Trauerredner: Mit welchen Kosten müssen Hinterbliebene rechnen?

Bei einer kirchlichen Bestattung gestaltet ein Pfarrer den letzten Abschied und findet tröstende Worte für die Trauergemeinschaft. Bei nicht-religiösen Trauerfeiern übernimmt ein Trauerredner diese Rolle. Er hat die verantwortungsvolle Aufgabe, die verstorbene Person in bester Erinnerung bleiben zu lassen. Trotz der Trauer ist es wichtig, dass die Kosten für den Trauerredner fair sind.

Auch wenn es nicht so gern offen gesagt wird: Bei einer Beerdigung spielen die Kosten eine große Rolle. Natürlich wollen die Angehörigen für die verstorbene Personen einen würdevollen Abschied. Doch das Beste vom Besten lässt die Preise schnell in die Höhe schießen.

Oft überlegen Hinterbliebene dann, welche Leistungen wirklich nötig sind: Muss es wirklich ein professioneller Redner sein? Oder ist es auch in Ordnung, wenn jemand aus der Familie bei der Trauerfeier ein paar angemessene Abschiedsworte findet?

Doch nicht in jeder Familie gibt es einen begnadeten Redner oder eine begnadete Rednerin. Und auch die tiefe Trauer kann es schwer machen, gefasst vor der Trauergemeinschaft die richtigen Worte zu finden. Mit welchen Kosten müssen Angehörige rechnen, wenn ein Trauerredner durch die Trauerfeier führen soll? Auf dieser Seite finden Interessierte Antworten dazu.

Inhaltsverzeichnis

Trauerredner: Welche Kosten müssen Angehörige einplanen?

Wer sich nach den Preisen für Trauerredner erkundigt, stellt schnell fest, dass es da gewaltige Unterschiede gibt. Das liegt unter anderem daran, dass freie Trauerredner oft frei- oder nebenberuflich arbeiten. Manche rechnen nach Stunden und Arbeitsaufwand ab, andere geben im Voraus eine Preisspanne an. Der jeweilige Arbeitsaufwand entscheidet über die genauen Kosten.

Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die die Trauerredner-Kosten beeinflussen:

Abrechnung mit Preisspanne

Pauschalpreise gibt es für die Arbeit des Trauerredners nicht. Auch die Kostenspanne für eine Trauerrede in Deutschland ist recht breit: Sie liegt zwischen 100 Euro und 450 Euro.

Hinzu kommen noch Fahrtkosten mit etwa 50 bis 70 Cent pro Kilometer und, falls nötig, die Kosten für die Unterkunft.

Abrechnung nach Stundensatz

Manche Trauerredner rechnen ihre Leistung mit einem Stundensatz ab. Der durchschnittliche Arbeitsaufwand für die Vorbereitung und Durchführung einer Beerdigung liegt bei sechs bis zehn Stunden. Das umfasst:

  • das Vorgespräch mit den Angehörigen,
  • das Aufsetzen der Rede und
  • die Durchführung der Beerdigung. Bei einem Stundenlohn von etwa 20 bis 50 Euro kommen da leicht Summen zwischen 120 und 500 Euro zustande.

Wer bezahlt den Trauerredner?

Generell gilt, dass die Angehörigen einer verstorbenen Person für die Beerdigungskosten aufkommen müssen. Die Kosten für den Trauerredner gehören selbstverständlich dazu. Doch nicht immer rechnet der Redner direkt mit den Hinterbliebenen ab.

Einige Trauerredner arbeiten mit einem Bestattungsunternehmen zusammen. In diesem Fall erhalten sie von dem Bestatter ihre Aufträge und rechnen ihre Leistungen direkt mit dem Unternehmen ab. Hat die Familie den Redner auf eigenen Wunsch gebucht, wird er eine eigene Rechnung erstellen und der Familie zukommen lassen.

Vorsorge für die Bestattung

Eine Beerdigung kostet eine große Stange Geld. Im Durchschnitt fallen Kosten zwischen 6.000 Euro und 8.000 Euro für eine klassische, würdevolle Bestattung an. Finanzieren müssen dies die Hinterbliebenen. Wer seine Familie mit diesen Kosten nicht belasten möchte, kann finanziell vorsorgen. Die Sterbegeldversicherung ist eine Möglichkeit, damit die Angehörigen im Todesfall genug Geld erhalten, um die Beerdigung zu bezahlen.

Zum unverbindlichen Angebot

Lassen sich Kosten für den Trauerredner von der Steuer absetzen?

Generell ist es zwar möglich, die Beerdigungskosten als außergewöhnliche Belastung in der Steuererklärung anzugeben. Das umfasst auch die Trauerredner-Kosten. Das Finanzamt berücksichtigt diese Ausgaben jedoch nur, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Zum Beispiel: Die Bestattungskosten sind höher als der Nachlass.

Was macht ein Trauerredner genau?

Trauerredner gibt es nur bei nicht-religiösen Bestattungen. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, in ihrer Rede das Leben der verstorbenen Person für die Trauergemeinde noch einmal in Erinnerung zu rufen – mit allen Herausforderungen, Höhepunkten, lustigen und ernsten Momenten. Die Rede ist Anerkennung, würdevoller Abschied und Trost zugleich.

Der Trauerredner übernimmt dabei folgende Aufgaben:

  • Ausführliches Vorgespräch mit der Familie und den Hinterbliebenen zur Vorbereitung für die Rede und die Durchführung der Trauerfeier
  • Verfassen der Trauerrede
  • Vortragen der Rede
  • Gestalten der Trauerfeier, auf Wunsch mit Musik und mit Worten am Grab
  • Tröstender Beistand für die Angehörigen während der Zeremonie

Einige Trauerredner bieten es an, die Rede in gedruckter Form mitzubringen, sodass die Angehörigen sie mitnehmen können.

Wie finde ich einen professionellen Trauerredner?

Ist ein Todesfall eingetreten, müssen Angehörige in kurzer Zeit eine Beerdigung organisieren. Bei einer nicht-religiösen Trauerfeier gehört meistens ein professioneller Trauerredner dazu. Er ist kein Muss, aber viele Familien entscheiden sich dafür.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Angehörige einen Redner finden:

Experten empfehlen, sich von mehreren Trauerrednern ein Angebot senden zu lassen. Daran können Hinterbliebene abschätzen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen ist. Ein Anruf und ein persönliches Gespräch entscheiden zudem, ob Sympathie und Vertrauen vorhanden ist.