
Absicherung in schweren Zeiten Sterbegeld der Krankenkassen: Unterstützung für Hinterbliebene?
Ein kurzer Überblick
Das Wichtigste zum Sterbegeld der Krankenkasse
Im Laufe deines Lebens begegnest du verschiedenen Herausforderungen. Ein Thema, das oft vermieden wird, aber dennoch eine wichtige Rolle spielt, ist die finanzielle Absicherung im Todesfall. Daher solltest du dich rechtzeitig mit Begriffen wie Sterbegeld, Hinterbliebenenrente und Beerdigungskosten auseinandersetzen.
Das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen stellte lange Zeit eine finanzielle Unterstützung deiner Hinterbliebenen dar, um die unmittelbaren Kosten einer Beerdigung zu decken. Allerdings wurde das gesetzliche Sterbegeld abgeschafft. Krankenkassen wie AOK, Barmer und TK bieten ihren Versicherten keine Sterbegeldzahlungen mehr an. Du kannst aber als Alternative eine Sterbegeldversicherung vereinbaren.
Drei Fakten über das Sterbegeld der Krankenkassen
- Seit 2004 ist das Sterbegeld nicht mehr Bestandteil des Leistungsumfangs der gesetzlichen Krankenkassen.
- Im Rentenfall können Lebenspartner des Verstorbenen das Sterbevierteljahr der gesetzlichen Rentenversicherung nutzen. In diesem Zeitraum bekommt der Witwer oder die Witwe die Rente des Versicherten in voller Höhe.
- Um die Versorgungslücke zu schließen, die durch den Wegfall des Sterbegelds der Krankenkassen entstanden ist, kannst du ergänzende Versicherungen abschließen.
Inhaltsverzeichnis
Worüber möchtest du mehr erfahren?
- Was musst du zum Sterbegeld wissen?
- Sterbegeld von der Versicherung erhalten
- Anbieter für Sterbegeldversicherung im Überblick
Deep Dive
01 Was musst du zum Sterbegeld wissen?
Bis Ende 2003 war das gesetzliche Sterbegeld eine Leistung der Krankenkassen. Beim Tod des Mitglieds der Krankenkassen erhielten die Hinterbliebenen finanzielle Unterstützung, um die Beerdigungskosten abdecken zu können. Der Zuschuss betrug 525 Euro für verstorbene Mitglieder und 262,50 Euro für Familienversicherte.
Seit 2004 gibt es das gesetzliche Sterbegeld der Krankenkassen nicht mehr. Durch das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenkassen wurde das Sterbegeld ersatzlos gestrichen.
Mit dem Gesetz wurde das Ziel verfolgt, die gesetzliche Krankenkassen finanziell zu entlasten. Darüber hinaus konnten nur Versicherte, die bereits vor 1989 Mitglied der Krankenkasse waren, die Leistung des Sterbegeldes in Anspruch nehmen. Es handelte sich also um eine zeitlich bedingte, auslaufende Leistung der Krankenkassen.
Sterbegeld der Krankenkassen durch private Vorsorge ausgleichen
Um es noch einmal klar zu betonen, weder TK, Barmer, noch AOK oder eine andere Krankenkasse zahlt ein Sterbegeld aus. Damit deine Familie gut abgesichert ist, kannst du allerdings privat vorsorgen und eine Sterbegeldversicherung abschließen.
Eine Sterbegeldversicherung entlastet deine Angehörigen grundsätzlich bei einem Todesfall finanziell. Es ist jedoch mehr als ein reines Bestattungsgeld. Denn du legst die Summe fest, die an deine Angehörigen im Todesfall ausgezahlt wird. Damit können sie zum Beispiel die Kosten für die Bestattung, aber auch die Trauerfeier und den Grabstein decken – oder für die Grabpflege oder die Überführung eines Verstorbenen aus dem Ausland.
Gesetzliches Sterbegeld nur noch in Ausnahmen
Anspruch auf ein gesetzliches Sterbegeld gibt es nur noch nach einem Arbeitsunfall, für Beamte oder Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst unter bestimmten vertraglichen Konditionen.
