Seebestattung: Diese Kosten fallen bei der Bestattung auf hoher See an

Im Vergleich zu anderen Bestattungsformen müssen Angehörige für eine Seebestattung nicht übermäßig viel Geld einplanen. Je nach Reederei und Begleitung durch Angehörige bei der Beisetzung kostet die Beerdigung auf hoher See zwischen 400 Euro und 3.000 Euro. Dazu kommen die üblichen Bestatterleistungen und die Gebühren für die Kremation.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Seebestattung?

Manche Personen haben eine besondere Bindung zum Meer und wünschen daher dort ihre letzte Ruhe zu finden. Während die Seebestattung früher nur bestimmten Menschen erlaubt war, ist sie heutzutage für jeden möglich. Allerdings brauchen Angehörige in einigen Bundesländern dafür eine besondere Genehmigung vom Amt. Interessierte sollten sich daher schon frühzeitig mit den Regularien rund um die Seebestattung beschäftigen. Dazu gehören sicherlich auch die Kosten. Diese können sich auf bis zu 3.000 Euro belaufen.

Hat sich der Verstorbene für eine Seebestattung entschieden, können Hinterbliebene die Organisation entweder ganz in die Hände des Bestatters legen oder sich selbst um die Beisetzung kümmern. Für die zweite Option gibt es sehr viele Reedereien, die sich mit ihren Bestattungsschiffen auf die Seebestattung in Ostsee und Nordsee spezialisiert haben. Auch in anderen Weltmeeren wie dem Atlantik oder im Mittelmeer dürfen die Verstorbenen ihre letzte Ruhe finden.

Die Kosten der Seebestattung hängen wesentlich davon ab, ob Angehörige an der Beisetzung teilnehmen oder diese im Rahmen einer stillen Seebestattung vollzogen wird. Möchten Angehörige bei der Urnenbeisetzung dabei sein, variieren die Kosten je nach Reederei zwischen 1.000 Euro und 3.000 Euro. Eine stille Seebestattung bewegt sich zwischen 400 Euro bis 1.000 Euro.

Wichtig:

Diese Kosten beziehen sich auf die reine Seebestattung. Hierfür muss der Verstorbene zum Hafen überführt werden. Da die Beisetzung nur mit einer Urne möglich ist, muss der Tote im Vorfeld in einem Krematorium eingeäschert werden. Hierfür sind unter anderem ein Verbrennungssarg und eine zweite Leichenschau notwendig. Ein Bestatter kümmert sich außerdem um die Aufbewahrung, Ankleidung und hygienische Maßnahmen. Welche Kosten für diese Leistungen entstehen, variieren je nach Region.

Bestattungskosten absichern

Auch wenn eine Seebestattung weniger Geld als eine Erd- oder Urnenbestattung kostet, summieren sich die Ausgaben auf mehrere tausend Euro. Wer diese finanzielle Belastung seinen Liebsten nicht aufbürden will, kann eine Sterbegeldversicherung abschließen. Die Versicherungssumme deckt die Beerdigungskosten und Versicherte können im Zuge dessen genaue Vorgaben für ihre Bestattung machen. So haben Angehörige später genug Raum zum Trauern.

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Was kostet eine Urne für die Seebestattung?

Die Urne für die Seebestattung muss wasserlöslich sein, sodass sich das Material nach maximal 72 Stunden aufgelöst hat. Dafür eignet sich beispielsweise Zellulose, Sandstein, Salzkristall, Muschelkalk oder Anhydrit-Quarzolith.

Die Kosten der Urne belaufen sich auf rund 100 Euro. Wie bei jeder Beerdigung gilt allerdings: Legen Hinterbliebene auf ein besonderes Modell Wert, kann es auch teurer werden. Im Internet finden sich Anbieter, bei denen die Urne 500 Euro und mehr kostet.

Fallen für eine Seebestattung mehr Kosten an als bei anderen Bestattungsarten?

Die Seebestattung ist eine vergleichbar günstige Bestattungsform. Da der geliebte Mensch nicht auf einem Friedhof beerdigt wird – ob nun im Sarg oder nach einer Feuerbestattung in einer Urne –, entfallen die Kosten für

Interessierte und Angehörige müssen sich allerdings bewusst machen, dass es bei einer Seebestattung keinen festen Trauerort gibt, den Hinterbliebene aufsuchen können. In der Regel erhalten sie allerdings eine Seekarte mit der Position der Seebestattung, die sie bei besonderen Gedenkfahrten über die Reederei ansteuern können.

Ist für die Seebestattung eine Übernahme der Kosten möglich?

Angehörige sind in Deutschland verpflichtet, die Bestattungskosten zu übernehmen. Dabei gibt es eine klare Reihenfolge je nach Verwandtschaftsgrad. Kann kein Hinterbliebener die Seebestattung bezahlen, ist es möglich, dass das Sozialamt dafür aufkommt – sofern die Kosten nicht das ortsübliche Niveau übersteigen.

Wie wird die Seebestattung durchgeführt?

Ist die Urne mit der Asche des Verstorbenen bei der Reederei angekommen, wird diese im Innenraum des Schiffs aufgestellt. Die Trauerfeier kann direkt auf dem Schiff stattfinden, wobei die Flagge auf Halbmast weht. Am Bestattungsort läutet die Schiffsglocke, die Urne wird dann nach einer Ansprache des Kapitäns am Heck des Bootes ins Wasser gelassen, zusammen mit einigen Blumen und Blütenblättern. Kränze und persönliche Gegenstände dürfen nicht ins Meer.

Damit die Seebestattung generell durchgeführt werden darf, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Eine Ausnahmegenehmigung beziehungsweise behördliche Genehmigung ist je nach Bundesland erforderlich, denn in Deutschland gilt der Friedhofszwang
  • Die Bestattung findet im Abstand von mindestens drei Seemeilen zur Küste statt (rund 5,5 Kilometer)
  • Das Seegebiet darf nicht von Fischern und Wassersportlern genutzt werden (sogenannter grauer Grund)
  • Die Urne ist wasserlöslich
  • Es muss immer eine schriftliche Willenserklärung vom Verstorbenen vorliegen

Welche Bundesländer die Seebestattung nicht ohne Weiteres ermöglichen, zeigt die folgende Übersicht:

BundeslandAusnahme­bescheinigung?
Baden-WürttembergJa, von der Gemeinde des Einäscherungs­orts
BerlinJa, vom Friedhofsamt Treptow-Köpenick
Rheinland-PfalzDas Bestattungs­gesetz von Rheinland-Pfalz hat die Seebestattung bisher nicht als eigenständige Bestattungs­art anerkannt.
SaarlandSchriftliche Erklärung des für die Seebestattung beauftragen Unternehmens, unter anderem mit Angaben zum Standort des Schiffes bei der Beerdigung.
Sachsen-AnhaltEine Seebestattung ist in Sachsen-Anhalt nicht erlaubt. Der Leichnam darf aber dorthin überführt werden, wo diese Beerdigungs­form gestattet ist.

Kosten Seebestattungen überall gleich viel?

Häufig ist die Seebestattung in der Ostsee (etwa Warnemünde, Stralsund, Usedom oder Lübeck) günstiger als in der Nordsee (etwa Sylt, Emden, Büsum oder Hamburg). Während bei der stillen Beisetzung keine Unterschiede zwischen den Meeren gemacht werden, müssen Angehörigen für die Seebestattung in der Nordsee nicht selten 250 Euro mehr einplanen als in der Ostsee. Das zeigt auch der Blick auf zwei Kostenbeispiele: