Überhöhte Geschwindigkeit ist die Hauptursache für schwere Unfälle. Da ist es kein Wunder, warum Tempoüberschreitungen mit empfindlichen Strafen geahndet werden. Du bist zu schnell gefahren und wurdest dabei geblitzt? Das kommt jetzt auf dich zu!
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Zu schnell gefahren und geblitzt? Zu hohe Geschwindigkeit am Steuer: Das steht im Bußgeldkatalog
Das sind die Konsequenzen
Strafen für Temposünder: Kurzüberblick
Wer zu schnell fährt, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer. Daher hat der Gesetzgeber hohe Strafen für Temposünder beschlossen. Je nach Strecke und Geschwindigkeit drohen nicht nur Bußgelder und Punkte – auch Fahrverbot kann eine Konsequenz von zu schnellem Fahren sein.
Nachfolgend zeigen wir dir, welches Bußgeld bei zu hoher Geschwindigkeit droht, welche Unterschiede es innerorts und außerorts gibt, was es mit dem Toleranzabzug auf sich hat und wann es sich lohnt, gegen einen Bußgeldbescheid vorzugehen.
- In der Straßenverkehrsordnung (StVO) sind Höchstgeschwindigkeiten für Kraftfahrer festgelegt, an die sich alle Fahrzeugführer halten müssen. Wer sich nicht an das vorgeschriebene Tempo hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert gemäß der Bußgeldtabelle nicht nur Geldstrafen, sondern auch Punkte in Flensburg und Fahrverbote.
- Die Höhe der Strafe hängt in erster Linie davon ab, um wie viel die Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde. Fahrverbote gibt es unter Umständen bereits bei einer Überschreitung von 26 km/h.
- Fahranfänger müssen mit noch härteren Strafen rechnen. Ihnen droht unter anderem die Verlängerung der Probezeit.
- Nicht selten lohnt es sich, gegen einen Bußgeldbescheid vorzugehen. Messungen können fehlerhaft sein, es wird der Falsche beschuldigt und es werden verjährte Delikte geahndet. Am höchsten sind die Erfolgsaussichten, wenn du dir anwaltliche Hilfe holst.
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Kein Kavaliersdelikt
01. Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts: Das ist zu erwarten
Innerorts ist die Höchstgeschwindigkeit in der Regel niedriger als auf Landstraßen oder auf der Autobahn. Innerhalb geschlossener Ortschaften sind normalerweise 30er und 50er Zonen zu finden. Da innerorts schneller Unfälle passieren können und poteziell mehr Schaden angerichtet werden kann, sind die Strafen höher als außerorts.
Tempoüberschreitung | Geldstrafe | Punkte | Fahrverbot |
Bis 10 km/h | 30€ | — | — |
11-15 km/h | 50€ | — | — |
16-20 km/h | 70€ | — | — |
21-25 km/h | 115€ | 1 | — |
26-30 km/h | 180€ | 1 | (1 Monat) |
31-40 km/h | 260€ | 2 | 1 Monat |
41-50 km/h | 400€ | 2 | 2 Monate |
51-60 km/h | 560€ | 2 | 3 Monate |
61-70 km/h | 700€ | 2 | 3 Monate |
Mehr als 70 km/h | 800€ | 2 | 3 Monate |
Wie du siehst, gibt es bereits einen Punkt in Flensburg, wenn du mit mindestens 21 km/h über der Höchstgeschwindigkeit geblitzt wirst. Einen Monat Fahrverbot gibt es bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26-30 km/h dann, wenn es innerhalb eines Jahres das zweite Mal passiert.
Beachte, dass zu der Geldstrafe außerdem Auslagen und Bearbeitungsgebühren hinzukommen. Dies bedeutet, dass die letztendlich Summe noch höher ausfallen dürfte.
Autobahn, Landstraße und Co
02. Tempoüberschreitung außerorts: Das kostet zu schnelles Fahren
Außerorts ist man in der Regel schneller unterwegs als innerhalb geschlossener Ortschaften. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten muss. Ein Verstoß gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung kann auch da richtig weh tun. Dieses Bußgeld droht bei zu hoher Geschwindigkeit auf Autobahn und Landstraße:
Tempoüberschreitung | Geldstrafe | Punkte | Fahrverbot |
Bis 10 km/h | 30€ | — | — |
11-15 km/h | 50€ | — | — |
16-20 km/h | 140€ | 1 | — |
21-25 km/h | 150€ | 1 | — |
26-30 km/h | 175€ | 1 | — |
31-40 km/h | 255€ | 2 | 1 Monat |
41-50 km/h | 480€ | 2 | 1 Monat |
51-60 km/h | 600€ | 2 | 2 Monate |
Mehr als 60 km/h | 700€ | 2 | 3 Monate |
Auslagen und Bearbeitungsgebühren drücken auch hier das Bußgeld nach oben. So würde beispielsweise eine Tempoüberschreitung von mehr als 60 km/h insgesamt 738,50 Euro kosten.
Ganz einfach erklärt
03. Toleranzabzug: So funktioniert das Prinzip
Bei der Verkehrsüberwachung kommen verschiedene Messgeräte zum Einsatz – am häufigsten sind stationäre Radargeräte und mobile Lasergeschwindigkeitsmesser. Sowohl das Gerät als auch der Mensch, der er bedient,, können Fehler machen. Die Folge sind Ungenauigkeit bei der Messung. Um potenzielle Ungenauigkeiten zu umgehen, wird Temposündern ein Toleranzabzug gewährt.
Bei jeder Messung wird entweder automatisch durch das Messgerät oder später bei der Berechnung der Strafe ein gewisser Wert abgezogen. Wie hoch dieser Wert ist, hängt von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs ab:
- Bei einem Tempo von bis zu 100 km/h werden 3 km/h von der Geschwindigkeit abgezogen. Wirst du also in einer 30er Zone mit 50 geblitzt, wird nur die Überschreitung von 17 km/h als Grundlage genommen.
- Bist du schneller als 100 km/h unterwegs, dann gilt ein Toleranzabzug von 3 Prozent. Wirst mit 120 km/h geblitzt, obwohl eine Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h zugelassen ist, werden 4,5 km/h abgezogen.
In einigen Fällen ist ein höherer Toleranzabzug möglich. So gilt beim Videonachfahrsystem ein höherer Abzug – und zwar sind es 5 km/h beziehungsweise 5 Prozent. Außerdem gab es bereits seitens der Gerichte Einzelfallentscheidungen, bei denen ein höherer Toleranzabzug gewährt wurde.
Besondere Regeln in der Probezeit
04. Fahranfänger und zu hohe Geschwindigkeit: Diese Konsequenzen drohen
Wer sich in der Probezeit befindet, muss besondere Vorsicht walten lassen. Zum einen, weil den Fahranfängern die Erfahrung fehlt und sie daher potenziell schneller Unfälle verursachen. Zum anderen, weil ihnen zusätzliche Strafen drohen, wenn sie sich nicht an die Verkehrsordnung halten.
Grundsätzlich gilt, dass in der Probezeit bei einem schwerwiegenden Verstoß (A-Verstoß) und zwei weniger schwerwiegenden Verstößen (B-Verstoß) mit einer Verlängerung der Probezeit um zwei weitere Jahre zu rechnen ist.
Außerdem müssen Fahranfänger an einem Aufbauseminar teilnehmen.
So viel zu den allgemeinen Regeln – wie sieht das Ganze aber bei Geschwindigkeitsüberschreitungen aus? Zu welcher Kategorie gehören sie? Die Antwort darauf hängt von der Tempoüberschreitung ab:
- Ein A-Verstoß liegt vor, wenn ein Fahrer die maximale Geschwindigkeit um mehr als 20 km/h überschreitet.
- Von einem B-Verstoß ist die Rede, wenn das Tempo des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Messung bei weniger als 20 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit liegt.
Macht ein Einspruch Sinn?
05. Wann du gegen einen Bußgeldbescheid vorgehen solltest
Bußgeldbescheide sind häufiger fehlerhaft, als du vielleicht denkst. Daher solltest du keinen Bescheid einfach hinnehmen. So muss zum Beispiel nicht der Halter, sondern der Fahrer die Strafe für zu schnelles Fahren bekommen. Bist du also nicht gefahren, stellt dies einen Einspruchsgrund dar. Zudem haben die Behörden drei Monate lang Zeit, den Verstoß zu ahnden. Verstreicht diese Frist, ist der Bescheid nicht gültig.
Zu den häufigsten Fehlern in einem Bußgeldbescheid gehören außerdem fehlerhafte Messungen der Blitzgeräte. Allerdings sind diese nicht einfach nachzuweisen. Hast du einen begründeten Verdacht, dass die Messung nicht stimmen kann, brauchst du daher professionelle Hilfe. Kontaktiere einen Anwalt für Verkehrsrecht und lasse dich beraten. Tipp: Mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung sparst du die hohen Anwalts- und Gerichtskosten.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
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