Wohriester einfach erklärt Was bietet der Wohnriester und mit welchen Kosten musst du rechnen?

Du spielst mit dem Gedanken, Wohneigentum zu erwerben und dabei die Vorteile des Wohnriesters zu nutzen? In diesem Artikel klären wir dich über die Angebote von Wohnriester auf und zeigen dir, mit welchen Kosten du rechnen musst.

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Das Wichtigste in Kürze

Was ist der Wohnriester?

Der Wohnriester – auch Eigenheimrente genannt – ist eine staatliche Förderung, die dir hilft, Wohneigentum zu erwerben oder zu bauen. Durch Zulagen und Steuervorteile unterstützt der Staat deine Sparanstrengungen in einem Riester-Vertrag.

Der Wohnriester fördert die Bildung von Wohneigentum als Teil deiner Altersvorsorge. Es ist wichtig, die spezifischen Bedingungen und Voraussetzungen dieser Förderung zu kennen, um die Vorteile ausschöpfen zu können.

Vier Fakten zum Wohnriester

  1. Beim Wohnriester erhältst du jährlich einen Basisbonus von 175 Euro, wenn du mindestens vier Prozent deines letzten Bruttoeinkommens investierst. Für jedes kindergeldberechtigte Kind gibt’s bis zu 300 Euro.
  2. Die Boni werden in deinen Bausparplan oder deine Immobilienfinanzierung übertragen, was die Sparphase verkürzt und die Tilgung in der Rückzahlungsperiode erleichtert.
  3. Deine Einzahlungen kannst du steuerlich geltend machen, wobei der Staat bei der Wohnriester zwischen Zulagen und Steuervorteilen das Günstigere für dich wählt.
  4. Vergleiche bei der Wahl eines Wohnriester-Vertrages Anbieter und Tarife, berücksichtige staatliche Zulagen, Steuervorteile, Darlehenskonditionen und die Vertragsflexibilität.

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Funktionsweise

01 Wie funktioniert Wohnriester?

Beim Wohnriester hast du verschiedene Optionen. Du kannst einen Bausparvertrag oder ein Darlehensvertrag oder eine Kombination aus beiden abschließen. Das Darlehen tilgst du dann mit deinen Investitionen und den staatlichen Zuschüssen (oder beim Bausparvertrag nutzt du das Geld auch, um dein Bausparguthaben anzusparen). Über das Wohnförderkonto werden geförderte Beträge verbucht und später besteuert.

Beim Wohnriester wie bei der Riester-Rente teilt sich die Förderung in Zulagen und Steuervorteile auf.

Wohnriester und Zulagen vom Staat

Als Sparer hast du jährlich Anspruch auf eine Grundzulage von 175 Euro. Um diese zu erhalten, musst du mindestens vier Prozent deines Bruttoeinkommens des letzten Jahres, minus der voraussichtlichen Boni, in deinen Vertrag einzahlen. Für jedes kindergeldberechtigte Kind steuert der Staat jährlich bis zu 300 Euro bei.

Die Zulagen fließen in deinen Wohnriester. Bei einem Bausparvertrag helfen sie in der Sparphase, die erforderliche Sparsumme schneller zu erreichen, sodass dein Vertrag bereit für die Zuteilung ist. In der Rückzahlungsperiode erleichtert die staatliche Unterstützung die Darlehenstilgung.

Wie eine allein­stehende Bausparerin mit Kind profitiert, zeigt ein Beispiel. Die Frau verdient jährlich 30.000 Euro brutto und will nach 15 Jahren das Bauspardarlehen abrufen. Zahlt sie jährlich vier Prozent ihres Einkommens ein, summieren sich die Zulagen auf fast 40 Prozent des gesamten Sparbetrags.

JährlichNach 15 Jahren
Zulagen475 Euro (175 Euro Grund­zulage + 300 Euro Kinder­zulage)7.125 Euro
Eigene Investitions­summe725 Euro10.875 Euro
Summe1.200 Euro18.000 Euro
Anteil der För­derungKnapp 40 ProzentKnapp 40 Prozent

Wichtig ist, dass du die Riester-geförderte Immobilie selbst nutzt. Bis mindestens 20 Jahre nach Beginn der Auszahlungsphase bzw. Entnahme musst du in der Immobilie wohnen. Bei Verstößen gegen die Selbstnutzungsregelung droht eine Rückzahlung der Förderungen.

Wohnriester und Steuervorteile

Die eingezahlte Bausparsumme kannst du steuerlich geltend machen – bis zum Höchstbetrag von 2.100 Euro pro Jahr. Das Finanzamt überprüft, ob beim Wohnriester die Steuervorteile oder die bereits erhaltenen Zulagen für dich günstiger sind (Günstigerprüfung).