Falls ein Arbeitsunfall vorliegt, handelt es sich um eine Leistung der gesetzlichen Unfallversicherung. Das Sterbegeld vom Arbeitgeber erhältst du hingegen nur, wenn es eine entsprechende tarifliche Vereinbarung gibt.
Was musst du beachten?
02 Sterbegeld von der Versicherung erhalten
Wie kannst du bei einer privaten Sterbegeldversicherung den Anspruch auf die Leistung geltend machen? Im ersten Schritt ist es wichtig, den Todesfall des Angehörigen bei der Versicherung zu melden. Damit dir der Zuschuss aus deiner Sterbegeldversicherung ausgezahlt werden kann, werden häufig folgende Dokumente benötigt:
- Ausweisdokument
- Heiratsurkunde für die Auszahlung des Witwengeldes
- Geburtsurkunde, falls die Auszahlung an die Kinder des Verstorbenen erfolgen soll
- Sterbeurkunde
- Rechnungen zu den Bestattungskosten
Bis das Geld auf dem Konto des Berechtigten ist, vergeht eine gewisse Zeit. Die Unterlagen müssen zunächst von der Versicherung geprüft werden. Leistungen aus einer Sterbegeldversicherung privater Versicherungen sind einkommensteuerfrei.
Anbieter im Überblick
03 Anbieter für Sterbegeldverischerungen im Überblick
Da das gesetzlich festgelegte Sterbegeld der Krankenkassen nicht mehr im Leistungsumfang enthalten ist, musst du eine Zusatzversicherung abschließen, wenn du auf ein Sterbegeld wert legst. Diese wird nicht nur von Krankenversicherern angeboten, sondern von verschiedensten Versicherern.
Du kannst bei der Versicherungssumme innerhalb eines festgelegten Rahmens frei entscheiden. Wir haben für dich einen Überblick über einige der Anbieter von Sterbegeldversicherungen zusammengefasst.
Versicherung und Tarife | Versicherungssummen | Eintrittsalter |
Allianz BestattungsSchutzbrief | 3.000€ – 15.000€ | 40 – 80 Jahre |
AXA IDEAL SterbeGeld | 2.000€ – 15.000€ | 40 – 85 Jahre |
Barmenia SterbeGeldPlus | 3.000€ – 15.000€ | 15 – 75 Jahre |
Bayern-Versicherung Tarif N(I)-1oG | 5.000€ – 12.500€ | 1 – 75 Jahre |
DELA DELA sorgenfrei Leben (ohne Gesundheitsfrage) | 3.000€ – 20.000€ | 18 – 54 Jahre |
ERGO Sterbevorsorge Grundschutz/ Komfort/ Premium | 1.000€ – 15.000/ 20.000€ | 40 – 80 Jahre |
HanseMerkur Senior Care | 3.000€ – 20.000€ | 40 – 80 Jahre |
LV 1871 Tarif K1 o.G. | 5.000€ – 20.000€ | 40 – 70 Jahre |
Nürnberger Bestattungsvorsorge | 2.500€ – 20.000€ | 18 – 80 Jahre |
uniVersa TrauerfallVorsorge 7181 | 2.500€ – 15.000€ | 16 – 80 Jahre |
Wenn du dich für einen Zusatzschutz entscheidest, können Gesundheitsfragen auf dich zukommen.
Weitere Fragen
Häufige Fragen zum Sterbegeld
Ich habe noch Fragen
Weitere Themen zur Krankenversicherung
- Schütze deine Gesundheit
Alles, was du über Vorsorgeuntersuchungen wissen musst. Informiere dich jetzt. - Vor- und Nachteile von GKV und PKV
Wir haben Leistungsumfang und Zusatzversicherungen für dich zusammengefasst. - Welche Kosten fallen beim Krankentransport an?
Welche Kosten werden übernommen? Hier erfährst du mehr. - Wie funktioniert die Gesundheitskarte?
Um Zugang zu medizinischen Leistungen zu bekommen, benötigst du deine Gesundheitskarte.
Die wichtigsten Nachrichten in der Versicherungswelt



