Diagnose für den Hund: Welche Kosten entstehen beim Röntgen?

Ob Knochenbruch, der Verdacht auf eine innere Verletzung des Hundes oder die Trächtigkeit einer Hündin: Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Hund zum Röntgen muss. Mit welchen Kosten müssen Hundebesitzer rechnen, wenn der Tierarzt ein Röntgenbild ihres Vierbeiners macht?

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Dieser Ratgeber zum Thema Röntgen beim Hund beantwortet folgende Fragen:

Wann ist das Röntgen beim Hund sinnvoll?

Genauso wie bei den Menschen bietet das Röntgen auch in der Tiermedizin die Möglichkeit, einen Einblick in des Körperinnere zu erhalten. Der Tierarzt empfiehlt beispielsweise dann eine Röntgenuntersuchung, wenn er bei seinem Patienten eine Erkrankung des Skelettsystems, einen Tumor im Brustraum oder einen Fremdkörper im Bauchraum vermutet.

Ein Röntgenbild unterstützt den Tierarzt bei der Diagnostik bestimmter Erkrankungen. Mit einer Strahlenuntersuchung kann ein Hund, der starke Schmerzen hat, deutlich schneller und zielgerichteter behandelt werden.

Das Röntgen hilft unter anderem bei der Untersuchung von:

  • Bewegungsapparat (z.B. bei Verdacht auf Knochenbrüche oder Arthrose)
  • Herz (z.B. zur Ermittlung der Herzgröße)
  • Bauchraum (z.B. bei Verstopfungen oder Verdacht auf Magendrehung)
  • Lunge und Atemwegen (z.B. bei Verdacht auf Lungenentzündung oder Lungentumor)
  • Nasenhöhlen (z.B. zur Erkennung von Fremdkörpern) und
  • Zähnen (z.B. zur Erkennung von Entzündungen der Zahnwurzeln).

Mit Kontrastmitteluntersuchungen werden beim Röntgen darüber hinaus Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Nieren oder der Blase erkannt.

Bei trächtigen Hündinnen wird neben der Ultraschalluntersuchung manchmal ebenfalls geröntgt. Ungefähr in der siebten Woche der Schwangerschaft zeigt eine Röntgenaufnahme in der Trächtigkeitsvorsorge, wie viele Welpen die Hündin erwartet und ob das Becken des trächtigen Tieres für die Größe dieser Welpen ausreicht.

Zudem wird das Röntgen beim Hund genutzt, um die Zuchttauglichkeit zu prüfen. Beim sogenannten HD-Röntgen (Hüftdysplasie), ED-Röntgen (Ellbogengelenksdysplasie) und bei Untersuchungen auf Keilwirbel können genetisch verankerte Erkrankungen bei einem Hund festgestellt werden. Manche Zuchtverbände verlangen solch eine Röntgenuntersuchung, um Fehlentwicklungen auszuschließen.

Ist das Röntgen medizinisch erforderlich, übernimmt eine Hundekrankenversicherung die Tierarztkosten für die Behandlung. Allerdings schließen einige Versicherungen die Kostenübernahme bei rassespezifischen Erkrankungen aus, etwa bei Hüftdysplasie. Diese Stolperfalle sollten Hundehalter kennen, wenn sie die Tarife von Hundekrankenversicherungen vergleichen.

Was kostet das Röntgen eines Hundes?

Wie hoch die Kosten für das Röntgen beim Hund sind, ist in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgeschrieben. Der Tierarzt rechnet dementsprechend wie folgt ab:

Strahlen­diagnostik beim Hund

Gebühren (bis Ende Oktober 2022)*

Neue Gebühren (ab November 2022)*

Durch­leuchtung25,65 Euro, bei sehr hohem Zeit­aufwand zuzüglich einer Zeit­gebühr von 16 Euro je 15 Minuten36,57 Euro
Erste und zweite Röntgen­aufnahmeJe 32,07 Euro26,53 Euro
Jede weitere Aufnahme19,24 Euro18,03 Euro
Ambulant, Zuschlag je Besuch19,24 Euro30,78 Euro
Kontrast­mittel­unter­suchungenZwischen 6,41 Euro und 64,14 Euro, abhängig von der Unter­suchungs­methode7,63 Euro bis 76,33 Euro

*jeweils im 1-fachen Gebührensatz
Quelle: Gebührenordnung für Tierärzte (2020), Ziffer 410 und Tierärztegebührenordnung (Referentenentwurf, Stand 12.Mai 2022)

Ergänzend dazu stellt der Tierarzt alle weiteren Leistungen in Rechnung, die für die Untersuchung des Hundes notwendig waren, etwa die allgemeine Untersuchung, Kreislauf-Check, Narkose sowie Medikamente sowie Verbrauchsmaterial.

Erfolgte der medizinische Einsatz an einem Wochenende oder als Notfall darf der Tierarzt nach dem vierfachen Gebührensatz abrechnen.

Achtung:

Die Gebührenordnung der Tierärzte wird im November 2022 angepasst. Für die Untersuchung des Hundes müssen Halter somit mehr Geld einplanen.

Beim Tierarzt nachfragen

Tierärzte sind zwar gesetzlich nicht verpflichtet, einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Auf Anfrage gibt die Tierarztpraxis trotzdem Auskunft darüber, was das Röntgen eines Hundes ungefähr kosten wird. Wichtig: Falls der Tierarzt nach einem Unfall spontan röntgen muss, darf er für seinen Einsatz in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen einen Zuschlag verlangen.

Ist es möglich, einen Hund ohne Narkose zu röntgen?

Das Röntgen ohne Narkose ist grundsätzlich möglich. Während der Strahlenuntersuchung muss der Hund jedoch stillhalten, damit ein aussagekräftiges Röntgenbild entstehen kann. Der Hund wird dafür vom Tierarzt in der für die Aufnahme erforderlichen Position gelagert und fixiert.

Ob ein Hund im wachen Zustand geröntgt werden kann oder ob das Röntgen unter Narkose stattfinden muss, entscheidet der Tierarzt. Faktoren wie die Größe und der aktuelle Gemütszustand des Tieres werden bei dieser Entscheidung ebenso eine Rolle spielen wie die Art der (vermuteten) Erkrankung.

Falls die Position, in der der Hund geröntgt werden muss, dem Tier voraussichtlich große Schmerzen bereiten würde, wird der Tierarzt eine Narkose empfehlen. Sofern direkt im Anschluss an das Röntgen operiert werden soll, genügt in der Regel eine Narkose, um sowohl die Untersuchung als auch die Operation durchzuführen.

Welche Versicherung übernimmt die Kosten für das Röntgen?

Ob eine Versicherung die Röntgenuntersuchung für einen Hund zahlt, hängt davon ab, aus welchem Grund der Hund geröntgt werden soll.

Für beide Versicherungen gilt: Sofern eine Röntgenuntersuchung Teil einer notwendigen Behandlung des versicherten Hundes ist und zu dessen Genesung beiträgt, können die Kosten übernommen werden. Wenn das Röntgen aber beispielsweise auf Wunsch eines Zuchtvereins durchgeführt werden soll, zahlt in der Regel keine Versicherung.

Hundehaftpflicht nicht vergessen

Ein weiterer wichtiger Schutz für Hundehalter stellt die Hundehaftpflicht­versicherung dar. Sie kommt für Schäden auf, die der Vierbeiner bei Dritten verursacht. Gerade wenn Menschen durch das Verhalten des Hundes verletzt werden, kann es für Besitzer sehr teuer werden. Denn sie sind gesetzlich verpflichtet, für den Schaden zu haften.

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Welches Risiko besteht beim Röntgen für den Hund?

Röntgen ist ein wichtiger Teil der medizinischen Diagnostik und zudem eine anerkannte, risikoarme Methode zur Untersuchung, nicht nur in der Tierklinik. Der Hund wird zwar kurz einer Strahlenbelastung ausgesetzt, diese bereitet ihm aber keinerlei Schmerzen. Beim digitalen Röntgen ist die Strahlendosis sehr gering. Doch auch wenn es nicht lang dauert: Die Strahlung ist potenziell krebserregend.

  • Beim Röntgen gilt der Grundsatz: Je weniger Aufnahmen nötig sind, desto besser. Darüber freut sich nicht nur der Geldbeutel des Hundehalters. Diese Vorgehensweise hält auch die Strahlenbelastung niedrig – für Mensch und Tier.

Der Tierarzt kann darüber aufklären, ob es alternative Untersuchungsmöglichkeiten gibt. Insbesondere bei trächtigen Hündinnen stellt sich die Frage, ob das Röntgen nicht eine unnötige Belastung für das Muttertier und die ungeborenen Welpen darstellt und stattdessen eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden kann.

Risiko Kontrastmittel und Unverträglichkeit

Wurde ein Kontrastmittel verwendet, können in Einzelfällen Reaktionen von Unverträglichkeiten und Allergie auftreten. Mancher Hund reagiert empfindlich auf die Substanzen mit Erbrechen oder leicht erhöhter Temperatur. Wird der Hund ohne Kontrastmittel geröntgt, ist das Risiko für Nebenwirkungen geringer.

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