Fondsgebundene Berufsunfähigkeitsversicherung

BU-Versicherung mit Geldanlage in Aktienfonds verbinden.

Was möchten Sie über die fondsgebundene Berufsunfähigkeits­versicherung wissen?

Die fondsgebundene Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz FSBU, Fonds-BU oder Invest-BU) verbindet die Einkommensabsicherung mit der Geldanlage. Der Versicherungsmarkt kennt zwei Formen dieser Absicherung. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen darin, welcher Anteil des Beitrages in die Fondsanlage investiert wird.

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Warum ist eine fondsgebundene Berufsunfähigkeits­versicherung sinnvoll?

Eine Fonds-BU richtet sich vor allem an junge Leute. Sie bringen die besten Voraussetzungen dafür mit:

  • Lange (Versicherungs-)Zeit, denn sie haben noch viele Jahre bis zur Altersrente vor sich.
  • Niedrige Beitragshöhe, denn junge, gesunde Versicherte erhalten günstige Tarife.

Warum ist dies wichtig? Bei der fondsgebundenen BU wird Geld auf dem Kapitalmarkt investiert. Die lange Laufzeit hilft, Kursschwankungen am Finanzmarkt auszuhalten. Die niedrigen Beiträge sind ein Vorteil, weil die Kosten für eine Fonds-BU im Vergleich zu einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung höher sind.

Ein gewisses Risiko wohnt diesem Versicherungsmodell inne, wie bei jedem Produkt, das mit der Geldanlage verbunden ist. Als Pluspunkte stehen – je nach Vertrag – ein stabiler Beitrag sowie die Auszahlung eines Guthabens in Aussicht.

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Leistungen: Was kann eine fondsgebundene Berufsunfähigkeits­versicherung?

Fonds-BUs gehören in der Regel zu den Premium-Angeboten, die einen umfangreichen Versicherungsschutz mit zahlreichen Zusatzklauseln abdecken. Die Übersicht unten listet die Basis-Leistungen auf, die in jeden Vertrag gehören:

LeistungWas bedeutet das?
Verzicht auf abstrakte VerweisungMit dieser Klausel verzichtet der Anbieter darauf, den Versicherten auf eine andere Berufs­tätigkeit zu verweisen.
Kurzer Prognose­zeitraumDer Prognose­zeitraum ist die Zeit, die der Versicherte berufsunfähig sein muss, um eine BU-Rente zu erhalten. Er sollte möglichst kurz sein. Üblich sind sechs Monate.
Nach­versicherungs­garantieDer Versicherte hat nachträglich die Möglichkeit, Rentensumme oder den Beruf anzupassen. Eine neue Gesundheits­prüfung erfolgt nicht.
Beitrags­dynamikDie Höhe des Beitrages und die Versicherungs­summe werden stetig angepasst, um einen Wertverlust durch Inflation entgegenzusteuern.

Nicht zuletzt gehört auch die monatliche BU-Rente zu den Grundleistungen der Fonds-BU dazu. Diese erhält der Versicherte, wenn er in seinem aktuellen Beruf wegen Krankheit, Behinderung oder Kräfteverfall nur noch zu 50 Prozent einsatzfähig ist.

Hinzu kommen Premium-Leistungen wie:

  • Arbeitsunfähigkeitsklausel: Die Versicherung zahlt eine monatliche BU-Rente, wenn der Versicherte für mindestens sechs Monate arbeitsunfähig geschrieben ist. Eine Berufsunfähigkeit muss noch nicht bestätigt sein.
  • Grundfähigkeitsversicherung: Bei Verlust einer elementaren Fähigkeit springt der Anbieter mit einer monatlichen Zahlung ein.
  • Wiedereingliederungshilfe: Ist der Versicherte wegen eines Unfalls berufsunfähig geworden, stehen ihm finanzielle Leistungen für Reha-Maßnahmen zu.
  • Umorganisationshilfe: Selbstständige erhalten dadurch eine finanzielle Unterstützung, um ihre Firma umzuorganisieren, wenn sie schwer erkrankt sind.

Je nach Vertrag darf sich der Versicherte, neben der Risikoabsicherung zur Berufsunfähigkeit auf langfristig stabile Beiträge oder eine Guthabenauszahlung freuen.

Was kostet eine fondsbasierte Berufsunfähigkeits­versicherung?

An der Beitragsberechnung wird der Unterschied zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung ersichtlich. Im Preisvergleich ist eine Fonds-BU deutlich teurer. Grund ist der Sparanteil, den der Versicherte zahlt. Der monatliche Beitrag muss für folgende Kostenpunkte ausreichen:

Der Risikobeitrag ist der Preis, den der BU-Tarif mit seinem Leistungsumfang pro Monat kostet. Dieser kann wegen der Zusatzbausteine bei einer fondsgebundenen Berufsunfähigkeitsversicherung recht hoch sein.

Eigentlich gehören noch die Abschluss- und Verwaltungskosten dazu, die die Versicherung in Rechnung stellt. Diese machen im Vergleich jedoch nur einen geringen Teil des Beitrages aus.

Exkurs: Brutto- und Nettobeiträge

Wer sich intensiver mit den Angeboten an BU-Versicherungen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es mitunter zwei Preisangaben gibt: den Bruttopreis und den Nettopreis.

Bruttopreis (Tarifbeitrag)Nettopreis (Zahlbeitrag)
Diese Angabe umfasst alle Kosten für die Versicherung. So viel muss der Versicherte maximal zahlen.Beim Nettopreis hat der Anbieter die Erträge durch erwirtschaftete Überschüsse vom Tarifbeitrag abgezogen. Dieser Betrag ist daher geringer. Der Versicherte zahlt ihn, wenn der Anbieter Gewinne erzielt und diese in die Beitrags­berechnung einbezieht. Kurz: Versicherte kommen in den Genuss einer Beitrags­senkung.

In einer normalen Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Investment zahlen Versicherte in der Regel den Nettopreis. Dieser kann sich im Laufe der Zeit verändern, je nachdem, wie viel Überschuss die Versicherung erwirtschaftet hat. Steigen die Kosten an, dann dürfen sie den berechneten Bruttobeitrag nicht überschreiten.

Bei einer fondsbasierten BU-Versicherung zahlen die Versicherten meistens den Bruttopreis, also den höheren Preis. Die Versicherung nutzt die Gewinne nicht, um den Monatsbeitrag zu senken – wie bei einem Tarif mit Beitragsverrechnung. Stattdessen investiert sie das Geld in einen Aktienfonds. Je nach Vertragsbedingung kann dies ein Sparanteil sein oder der komplette Monatsbeitrag.

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Dazu ein kurzes Zahlenbeispiel

Unsere Modellkundin ist 30 Jahre und schließt einen Vertrag ab, der bis zum 67. Lebensjahr läuft, also 37 Jahre. Sie setzt die BU-Rente bei 1.500 Euro monatlich an.

Folgendes Kostenangebot erhält sie von einer Versicherung mit Komfort-Tarif:
  • Nettobeitrag (Zahlbetrag) (monatlich) - 66 Euro
  • Bruttobeitrag (Tarifbeitrag) - 103 Euro

In diesem Beispiel sind die Kosten mit 103 Euro im Monat für eine fondsgebundene Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich höher. Bei guter Wertentwicklung kann sich nach 37 Jahren jedoch ein Guthaben ansammeln, das die Versicherte ausgezahlt bekommt. Garantieren kann der Anbieter jedoch keine Summe.

Hinweis:

Preisbeispiele sind bei Berufsunfähigkeitsversicherungen nicht sehr genau. Die Kosten für eine solche Police sind jeweils individuell auf den Versicherungsnehmer zugeschnitten. Weil persönliche Konditionen wie Gesundheitszustand, Alter und Beruf wichtige Faktoren sind, können sich völlig unterschiedliche Beiträge ergeben. Eine bessere Entscheidungsgrundlage erhalten Interessierte mit einem persönlichen Angebot.

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Wie funktioniert eine Fonds-BU?

Die andauernde Phase der Niedrigzinsen macht sich auch bei Versicherungen bemerkbar. Einige Anbieter haben daher ihre Erfahrungen aus der Geldanlage zur Altersvorsorge mit den Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung kombiniert. Daraus entwickelten sich die fondsbasierte BU-Versicherungen. Dabei lassen sich zwei Formen unterscheiden:

Reine fondsbasierte Berufs­unfähigkeits­versicherungKlassische Berufs­unfähigkeits­versicherung mit Sparanteil
Was wird investiert?Bei diesen Tarifen legt der Versicherer den gesamten Beitrag in einem Aktienfonds an, den der Versicherungs­nehmer auswählt.In dieser Variante nutzt der Anbieter nur einen Teil des Beitrages für die Geldanlage.
VorteilAufgrund der Rendite kann die Versicherung dem Versicherten langfristig einen günstigen Beitrag anbieten.Während der Versicherungs­zeit wird ein Guthaben angespart und durch Geldanlage vermehrt. Am Ende der Vertrags­laufzeit erhält der Versicherte diese Summe steuerfrei ausgezahlt.
Angebots­vielfaltZu reinen Fonds-BUs sind aktuell relativ wenige Tarife vorhanden.Die Kombi aus klassischer BU mit Fondsanlage ist häufiger zu finden.

Die reine fondsbasierte Berufsunfähigkeits­versicherung im Detail

Bei einer reinen Fonds-BU investiert der Versicherer den kompletten monatlichen Beitrag in einem aktiv gemanagten Fonds. Das Kapital kann sich dort unabhängig vom Zinsniveau weiterentwickeln.

Erzielen die Investitionen in dem Fonds gute Renditen, wirkt sich dies auf die Beitragsentwicklung der BU aus. So bleiben die Beiträge bei dieser Police auch bei steigendem Alter stabil, wenn die Rendite für Ausgleich sorgt. Bei sehr guter Wertentwicklung kann es sogar zu einer Beitragssenkung kommen.

Mögliche Kursschwankungen sind bereits in die Kosten einkalkuliert. Versicherte müssen daher nicht fürchten, dass sich der Versicherungsschutz verringert, wenn über Jahre hinweg keine nennenswerten Gewinne erzielt werden.

In der Regel informiert der Anbieter die Versicherten regelmäßig über die Wertentwicklung der Aktienfonds. Bei sehr langer Börsenflaute gibt es drei Möglichkeiten, darauf zu reagieren:

Auszahlung des Guthabens

Sollte die Wertentwicklung des Fondsguthabens die Erwartungen übertreffen, bleibt am Ende der Vertragslaufzeit (empfohlen ist eine Absicherung bis zum Rentenbeginn) ein Guthaben übrig. Diesen Betrag zahlt der Anbieter an den Versicherten aus, und zwar steuerfrei.

Ist das Fondsvermögen jedoch so gering, dass selbst die Absicherung der Rentenhöhe in Gefahr ist, bieten einige Versicherer die Möglichkeit, in eine selbstständige BU-Versicherung zu wechseln.

Vorteile und Nachteile einer fondsgebundenen BU-Versicherung

VorteileNachteile
Günstiger Beitrag im Laufe der VersicherungsdauerHöherer Preis als eine normale BU
Bei sehr guter Rendite ist am Vertragsende eine Auszahlung möglich, aber nicht garantiertLange Versicherungs­zeit empfohlen, um Kurs­schwankungen auszusitzen
Moderate Beitrags­anpassung selbst bei lang anhaltender niedriger Wert­entwicklungWert­entwicklung der Fondsanlage ist Schwankungen unterlegen

Für diese Form der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Interessierte unbedingt eine persönliche Beratung nutzen. Sie müssen genau verstehen, was mit dem Geld passiert und welche Risiken es bei der Investition gibt. Auch die Optionen, wenn es keine Wertentwicklung gibt, müssen sie kennen, um ihre Entscheidung zu treffen.

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Berufsunfähigkeits­versicherung mit Sparanteil im Detail

Unter den Angeboten zur Berufsunfähigkeitsversicherung finden Interessierte zum Teil Tarife „mit Beitragsrückgewähr“. Ganz stimmig ist diese Bezeichnung nicht. Denn Versicherte, die keine Leistungen in Anspruch nehmen, erhalten am Ende der Vertragslaufzeit nicht die Summe aller eingezahlten Beiträge zurück, sondern nur einen kleineren Teil.

Was steckt stattdessen dahinter? Bei einer BU-Versicherung mit Beitragsrückerstattung handelt es sich um eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung, die die Arbeitskraft versichert. Nur ist hier die Überschussbeteiligung anders geregelt. Der Versicherer verrechnet den Überschussanteil nicht mit dem Beitrag. Stattdessen investiert er ihn in Aktienfonds. Hier kommt endlich die Fondsbindung ins Spiel.

Versicherte, die nicht berufsunfähig geworden sind, erhalten die gesparte und angelegte Summe zum Vertragsende ausgezahlt. Steuern fallen darauf nicht an.

Alternative Kombination aus BU und Fondssparen

Die Investition in Aktienfonds oder ETFs ist eine Geldanlage, die bei der Altersvorsorge sehr beliebt ist, etwa bei einer fondsbasierten Rentenversicherung.

Wer nach fondsbasierten Berufsunfähigkeitsversicherungen sucht, wird zum Teil auch auf Angebote stoßen, in denen eine BU als Zusatzversicherung mit einer Altersvorsorge gekoppelt ist.

Bei diesen Versicherungsformen ist die Rentenversicherung die Hauptversicherung, während die BU nur als Zusatzversicherung zählt. Der Vorteil dieser Kombination besteht darin, dass die Versicherung die Beiträge für die Rentenversicherung bezahlt, wenn der Versicherte wegen Berufsunfähigkeit kein Einkommen mehr verdient. Er muss diese Absicherung nicht aus seiner BU-Rente bezahlen.

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