Riester-Rente Lass dich vom Staat bei deiner Altersvorsorge unterstützen.

Baue dir dein finanzielles Polster fürs Rentnerleben auf
Nimm die staatlichen Förderungen mit
Mache einen Haken hinter deine Altersvorsorge

Intro

Riester-Rente: Wann sie sich für dich lohnt und was sie kostet

Über 16 Millionen Bürger sorgen mit einer Riester-Rente für das Alter vor und profitieren von staatlicher Förderung. Dennoch steht die Riester-Rente auf dem Abstellgleis. Das liegt unter anderem an:

  • Der niedrigen Garantieverzinsung – Aktuell liegt der Garantiezins bei nur noch 0,25 Prozent.
  • Den hohen Kosten – Durch Abschluss-, Vertrags- und Verwaltungskosten werden Sparer in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss überproportional belastet.

Vor allem die lange Niedrigzinsphase sorgt für eine Flaute in der Riester-Rente. Weil die Anbieter sichere Geldanlagen nutzen müssen, springt beim niedrigen Zinssatz kaum Rendite heraus. Aus diesen Gründen wird seit Langem eine Reform der Riester-Rente gefordert. Doch die politischen Akteure trauen sich nicht an das Projekt heran.

Vier Fakten zum Thema Riester-Rente

  1. Die Riester-Rente ist für bestimmte Personengruppen eine erschwingliche Ergänzung zur gesetzlichen Rente.
  2. Der Staat fördert jeden Vertrag mit bis zu 175 Euro im Jahr zuzüglich 300 Euro pro Kind.
  3. Die Riester-Rente gilt als besonders sicher.
  4. Die geförderte Altersvorsorge arbeitet mit einer Garantieverzinsung, die derzeit jedoch sehr niedrig ist.
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Die wichtigste Frage zuerst

01 Für wen ist die Riester-Rente noch sinnvoll?

Eine Riester-Rente abschließen kann jeder, der Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung zahlt, also sozialversicherungspflichtig angestellt (pflichtversichert) oder freiwillig versichert ist. Doch nicht für jeden lohnt sich der Abschluss. Aktuell ist die Riester-Rente für dich nur dann sinnvoll, wenn du die staatliche Riester-Förderung aus Grund- und Kinderzulage und gegebenenfalls die Steuervorteile umfassend ausschöpfen kannst.

Vergleich Förderanteil für Geringverdienende und Gutverdiener

Mini-Jobberin (5.500 Euro/Jahr)Gut­verdiener (50.000 Euro/Jahr)
Eigen­betrag60 Euro1.825 Euro
Grund­zulage175 Euro175 Euro
Spar­leistung insgesamt235 Euro2.000 Euro
Förder­anteil74 Prozent40 Prozent
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Vergleich Förderanteil für Personen mit einem oder zwei Kindern

Mit einem KindMit zwei Kindern
Eigen­betrag525 Euro225 Euro
Zulagen475 Euro775 Euro
Spar­leistung insgesamt1.000 Euro1.000 Euro
Förder­anteil48 Prozent78 Prozent

Wie die Tabellen zeigen, hast du vor allem dann eine hohe Förderquote, wenn du eine Familie mit mehreren Kindern hast und zu den Geringverdienenden zählst. Du musst dann nur wenig investieren, um dir ein finanzielles Polster für den Ruhestand zu sichern. Wichtig ist dabei, dass du einen günstigen Anbieter findest.

Alle anderen Personen können die Riester-Rente als Altersvorsorge-Option streichen. Dazu ist sie aktuell zu unrentabel. Als Alternativen stehen für dich etwa die Rürup-Rente bereit, die massiv über Steuervorteile gefördert wird, und fondsgebundene Rentenversicherungen.

Pro & Contra

02 Welche Vorteile und welche Nachteile hat die Riester-Rente?

Im folgenden Abschnitt haben wir dir die Vor- und Nachteile der Riester-Rente kurz zusammengefasst. Vertiefende Details zu den Punkten findest du auf der Seite „Vorteile und Nachteile der Riester-Rente“.

Anbieter-Vergleich

03 Kosten & Tarife: Wie schneiden die Anbieter im Vergleich ab?

Wenn du dich für eine Riester-Rente interessierst, kannst du die Anbieter anhand der sogenannten Produktinformationsblätter miteinander vergleichen.

Diese geben unter anderem Aufschluss über die zu erwartende Monatsrente und die Effektivkosten. Je höher diese sind, desto mehr drücken sie die Rendite des Vertrags. Zu den Kosten zählen:

  • Abschlussgebühren
  • Vertriebsgebühren
  • Verwaltungsgebühren
  • Fondsgebühren

Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Themenseite „Riester-Rente Kosten“.

Wir haben drei Anbieter für eine Riester-Rentenversicherung ausgewählt und diese für eine Laufzeit von 40 Jahren und einen monatlichen Beitrag von 85 Euro gegenübergestellt. Der Staat zahlt nur die Grundzulage, da die versicherte Person keine Kinder hat und somit keine Kinderzulage fließt.

