Betriebliche Altersvorsorge – Deine Zukunft finanziell absichern Wie funktioniert die betriebliche Altersvorsorge?

Dein Weg zu finanzieller Sicherheit im Alter
Die bAV – Ein Extra, das sich auszahlt
Informiere dich auch über verschiedene Formen der privaten Altersvorsorge
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Das Wichtigste im Überblick

Die betriebliche Altersvorsorge kurz erklärt

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat in deutschen Unternehmen eine lange Tradition. Früher war sie oft eine freiwillige Zusatzleistung der Arbeitgeber. Heute steht dir als Arbeitnehmer grundsätzlich ein Anspruch auf die betriebliche Altersversorgung zu.

Das bedeutet: Dein Arbeitgeber muss die betriebliche Altersvorsorge nicht nur anbieten, sondern sie auch bezuschussen. Die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung werden dann entweder vollständig oder teilweise von deinem Arbeitgeber übernommen. Übernimmt dein Arbeitgeber nur einen Teil der bAV, kommt der andere Teil in der Regel über die sogenannte Entgeltumwandlung von deinem Bruttogehalt.

Drei Fakten zur betrieblichen Altersvorsorge

  1. Arbeitgeberbeteiligung: Seit 2019 muss sich dein Arbeitgeber mit einem Zuschuss von mindestens 15 Prozent finanziell beteiligen.
  2. Individuell: Die bAV bietet mit Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds oder Unterstützungskasse verschiedene Durchführungswege.
  3. Beiträge: Da dein Beitrag aus dem Bruttoeinkommen fließt, reduzieren sich deine Sozialabgaben und Steuern.

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Wie geht das?

01 Das sind die Grundlagen der betrieblichen Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine ergänzende Möglichkeit, um für deine finanzielle Sicherheit im Alter vorzusorgen – neben der gesetzlichen Rente.

Seit 2019 hast du einen gesetzlichen Anspruch auf eine vom Arbeitgeber mitfinanzierte Altersvorsorge. Dies gilt für alle ab diesem Jahr abgeschlossenen bAV-Verträge. Für Verträge, die vor dem 01.09.2019 abgeschlossen wurden, gilt diese Regelung seit 2022. Die Bezuschussung durch den Arbeitgeber liegt bei mindestens 15 Prozent. Die genaue Höhe des Finanzierungsanteils kann aber in Tarifverträgen festgelegt sein, sodass dein Arbeitgeber auch mehr für die bAV übernehmen kann.

Die bAV funktioniert in der Regel über die Entgeltumwandlung: Ein Teil deines Bruttogehalts wird nicht direkt ausgezahlt, sondern zur Betriebsrente umgeleitet. Dieses Geld wird bis zum Eintritt in den Ruhestand angelegt und arbeitet für deine Altersvorsorge. Im Alter erhältst du dann eine monatliche Rente oder eine Kapitalauszahlung – je nachdem, wie du dich entschieden hast.

Die betriebliche Altersvorsorge bietet dir dabei nicht nur finanzielle Sicherheit im Alter, sondern ist auch steuerlich attraktiv. Konkret bedeutet das: Du kannst im Jahr 2024 bis zu 604 Euro pro Monat steuerfrei einzahlen. Auf monatlich bis zu 302 Euro fallen zudem keine Sozialabgaben an. So kannst du deine Last für Steuer- und Sozialabgaben um bis zu 20 Prozent sinken.

 

Zusammengefasst gibt es für dich auf der Habenseite einen Mindestzuschuss von deinem Chef und du zahlst weniger Steuern und Sozialabgaben. Das sind ein paar nette Vorteile.

Betriebliche Altersvorsorge: Ein Rechenbeispiel für Steuerklasse I:

Lass uns jetzt noch mit einem Beispiel auf die Entgeltumwandlung eingehen.

Nehmen wir an, du verdienst monatlich 3.000 Euro brutto, dann erhältst du in unserem Rechenbeispiel nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben rund 2.032 Euro im Monat ausgezahlt.

Wenn du von deinem Gehalt 150 Euro im Monat für die bAV aufwendest, bekommst du knapp 1.948 Euro auf dein Konto. Dein Netto verringert sich also nur um 84 Euro, da du rund 34 Euro bei den Steuern und etwa 31 Euro beim Beitrag für die gesetzliche Pflege- und Krankenkasse sparst. Von deinem Chef kommen dann nochmal mindestens 22,50 Euro (15 Prozent von 150 Euro), die in deine betriebliche Altersvorsorge fließen.

Die einkommensteuerliche Begünstigung bedeutet jedoch keine Steuerfreiheit: Deshalb achte darauf, dass in der Rentenphase die Leistungen aus der betrieblichen Altersvorsorge besteuert werden. Außerdem können je nach gewähltem Durchführungsweg und Anbieter Verwaltungskosten anfallen. Die Rendite hängt in vielen Fällen ebenfalls von der Entwicklung der Kapitalmärkte ab und birgt daher ein gewisses Anlagerisiko.

Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge im Überblick

 

Vorteile für den Arbeitgeber

  • Weniger Sozialabgaben: Durch die Beteiligung an der Betriebsrente fallen die Lohnnebenkosten niedriger aus. Jeder investierte Euro bedeutet 19 Prozent weniger Sozialabgaben.
  • Mitarbeiterbindung
  • Günstige Konditionen für große Arbeitgeber

Mit diesen Nachteilen wirst du bei der betrieblichen Altersvorsorge konfrontiert:

Wenn du Geld von deinem Bruttogehalt in die betriebliche Altersvorsorge einzahlst, senkt das dein Bruttoeinkommen. Dadurch zahlst du weniger für deine gesetzliche Rente ein, sodass deine spätere gesetzliche Rente etwas niedriger ausfällt. Die betriebliche Altersvorsorge ist also nur dann sinnvoll, wenn diese Zusatzrente die Differenz zur staatlichen Rente mindestens ausgleicht.

Sobald deine Betriebsrente ausgezahlt wird und einen monatlichen Betrag von 176,75 Euro übersteigt (oder bei einer Einmalzahlung 21.210 Euro), musst Sozialversicherungsabgaben einkalkulieren. Entsprechend verringert sich deine Auszahlung um rund 20 Prozent für deine gesetzliche Krankenkasse und die Pflegeversicherung.

 

Du erhältst erst mit dem Beginn deiner Rente Zugang zu dem Geld, das du durch die betriebliche Altersvorsorge angespart hast. Die Auszahlungsphase startet frühestens ab einem Alter von 62 Jahren.

Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es empfehlenswert, dass du mit deinem Arbeitgeber vereinbarst, wie mit deiner angesparten Rente umgegangen wird, solltest du versterben. Deine Hinterbliebenen haben nicht automatisch dieselben Rentenansprüche wie du.

Denke immer daran: Die betriebliche Altersvorsorge ist nur eine Möglichkeit von vielen, um dich für den Ruhestand abzusichern. Wie alle Wege hat sie Vor- und Nachteile. Es ist deshalb wichtig, eine Mischung zu finden, die dir und deiner Lebenssituation gerecht wird.

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Alle Wege führen nach Rom

02 Diese Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge gibt es

Die betriebliche Altersvorsorge erfolgt über verschiedene Formen, sogenannte Durchführungswege. Jeder dieser Wege hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Generell gilt: Eingezahlte Beiträge werden von deinem Brutto abgezogen und mindern so deine Steuerlast. Deine Betriebsrente muss aber in der Auszahlungsphase voll versteuert werden. Hier findest du die gängigen Durchführungswege der bAV:

 

Neben diesen vier Durchführungswegen gibt es noch die sogenannte Direktzusage. Hier sagt dir dein Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge über eine bestimmte Höhe direkt bei Arbeitsvertragsabschluss zu.

Welche Gebühren entstehen bei der Direktversicherung?

Die Direktversicherung ist am meisten verbreitet unten den Durchführungswegen. Obwohl dein Arbeitgeber die freie Wahl hat, für welche Versicherungsgesellschaft und welches konkrete Direktversicherungsmodell (Kapitallebensversicherung oder Rentenversicherung) er sich entscheidet, ist es von Vorteil, die Gebühren der angebotenen Police zu kennen. Denn es fallen von Anbieter zu Anbieter unterschiedliche Abschlusskosten an. Die Gebühren variieren häufig zwischen 400 und 1.600 Euro. Es gibt sogar Versicherer, die keine Abschlusskosten verlangen.

Darüber hinaus erheben viele Versicherer Verwaltungskosten. Gängig sind rund sieben Prozent des gezahlten Versicherungsbeitrags. In einigen Fällen kommen zusätzlich Vertriebskosten hinzu, um die Vertriebsorganisation des Versicherers aufrechtzuerhalten.

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Die richtige Höhe der bAV

03 Wie hoch sollte deine betriebliche Altersvorsorge sein?

Ein Zuschuss von mindestens 20 Prozent vom Arbeitgeber wäre für eine lohnenswerte bAV angemessen. Dabei ist es nicht nur für dich vorteilhaft, Teile deines Bruttogehalts in einen betrieblichen Altersvorsorge-Vertrag einzuzahlen. Dein Chef kann ebenfalls von jedem umgewandelten Gehaltseuro ca. 20 Cent an Sozialabgaben einsparen, die er andernfalls für deine Beiträge hätte entrichten müssen.

Generell gilt: Die optimale Höhe deiner betrieblichen Altersvorsorge und deiner Rente hängt von deinen individuellen finanziellen Zielen und Bedürfnissen ab. Es gibt jedoch einige Punkte, die dir bei der Entscheidung helfen können.

Schätze einerseits ab, wie hoch deine Lebenshaltungskosten im Rentenalter sein werden. In den letzten Monaten hast du sicherlich festgestellt, was eine Inflation ausmachen kann. Berücksichtige deshalb auch mögliche Kostensteigerungen. Bedenke zudem, wie hoch deine gesetzliche Rente voraussichtlich ausfallen wird (zum Beispiel mithilfe deiner Renteninformation). Die bAV sollte diese ergänzen, um deine Rentenlücke zu schließen und deinen Lebensstandard im Alter zu sichern.

Mindestens genauso wichtig sind deine individuellen Ansprüche. Du hast dein ganzes Leben gearbeitet und es verdient, dich zur Ruhe zu setzen. Denke also an deine persönlichen Ziele im Alter. Möchtest du auf Reisen gehen, Hobbys finanzieren oder eine Immobilie erwerben?

Betriebliche Altersvorsorge – Wie machst du das eigentlich?

Informiere dich bei deinem Chef oder der Personalabteilung, um herauszufinden, welche Art der betrieblichen Altersversorgung in deinem Unternehmen angeboten wird. Wenn dein Arbeitgeber die Versorgung vollständig finanziert, zögere nicht daran teilzunehmen. Sollte dein Chef keine Angebote vorlegen, weise ihn auf dein Recht zur Entgeltumwandlung hin.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Ist die bAV flexibel?

04 Wie kannst du deine betriebliche Altersvorsorge kündigen?

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine langfristige finanzielle Verpflichtung, die direkt zwischen dir und deinem Arbeitgeber entsteht. Was passiert also, wenn du die bAV oder den Job aufkündigen möchtest?

Erst einmal können wir dir hier Entwarnung geben. Solltest du den Arbeitgeber wechseln, kannst du deinen Altvertrag zur bAV mitnehmen. Du musst dabei aber auf ein paar Dinge achten:

  • Dein Jobwechsel darf bei den meisten Versicherern nicht länger als 15 Monate zurückliegen.
  • Dein angespartes Kapital die Summe von 90.600 Euro nicht übersteigen (Stand 2024).
  • Deine Betriebsrente hast du nach 2005 abgeschlossen.

Bei der Übertragung fallen außerdem möglicherweise Gebühren an. Hat dein Arbeitgeber zudem mehr als den gesetzlichen Zuschuss geleistet, bedeutet das nicht, dass dein neuer Chef genauso viel zahlt.

Demgegenüber ist die Kündigung deiner bAV nahezu unmöglich. Nur bei einer Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds ist dies möglich, wenn dein Arbeitgeber dem zustimmt. Bevor du an eine Kündigung denkst, gehe lieber auf deinen Chef zu. Sprich mit ihm über deine individuelle Situation. In manchen Fällen kann eine – zumindest vorübergehende – Beitragsbefreiung vereinbart werden.

Einzige Ausnahme besteht bei einer Kleinstanwartschaft. Das bedeutet, deine zu erwartende Betriebsrente ist kleiner als monatlich 35,35 Euro (Ost: 34,65 Euro) beziehungsweise bei einer Kapitalauszahlung 4.242 Euro (4.158 Euro Ost, Stand 2024). Dann kannst du deine Betriebsrente kündigen und dir das Geld vorzeitig auszahlen lassen.

Übrigens: Im Falle von Arbeitslosigkeit liegt in der Regel die Verantwortung für deinen betrieblichen Altersvorsorgevertrag bei dir. Du wirst der Versicherungsnehmer und hast die Option, den Vertrag während des Bezugs von Arbeitslosengeld ohne eigene Beitragszahlungen ruhen zu lassen oder auf Wunsch die Beiträge aus eigener Tasche weiterzuzahlen. Auf diese Weise bleibst du im Besitz deiner Ansprüche und verlierst sie nicht.

Unser Tipp: Es gibt viele Möglichkeiten, dich für die Rente abzusichern. Die berufliche Altersvorsorge ist nur eine davon. Um die für dich am besten geeignete Rentenversicherung zu finden, lass dich von einem Experten beraten!

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Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 22.12.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge