Frau mit Nackenschmerzen
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Kassenleistungen Vergleich: Welche Krankenkasse zahlt Osteopathie?

Alternative Heilmethoden wie Osteopathie werden immer beliebter. Vielen Patienten ist es dabei wichtig, die Kosten nicht alleine zu tragen. Doch osteopathische Behandlungen zählen in der gesetzlichen Krankenversicherung als Extraleistung. Die Stiftung Warentest hat geprüft, welche Krankenkasse trotzdem für Osteopathie zahlt und wo die höchste Erstattung winkt.

  • Viele Kassenpatienten legen Wert auf osteopathische Behandlungen.
  • Um die Krankenkasse zu finden, die eine umfangreiche Erstattung zum günstigen Preis bietet, empfiehlt sich ein individueller Vergleich.

2022 haben sich die Krankenkassenkosten für Millionen Versicherte erhöht, da vor allem die AOKs an der Beitragsschraube gedreht haben. Viele Kassenpatienten haben  daher weniger Geld im Portemonnaie. Dabei könnten sie deutlich sparen. Denn zahlreiche Kassen bieten zusätzlich zum vorgeschriebenen Leistungskatalog umfangreiche Extraleistungen, beispielweise Zuschüsse für osteopathische Behandlungen.

Die Nachfrage nach dieser alternativen Therapieform steigt. Umso wichtiger ist es vielen Personen, dass sich ihre Krankenkasse an den Kosten beteiligt. Welche Krankenkasse dabei die höchsten Zuschüsse für Osteopathie zahlt, hat unter amderem die Stiftung Warentest für Finanztest überprüft.

Was sind osteopathische Behandlungen?

Nach Angaben des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD) suchen Kassenpatienten bundesweit jährlich rund 20 Millionen Mal den Rat eines Osteopathen. Die alternative Behandlungsmethode eignet sich besonders bei Problemen mit dem Bewegungsapparat, zum Beispiel bei Rücken- oder Nackenschmerzen. Aber auch andere Beschwerden wie Schlafstörungen, Migräne oder Verdauungsprobleme können durch osteopathische Behandlungen gelindert werden.

Dabei kommen meistens keine zusätzlichen Geräte, sondern lediglich die Hände des Osteopathen zum Einsatz. Diese sollen durch bestimmte Griff- oder Berührungstechniken Blockaden im Körper lösen.

Umstrittene Osteopathie: Welche Krankenkasse zahlt für Behandlungen?

Osteopathische Behandlungen zählen nicht zu offiziellen Kassenleistungen, da ihre Wirksamkeit bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist. Dennoch beteiligen sich zahlreiche Krankenkassen an den Kosten. Die Grundlage für die Kostenübernahme ist, dass die Behandlung ärztlich verordnet wurde und durch einen von der Kasse anerkannten Osteopathen erfolgt.

Da die Höhe der Erstattung für die alternative Therapie stark variiert, hat die Stiftung Warentest in einem Test überprüft, welche Krankenkasse am meisten für Osteopathie zahlt. Dafür haben die Verbraucherschützer eine Vielzahl von Kassen unter die Lupe genommen. Untersucht wurde unter anderem, wie hoch ihr Zuschuss für osteopathische Behandlungen insgesamt ausfällt und welchen Anteil die Kasse pro Sitzung übernimmt.

Krankenkassen zahlen unterschiedlich viel für Osteopathie

Den größten Zuschuss für Osteopathie erhalten Versicherte der AOK Nordwest. Diese zahlt pro Jahr maximal 500 Euro, unabhängig von der Anzahl der Sitzungen. Bei der BKK public gibt es maximal 400 Euro. Eine Reihe von Kassen bezuschussen zudem maximal sechs Sitzungen im Jahr mit 60 Euro, also in der Summe für 360 Euro. Diese sind:

  • Securvita
  • BKK Wirtschaft & Finanzen
  • BKK VBU
  • Viactiv
  • BKK24
  • BKK Faber Castell & Partner
  • BKK Euregio
  • BKK VDN

Die meisten Kassen beteiligen sich an den Kosten für Osteopathie – allerdings im Schnitt nur für drei bis vier Sitzungen mit 30 Euro bis 40 Euro pro Behandlung.

Die genannten Krankenkassen überzeugen zwar mit ihren hohen Zuschüssen für osteopathische Behandlungen. Nicht jede von ihnen ist aber in jedem Bundesland geöffnet. Zudem erheben sie einen unterschiedlich hohen Beitrag. Wem ein hoher Zuschuss bei Osteopathie wichtig ist, sollte daher die Leistungen und Kosten mehrerer Kassen individuell miteinander vergleichen.

Tipp:

Wünschen sich Kassenpatienten einen höheren Zuschuss zu ihren Osteopathiekosten, können sie dies mit einer Heilpraktiker-Zusatzversicherung erreichen. Die Anbieter übernehmen beispielsweise 90 Prozent der Rechnung bis zu einem Höchstbetrag von 2.500 Euro binnen zwei Jahren. Auch hier ist es sinnvoll, die Angebote mehrerer Versicherer zu prüfen, um eine leistungsstarke Zusatzversicherung zu finden.

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Auch Homöopathie gehört bei vielen Kassen zu den Extraleistungen

Neben Osteopathie vertrauen viele Kassenpatienten auf homöopathische Behandlungen. Daher haben die Experten der Stiftung Warentest ebenfalls überprüft, welche Krankenkasse für Homöopathie zahlt. Die Mehrheit der untersuchten Kassen kommt unabhängig vom Alter des Versicherten für homöopathische Arzneimittel auf.