)
20247.550 €7.450 €
20237.300 €7.100 €
20227.050 €6.750 €
20217.100 €6.700 €

Bemessungsgrenze in der PKV

05 Gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze auch in der privaten Krankenversicherung?

In der privaten Krankenversicherung gibt es keine Beitragsbemessungsgrenze wie in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Im Gegensatz zur GKV, in der dein Beiträge von deinem Bruttoeinkommen abhängt, basieren die Beiträge in der PKV auf individuellen Faktoren, etwa:

  • Dein Alter bei Eintritt in die Versicherung
  • Dein Gesundheitszustand
  • Dein gewählter Leistungsumfang

Um es ganz klar zu sagen: Dein Einkommen wird in der privaten Krankenversicherung nicht zur Berechnung des Beitrags herangezogen und es gibt dabei auch keine Obergrenze oder Beitragsbemessungsgrenze wie in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Beachte allerdings, dass es eine andere Art der Einkommensgrenze gibt, die sogenannte Versicherungspflichtgrenze oder Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG). Sie bestimmt, ab welchem Einkommen du die Möglichkeit als Angestellter hast, in die private Krankenversicherung zu wechseln.

Höhe der Ver­sicherungs­pflicht­grenze

06 Welche Höhe hat die Versicherungs­pflicht­grenze?

Wenn dein Einkommen als Beschäftigter einen bestimmten Betrag überschreitet, steht dir die Option offen, dich von der gesetzlichen Krankenversicherung abzumelden und stattdessen eine private Krankenversicherung abzuschließen. Als Beamter, Student oder Selbstständiger kannst du unabhängig von deinem Einkommen wechseln.

Die sogenannte Jahresarbeitseinkommensgrenze orientiert sich an den Löhnen des Vorjahres und wird jedes Jahr angepasst (§ 6 Abs. 6 SGB V). Für Leute, die schon vor 2003 privat krankenversichert waren, entspricht die JAEG der Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung. Wenn dein jährliches Bruttogehalt als Arbeitnehmer unter diesen Grenzwerten liegt, wirst du automatisch Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse beziehungsweise bleibst dieses.

 

In der nachfolgenden Tabelle findest du die Einkommensgrenzen der letzten drei Jahre. So beträgt die Versicherungspflichtgrenze der privaten Krankenversicherung 2024 5.775 Euro pro Monat.

JahrJahresgrenzeMonatsgrenze
202469.300 €5.775 €
202366.600 €5.550 €
202264.350 €5.362,50 €

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Zuletzt aktualisiert am: 09.01.2024

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen