Pflegeversicherung im Test

Die wichtigsten Testsieger im Überblick.

  • Zahlreiche Tests zur privaten Pflegeversicherung
  • Anbieter unterscheiden sich preislich teils deutlich
  • Passende private Pflegeversicherung finden

Für

20- bis 29-Jährige

Für

30- bis 39-Jährige

Für

40- bis 49-Jährige

Für

50- bis 59-Jährige

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ab 60-Jährige

Zuletzt aktualisiert: Juni 2021

Pflegeversicherung im Test: Welche aktuellen Testsieger gibt es?

Pflegebedürftige müssen nicht nur bewältigen, dass Körper und Geist nicht mehr wie früher funktionieren. Durch hohe Pflegekosten werden sie zudem finanziell stark belastet. Dem beugen Betroffene mit einer privaten Pflegeversicherung vor. Welche Testsieger es gibt, zeigen aktuelle Vergleiche unterschiedlicher Prüfinstanzen.

Ob von Angehörigen, Pflegekräften zu Hause oder in einem Pflegeheim versorgt – Pflege kostet. Die gesetzlichen Leistungen decken dabei nur einen Teil der Ausgaben ab, die auf Pflegebedürftige zukommen. Daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig um die eigene Pflegevorsorge zu kümmern.

Mit einer guten privaten Pflegeversicherung sind Versicherte nicht gezwungen, ihr Erspartes für die Pflege zu opfern. Zudem entlasten sie damit ihre Familienmitglieder. Denn sind die Pflegekosten über die Versicherung gedeckt, gibt es keine Lücke, die Angehörige mit ihrem Vermögen schließen müssen.

Die beliebteste private Pflegeversicherung ist die Pflegetagegeldversicherung. Hier erhalten Versicherte für jeden Tag der Pflege einen vereinbarten Betrag (Pflegetagegeld), den sie frei verwenden können.

Aktuelle Testsieger 2020 zur Pflegeversicherung von Stiftung Warentest

Für die Februar-Ausgabe der Finanztest hat die Stiftung Warentest Anfang 2020 insgesamt 27 Anbieter zur Pflegetagegeldversicherung überprüft. Dabei setzte die Verbraucherorganisation den zwei Modellkunden im Alter von 45 Jahren und 55 Jahren ein Limit, was die private Pflegeversicherung monatlich kosten darf. Für 45-Jährige soll der Beitrag bei rund 56 Euro pro Monat liegen, für 55-Jährige bei 89 Euro.

Anschließend bewerteten die Experten, welche Leistungen die jeweiligen Pflegeversicherungen in den fünf Pflegegraden sowohl für die ambulante als auch die stationäre Pflege für diesen Monatsbeitrag bieten. Ein weiterer Teil der Gesamtnote entfiel auf bestimmte Versicherungsbedingungen, die in den Augen der Stiftung Warentest besonders wichtig sind, beispielsweise:

  • Dynamik: Wird das Pflegetagegeld regelmäßig angepasst, damit es mit der Preisentwicklung mithält?
  • Ausland: Zahlt der Versicherer auch bei einem Umzug ins europäische Ausland?
  • Wartezeit: Gilt der Leistungsanspruch erst nach Ablauf einer bestimmten Karenzzeit?

Die Ergebnisse des Vergleichs von Stiftung Warentest

Die untersuchten privaten Pflegeversicherungen bieten unterschiedliche Leistungsmodelle. Bei manchen Anbietern steigt das Pflegetagegeld mit dem Aufwand an Pflege, bei anderen sind die Leistungen in den Pflegegraden 2 bis 5 gleich hoch. Die Stiftung Warentest empfiehlt einen Tarif zu wählen, der in jedem Pflegegrad leistet und auch bei geringem Pflegebedarf eine ausreichende finanzielle Absicherung verspricht.

Nach Abzug der Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung rechnet die Verbraucherorganisation beispielsweise in Pflegegrad 3 bei ambulanter Pflege mit einer Lücke von 1.100 Euro, die Pflegebedürftige jeden Monat mit ihrem Einkommen schließen müssen.

Insgesamt zeigt die Untersuchung große Leistungsunterschiede zwischen den Anbietern. So schneidet zwar etwa die Hälfte der Tarife mit einer guten Bewertung ab. Gleichzeitig ist der Rest der Angebote nur befriedigend oder ausreichend. Lediglich ein Tarif für den 45-jährigen Musterkunden HanseMerkur(„PG (PGA /2375, PGS / 1775)“ erhält eine sehr gute Bewertung.

Zu den Top-Pflegetagegeldversicherungen für 45-Jährige zählen:

  • HanseMerkur „PG (PGA /2375, PGS / 1775)“
  • DFV „Deutschlandpflege Flex / 2200“
  • DKV „PTG / 55“
  • DKV „KPET / 80“

Für 55-Jährige schneiden diese Tarife ebenfalls mit einer guten Bewertung ab.

Im Vergleich zur letzten Untersuchung 2017 hat sich das Leistungsniveau kaum verändert. Nach wie vor gibt es eine breite Auswahl an guten Pflegeversicherungen. Allerdings erreicht rund die Hälfte der untersuchten Angebote nur eine befriedigende Bewertung. Die größten Abstriche im aktuellen Test muss die Württembergische mit „PTPU“ machen. Während sie damals noch zu den Top-Pflegeversicherungen zählte, reicht es dieses Mal nur für ein Resultat im Mittelfeld aus.

Tipp: Um eine gute Pflegeversicherung zu finden, sollten sich Interessierte nicht nur auf die Testsieger verlassen, sondern auch ein individuelles Angebot berücksichtigen.

Staatlich geförderte Pflegeversicherung im Vergleich 2021 bei €uro

Seit einigen Jahren unterstützt die Regierung Bürger finanziell, die sich vor den hohen Pflegekosten mit einer Pflegetagegeldversicherung schützen. Beim sogenannten Pflege-Bahr erhalten Versicherte jeden Monat einen Zuschuss in Höhe von fünf Euro zum Versicherungsbeitrag.

Der Vorteil der staatlich geförderten Pflegeversicherung ist, dass jeder Interessierte einen Vertrag bekommt. Bei ungeförderten Tarifen dürfen die Versicherer dagegen Personen etwa aufgrund von Vorerkrankungen ablehnen.

Nachteilig wirken sich dagegen die oftmals zu geringen Leistungen für die Pflege der geförderten Pflegeversicherung aus. Nur wer sich bereits in sehr jungen Jahren versichert, kann die Pflegekosten annähernd decken.

Zu diesem Fazit kommt auch der Test der Finanzzeitschrift €uro aus dem Sommer 2021. Verbraucher müssen sich bewusst sein, dass sie bei einem Vertragsabschluss jenseits der 45 Jahre im höchsten Pflegegrad nur in den seltensten Fällen mehr als 600 Euro im Monat von ihrer Versicherung erwarten können. Bei Pflegeheimkosten von mehreren tausend Euro ist diese Summe nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Von den 23 untersuchten Pflege-Bahr Tarifen erreichen fünf die höchste Bewertung:

  • „EPG“von Debeka
  • „PflegeBahr“ von Generali
  • „NPV“ von Nürnberger
  • „DFPV“ von Barmenia
  • „490 Förder Pflege“ von Münchener Verein

Die Debeka bestätigt dabei ihr Top-Resultat aus dem Vorjahr. Central und Allianz, die damals ebensfalls zu Top 3 gehörten, sind in den Augen der Tester immer noch sehr gut, verfehlen aber die Top-Bewertung.

€uro hat zudem Kombi-Angebote getestet, also Pflegeversicherungen, bei denen ungeförderte Tarife mit geförderten verbunden werden. 15 Versicherer standen hier auf dem Prüfstand, die auch bei spätem Versicherungsabschluss im höchsten Pflegegrad ein monatliches Pflegetagegeld von 1.500 Euro garantieren.

