Augen lasern lassen Goodbye Brille und Kontaktlinsen!

Wenn du die Augen zusammenkneifen musst, um scharf zu sehen, ist mit Sicherheit eine Brille fällig. Oder Kontaktlinsen. Doch nicht jeder verträgt die Sehhilfen oder kommt auf Dauer mit ihnen klar. Die nächste Option ist dann das Lasern der Augen beziehungsweise der Augen-Hornhaut. Die Kosten des Eingriffs hängen von der Methode – etwa LASIK – und dem Ausmaß der Fehlsichtigkeit ab.

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Take-away-Fakten

Augen-Lasern lassen: Kosten, Methoden und Krankenversicherung

Über 41 Millionen Bürger (ab 16 Jahren) tragen eine Brille, hinzu kommen mehr als 3,4 Millionen Kontaktlinsenträger, Tendenz steigend. Da überrascht es nicht, dass in den letzten Jahren das Interesse gewachsen ist, sich die Augen lasern zu lassen. Augenärzte zählten zuletzt rund 160.000 LASIK-Behandlungen. Sie stellt eine von mehreren Verfahren der sogenannten refraktiven Chirurgie dar. Jede Methode des Augenlaserns hat Vor- sowie Nachteile und kostet unterschiedlich viel.

Fünf Fakten zum Thema Kosten für das Augenlasern

  1. Eine Augenlaser-Operation kostet – je nach OP-Methode – zwischen 900 und 3.000 Euro pro Auge.
  2. Die Art der Fehlsichtigkeit und die Stärke der Hornhaut sind wichtige Faktoren für die Kosten beim Augenlasern und die Wahl des OP-Verfahrens.
  3. Eine Krankenversicherung zahlt den Eingriff nur, wenn er medizinisch nötig ist. Auch die private Krankenversicherung (PKV) handhabt dies so.
  4. Die Chancen, dass die PKV die Kosten übernimmt, sind jedoch höher. Außerdem hast du bei der Arztwahl mehr Komfort.
  5. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt die Augenlaser-OP nur, wenn sie einen medizinischen Nutzen hat und eine schlimmere Folgeerkrankung verhindert.

Das Wichtigste zuerst

01 Welche Kosten entstehen beim Augenlasern?

Egal ob wegen Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Es gibt viele Gründe, weshalb du eine Sehhilfe wie Brille oder Kontaktlinsen tragen musst. Diese ist jedoch nur ein Hilfsmittel, das die Fehlsichtigkeit korrigiert. Die Linsen beseitigen nicht die Ursache für das unscharfe Sehen. Erst das Lasern der Hornhautschicht führt dazu, dass du wieder normal sehen kannst.

Lässt du dir als Brillenträger die Augen lasern, solltest du mit Kosten zwischen 900 Euro und 3.000 Euro pro Auge rechnen. Entscheidend beim Preis sind:

  • Die OP-Methode
  • Die Sehschwäche des Patienten
  • Die Hornhautdicke

Kostenübernahme

02 Welche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für das Augenlasern?

In der privaten Krankenversicherung stehen die Chancen auf eine Kostenerstattung für das Augenlasern recht gut. Denn hier hat der Bundesgerichtshof 2017 geurteilt (Az. IV ZR 533/15), dass „das Tragen einer Sehhilfe in Bezug auf die Fehlsichtigkeit keine Heilbehandlung darstellt. Brillen und Kontaktlinsen sind lediglich Hilfsmittel, mit denen körperliche Defekte über einen längeren Zeitraum ausgeglichen werden.“ Der Eingriff ist aus Sicht der Karlsruher Richter generell medizinisch notwendig, da er dazu geeignet ist, „die Krankheit zu heilen, zu lindern oder ihrer Verschlimmerung entgegenzuwirken.“

Trotz des Urteils ist es immer sinnvoll, wenn du die Übernahme der Kosten beim Augenlasern mit deinem Versicherer im Vorfeld klärst. Dazu ist der ärztliche Bericht des Augenarztes unerlässlich, der auf die medizinische Notwendigkeit der Operation hinweist.

Tipp: Du spielst mit dem Gedanken, in die private Krankenversicherung zu wechseln? Dann hol dir mehrere Angebote ein, um den für dich besten Versicherungsschutz zu finden.

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Wann zahlt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Augenlaser-OP?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen stufen den operativen Eingriff generell als ästhetische Behandlung ein. Kann die Fehlsichtigkeit durch Brille oder Kontaktlinsen behoben werden, ist das Augenlasern aus Sicht der Krankenkassen medizinisch nicht notwendig. Für dich als Kassenpatient heißt das: Mit einer Übernahme der Kosten brauchst du leider nicht zu rechnen.