Allianz Riesterrente PerspektiveHannoversche Riester-RenteHanseMerkur Riester Care Klassik
Effektiv­kosten1,28 %0,59 %1,07 %
Abschluss- und Vertriebs­kosten1.095,38 Euro190,50 Euro2.755,32 Euro
Verwaltungs­kosten im ersten Versicherungs­jahr21,35 Euro38,76 Euro70,80 Euro
Verwaltungs­kosten Auszahlungs­phase1,75 %1,75 %1,00 %
Garantierte monatliche Auszahlung121,44 Euro121,77 Euro126,26 Euro

Der Riester-Vergleich zeigt dir zwei Dinge ganz deutlich:

  1. Ein nach Effektivkosten günstiger Vertrag muss nicht zwangsläufig die beste garantierte Rente bieten.
  2. Eine Riester-Rente mit vergleichsweise hohen Abschlusskosten muss nicht zwangsläufig eine schlechte Wahl darstellen.

Ein genauer Vergleich verschiedener Angebote ist daher sinnvoll, damit du eine passende Riester-Rente findest.

Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Vergleich verschiedener Tarife ist der Rentenfaktor. Er gibt an, wie viel Rente der Anbieter pro 10.000 Euro Vertragsguthaben auszahlt. Von den drei Versicherern gibt keiner einen Rentenfaktor zu Vertragsbeginn an. Er wird erst mit der Auszahlungsphase festgelegt.

Leistungen

04 Wie funktioniert die Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist eine private Altersvorsorge, die durch den Staat in zweifacher Hinsicht gefördert wird: in Form von Zulagen und durch Steuerermäßigungen.

Das Prinzip funktioniert so:

  1. Während der Ansparphase zahlst du regelmäßig einen Geldbetrag ein, entweder monatlich oder jährlich. Der Staat unterstützt deine Initiative mit einem jährlichen Zuschuss durch eine Grund– sowie eine Kinderzulage (dazu unten mehr).
  2. Außerdem kannst du deine Beiträge steuerlich absetzen. Bis zu 2.100 Euro im Jahr erkennt das Finanzamt als Sonderausgaben an. Eine Beispielrechnung für den Steuervorteil über den Sonderausgabenabzug findest du auf der Seite „Riester-Rente Förderung“.

Gehst du in Rente, erhältst du deine gesamten Spareinlagen zuzüglich der staatlichen Zulagen als lebenslange Rente ausgezahlt. Alternativ kannst du das angesparte Kapital auch als sogenannte Eigenheimrente verwenden, um es in den eigenen vier Wänden (Wohn-Riester) zu nutzen.

Welche Zulagen gibt es bei der Riester-Rente?

Der Staat zahlt dir für jedes Beitragsjahr Zulagen:

  • Grundzulage: 175 Euro
  • Kinderzulage für jedes kindergeldberechtigte Kind: 300 Euro (185 Euro für vor 2008 geborene Kinder)

Für die volle Auszahlung musst du vier Prozent deines Bruttovorjahreseinkommens in deinen Riester-Vertrag einzahlen (maximal 2.100 Euro). Wichtig: Als Geringverdiener musst du pro Jahr wenigstens 60 Euro in deinen Riester-Vertrag einzahlen. Das ist der sogenannte Mindesteigenbeitrag. Er entspricht 5 Euro pro Monat.

In den Beispielen unten siehst du, wie sich die Höhe der Zulagen auf die Höhe des Beitrags auswirkt:

30-jähriger Allein­stehender ohne Kind35-jährige Mutter von zwei Kindern
Brutto­einkommen / Jahr40.000 Euro30.000 Euro
Davon vier Prozent1.600 Euro1.200 Euro
Abzüg­lich der staat­lichen Zulageminus 175 Euro > 1.425 Euro Jahres­beitragminus 775 Euro > 425 Euro Jahres­beitrag
Monat­licher Beitrag118,75 Euro35,42 Euro

Wichtig: Die Zulagen musst du jährlich über deinen Versicherer beantragen. Du kannst aber auch einen Dauerzulagenantrag stellen. Damit verpflichtest du deinen Anbieter dazu, jedes Jahr den Antrag bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) zu stellen.

Wenn du nicht unmittelbar zulagenberechtigt bist, kannst du prüfen, ob du trotzdem eine Riester-Förderung erhältst. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn dein Ehepartner Anspruch auf die Grundzulage hat. Lebenspartner eines Förderberechtigten können einen eigenständigen, förderfähigen Riester-Vertrag abschließen.

Wie wird die Riester-Rente ausgezahlt?

Mit Rentenbeginn erhältst du als Riester-Sparer entweder eine lebenslange Rente. Oder: Du lässt dir 30 Prozent der Ersparnisse auf einmal auszahlen lassen. Den Rest bekommst du dann als Monatsrente.

Die ausgezahlte Riester-Rente wird voll versteuert. Ist die Rente sehr gering (sogenannte Kleinbetragsrente), ist auch die Auszahlung auf einen Schlag möglich.
Du brauchst mehr Details? Dann klick dich hier zu unseren Themenseiten zur Auszahlung beziehungsweise zur Besteuerung der Riester-Rente.

Tipp: Hast du Angehörige, die du im Ruhestand mitversorgst, kann sich eine Rentengarantiezeit für dich lohnen. Wenn du diese bei Vertragsabschluss vereinbarst, fließt die Riester-Rente bis zum Ablauf des festgelegten Zeitraumes an deine Hinterbliebenen. Andernfalls verfällt die Rentenzahlung, wenn du verstirbst.

Vertragsarten

05 Welche Riester-Varianten gibt es?

Die Riester-Rente lässt sich als Bank- oder Fondssparplan realisieren oder in Kombination mit der betrieblichen Altersvorsorge. Bekannter sind allerdings die folgenden Formen:

  1. Klassische Riester-Rentenversicherung: Die Sparbeiträge werden garantiert verzinst, sodass bei Vertragsabschluss feststeht, wie hoch deine private Rente mindestens ausfällt. Durch den Garantiezins können die Versicherungsunternehmen das Kapital ihrer Kunden nur in sehr sichere Anlagen investieren. Entsprechend niedrig sind die Renditeaussichten.
  2. Fondsgebundene Riester-Rentenversicherung: Die Sparbeiträge werden in Fonds investiert, wodurch eine bessere Rendite möglich ist. Gerade bei dieser Riester-Variante ist es wichtig, die Kosten der Anbieter zu vergleichen, da diese durch die Fondsgebühren hoch sein können.
  3. Wohn-Riester: Darunter ist die Riester-Förderung für Bausparverträge zu verstehen. Hierbei nutzen Sparer Zulagen und Co., um ihr Eigenheim zu finanzieren. Voraussetzung ist dabei, dass du für mindestens 20 Jahre in der Immobilie wohnst, die durch die Riester-Rente mitfinanziert wurde. Mehr Infos zu dieser Riester-Variante findest du unter Wohn-Riester.

Altersvorsorge trotz langer Krankheit: Was passiert mit dem Riester-Vertrag?

Hast du einen Riester-Vertrag, willst du auch von den staatlichen Zulagen profitieren. Sonst lohnt sich diese Altersvorsorge kaum. Dazu musst du regelmäßig in deinen Vertrag einzahlen. Doch was, wenn du erkrankst, nicht mehr in deinem Job arbeiten kannst und das Geld knapp wird?

Zunächst ein kleiner Trost: Auch wenn du über längere Zeit nicht in deinem Job arbeiten kannst, fällt nicht von heute auf morgen dein gewohntes Einkommen weg. Vorher erhältst du noch die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber und danach Krankengeld durch die Krankenversicherung.

 

Sollte dein monatliches Budget dennoch knapp werden, hast du mehrere Optionen:

  • Du kannst den Beitrag reduzieren. Dann bekommst du für diese Zeit geringere Zulagen. Verbessert sich dein Einkommen, kannst du den Beitrag wieder anpassen. Denke daran, dass du für die Zulagen den Sockelbetrag von 60 Euro pro Jahr nicht unterschreiten solltest.
  • Du kannst deinen Vertrag beitragsfrei stellen. Dann sparst du alle Kosten, die du aktuell wegen des Riester-Vertrages hast. Deine bereits gezahlten Beiträge und die Zulagen bleiben erhalten und werden wie vereinbart ausgezahlt, wenn du in Rente gehst. Neue Zuschüsse bekommst du natürlich nicht. Wenn du willst, kannst du deinen Vertrag später wieder reaktivieren und weitersparen.

Im Allgemeinen ist die Beitragsfreistellung die bessere Alternative zur Kündigung des Riester-Vertrages. Letzteres kann dich viel Geld kosten, weil du die staatlichen Förderungen zurückzahlen musst.

Noch zwei wichtige Punkte zum Thema Riester-Rente und Berufsunfähigkeit:

Solltest du eine teilweise Erwerbsminderungsrente erhalten und in einem Arbeitsverhältnis tätig sein, bei dem du nicht rentenversicherungspflichtig bist, musst du prüfen, ob du noch im Sinne der Riester-Rente förderungsfähig bist.

Die Riester-Rente ist dafür da, um deine Rentenlücke im Ruhestand zumindest ein wenig zu füllen. Bist du erwerbsunfähig und bekommst nur eine geringe Erwerbsminderungsrente, kannst du dir deine Riester-Rente leider nicht vorzeitig auszahlen lassen, um dein Einkommen zu erhöhen. Dieses Geld bekommst du erst, wenn du in Altersrente gehst.

Häufige Fragen zur Riester-Rente

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 10.08.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge