Patellaluxation beim Hund: Welche Kosten kommen auf Hundehalter zu?

Wenn der Vierbeiner plötzlich ein Hinterbein nur noch vorsichtig aufsetzt, fühlen Hundebesitzer den Schmerz gleich mit. Eine Ursache für den hüpfenden Gang ist die Patellaluxation beim Hund – eine Knieverletzung. Die Kosten für die Behandlung steigen schnell in den vierstelligen Bereich.

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Patellaluxation beim Hund Kosten
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Dieser Ratgeber zum Thema Patellaluxation beim Hund beantwortet folgende Fragen:

Patellaluxation beim Hund: Was kosten die Behandlungen beim Tierarzt?

Patella ist das lateinische Wort für Kniescheibe. Verschiebt sich dieser kleine, flache Knochen und springt aus seiner Führung heraus (Luxation), ist dies nicht nur sehr schmerzhaft. Es führt auch zu einer Blockade des Gelenks. Außerdem werden Sehnen, Bänder, Knorpel und Knochen durch die Verrenkung verletzt.

Wenn ein Hundebesitzer feststellt, dass sein Liebling ein Bein beim Laufen schont, sollten die Alarmglocken schrillen und der Termin beim Tierarzt gemacht werden. Ansonsten droht eine Verschlimmerung der Verletzung, die zu einem bleibenden Gelenkschaden führen kann.

Tierärzte unterscheiden vier Schweregrade einer Patellaluxation beim Hund (genaueres dazu folgt weiter unten). Die Kosten für die Behandlung richten sich danach,

  • welcher Schweregrad vorliegt und
  • welche Untersuchungen und Behandlungen nötig sind.

Für die reine Behandlung der Kniescheibenverrenkung reicht die Kostenspanne von rund 160 Euro bis 770 Euro plus Mehrwertsteuer.

Was in diesen Kosten noch nicht enthalten ist, sind

  • alle erforderlichen Vor- und Nachsorgeuntersuchungen,
  • Medikamente,
  • medizinisches Material (vom Einmalhandschuh über den Wattetupfer bis hin zur Kanüle).

Handelt es sich um einen Notfall oder einen Tierarztbesuch in der Nacht oder am Wochenende, schlägt sich dies ebenfalls in der Tierarztrechnung nieder.

Insgesamt können für die Untersuchung und Behandlung einer Patellaluxation beim Hund schnell mehrere tausend Euro zusammen. Als grober Richtwert gelten 2.000 Euro für die gesamte Behandlung.

Achtung:

Die Kosten der Behandlung sind seit November 2022 gestiegen. Die Gebührensätze der Tierärzte erhöhten sich, sodass Hundehalter noch tiefer in Tasche greifen müssen.

Woher kommen die Kostenangaben?

Wenn Veterinärmediziner die Kosten für Behandlungen festlegen, richten sie sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Dieses Verzeichnis enthält keine Festpreise, sondern Kostenspannen in drei Gebührensätzen: vom einfachen bis zum dreifachen Satz. Je nachdem, ob eine Behandlung leicht erfolgt oder zeitaufwendig und schwierig ist, wird die Tierarztrechnung günstiger oder teurer.

Wie lassen sich diese Tierarztkosten vermeiden?

Wenn der geliebte Vierbeiner humpelt und womöglich Schmerzen hat, möchten Hundebesitzer alles tun, um ihm zu helfen. Doch eine Tierarztrechnung in Höhe von rund 2.000 Euro zahlt nicht jeder eben nebenbei und aus der sprichwörtlichen Portokasse.

Katze beim Tierarzt

Es gibt eine Lösung, um die Kosten für die Hundehaltung zu senken, vor allem, wenn es um Krankheit beziehungsweise Hundegesundheit geht: eine Hundekrankenversicherung. Ähnlich wie beim Zweibeiner übernimmt die Versicherung die Rechnungen für die medizinische Behandlung der Fellnase.

So können sich auch Hundebesitzer mit schmalem Geldbeutel die Untersuchungen, Behandlungen und OPs für ihren Hund leisten. Für diese Versicherung zahlen sie einen moderaten monatlichen Beitrag. Je nach Leistungsumfang werden die Versicherungskosten teurer.

Zum Tarifvergleich

Sollte eine Hundekrankenversicherung langfristig zu sehr ins Geld gehen, kann eine Hunde-OP-Versicherung eine Alternative sein. Operationen sind die teuersten Leistungen beim Tierarzt. Dank der OP-Versicherung müssen sich Hundebesitzer keine Geldsorgen machen, falls ihr tierischer Gefährte eine solche Behandlung benötigt.

Auch für Hunde-Senioren ist eine Hunde-OP-Versicherung eine Option. Denn mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine OP nötig ist, zum Beispiel, wenn die Knie des Hundes nicht mehr so wollen wie früher. Viele Anbieter von Tierkrankenversicherungen nehmen ältere Hunde leider nicht mehr auf. Hundebesitzer, die sich frühzeitig um die Absicherung der Tierarztkosten für ihren Vierbeiner kümmern, sorgen mit dieser Entscheidung dafür, dass sie die teuren OPs und weitere nötige medizinische Behandlungen für ihren Liebling bezahlen können.

Welche Anzeichen deuten auf eine Patellaluxation beim Hund hin?

Ein klares Zeichen für eine Verletzung am Bein ist der veränderte Gang. Der Vierbeiner lahmt auf einmal deutlich oder hüpft auf drei Beinen. Manche Hunde nehmen eine Art Schongang an, indem sie das betroffene Bein für ein paar Schritte entlasten und es einmal kurz aufsetzen.

Ob diese Veränderung auf die Kniescheibe zurückzuführen ist, lässt sich noch nicht genau sagen. Denn auch ein Kreuzbandriss zeigt sich daran, dass der Hund plötzlich anders läuft als gewohnt.

Der Besuch beim Tierarzt ist dann unerlässlich. Durch Abtasten, Röntgen oder MRT kann dieser eine Patellaluxation beim Hund sicher feststellen.

Wie entsteht eine Patellaluxation beim Hund?

Tierärzte sehen folgende Ursachen für eine Patellaluxation beim Hund:

Die Kniescheibenverrenkung kann auch durch eine Krafteinwirkung entstehen, also durch einen Unfall oder eine unglückliche Pfotenbewegung.

Vor allem bei kleinen Hunderassen kommt diese Gelenkserkrankung häufig vor, etwa Yorkshire-Terrier, Chihuahua, Pekinese oder Maltesern. Aber auch größere Hunde wie Chow-Chows oder Cockerspaniels können eine erblich bedingte Neigung zur Patellaluxation aufweisen. Ist die Kniescheibenverrenkung erblich bedingt, kann sie sogar an beiden Knien auftreten, sodass beide Hinterbeine betroffen sind.

Dass die Kniescheibe von ihrer Position aus zur Seite rutscht, kommt besonders häufig bei Welpen vor, die noch keine zwölf Monate alt sind. Gründe hierfür sind beispielsweise eine noch nicht ausreichend aufgebaute Muskulatur oder auch Ernährungsmangel und eine daraus folgende Wachstumsstörung.

Bei älteren Hunden können Übergewicht oder auch Alterserscheinungen wie Gelenkverschleiß zu der Knieverletzung führen.

Wie behandelt der Tierarzt eine Patellaluxation beim Hund?

Tierärzte unterscheiden vier Schweregrade der Knieverletzung:

1. SchweregradSpontane Patellaluxation beim Hund: Die Kniescheibe kann manuell verlagert werden und bewegt sich von selbst wieder an ihre normale Stelle zurück.

Diese Form bleibt häufig unbemerkt. Eine OP ist oft nicht nötig.

2. SchweregradDie Kniescheibe ist an ihrer vorgesehenen Stelle. Sie kann manuell verlagert werden, bewegt sich dann aber nicht von selbst an ihre Position zurück.

Ein Besuch beim Tierarzt ist ratsam, um schlimmere Gelenkverletzungen zu vermeiden.

3. SchweregradDie Kniescheibe hat sich dauerhaft verrenkt und geht erst durch einen Eingriff des Tierarztes wieder an ihre Position zurück.

Ein operativer Eingriff ist nötig.

4. SchweregradDie Kniescheibe hat sich permanent verlagert und lässt sich nicht mehr durch einen Eingriff an ihre Position versetzen. Die Form geht oft einher mit Gelenkverschleiß und Gelenkentzündungen.

Eine Stabilisierung der Kniescheiben durch den Knochen von Ober- und Unterschenkel erfolgt durch eine OP.

Je nachdem wie schmerzvoll die Kniescheibenverrenkung für den Vierbeiner ist, tastet der Arzt das Knie vorsichtig ab und prüft die Beweglichkeit der Kniescheibe durch Beugen und Stecken des Hinterlaufs. Ist die Beinverletzung für den Hund mit Schmerzen verbunden, muss der Tierarzt auf Techniken wie Röntgen zurückgreifen, um die Diagnose zu stellen. Dann ist eine Vollnarkose erforderlich.

Die leichteren Formen der Patellaluxation lassen sich noch ohne OP behandeln. Der Tierarzt schiebt die Kniescheibe wieder an ihre Position zurück. Schonung und Schmerzmittel helfen bei der Heilung.

Ab Schweregrad 3 ist eine Operation nötig, um die Kniescheibe stabil an ihrem Platz zu halten. Auch hier muss der Hund nach dem Eingriff sein Bein schonen. Es gibt eine Nachsorge und gegebenenfalls braucht der Vierbeiner noch eine Physiotherapie, um Muskeln und Beweglichkeit wieder aufzubauen. Etwa sechs bis acht Wochen dauert diese Heilungsphase.

Wie können Hundehalter dafür sorgen, dass der Hund keine Kniescheibenverrenkung erleidet?

Die angeborene Neigung zur Patellaluxation beim Hund lässt sich verhindern, indem Züchter besonnen sind und darauf achten, dass keines der Zuchttiere diese Eigenschaft mitbringt und vererben kann.

Eine gesunde Ernährung mit Nahrungsergänzungsmitteln zu Stärkung von Sehnen, Knorpeln und Gelenken kann Verletzungen einschränken.

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