Die Krankenkassen lassen nur dann mit sich über eine Kostenübernahme reden, wenn der Augenarzt bescheinigen kann, dass du weder Brille noch Kontaktlinsen tragen kannst. Daher gilt: Die Krankenkassen lehnen die Kostenerstattung für das Augenlasern in der Regel ab. Nur in Ausnahmefällen ist dies möglich, etwa wenn

  • eine Erkrankung vorliegt, die zur Erblindung führen kann,
  • der Sehverlust nach einem Unfall droht oder
  • du weder Brille noch Kontaktlinsen verträgst.

Trifft dies auf dich zu, solltest du dich mit deiner Krankenkasse in Verbindung setzen und über eine Deckungszusage sprechen.

Details zu der Augen-OP

03 Welche Methoden gibt es und was kosten sie?

Beim Augenlasern kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, je nach Art und Grad der Sehschwäche und der Dicke der Hornhaut:

  • LASIK
  • LASEK
  • ReLEx smile

LASIK

Am bekanntesten ist LASIK (laser-assisted in situ keratomileusis). Das Verfahren wird bereits seit den 90er Jahren angewendet. Heutzutage nutzen Ärzte beim Eingriff ein hauchdünnes Skalpell oder einen Femtosekundenlaser (Femto-LASIK).

Während eine normale LASIK-Operation 900 Euro bis 1.500 Euro pro Auge kostet, geht es bei einem Femto-LASIK-Eingriff erst ab 1.500 Euro los. Der höhere Preis spiegelt sich in zwei wesentlichen Vorteilen wider: Durch den Laser kann der Augenarzt nicht nur präziser bei der Öffnung der Hornhaut arbeiten. Insgesamt ist das Verfahren auch augenschonender.

Welche Fehlsichtigkeit lassen sich mit der LASIK-Methode behandeln?

Egal ob mit Laser oder Skalpell, in der Regel richtet sich die LASIK-Methode an Personen mit folgenden Sehschwächen:

  • Kurzsichtigkeit: -8 bis -10 Dioptrien
  • Weitsichtigkeit: 3 bis 4 Dioptrien
  • Hornhautverkrümmung: 5 Dioptrien

Eine LASIK-Behandlung dauert etwa 15 bis 30 Minuten, die Heilungsdauer beläuft sich auf bis zu zwei Tagen.

Als Kassenpatient kannst du prüfen, ob für dich der Abschluss einer ambulanten Krankenzusatzversicherung für Augenbehandlungen infrage kommt. Einige Tarife umfassen einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro für das LASIK-Verfahren.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

LASEK

Neben LASIK gibt es die LASEK-Methode (Laser-epitheliale Keratomileusis). Anders als bei LASIK wird für das Lasern der Augen kein Hornhautdeckel genutzt (Siehe OP-Verlauf). Stattdessen wird die Hornhaut direkt abtragen. Das führt dazu, dass das behandelte Auge noch einige Zeit schmerzt. Allerdings können sich so auch Patienten mit dünner Hornhaut die Augen lasern lassen.

Preislich bewegt sich LASEK mit Kosten von bis zu 1.500 Euro pro Auge im gleichen Rahmen wie LASIK.

ReLEx smile

Darüber hinaus können Augenärzte auf das ReLEx smile-Verfahren (refraktive Lentikel-Extraktion) zurückgreifen. Hier wird ebenfalls kein Hornhautdeckel genutzt. Im Gegensatz zu LASEK gibt es keine postoperativen Schmerzen, da die oberste Hornhautschicht intakt bleibt. Zudem wird mit dem Laser nur ein sehr kleiner Schnitt vollzogen, sodass nur wenige Hornhautnerven durchtrennt werden. Zum Vergleich: Bei LASIK ist ein Schnitt von 20 Millimetern für den Flap notwendig, bei ReLEx smile sind es nur zwei Millimeter.

Die Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Methoden für das Augenlasern im Überblick

LASIKLASEKReLEx smile
Kurz­sichtigkeitBis -10dptBis -8dptBis -10dpt
Weitshy;sichtigkeitBis 4dptNicht möglichBis 3dpt
Hornhautshy;verkrümmungBis 6dptBis 3dptBis 5dpt
Auch bei dünner Hornhaut möglichNeinJaJa
Heilungsshy;dauer1 bis 2 Tage3 bis 7 TagBis 7 Tage
Sehshy;erholung2 Tage4 bis 6 Wochen3 Tage
Postshy;operative SchmerzenNeinJaNein
Risiko trockener Augen einige Zeit nach OPBis 6 Monate nach EingriffKaumKaum
Kosten pro AugeBis 1.500 EuroBis 1.500 EuroBis 3.000 Euro

Da in der Regel beide Augen gelasert werden, belaufen sich die Kosten auf bis zu 6.000 Euro. Das klingt zunächst nach einem teuren Eingriff. Wer sich allerdings regelmäßig eine neue Brille oder Kontaktlinsen zulegt, zahlt auf Dauer ebenfalls viel Geld für die Sehhilfe und sieht dabei weiter unscharf.