Du kannst als Angestellter mit gesetzlicher Rentenversicherung einen Wohnriester-Vertrag abschließen, unabhängig davon, ob du Vollzeit oder Teilzeit arbeitest. Auch Selbstständige, Beamte oder Angehörige anderer Gruppen können als zulagenberechtigte Personen gelten.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Lohnt sich das?

02 Für wen lohnt sich der Wohnriester?

Der Wohnriester ist für dich interessant, wenn du eine selbstgenutzte Immobilie kaufen oder bauen möchtest und von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen profitieren willst. Es eignet sich besonders für Menschen mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, da die Zulagen einen signifikanten Anteil der Sparbeiträge ausmachen.

Ob sich der Wohnriester für dich eignet, hängt von deiner Finanzsituation, deinen Zukunftsplänen und den Bedingungen des Vertrags ab. Diese Faktoren solltest du sorgfältig prüfen, bevor du dich für entscheidest.

Vor- und Nachteile

03 Welche Vor- und Nachteile bietet der Wohnriester?

Der Wohnriester hilft dir, den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen, indem er die Ansparung von Eigenkapital und die Tilgung eines Immobiliendarlehens unterstützt.

Die staatlichen Zulagen und Steuervorteile sind attraktiv, wenn du langfristig in der Immobilie wohnen möchtest. Allerdings ist die nachgelagerte Besteuerung ein Aspekt, den du berücksichtigen solltest, da sie deine finanzielle Situation in der Auszahlungsphase beeinflussen kann.

Beim Wohnriester wird das angesparte Kapital nicht während der Einzahlphase, sondern im Rentenalter besteuert. Die geförderten Beträge werden auf einem Wohnförderkonto erfasst, das jährlich mit einem festen Satz von zwei Prozent verzinst wird. Im Rentenalter erfolgt die Besteuerung des Guthabens, entweder durch eine Einmalzahlung oder in jährlichen Raten.

VorteileNachteile
Staatliche Zulagen und Steuer­vorteile während der Sparphase helfen, Eigenkapital aufzubauenDie Auszahlungen in der Auszahlungs­phase müssen versteuert werden
Unterstützung beim Erwerb oder Bau einer selbst­genutzten ImmobilieDie Bindung an bestimmte Vertrags­bedingungen schränkt deine Flexibilität ein
Rückzahlung deines Immobilien­darlehens wird beschleunigtDie genauen Bedingungen können komplex sein
Lang­fristige Sicherung des WohnraumsPotenzielle Kosten, die mit dem Vertrag verbunden sind
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Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.

Anbieter im Überblick

04 Welche Anbieter gibt es für Wohnriester?

In einem Test von ServiceValue von April 2023 wurden die besten Bausparkassen betrachtet. Sie gelten typischerweise auch als Anbieter von Wohnriester-Verträgen. Hierbei wurden 18 Merkmale aus vier Kategorien bewertet:

  • Produktangebot
  • Kundenberatung
  • Kundenservice
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Test identifizierte anhand von rund 1.800 Kundenurteilen die folgenden Testsieger.

BausparkasseProdukt­angebotKunden­beratungKunden­servicePreis-Leistung
Bauspar­kasse Schwäbisch Hallsehr gutsehr gutsehr gutsehr gut
Wüstenrot Bauspar­kassesehr gutsehr gutsehr gutsehr gut
Signal Iduna Bausparsehr gutsehr gutsehr gutsehr gut
BHW Bauspar­kassesehr gutsehr gutgutsehr gut
BKM Bauspar­kasse Mainzsehr gutgutsehr gutsehr gut

Zum Testzeitpunkt lagen die Abschlussgebühren dieser Angebote zwischen 1,0 und 1,6 Prozent der Bausparsumme, verteilt über fünf Jahre.

Unser Tipp: Bei der Wahl deiner Baufinanzierung spielt dein finanzieller Rahmen eine entscheidende Rolle. Vergleiche verschiedene Anbieter, um das passende Finanzierungsangebot zu entdecken.

Hinweise zur Auswahl

05 Was musst du bei der Wahl eines Wohnriester-Vertrages beachten?

Bei der Wahl eines Wohnriester-Vertrages solltest du auf Folgendes achten, um die richtige Option für dich zu finden:

  • Bewertungen der Anbieter
  • Tarifoptionen, die zu deinen Zielen passen​​
  • Konditionen für die Darlehensphase, insbesondere Sollzinsen​​
  • Flexibilität des Vertrags für mögliche Änderungen in deiner persönlichen Situation

Letztendlich empfiehlt sich stets eine professionelle Rentenberatung. So findest du für deine Zukunftspläne genau die richtige Vorsorgeoption.

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Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 08.11.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge