Frau beim Online Banking
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Volksbanken und Sparkassen verabschieden sich endgültig von SMS-TAN

Schlechte Nachrichten für Kunden der Volksbanken und Sparkassen, die sich bisher beim Online-Banking auf die SMS-Tan oder mobile TAN verlassen haben. Voraussichtlich ab Mitte des Jahres wird der Service eingestellt. Schuld daran sind sowohl die Kosten als auch Sicherheitsaspekte. Betroffene müssen auf eine App oder ein zusätzliches Gerät ausweichen.

  • Schon bei vielen Filialen der Volksbanken und Sparkassen ist die SMS-TAN nicht mehr nutzbar.
  • Nun machen die Geldhäuser endgültig Schluss mit dieser Form der Zwei-Faktor-Authentifizierung.
  • Je nach Bank bleiben die Chip-TAN, Push-TAN oder Photo-TAN als Alternative für das sichere Online-Banking.

Wie das Handelsblatt berichtet, haben sowohl der IT-Dienstleister der Volksbanken Raiffeisenbanken, Atruvia, als auch das von den Sparkassen beauftragte Unternehmen, Finanz Informatik, angekündigt, die SMS-TAN abzuschaffen. Voraussichtlich ab Sommer 2022 müssen Kunden für das Online-Banking andere Optionen für die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen.

Bei vielen anderen Banken gehört die SMS-TAN, auch mobile TAN oder m-TAN genannt, bereits der Vergangenheit an. Die Deutsche Bank und die Commerzbank bieten das Sicherheitsverfahren bislang weiter an.

Zu hohe Kosten, zu wenig Sicherheit

Als Gründe für das Ende der SMS-TAN bei den Volksbanken und Sparkassen führen die Kreditinstitute einerseits die Kosten an. Andere Verfahren wie die Push-TAN sind deutlich günstiger: „Wir können damit den Instituten mehrere Millionen Euro pro Jahr einsparen, obwohl wir die SMS-Kontingente schon sehr günstig im großen Maßstab einkaufen“, erläutert beispielsweise die Sparkasse dem Handelsblatt.

Ein weiterer Aspekt ist die geringere Sicherheit im Vergleich zu den anderen Formen der Zwei-Faktor-Authentifizierung. „Das Verfahren ist auf der einen Seite nutzerfreundlich und praktisch in der Anwendung. Auf der anderen Seite können SMS abgefangen werden. Dies bringt ein nicht unerhebliches Risiko des Missbrauchs mit sich“, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Diese Alternativen gibt es zur SMS-TAN beim Online-Banking

Für 2,4 Millionen Kunden, davon rund 800.000 Sparkassen-Kunden, bedeutet die Ankündigung, dass sie entweder auf app-basierte Sicherheitsverfahren umsteigen müssen. Dazu stehen die Push-TAN und die Photo-TAN bereit. Haben Betroffene kein Smartphone oder wollen sich keine App installieren, bleibt das Chip-TAN-Verfahren.

Chip-TAN

Für die Chip-TAN wird ein zusätzliches Gerät benötigt, dass sich Verbraucher auf eigene Kosten anschaffen müssen. In dieses stecken sie ihre Bankkarte. Danach können Sparer entweder einen QR-Code oder eine animierte Grafik mit dem TAN-Generator scannen oder die Daten manuell eingeben. Im Anschluss spuckt das Gerät die TAN aus. Laut BSI ist dieses Verfahren am sichersten, da der Generator nicht mit dem Internet verbunden ist.

Push-TAN

Für die Push-TAN ist die Installation der jeweiligen App der Bank nötig. Anders als bei der SMS-TAN oder der Chip-TAN brauchen Kunden für diese Form der Verifizierung kein weiteres Gerät. Die Bank-Geschäfte lassen sich so ausschließlich über das Smartphone erledigen. Nachdem Verbraucher beispielsweise eine Überweisung in Auftrag gegeben haben, erhalten sie über die App eine Nachricht. Nachdem sie sich dort mit ihren Zugangsdaten angemeldet haben, können sie den Auftrag freigeben.

Photo-TAN

Analog zur Push-TAN funktioniert das Photo-TAN-Verfahren. Hier bekommen Kunden ebenfalls über die App eine Push-Nachricht zur Freigabe des Auftrags. Ist das Handy nicht mit dem Internet verbunden, können Nutzer alternativ die dafür bereitgestellte Photo-TAN-Grafik mit ihrem Smartphone scannen, um eine TAN zu erstellen.