Familie geht über Zebrastreifen
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Stiftung Warentest prüft 37 Risikolebens­versicherungen

Insbesondere Eltern beschäftigen sich mit dem Gedanken, wie sie ihre Kinder finanziell absichern können. Mit einer Risikolebensversicherung schützen sie ihre Hinterbliebenen, falls sie versterben sollten. Welche Tarife besonders günstig sind, zeigt der neueste Test der Stiftung Warentest.

Aktualisiert am 24. Januar 2024

  • Beim aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest zur Risikolebensversicherung fallen vor allem die Preisunterschiede auf.
  • Günstige Tarife sind bereits ab rund 20 Euro im Monat zu bekommen.
  • Andere sind dagegen um ein Vielfaches teurer.

Wenn die aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest unter 85 Risikolebensversicherungen eines zeigt, dann ist es, dass sich der Vergleich mehrerer Tarife auszahlt. Denn während der 35-jährige Musterkunde für die teuerste Risikolebensversicherung im Test über 1.000 Euro im Jahr zahlen würde, berechnen die günstigsten Versicherer keine 300 Euro. Bei Rauchern ist die Spanne noch größer: Hier beläuft sich der zu zahlende Jahresbeitrag auf 635 Euro bis 2.433 Euro.

So wurde getestet

Für den Vergleich, der in der Finanztest-Ausgabe 02/2023 veröffentlicht wurde, ging die Verbraucherorganisation von unterschiedlichen Musterkunden aus. In einem Fall handelt es sich um eine 35-jährige Abteilungsleiterin. Sie ist gesund, raucht nicht und hat weder Übergewicht noch gefährliche Hobbys. Sie möchte eine Versicherungssumme von 450.000 Euro vereinbaren. Der Versicherer Hannoversche („T1 N10-Basis“) bietet hierfür eine Risikolebensversicherung für 233 Euro im Jahr an.

Auf besondere Leistungsunterschiede müssen Interessierte dabei nicht achten, da die Untersuchung laut Stiftung Warentest „keine gravierenden Abweichungen oder Besonderheiten zeigte.“

Einige Leistungspunkte gibt es dennoch zu beachten:

  • Versicherungssumme erhöhen oder Laufzeit verlängern können ohne erneute Gesundheitsprüfung
  • Leistungen bei schwerer, tödlich verlaufender Krankheit vorzeitig beziehen können.
  • Vorlegen eines medizinischen Gutachtens

Tipp:

Weitere aktuelle Testsieger finden Interessierte auf der Seite „Risikolebensversicherung im Test“.

Netto- vs. Bruttobeitrag

Hannoversche bietet dem Vergleich zufolge zwar die günstigste Risikolebensversicherung. Allerdings gilt dies nur für den sogenannten Zahlbetrag. Beim Blick auf den Tarif- beziehungsweise Bruttobeitrag, der in den Versicherungsbedingungen ausgewiesen wird, überzeugt der Anbieter Zurich Life („Basic“) mit 252 Euro (Hannoversche: 517 Euro). Dieser Beitrag gibt an, wie hoch die Prämie maximal steigen kann. Denn die meisten Versicherer nutzen erwirtschaftete Überschüsse, um die Kosten für ihre Kunden zu senken. Bleiben die Überschüsse aus, steigt der Beitrag an.

Die Stiftung Warentest empfiehlt daher: Wer Preise vergleicht, orientiert sich am Zahlbeitrag. Liegen zwei Tarife gleichauf, raten wir zu dem mit geringerem Abstand zum Tarifbeitrag.

Die Ergebnisse

Zu den günstigsten Risikolebensversicherungen, deren Versicherungsschutz für unter 300 Euro zu haben ist, zählen laut Stiftung Warentest:

  • Hannoversche – T1 N10 Basis (233 Euro)
  • Ergo – Risikolebensversicherung (248 Euro)
  • Zurich Life – Basis (252 Euro)
  • Dela – aktiv Leben (255 Euro)
  • Verti – Klassik (272 Euro)
  • Europa – E-RL (277 Euro)
  • WGV – Basis (279 Euro)

Tipp:

Die Stiftung Warentest hat nicht berücksichtigt, welche Rabatte die Versicherer für Familien und Verheiratete bieten. Hier lohnt sich ein individueller Vergleich verschiedener Risikolebensversicherungen. Gleiches gilt bei gefährlichen Berufen oder Hobbys, da diese von den Anbietern unterschiedlich gewertet werden. Wer zudem Bedenken hat, vom Versicherungsunternehmen wegen Vorerkrankungen abgelehnt zu werden, sollte mithilfe eines Versicherungsexperten eine anonyme Voranfrage bei den Gesellschaften stellen.