Geldstrafen und Punkte Bußgeld für rechts überholen: Das kann teuer werden

Jahr für Jahr ereignen sich gravierende Unfälle, weil Verkehrsteilnehmer andere Fahrzeuge rechts überholen. Kein Wunder also, dass empfindliche Strafen drohen, wenn du beim unerlaubten Überholmanöver erwischt wirst. Welches Bußgeld droht für rechts überholen auf der Autobahn und innerorts? Und worauf müssen sich Fahranfänger einstellen?

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Das sollten Autofahrer wissen

Von rechts überholt: Die Konsequenzen im Kurzüberblick

In Deutschland gilt bis auf einige wenige Ausnahmen ein grundsätzliches Verbot, ein anderes Fahrzeug rechts zu überholen. Geregelt wird dies im §5 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). Dort steht eindeutig geschrieben: „Es ist links zu überholen“. Das Rechtsüberholverbot hat den Grund, einen geregelten Verkehr zu gewährleisten und Unfälle zu vermeiden.

Verkehrsteilnehmern, die sich nicht an diese Regel halten, drohen zum Teil empfindliche Sanktionen, die in der Regel Bußgeld und Punkte in Flensburg umfassen. Wir verraten nachfolgend, was im Bußgeldkatalog steht, worauf sich Fahranfänger einstellen müssen und welche Ausnahmen es vom Überholverbot gibt.

  • Wer einen anderen Verkehrsteilnehmer unerlaubt überholt, muss sich auf Bußgeld und Punkte in Flensburg einstellen. Außerorts sind die Strafen höher als innerhalb geschlossener Ortschaften.
  • Es gibt sowohl innerorts als auch außerorts einige Ausnahmen vom Rechtsüberholverbot. In einigen Fällen ist es sogar Pflicht, einen anderen Fahrer auf der rechten Seite zu überholen.
  • Wer in der Probezeit beim unerlaubten Überholen erwischt wird, riskiert eine Probezeitverlängerung und sogar den Entzug des Führerscheins.
  • Manchmal lohnt es sich, die Bußgeldbescheide anzufechten – und am besten hilft dabei ein Anwalt für Verkehrsrecht. Mit einer guten Rechtsschutzversicherung sparst du dir hohe Anwalts- und Gerichtskosten.

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Bußgeld und Punkte

01. Diese Strafen drohen, wenn du rechts überholst

Im Bußgeldkatalog sind die Strafen für rechts überholen klar definiert. Unterschieden wird zwischen verbotswidrigem Überholen innerhalb geschlossener Ortschaften und außerorts, zum Beispiel auf Autobahnen. Konkret sehen die Konsequenzen folgendermaßen aus:

VerstoßBußgeldPunkte
Rechts überholen innerorts30€
…mit Unfallfolge35€
…mit Sachbeschädigung35€
Rechts überholen außerorts100€1 Punkt
…mit Gefährdung anderer120€1 Punkt
…mit Unfallfolge145€1 Punkt

Wie du siehst, ist das Bußgeld für rechts überholen auf der Autobahn und grundsätzlich außerhalb geschlossener Ortschaften besonders hoch. Hinzu kommt ein Punkt in Flensburg. Nicht zu vergessen sind außerdem die Bearbeitungsgebühren und Auslagen, die zum Bußgeld hinzukommen.

Manchmal gilt das Verbot nicht

02. Ausnahmen innerorts: Wann ist rechts überholen erlaubt?

Es gibt sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Ortschaften die eine oder andere Ausnahme vom Überholverbot auf der rechten Seite. Rechts überholen, ohne Bußgeld zu riskieren, ist zum Beispiel dann gestattet, wenn es in jeder Richtung mehrere markierte Fahrstreifen gibt – und zwar selbst im Ampelbereich. Dies gilt allerdings nur für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen.

Außerdem gilt in einigen Fällen innerorts sogar die Pflicht, andere Fahrzeuge rechts zu überholen – und zwar, wenn du an einem Linksabbieger oder an einem Schienenfahrzeug vorbei fährst.

Dies sind die einzigen Ausnahmen. In allen anderen Fällen müssen Fahrzeuge von links überholt werden.

Beachte: In einigen Bereichen gilt ein grundsätzliches Überholverbot – egal, von welcher Seite. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine Behinderung des gegenverkehrs nicht ausgeschlossen ist, wenn die Verkehrslage unklar ist und wenn es beim Überholen nicht möglich ist, den notwendigen Abstand von 1,5 Metern zu Radfahrern und Fußgängern einzuhalten.

Wann ist es erlaubt?

03. Außerorts rechts überholen: Diese Ausnahmen gibt es

Außerorts, auf Landstraßen und Autobahnen gibt es ebenfalls Ausnahmen von der Überholregel – und zwar genau zwei:

  • Kein Bußgeld droht dir beim rechts Überholen auf der Autobahn, wenn sich auf den anderen Fahrstreifen eine Fahrzeugschlange gebildet hat, die du anders nichts überholen könntest. Es muss auf allen anderen Streifen dichter Verkehr herrschen, sodass alle Fahrzeuge nebeneinander fahren müssen. Dann darfst du ausnahmsweise rechts schneller fahren als die Fahrzeuge zu deiner Linken.
  • Rechts überholen ist außerdem erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Streifen zum Stillstand gekommen ist oder sich nur sehr langsam, mit maximal 60 km/h bewegt. Auch in diesem Fall darfst du an den Fahrzeugen zu deiner Linken vorbeifahren – und zwar maximal 20 km/h schneller.

Eine weitere Ausnahme betrifft nicht direkt die Autobahn oder die Landstraße, sondern den Beschleunigungsstreifen, auch Einfädelungsstreifen genannt. Auch dort darfst du schneller fahren als die Fahrzeuge auf den durchgehenden Fahrspuren, solange du damit keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdest und solange das schnelle Fahren fürs Einfädeln in den Verkehr notwendig ist.

Fahranfänger aufgepasst

04. Rechts überholen in der Probezeit

In der Probezeit gelten besondere Regeln. Fahranfänger müssen sich in den ersten zwei Jahren nach dem Führerscheinerwerb im Straßenverkehr besonders vorbildlich verhalten. Wer in der Probezeit Ordnungswidrigkeiten beim Autofahren begeht, muss je nach Schwere sogar mit der Verlängerung der Probezeit rechnen – ebenso wie mit dem Entzug des Führerscheins oder einer Teilnahme an einem Aufbauseminar.

Die Konsequenzen für Fehlverhalten im Straßenverkehr hängen davon ab, ob der Führerscheinneuling einen A- oder einen B-Verstoß begangen hat. Die erstgenannten Verstöße wiegen mehr – und rechts überholen gehört dazu.  Ein A-Verstoß reicht aus, damit sich die Probezeit verlängert. Ein weiterer A-Verstoß führt zu einer schriftlichen Verwarnung. Und beim dritten Mal ist der Führerschein weg.

Nach dem Führerscheinentzug gibt es zunächst eine Sperrfrist von mindestens sechs Monaten. Kurz vor Ablauf der Sperrfrist müssen Fahrer einen Antrag auf Neuerteilung des Führerscheins stellen.

Ungerechtfertigte Strafe

05. Bußgeldbescheid erhalten? Manchmal macht ein Einspruch Sinn

Hast du gewusst, dass Bußgeldbescheide und Strafen für rechtswidriges Verhalten nicht immer richtig und gültig sind? Nicht nur bei Blitzermessungen können Fehler passieren, sondern auch in allen anderen Fällen. Nicht selten ist die Sachlage nicht eindeutig, sodass es sich oftmals lohnt, gegen einen Bescheid oder eine Anzeige vorzugehen.

Für Laien ist es allerdings häufig schwer, sich adäquat und erfolgversprechend zu wehren. Bist du also in einer Situation, in der du fälschlich einer Ordnungswidrigkeit beschuldigt wirst oder berechtigte Zweifel an einem Bußgeldbescheid hast, solltest du dich an einen Rechtsexperten wenden. Ein Anwalt für Verkehrsrecht ist dabei die richtige Anlaufstelle.

Der Rechtsanwalt wird die Sachlage einschätzen können und dir etwas über deine Erfolgsaussichten verraten. Zugleich weiß er, wie er einen Einspruch verfasst, der zielführend und korrekt formuliert ist. Möchtest du dir die Kosten für einen Anwalt sparen, ist eine Verkehrsrechtsschutzversicherung genau das Richtige für dich. Mit dem richtigen Tarif bist du rundum vor hohen Anwalts- und Gerichtskosten geschützt.

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Zuletzt aktualisiert am: 12.09.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen