Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Private Unfallversicherung: Für Kinder empfehlen sich diese Tarife

Frischgebackene Eltern sehen häufig in jeder Tischkante, Wickelkommode und Schere das Risiko, dass sich ihr Kind verletzen könnte. Steht der Nachwuchs allein auf den Beinen, kommt der Straßenverkehr als Gefahrenquelle hinzu. Spätestens dann denken viele Eltern über eine private Unfallversicherung für ihre Kinder nach. Denn der gesetzliche Unfallschutz ist lückenhaft.

Erstmalig am 27. März 2018 veröffentlicht

  • Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt bei Kindern nicht nach jedem Unfall.
  • Für Unfälle in der Freizeit ist es daher sinnvoll, wenn Eltern ihren Nachwuchs mit einer privaten Unfallversicherung absichern.
  • Welche Versicherer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, zeigt ein aktueller Test von Focus-Money.

Ob im Straßenverkehr, in der Freizeit oder im Haushalt – Unfälle passieren ständig. Häufig kommen Betroffene mit dem Schrecken und kleineren Blessuren davon. Doch einige Unfälle führen auch zu schweren Verletzungen und haben langfristige Folgen. Da die gesetzliche Unfallversicherung nicht in jedem Fall zahlt, ist der zusätzliche Schutz einer privaten Unfallversicherung sinnvoll. „Das gilt auch für Kinder und Jugendliche“, schreibt das Wirtschaftsmagazin Focus-Money. Denn gerade bei ihnen können dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen das ganze Leben bestimmen, etwa wenn sie dadurch keinen Beruf erlernen können.

Warum ist eine private Unfallversicherung für Kinder sinnvoll?

Die gesetzliche Unfallversicherung springt bei Kindern nur für Unfallfolgen ein, die im Kindergarten oder der Schule sowie auf dem Hin- und Rückweg dorthin passieren. Tobt der Nachwuchs nach der Kita im Garten und verunfallt dort, rennt er bei einem Sonntagsspaziergang vor ein Auto oder fällt zu Hause die Treppe hinunter, zahlt die gesetzliche Unfallkasse in der Regel nicht.

Doch gerade dann, wenn der Unfall die Gesundheit des Kindes dauerhaft geschädigt hat, ist finanzielle Unterstützung für die Eltern wichtig. Diese erhalten sie von einer privaten Unfallversicherung. Mit der Einmalzahlung des Versicherers lassen sich beispielsweise Umbaumaßnahmen finanzieren, sodass sich das Kind in den eigenen vier Wänden möglichst selbstständig bewegen kann.

Unfallversicherung für Kinder im Test: Welche Leistungen sind wichtig?

Welche private Unfallversicherung sich für Kinder konkret empfiehlt, hat Focus-Money von der Ratingagentur Franke und Bornberg testen lassen. Dabei berücksichtigten die Experten nur Tarife, die gewisse Mindestleistungen vorsehen. Dazu zählt beispielsweise, dass auch Verrenkungen, Zerrungen und Brüche mitversichert sind, die aus erhöhter Kraftanstrengung resultieren. Standardmäßig ist dies durch eine private Unfallversicherung nicht abgedeckt.

Eltern sollten zudem darauf achten, dass auch Infektionen etwa durch einen Insektenstich oder eine Impfung versichert sind. Auch für Unfälle unter Medikamenteneinfluss sollte eine gute private Unfallversicherung zahlen.

Darüber hinaus raten die Tester dazu, die Versicherungssumme auf mindestens 100.000 Euro zu setzen. Abhängig davon, wie stark Kinder durch den Unfall gesundheitlich eingeschränkt sind, zahlt die Versicherung anteilig eine einmalige Summe aus. Deren Höhe richtet sich zudem an der vereinbarten Progression. Je schwerer die Invalidität durch einen Unfall ist, desto höher ist die Auszahlung. Bei Vollinvalidität und einer Progression von 500 Prozent steigt die Versicherungsleistung beispielsweise auf 500.000 Euro.

Unfallversicherungen im Vergleich: Viele Top-Tarife für Kinder

Der Unfallversicherung Test von Focus-Money basiert auf einem 15-jährigen Modellkunden. Die Gesamtnote setzt sich zu 30 Prozent aus der Beitragshöhe und zu 70 Prozent aus der Bewertung der Leistungen zusammen. Alle Tarife bieten eine Versicherungssumme von 100.000 Euro und eine Progression von 500 Prozent.

Von den 32 untersuchten Versicherern schneiden zwei mit einer hervorragenden Bewertung ab:

  • GVO – Tarif „Top VIT“
  • HanseMerkur – „Top mit Gliedertaxe I“

Weitere zwölf Unfallversicherungen erzielen im Vergleich eine sehr gute Bewertung, beispielsweise:

  • Domcura – „Top-Schutz“
  • Ammerländer – „Exclusiv“
  • LBN – „Besser+“
  • Ostangler Brandgilde – „Exclusiv Fair Play“
  • VHV – „Exklusiv“

Alle Top-Tarife bieten ein hervorragendes oder sehr gutes Leistungsniveau. Beim Preis gibt es dagegen größere Unterschiede. So variiert der Jahresbeitrag bei diesen Angeboten zwischen 61 Euro und 109 Euro. Eltern sollten daher mit dem kostenlosen Tarifrechner prüfen, welche private Unfallversicherung ihnen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für den wichtigen Schutz ihres Kindes bietet.