Die drei privaten Pflegeversicherungen mit der höchsten Bewertung sind:

  • „PMD1000 + DFPV“ von Barmenia
  • „PflegetagegeldBest + PflegeBahr“ von Allianz
  • „PM2 + Pflege Förderbahr“ von R+V

Allianz, Barmenia und R+V fanden sich bereits im Vorjahr unter den Top-Tarifen wieder, Nürnberger und Hallesche komplettieren 2021 zwar erneut die Top 5, jedoch fehlen ein paar Punkte zu einer ausgezeichneten Bewertung.

Aktuelles zur Pflegeversicherung

Pflegeversicherung im Vergleich bei Focus-Money: Die Testsieger 2020

Welche Pflegetagegeldversicherung besonders empfehlenswert ist, hat auch das Wirtschaftsmagazin Focus-Money im Sommer 2020 ermittelt (Ausgabe 33/2020). Für den Test wurden sowohl flexible als auch statische Tarife überprüft. Bei statischen Pflegeversicherungen erhalten Kunden im höchsten Pflegegrad 5 das volle vereinbarte Pflegetagegeld. Bei geringerem Pflegebedarf wird die Auszahlung prozentual angepasst. Dies kann dazu führen, dass die Absicherung in den niedrigen Graden zu gering ausfällt.

Bei flexiblen Angeboten bestimmen Interessierte dagegen die Leistungen in den jeweiligen fünf Pflegegraden selbst. Dies hat den Vorteil, in jedem Pflegegrad sehr gut abgesichert zu sein. Allerdings können solche Tarife auch teurer als statische sein.

Die Testergebnisse

Für den Pflegeversicherung Test hat das Magazin in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Finanz-Service Institut die Leistungen für vier Altersklassen (Vertragsabschluss mit 25, 35, 45 oder 55 Jahren) von 20 Anbietern prüfen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen somit vier Versicherer weniger an der Untersuchung teil.

Für die flexiblen Pflegeversicherungen gaben die Tester zudem vier Fallbeispiele vor, wie viel Geld der Versicherer je Pflegegrad leisten soll. Das Pflegetagegeld bei schwerer Pflegebedürftigkeit variiert dabei zwischen 1.200 Euro und 2.100 Euro im Monat.

Darüber hinaus wurden im Test Vertragsbedingungen geprüft. Analysiert wurde beispielsweise, ob die Pflegetagegeldversicherungen

  • Leistungen bei Alkoholdemenz,
  • Assistanceleistungen,
  • Beitragsfreiheit bei Pflegebedürftigkeit,
  • rückwirkende Leistungen oder
  • Einmalzahlungen bieten, wenn der Pflegefall eintritt.

Drei statische Tarife sichern sich ein hervorragendes Ergebnis. Bei den Pflegeversicherungen, die auf Flexibilität setzen, erreichen zwei Versicherer eine sehr gute Bewertung. Im Vergleich zum letzten Jahr hat hier die Qualität der Pflegetageversicherungen abgenommen.

Die Testsieger sind

  • Statisch
  • Flexibel

Die Versicherer ARAG („IndividuellPflege PIN“) und AXA („Pflegevorsorge Vario“), die im vergangenen Jahr noch mit sehr gut im Bereich der flexiblen Tarife bewertet wurden, erhalten nun eine gutes Ergebnisse – ausgenommen ist hiervon AXA für 25-Jährige. Der Versicherer erzielt hier ebenfalls eine sehr gute Note.

Bei den statischen Pflegetageversicherungen bestätigen Allianz, DKV und HanseMerkur ihre Ergebnisse aus dem Vorjahr.

Passende Pflegeversicherung jetzt finden

Auf der Suche nach einer geeigneten privaten Pflegeversicherung helfen die aktuellen Testsieger, empfehlenswerte von weniger guten Tarifen zu trennen. Allerdings haben die Tests einen großen Nachteil: Sie wurden anhand von Modellkunden ermittelt. Die eigenen Wünsche an die Versicherung können jedoch vom Musterkunden abweichen.

Daher ist es wichtig, neben den Testsiegern ein personalisiertes Angebot zu berücksichtigen. Damit finden Interessierte schnell und unverbindlich eine passende Pflegevorsorge.