Wie wirkt die Chelat-Therapie und wie wird sie durchgeführt?
Die Bezeichnung Chelat-Therapie geht auf das griechische Wort Chele zurück. Es bedeutet Krebsschere und umschreibt damit die Wirkung der Chelatbildner. Die chemischen Bindungen umklammern die Schwermetalle im Körper beziehungsweise binden jeweils ein Metallatom, sodass diese schneller über die Niere abgebaut werden können.
Es gibt verschiedene Chelatbildner, daher wird im Vorfeld der Therapie häufig ein Provokationstest durchgeführt. Mit diesem ermittelt der Heilpraktiker, welche Metalle sich überhaupt im Körper angereichert haben, etwa Quecksilber, Blei, Cadmium, Aluminium, Nickel oder Zinn. Im Anschluss kann er einen passenden Chelatkomplex auswählen, beispielsweise:
- EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure), hilft vor allem bei Blei und Cadmium
- DMSA (Dimercaptobernsteinsäure), hilft vor allem bei Quecksilber
- DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure), hilft vor allem bei Arsen, Quecksilber und Blei
Die Chelatoren binden neben schädlichen Metallen allerdings auch natürliche Metalle, Mineralien wie Kalium und Kalzium sowie Spurenelemente, sodass die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgen muss. Ein unerkannter Mineralmangel kann sonst schwere gesundheitliche Konsequenzen haben.
Die Verabreichung einer Infusion dauert circa drei Stunden, wobei Patienten dabei auch Vitamine und Mineralstoffe bekommen, um den Verlust durch die Chelat-Therapie auszugleichen.
Neben der Infusion gibt es mittlerweile auch viele Kapseln und Pulver, um die Therapie oral durchzuführen. Diese sind teils im Internet erhältlich. Von solchen Produkten ohne ärztliche Begleitung ist jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen abzuraten.