Geldbußen, Punkte und Fahrverbot Verkehrsdelikte innerorts: Bußgeld und weitere Strafen

Bist du mit deinem Fahrzeug zu schnell in einer Ortschaft unterwegs oder überfährst eine rote Ampel, gefährdest du nicht nur dich selbst, sondern auch andere Menschen. Die meisten Verkehrsunfälle passieren innerorts und haben nicht selten gravierende Folgen. Kein Wunder, dass Verkehrssündern harte Konsequenzen drohen, wenn sie innerorts geblitzt werden. Doch was bedeutet das genau?

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Wichtiges auf einen Blick

Sanktionen für Verkehrssünder: Innerorts kann es teuer werden

Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten meist Tempo 30 oder Tempo 50. Ausnahmen stellen verkehrsberuhigte Bereiche dar, in denen nur Schritttempo erlaubt ist, sowie Tempo 40 in manchen Stadtgebieten. Die niedrigen Höchstgeschwindigkeiten sind dem Umstand geschuldet, dass innerorts die Verkehrslage oft unübersichtlicher ist als auf einer Landstraße oder auf der Autobahn.

Wer das vorgeschriebene Tempolimit missachtet, nimmt Unfälle und Schäden in Kauf und verhält sich rechtswidrig. Das gleiche gilt für Rotlichtverstöße und fürs Falschparken – auch dabei handelt es sich nicht um Lappalien. Verkehrssündern drohen unter Umständen empfindliche Sanktionen, die bis zum Fahrverbot reichen. Wir erklären dir nachfolgend, was passiert, wenn du innerorts Verkehrsdelikte begehst.

  • Verkehrsteilnehmer können innerorts viel falsch machen und manch ein Fehlverhalten hat harte Strafen zur Folge. Temposünder können bereits bei einer Überschreitung der Maximalgeschwindigkeit um 21 km/h mit einem Punkt in Flensburg rechnen. Auch Fahrverbote sind denkbar, wenn jemand zu schnell unterwegs ist.
  • Rotlichtverstöße werden zum Teil noch strenger geahndet als Tempoüberschreitungen. Hohe Bußgelder, Punkte und Fahrverbote sind an der Tagesordnung.
  • Wer falsch Parkt oder unerlaubt hält, muss sich ebenfalls auf empfindliche Geldbußen einstellen und kassiert unter Umständen sogar einen Punkt in Flensburg.
  • Nicht immer sind Bußgeldbescheide korrekt und rechtens. Es lohnt sich in vielen Fällen, den Bescheid von einem Rechtsexperten prüfen zu lassen und gegebenenfalls einen Einspruch einzulegen.

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Darauf musst du dich einstellen

01. Innerorts zu schnell gefahren: Diese Sanktionen drohen

Wie eine Tempoüberschreitung sanktioniert wird, hängt davon ab, um wie viel du die geltende Höchstgeschwindigkeit überschritten hast. Mehr als nur Bußgeld musst du innerorts nicht befürchten, wenn du höchstens 20 km/h zu schnell bist. Bei höheren Kilometerzahlen kommt ein Punkt in Flensburg hinzu.

Mit einem Monat Fahrverbot musst du rechnen, wenn das Tempolimit um mehr als 30 km/h überschreitest oder wenn du innerhalb eines Jahres zwei Mal mit mehr als 25 km/h geblitzt wirst. Die nachfolgende Bußgeldtabelle listet alle Sanktionen auf einen Blick auf.

TempoüberschreitungBußgeldPunkte in FlensburgFahrverbot
Bis 10 km/h30€
11-15 km/h50€
16-20 km/h70€
21-25 km/h115€1
26-30 km/h180€1(1 Monat)
31-40 km/h260€21 Monat
41-50 km/h400€22 Monate
51-60 km/h560€23 Monate
61-70 km/h700€23 Monate
Mehr als 70 km/h800€23 Monate

Zu den oben genannten Geldbußen kommen noch Bearbeitungsgebühren und Auslagen hinzu, sodass die letztendliche Geldstrafe noch höher ausfallen wird. Die Fahrzeugart spielt bei der Bußgeldberechnung weniger eine Rolle, vielmehr ist das Gewicht von Bedeutung. Ob Omnibus oder Lkw – für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gelten teilweise abweichende Bußgelder.

Der Toleranzabzug erklärt

Da Messgeräte durchaus ungenau sein können, wurde ein allgemeiner Toleranzabzug beschlossen, der bei jeder Tempomessung gewährt wird. Das Prinzip ist einfach zu verstehen:

  • Bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h werden vom gemessenen Wert 3 km/h abgezogen.
  • Wird ein Fahrzeug mit mehr als 100 km/h geblitzt, beträgt der Abzug 3 Prozent.

Würdest du also innerorts mit 50 km/h in der 30er Zone geblitzt, wären dies 20 km/h zu schnell. Berücksichtigt man den Toleranzabzug, werden 17 km/h als Basis für das Bußgeld genommen.

Hohe Strafen möglich

02. So wird ein Rotlichtverstoß geahndet

Ampeln steuern den Verkehr und sorgen dafür, dass die Fahrzeugströme in geregelte Bahnen gelenkt werden. Wer Ampeln missachtet, stellt eine Gefährdung im Straßenverkehr dar. Darum drohen bei einem Rotlichtverstoß zum Teil empfindliche Strafen. Unterschieden werden in der Straßenverkehrsordnung qualifizierte und einfache Rotlichtverstöße:

  • Von einem einfachen Rotlichtverstoß ist die Rede, wenn die Ampel zum Zeitpunkt der Überquerung weniger als eine Sekunde rot war.
  • Dauerte die Rotphase länger als eine Sekunde, liegt ein qualifizierter Rotlichtverstoß vor.

Überfährst du eine rote Ampel und geräts innerorts an einen Blitzer, drohen dir Bußgeld, Punkte und sogar Fahrverbote. So sehen die Strafen gemäß Bußgeldkatalog aus, wobei du auch hier beachten solltest, dass zu den angegebenen Bußgeldern  noch Auslagen und Bearbeitungsgebühren hinzukommen:

OrdnungswidrigkeitBußgeldPunkteFahrverbot
Einfacher Rotlichtverstoß 90 Euro1 Punkt
… mit Gefährdung200 Euro2 Punkte1 Monat
… mit Sachbeschädigung240 Euro2 Punkte1 Monat
Qualifizierter Rotlichtverstoß200 Euro2 Punkte1 Monat
… mit Gefährdung320 Euro2 Punkte1 Monat
… mit Sachbeschädigung360 Euro2 Punkte1 Monat
Haltelinienverstoß10 Euro
… mit Gefährdung70 Euro
… mit Unfallfolge85 Euro

Teure Angelegenheit

03. Bußgelder fürs Falschparken: Das kommt auf dich zu

Beim Halten und Parken sind innerorts viele Regeln zu beachten. Wer sein Fahrzeug außerhalb der dafür geschaffenen Parkmöglichkeiten stehen lässt, muss sich ebenfalls auf empfindliche Konsequenzen einstellen. Meist ist mit Geldstrafen zu rechnen, in einigen Fällen sind aber auch Punkte in Flensburg möglich.

Unterschieden werden Halte- und Parkverstöße. Hier einige Beispiele für Strafen für unerlaubtes Halten und Parken. Von einem Halteverstoß spricht man, wenn jemand sein Fahrzeug dort zum Stehen bringt, wo dies absolut verboten ist. Hier einige Beispiele für Halteverstöße und die dazugehörigen Sanktionen:

VerstoßBußgeldPunkte
Halten vor einer Feuerwehrzufahrt20 Euro
Unberechtigtes Halten auf Schutzstreifen für Radfahrer55 Euro
… mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer80 Euro1 Punkt
Halten in zweiter Reihe55 Euro
… mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer70 Euro1 Punkt
… mit Unfallfolge100 Euro1 Punkt
Unberechtigtes Halten an Bushaltestellen55 Euro
… mit Unfallfolge100 Euro

Als parkend gilt ein Fahrzeug, wenn es länger als drei Minuten an einem Ort steht – selbst, wenn der Fahrer noch drin ist. Zu den häufigsten Parkverstößen gehören die folgenden:

VerstoßBußgeldPunkte
Parken an unübersichtlichen Straßenstellen35 Euro
… mit einer Parkdauer von mehr als einer Stunde55 Euro
Parken auf Geh- oder Radwegen55 Euro
… mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer70 Euro1 Punkt
… mit einer Parkdauer von länger als einer Stunde70 Euro1 Punkt
Parken vor einer Feuerwehrzufahrt55 Euro
… mit Behinderung von Einsatzfahrzeugen100 Euro1 Punkt
Parken in zweiter Reihe mit Unfallfolge110 Euro1 Punkt

Probezeitverlängerung und Aufbauseminar

04. Strafen für Fahranfänger – Härtere Konsequenzen

Nach erfolgreichem Bestehen der theoretischen und praktischen Führerscheinprüfung beginnt für Fahranfänger die Probezeit. Diese dauert in der Regel zwei Jahre. In diesem Zeitraum gelten besondere Regeln und Regelverstöße werden zum Teil noch strenger geahndet als außerhalb der Probezeit. In einigen Fällen wirken sich Verkehrsverstöße sogar auf die Dauer der Probezeit aus.

Dabei kommt es vor allem auf die Schwere des Vergehens an. Unterschieden wird gemäß der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) zwischen A- und B-Verstößen. Zu den A-Verstößen zählen die schwerwiegenden Verkehrsdelikte. Bereits ein solcher Verstoß hat zur Folge, dass sich die Probezeit um zwei Jahre verlängert. Zudem droht die Teilnahme an einem Aufbauseminar.

Ein solcher Verstoß liegt vor, wenn Fahranfänger die Höchstgeschwindigkeit um mehr als 20 km/h überschreiten. Geringere Tempoüberschreitungen werden mit Bußgeldern oder Punkten geahndet. Begeht ein Fahranfänger wiederholt Tempoverstöße, ist sogar mit einem Entzug des Führerscheins zu rechnen.

Bescheide häufig fehlerhaft

05. Mit dem Bußgeldbescheid nicht einverstanden? So funktioniert ein Einspruch

Es kommt häufiger vor, als du vielleicht denkst: Ein Bußgeldbescheid kann auf falschen Messungen basieren und damit ungültig sein. Nicht alle Messgeräte sind fehlerfrei und nicht jedes entspricht der Norm der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Vielleicht wurde das Blitzgerät aber auch falsch aufgestellt oder nicht korrekt bedient.

Manchmal sind Blitzerbilder unbrauchbar, weil der Lichteinfall es unmöglich macht, etwas genau zu erkennen. In anderen Fällen befinden sich mehrere Fahrzeuge auf dem Bild, sodass die Zuordnung nicht eindeutig sein kann. Hin und wieder kommt der Bescheid so spät an, dass er nicht mehr gültig ist.

Wie du siehst, sprechen viele Gründe dafür, dir jeden Bußgeldbescheid genauer anzusehen. Noch besser ist es, bei begründeten Zweifeln einen Fachanwalt für Steuerrecht hinzuzuziehen. Diese berät dich nicht nur eingehend, er weiß außerdem, wie man einen Einspruch formuliert und dein Recht durchsetzt. Mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung sparst du die Anwaltskosten und – sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen – außerdem die Gerichtskosten.

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Zuletzt aktualisiert am: 12.09.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen