Krankenversicherung für Beamte Welche Krankenversicherung für Beamte die erste Wahl ist
Das Wesentliche
Die Krankenversicherung für Beamte
Als Beamter oder Beamtenanwärter hast du die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Seit 2009 haben Beamte in Deutschland das Recht, sich gesetzlich krankenzuversichern, wenn sie in einem Anstellungsverhältnis stehen, bei dem sie grundsätzlich versicherungspflichtig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wären. Dies betrifft insbesondere Beamte auf Widerruf, auf Probe und befristet angestellte Beamte.
Warum sich das aber nur in seltensten Fällen beitrags- und leistungsseitig lohnt und warum die private Krankenversicherung (PKV) für Beamte oft besser geeignet ist, erfährst du jetzt.
Vier Fakten zur Krankenversicherung von Beamten
- Private Krankenversicherung: Für kaum eine andere Berufsgruppe ist die private Krankenversicherung (PKV) so erschwinglich wie für Beamte.
- Beihilfe: Beamte erhalten keinen Arbeitgeberzuschuss im klassischen Sinne, ihr Zuschuss nennt sich Beihilfe und kommt vom jeweiligen Dienstherrn.
- GKV-Zuschuss: Entscheidest du dich für die gesetzliche Krankenversicherung, musst du deinen Beitrag häufig komplett selbst zahlen.
- Familienmitversicherung: Beamte können ihre Familie mitversichern: kostenfrei in der GKV oder mit Leistungsplus in der PKV.
Inhaltsverzeichnis
Worüber möchtest du mehr wissen?
- Beamte & Krankenversicherung: So funktioniert das!
- Das müssen Beamte für ihre Krankenversicherung als Kosten einplanen
- Können Beamte in ihrer Krankenversicherung die Familie mitversichern?
- Der Wechsel: So können Beamte die Krankenversicherung wechseln.
Auf einen Blick
01 Beamte und Krankenversicherung: So funktioniert das!
In Deutschland wirst du als Angestellter von deinem Arbeitgeber bei der Zahlung von Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung unterstützt: Du zahlst die eine Hälfte und dein Arbeitgeber die andere.
Für Beamte gilt diese Regel bei der gesetzlichen Krankenversicherung leider nur in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Thüringen, Hamburg, Bremen und Berlin. Hier wird Beamten eine pauschale Beihilfe gewährt. Diese Beihilfe stellt einen Zuschuss zur GKV dar. Die Höhe des Zuschusses ist mit dem des Arbeitgebers vergleichbar und liegt bei 50 Prozent des Krankenkassenbeitrags.
In den anderen Bundesländern und auf Staatsebene steht dir als Beamter nur ein Zuschuss zur privaten Krankenversicherung zu: die sogenannte Beihilfe. Der Dienstherr beteiligt sich anteilig an den Behandlungskosten: je nach Familienstand oder Familienmitglied zwischen 50 Prozent und 80 Prozent.
Den Rest der Krankheitskosten sicherst du mit einer privaten Krankenversicherung ab. Das macht den Versicherungsschutz sehr günstig. Deswegen entscheiden sich viele Beamte – unabhängig ihres Einsatzgebiets – für die private Krankenversicherung und profitieren von besseren und auf ihre Bedürfnisse angepassten Leistungen.
Viele der privaten Krankenversicherungen bieten dezidiert auch Tarife für Beamtenanwärter an. So kannst du bereits Angebote vergleichen, während du auf dem Weg zur Verbeamtung bist.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Beihilfeversicherung
02 Mit diesen Kosten müssen Beamte bei ihrer Krankenversicherung rechnen
Was du als Beamter für deine Krankenversicherung zahlst, hängt zunächst einmal davon ab, für welches Krankenversicherungssystem du dich entschieden hast.
In der gesetzlichen Krankenversicherung wird der Verdienst zur Berechnung des Versicherungsbeitrags herangezogen. Beamte zahlen wie alle anderen 14,6 Prozent ihrer Bezüge an ihre Krankenkasse. Zusätzlich kommt ein individueller Zusatzbeitrag von bis zu 2,7 Prozent hinzu, sowie ein Beitrag für die Pflegekasse.
Für sie ergibt sich somit eine Gesamtbelastung von beinahe 20 Prozent des Einkommens. Liegt dieses beispielsweise bei 4.000 Euro, gehen 800 Euro an die Kranken- und Pflegekassen.