Tipp: Die Kosten der Augenlaserbehandlung können Patienten als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen.

Kunstlinse: Eine Alternative zum Augenlasern

Die Technologie im Bereich Augen-OP hat in den letzten Jahren einen Sprung nach vorn gemacht. Denn zu den verschiedenen Methoden für das Augenlasern ist nun eine weitere Option zur Korrektur von Fehlsichtigkeit hinzugekommen: der Einsatz einer zusätzlichen Linse.

Das Implantieren einer Kunstlinse ist bereits bei der Behandlung von Grauem Star üblich. Während dort die natürliche Linse ausgetauscht wird, bleibt sie bei der Augen-OP zur Korrektur von Fehlsichtigkeit erhalten.

Das Verfahren ist jedoch relativ neu und mit Kosten ab 2.000 Euro pro Auge aufwärts deutlich teurer als das Augenlasern.

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Wer darf zum Augenlasern?

04 Welche Voraussetzungen gibt es fürs Augenlasern?

Ein LASIK- oder anderer Eingriff fürs Augenlasern kommt nicht für jeden infrage. In der Regel gelten folgende Einschränkungen:

  • Alter: Die Operation ist bereits ab 18 Jahren möglich. Besser ist es jedoch, das 25. Lebensjahr abzuwarten, da sich die Augen dann definitiv nicht mehr im Wachstum befinden.
  • Sehwert: Er sollte für die letzten ein bis zwei Jahre stabil gewesen sein.
  • Vorerkrankungen: Bei einer entzündeten Netzhaut oder Hornhautentzündung führt der Augenarzt die Operation nicht durch.
  • Alterssichtigkeit: Ab dem 40. Lebensjahr fällt vielen durch Ermüdungserscheinung der Augen scharfes, nahes Sehen schwer. Dieser natürliche Vorgang der Alterssichtigkeit kann nicht durch einen LASIK-Eingriff behoben werden. Alternativ bietet sich der Einsatz von Kunstlinsen an, ähnlich wie bei der Behandlung des Grauen Stars.

Verlauf der OP

05 Wie läuft die Augenlaser-OP ab?

Die minimal-invasive Operation der Augen erfolgt in der Regel ambulant und dauert in der Summe um die zwei Stunden. Der eigentliche Eingriff beläuft sich auf maximal 30 Minuten. Dafür werden die Augen mit Augentropfen betäubt und die Augenlider eingespannt, sodass keine Wimpern beim Lasern im Weg sind.

Bei LASIK wird anschließend mit dem Laser oder Skalpell ein sogenannter Flap, ein Hornhautdeckel, gebildet. Danach korrigiert ein computergesteuerter Laser, beispielsweise ein Excimerlaser, die innere Hornhaut. Auf diese Weise wird die Brechkraft des Auges verbessert. Sollte sich das Auge dabei bewegen, gleicht dies der Computer sofort aus. Der Flap wird zum Schluss wie ein Pflaster zurückgeklappt. Dadurch ist die Heilungsdauer vergleichsweise kurz.

 

Nach dem Eingriff kann es für eine Weile zu trockenen Augen kommen. Selten zählen zu den Nebenwirkungen auch eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und Entzündungen der Hornhaut.

Damit das Auge nach der Behandlung in Ruhe genesen kann, solltest du es als Patient vermeiden, kurz nach der Operation

  • Auto zu fahren
  • das Auge zu reiben oder zu kratzen,
  • in die Sauna zu gehen,
  • sportlich aktiv zu sein, vor allem Kontaktsportarten und Schwimmen,
  • Wasser ins Auge fließen zu lassen und
  • dich zu schminken.

Wie viel Zeit sollte zwischen Voruntersuchung und Augenlaser-OP liegen?

Eine gründliche Voruntersuchung ist für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich, etwa mit Blick auf die Bestimmung der Sehschwäche und Hornhautdicke. Danach sollten nicht mehr als sechs Wochen vergehen, bis die Operation durchgeführt wird.

Wie gut kannst du nach einem Augenlaser-Eingriff (LASIK) sehen?

In der Regel kannst du nach einem Augenlaser-Eingriff mit LASIK schon kurz nach der Operation besser sehen als zuvor ohne Brille oder Kontaktlinsen. Das Tragen der Sehhilfe ist einige Zeit nach dem Eingriff in der Regel nicht mehr notwendig.

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 05.07.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen