
7 Altersvorsorge Tipps für ein möglichst entspanntes Leben im Alter
Damit der Ruhestand nach einem anstrengenden Erwerbsleben nicht darin endet, ständig aufs Geld schauen zu müssen, ist private Altersvorsorge wichtig. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die je nach Typ und Zeitpunkt mehr oder weniger sinnvoll sind. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gibt daher aktuell einige Altersvorsorge Tipps.
- Nur mit privater Altersvorsorge lässt sich der Lebensstandard im Alter halten.
- Einige Tipps helfen dabei, die richtigen Vorsorgeentscheidungen zu treffen.
- Einer der wichtigsten Tipps lautet: Selbst ein wenig vorsorgen ist besser als gar nicht.
Das deutsche Rentensystem basiert auf drei Säulen. Im besten Fall wird das spätere Seniorenleben aus Renten finanziert, die aus der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Säule fließen. Doch was ist, wenn der richtige Zeitpunkt für die private Altersvorsorge verpasst wurde oder einfach kein Geld da ist, das zurückgelegt werden kann? Dazu gibt die Verbraucherzentrale NRW aktuell für das Redaktionsnetzwerk Deutschland einige Altersvorsorge Tipps.
Altersvorsorge Tipp Nummer 1: Es ist nie zu spät
Auch wenn der Ruhestand in greifbarer Nähe rückt, sollten Verbraucher ihre Optionen ausloten, wie sie ihre Rente noch erhöhen können. „Natürlich ist es am besten, wenn man mit dem Sparen für die Altersvorsorge möglichst früh beginnt – schließlich zeigt sich der Zinseszinseffekt erst über einen langen Zeitraum“, so die Verbraucherzentrale. Aber später zu beginnen sei immer noch besser als gar nicht vorzusorgen. Allerdings müssen Verbraucher dann mehr investieren, da sie den Zinseszinseffekt nicht mehr so stark nutzen können.
Unser Tipp: Als pflichtversicherte Person sind in der gesetzlichen Rentenversicherung ab 50 Jahren Sonderzahlungen möglich.
Altersvorsorge Tipp Nummer 2: Klarheit über finanziellen Spielraum verschaffen
Insbesondere für Geringverdiener ist es schwierig, Geld für die Altersvorsorge beiseitezulegen – obwohl gerade für sie dies so wichtig ist. Denn wer wenig in die Rentenkasse einzahlt, bekommt auch wenig zurück. Die Verbraucherzentrale rät daher dazu, ein Haushaltsbuch zu führen. So lässt sich am schnellsten erkennen, wo es Sparpotenzial gibt. Viele Altersvorsorgeoptionen lassen sich mit geringen monatlichen Einzahlungen besparen.
Altersvorsorge Tipp Nummer 3: Lebensstandard im Alter abschätzen
Ein weiterer Altersvorsorge Tipp lautet, die Ausgaben im Rentenalter nicht zu unterschätzen. Zwar werden beispielsweise keine Beiträge mehr für die gesetzliche Rentenversicherung fällig, sodass etwas mehr Geld übrig bleibt. Doch andere Posten können hinzukommen oder teurer werden. So kann die Miete steigen oder Rentner sind auf einen Pflegedienst angewiesen.
Ganz unabhängig davon geht es im Ruhestand auch darum, diesen genießen zu können, mit Reisen und verschiedenen Freizeitaktivitäten. Das alles kostet und sollte bei der Planung der privaten Altersvorsorge berücksichtigt werden.
Altersvorsorge Tipp Nummer 4: Steuern beachten
Neben den Lebensunterhaltskosten im Alter sollten Verbraucher auch Augenmerk darauf legen, dass ihre Rente, egal ob gesetzlich oder privat, versteuert wird. Gibt die Renteninformation beispielsweise eine Rente von 2.000 Euro im Monat aus, gehen davon noch Steuern sowie Pflege- und Krankenversicherungsbeiträge ab. Das reduziert das Altersgeld spürbar. Gegensteuern kann nur, wem dies bewusst ist.
Unser Tipp: Weitere Informationen zur Rentenbesteuerung gibt es hier.
Altersvorsorge Tipp Nummer 5: Familie und Vorsorge trennen
Vor allem Frauen sind bei der privaten Altersvorsorge in Zugzwang. Denn sie verdienen in der Regel weniger als Männer und setzen durch die Kindererziehung im Job aus. In dieser Zeit bekommen sie zwar Kindererziehungszeiten für die spätere gesetzliche Rente anerkannt – Auf der Gehaltsleiter steigen sie in dieser Zeit aber nicht weiter nach oben.
Wer in einer Partnerschaft lebt, sollte außerdem darauf achten, dass beide etwas für das Alter tun – unabhängig voneinander. Sollte es zu einer Trennung kommen, gerät dadurch nicht die finanzielle Absicherung des Ruhestands in Gefahr.
Altersvorsorge Tipp Nummer 6: Staatliche Förderung prüfen
Ganz unabhängig von den Tipps der Verbraucherzentrale NRW gilt es immer zu prüfen, wie staatliche Zuschüsse genutzt werden können. Der Staat fördert mit der Riester-Rente und der Rürup-Rente zwei Vorsorgeoptionen. Erstere lohnt sich vor allem für Geringverdiener und Familien. Geringverdiener sichern sich schon mit einem kleinen Betrag die jährliche Förderung von 175 Euro. Familien profitieren dagegen von der jährlichen Kinderzulage von 300 Euro pro Kind.
Die Rürup-Rente richtet sich dagegen an Selbstständige und Gutverdiener. Die staatliche Förderung funktioniert über die immense steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge. Sie können in der Steuererklärung voll angegeben werden und reduzieren so die persönliche Steuerlast.
Altersvorsorge Tipp Nummer 7: Puffer aufbauen
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät außerdem zu diesen Leitplanken, damit die eigenen Vorsorgebemühungen nicht durch unvorhergesehene Ausgaben torpediert werden:
- Keine roten Zahlen auf dem Konto. Wer im Dispo ist, sollte dies aufgrund der hohen Dispozinsen schnell ändern
- Ein Finanzpolster von mindestens zwei bis drei Nettogehältern auf dem Tagesgeldkonto für unvorhergesehene Ausgaben
- Festgeld für zwei bis sechs Jahre für eine größere Summe Geld, etwa im Wert des nächsten Autos
Extra Tipp: Eine gute private Altersvorsorge zeichnet sich auch durch niedrige Kosten aus. Daher ist es wichtig, nicht beim erstbesten Angebot zuzuschlagen, sondern sich mehrere Vorsorgeoptionen anzuschauen und zu vergleichen, zum Beispiel in Hinblick auf die Kosten, aber auch hinsichtlich der Rendite, der Förderung, der Laufzeit und der Garantien oder Risikoklassen. Dabei stellt die Beratung durch einen Fachmann eine wesentliche Unterstützung dar, um das persönlich beste Angebot zu finden.