Entscheidest du dich stattdessen für die private Krankenversicherung, kommst du deutlich günstiger weg. Hast du Anspruch auf 50 Prozent Beihilfe, bekommst du einen PKV-Tarif schon ab 180 Euro pro Monat.
Lediglich Beamte mit mehreren Kindern sollten die gesetzliche Krankenversicherung als Option in Betracht ziehen, denn: Kinder können kostenfrei über die Familienversicherung mitversichert werden.
Auch wenn die PKV günstiger ist, die Kosten für eine private Krankenversicherung für Beamte variieren sehr. Verzichte daher nicht auf einen individuellen Vergleich. Abhängig von deinem Gesundheitszustand, deinem Alter oder vom gewählten Versicherungsumfang sparst du mit der richtigen Wahl des Versicherers viel Geld.
Dies zeigt auch ein aktueller Vergleich vom Handelsblatt. In diesem wurden Top-Tarife für einen 30-jährigen Musterkunden ermittelt. Zehn der 20 untersuchten Angebote erhalten eine sehr gute Bewertung.
Die Top 5 PKV-Tarife für Beamte
Krankenversicherung | Tarif | Monatsbeitrag |
Nürnberger | BK30, BK21, BS230, BS221, BE, PVB | 278,08 Euro |
Barmenia | GK30, GK20P, G2B, G2B20P, G1B, GEP, PVB | 327,04 Euro |
Alte Oldenburger | A30, AA20, K330, KK32, K530, KK52, K/S, Z30, ZZ20, BETPlus, PVB | 297,57 Euro |
Deutscher Ring (Marke der Signal Iduna) | BK30, BK20X, BS30, BS20X, BE, BE+, PIT, PVB | 315,68 € |
Signal Iduna | EXKLUSIV-B30, EXKLUSIV-B 20V , EXKLUSIV-B-ES50, EXKLUSIV-B-W30, EXKLUSIV-B-W20V, EXKLUSIV-B-E1-50, PVB | 296,56 Euro |
Neben der erhöhten Qualität in der Versorgung, beispielsweise einer bevorzugten Behandlung, der Unterbringung im Einbettzimmer bei Krankenhausaufenthalten oder der freien Arztwahl, bietet die private Krankenversicherung ein hohes Individualisierungspotential durch ihre zahlreichen Zusatzbausteine. So bist du – je nach Bedarf – auch bei den Themen Brillenersatz, Zahngesundheit oder der Chefarztbehandlung abgesichert. Eben so, wie du es brauchst.
So hoch ist die Beihilfe durch den Dienstherrn
Bei der Unterstützung durch den Dienstherrn spielen vor allem der Familienstand und die familiäre Situation eine wesentliche Rolle. Der Umfang des Beihilfesatzes variiert entsprechend. Wenn du dich als Beamter in Elternzeit befindest oder bereits im Ruhestand bist, profitierst du beispielsweise von einem deutlich erhöhten Beihilfesatz.
Die Regelung zur Beihilfe erstreckt sich nicht nur auf dich selbst, sondern auch auf deine Kinder und Ehepartner, die ebenfalls Anspruch auf Beihilfe haben können. Abhängig vom Dienstherrn gelten allerdings unterschiedliche Einkommensgrenzen für Ehepartner. In Hamburg beispielsweise darf der Partner maximal ein Jahreseinkommen von 18.000 Euro erzielen, während dieser Betrag in Berlin auf 20.000 Euro ansteigt.
In Hessen und Bremen folgt das Beihilfesystem einer leicht abweichenden Struktur. Hier steigt der Beihilfesatz für alle Familienmitglieder, die anspruchsberechtigt sind, innerhalb der Familie an und erreicht schließlich einen Höchstsatz von 70 Prozent.
Die Beihilfesätze für Bundesbeamte
Beihilfeberechtigter | Beihilfe vom Dienstherrn |
Beamter | 50 Prozent |
Beamter mit zwei oder mehr Kindern | 70 Prozent (für alle) |
Beamter in Elternzeit | |
Ehepartner, der/die unter 20.000 Euro verdient | |
Versorgungsempfänger, z.B Pensionäre | |
Kinder von Beamten | 80 Prozent |
Quelle: Bundesverwaltungsamt
Wie du siehst, gibt es viele Kenngrößen und Stellschrauben, an denen du dich für die Wahl der idealen Krankenversicherung orientieren kannst. Wir helfen dir, einen Tarif zu finden, der auf deine Bedürfnisse und deine Lebenssituation zugeschnitten ist.
Familienversicherung und Elternzeit
03 Krankenversicherung für Beamte: Ist die Familie mitversichert?
In der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du deinen Partner und deine Kinder bis zu einem bestimmten Einkommen kostenfrei mitversichern. Hier greift die sogenannte Familienversicherung. Doch wie sieht es aus, wenn du Beamter bist und aufgrund der Beihilfe in der PKV versichert bist?
Prinzipiell haben Beamte die Möglichkeit, Beihilfeleistungen auch für ihre Kinder zu erhalten und sie somit in die private Krankenversicherung der Beamten einzubeziehen. Diese Option besteht solange, wie die Kinder Anspruch auf Kindergeld haben, in der Regel bis zum 25. Lebensjahr.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt die Mitversicherung von Kindern jedoch nicht automatisch und kostenfrei. Stattdessen erfordert jedes Kind einen eigenen Versicherungsvertrag. Daher kann es für Beamte mit mehreren Kindern unter Umständen vorteilhafter sein, in die GKV zu gehen, um dort von der kostenfreien Mitversicherung zu profitieren.
Je nach Einkommen und Familiensituation ist es jedoch nicht immer, die Familienversicherung zu nutzen:
Familiäre Situation | Versicherung von Kindern |
Ein Elternteil ist in der PKV versichert, sein Einkommen übersteigt die Grenze zur Versicherungspflicht und ist höher als das des gesetzlich versicherten Ehepartners | Kinder können in der PKV oder freiwillig in der GKV versichert werden |
Ein Elternteil ist in der PKV versichert und verdient unterhalb der Versicherungspflichtgrenze, das andere Elternteil ist in der GKV versichert | Kinder können beitragsfrei in der GKV mitversichert werden |
Beide Elternteile sind in der PKV versichert | Kinder können nur in der PKV versichert werden |
Das Elternteil, welches in der GKV versichert ist verdient mehr als das Elternteil, das in der PKV versichert ist | Kinder können beitragsfrei in der GKV mitversichert werden |
Wie geht das?
04 So können Beamte die Krankenversicherung wechseln
Steigen die Preise deiner Krankenversicherung, bist du unzufrieden mit der Abwicklung von Erstattungen oder ändert sich deine berufliche Situation, hast du jederzeit den Anspruch darauf, den Tarif oder sogar die Krankenversicherung zu wechseln. Wichtig ist jedoch, dass der Wechsel von der PKV in die GKV nur bei möglich ist.
Zum ersten Mal kannst du als Beamter deine private Krankenversicherung zwei Jahre nach deinem Vertragsabschluss wechseln – mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende des Kalender- beziehungsweise Versicherungsjahres. Sollten sich aber die Prämien erhöhen, hast du automatisch ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen. Achte hier in jedem Fall darauf, dass es zu keiner Fristüberschreitung kommt, sonst trägst du die gestiegenen Kosten länger.
Wichtig: Bist du schon eine Weile privat krankenversichert und wechselst deinen Versicherer, kann dieser Schritt nachteilig sein. Denn dabei geht ein Teil deiner sogenannten Altersrückstellungen verloren. Diese baust du mit deinen Beiträgen auf, um Kostensteigerungen im Alter abzufedern. Prüfe lieber, ob du innerhalb deines Versicherers den Tarif wechseln kannst.
Als Beamtenanwärter – beispielsweise als Referendar – kannst du dich in speziellen Tarifen für Beamtenanwärter versichern. Diese Tarife gelten maximal für 18 Monate. Ein Wechsel in den vollwertigen Tarif für Beamte ist hier mit der Änderung deines Berufsstatus zum Beamten möglich.
Im Allgemeinen ist es ratsam, die private Krankenversicherung vor allem dann in Erwägung zu ziehen, wenn du als Beamter jung und bei guter Gesundheit bist. So profitierst du von niedrigeren Beiträgen, die unter anderem anhand der Gesundheitsprüfung bei einer Aufnahme in die PKV ermittelt werden. Warte mit der Entscheidung also nicht zu lange und lass dich beraten. Besser heute als morgen.
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