Rechtsschutzversicherung
Nie mehr Anwaltskosten fürchten müssen.
- Umfassenden Schutz bei Rechtsstreitigkeiten sichern
- Versicherung zahlt auch bei Scheitern vor Gericht
- Anbieter unterscheiden sich preislich deutlich
Zuletzt aktualisiert: Juli 2020
Rechtsschutzversicherung: Wichtiger Schutz in allen Lebenslagen
Im Leben gibt es Momente, in denen ein Rechtsanwalt viel Zeit und Ärger einspart. Ob Streitigkeiten mit dem Vermieter über die Miete, Probleme mit dem Chef wegen einer Abmahnung oder Diskussionen mit dem Finanzamt – mit einem Anwalt an der Seite ist das Leben oftmals leichter. Doch ein guter Rechtsbeistand hat seinen Preis. Eine Rechtsschutzversicherung bietet finanzielle Unterstützung im Streitfall.
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Immer gut zu wissen
Varianten der Rechtsschutzversicherung
Wer schon einmal einen Anwalt gebraucht hat, weiß um die hohen Ausgaben für den Juristen. Ein einziges Beratungsgespräch kostet bereits bis zu 226 Euro. Je nach Streitwert, Umfang der Rechtsanwaltsleistungen sowie etwaigen Gerichtskosten summieren sich die Kosten eines Rechtsstreits schnell auf mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro.
Für sein Recht mit juristischen Mitteln zu kämpfen, ist daher in der Regel teuer. Eine gute Rechtsschutzversicherung bewahrt Versicherte jedoch vor den hohen Gerichts- und Anwaltskosten. Zumeist zahlt sich der Jahresbeitrag schon beim ersten Gespräch mit dem Anwalt aus.
Den Rechtsschutz vereinbaren Versicherte individuell nach dem Baukastenprinzip für verschiedene Lebensbereiche:
Achtung:
Der Arbeitsrechtsschutz lässt sich nur in Kombination mit dem Privatrechtsschutz vereinbaren. Gleiches gilt in der Regel für den Mietrechtsschutz. Einen gesonderten Rechtsschutz stellt die sogenannte Firmenrechtsschutzversicherung für Unternehmer und Existenzgründer dar.
Die folgende Übersicht zeigt, in welchen Bereichen laut Advocard Streitaltas 2019 sich am häufigsten gestritten wird:
Diverse Bereiche sind mit Rechtsschutzversicherung versichert
In jedem vereinbarten Lebensbereich leistet die Rechtsschutzversicherung für entsprechende Fälle. Haben Versicherte beispielsweise Probleme mit der Kfz-Steuer, ist dafür der Verkehrsrechtsschutz zuständig. Bei der Einkommensteuer ist dagegen der Privatrechtsschutz notwendig, betont die Stiftung Warentest.
Folgende Fälle sind je nach Tarif ebenfalls über den privaten Rechtsschutz abgedeckt:
Generell bietet eine Rechtsschutzversicherung Leistungen im Verwaltungsrecht (Ärger mit Behörden), Sozialrecht (Streit um Sozialversicherungsleistungen), Steuerrecht (Probleme mit dem Finanzamt) und Vertrags- und Sachenrecht (Streitigkeiten um Verträge). Darüber hinaus gibt es rund um den Rechtsschutz einiges zu beachten, wie die folgenden Tipps zeigen:
- Tipp 1
Einen passiven Rechtsschutz genießen Verbraucher mit einer privaten Haftpflichtversicherung. Denn hier prüft die Versicherung zunächst, ob die an den Versicherten gerichteten Ansprüche gerechtfertigt sind und wehrt diese gegebenenfalls ab.Auch ein Kfz-Schutzbrief, ein Automobilclub oder ein Mieterverein kann einen Versicherungsschutz bieten, der dem der Rechtsschutzversicherung nahekommt. Ratsam ist es daher, entsprechende Mitgliedschaften zu prüfen, um eine Überversicherung zu vermeiden.
- Tipp 2
Um Interessenskonflikte beim Rechtsstreit mit einem Versicherungsunternehmen zu vermeiden, ist es ratsam, einen Anbieter zu wählen, bei dem noch kein Vertrag besteht.
- Tipp 3
Verschiedene Tests zur Rechtsschutzversicherung zeigen nicht nur, dass sich die Anbieter teils stark in ihren Leistungen unterscheiden. Auch preislich gibt es große Abweichungen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, mehrere Tarife hinsichtlich Preis und Leistung miteinander zu vergleichen. So finden Interessierte schnell und unkompliziert den persönlich besten Rechtsschutz.
Welche Leistungen bietet die Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung kommt nicht nur für Anwaltskosten auf. Ihre Leistungen umfassen auch
- Gerichtskosten,
- Zeugengelder und
- gerichtliche Sachverständigenhonorare.
Die Versicherung springt ebenfalls ein, wenn der Versicherte vor Gericht verliert und die Kosten der Gegenseite übernehmen muss. Eine Ausnahme stellen arbeitsrechtliche Streitigkeiten dar. Unabhängig vom Prozessausgang zahlt jede Partei beziehungsweise Rechtsschutzversicherung in der ersten Instanz den eigenen Anwalt selbst.
Die Leistungen greifen nicht nur für den Versicherungsnehmer. Im Familientarif sind mit der Versicherung weitere Familienmitglieder versichert. Dazu gehören neben dem Ehe- oder Lebenspartner auch Kinder, solange sie minderjährig sind oder sich in einer Ausbildung befinden und ledig sind.
Rechtzeitig für Rechtsschutzversicherung entscheiden
Eine Rechtsschutzversicherung dient der Vorsorge. Daher sind in der Regel keine Streitigkeiten abgedeckt, die vor Versicherungsabschluss und vor Ablauf von Wartezeiten begonnen haben. Interessierte sollten sich daher so früh wie möglich für die Versicherung entscheiden.
Mediation beim Streit in der Verwandtschaft
Familiäre Konflikte kosten Zeit und Nerven. Nicht selten landet ein Streit zwischen Verwandten sogar vor Gericht und dann kann es für die Streitenden teuer werden. Eine preiswerte und vor allem auch nachhaltige Alternative zum Weg vor den Richter ist die Mediation. Zerstrittene Paare, Geschwister, Eltern und deren erwachsene Kinder können hierbei in vertraulichen Gesprächen gemeinsam eine Lösung für ihren Konflikt erarbeiten. Unterstützt werden sie dabei von einem Mediator.
Mediation ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Das liegt zum einen daran, dass das Verfahren als außergerichtliche Konfliktbeilegung seit einiger Zeit sogar vom Gesetzgeber gefördert wird. Spätestens seit Inkrafttreten des Mediationsgesetzes im Juli 2012 wird in den Medien viel mehr über dieses Verfahren berichtet.
Ein anderer Grund, weshalb Mediation gerade auch im familiären Kontext immer stärker nachgefragt wird, ist wohl das Bedürfnis vieler Menschen, einen Streit in der Familie beizulegen. Gerade Paare, die sich trennen, wollen einen Konflikt nicht ihr Leben lang mit sich herumtragen, sondern sich aussprechen und dem Gegenüber auch nach der Trennung noch in die Augen sehen können. Heutzutage ist es vielen wichtig, dass sie trotz eines Streits in Zukunft vernünftig miteinander umgehen können.
Erfolgsaussichten bei weit über 80 Prozent
Mediation eignet sich vor allem für solche Streitfälle, bei denen die streitenden Parteien Interesse daran haben, ihren Konflikt beizulegen. Sofern alle Beteiligten bereit sind, gemeinsam eine zukunftsorientierte Lösung zu finden, liegen die Chancen für die außergerichtliche Streitbeilegung mittels Mediation bei weit über 80 Prozent. Gegenüber einer juristischen Auseinandersetzung kann Mediation zahlreiche Vorteile haben:
- Der Konflikt kann im konstruktiven Dialog tiefergehend bearbeitet werden.
- Die Konfliktbearbeitung erfolgt vertraulich und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
- Der Konflikt kann häufig schneller beigelegt werden.
- Die Konfliktbeilegung ist günstiger als ein teurer Rechtsstreit.
- Die gemeinsam erarbeitete Konfliktlösung ist zukunftsorientiert und nachhaltig.
- Eine Einigung wird eher akzeptiert als ein Gerichtsbeschluss.
- Alle Konfliktparteien können als Gewinner aus der Mediation hervorgehen.
Mit Mediation können alle Streitparteien gewinnen
Die kostenlose Informationsbroschüre „Es muss nicht vor Gericht enden – Wie Mediation beim Familienstreit hilft“ nimmt die Familienmediation als Konfliktlösungsverfahren in den Blick. Erfahrene Mediatoren berichten, wie die Mediation in der Praxis abläuft und mit welchen Kosten zerstrittene Parteien rechnen müssen. Interessierte erhalten in der Broschüre außerdem wichtige Tipps für die Suche nach einem passenden Mediator.
Aktuelles zur Rechtsschutzversicherung
Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?
Bei der Rechtsschutzversicherung hängen die Kosten stark von den gewünschten Leistungen ab. Sollen alle Lebensbereiche abgesichert sein, gibt es günstigen Rechtsschutz bereits für rund 200 Euro im Jahr, wie der Vergleichsrechner zur Rechtsschutzversicherung zeigt. Die Angebote sehen allerdings eine Selbstbeteiligung von bis zu 400 Euro pro Fall vor. Möchten sich Versicherungsnehmer nicht an den entstandenen Anwaltskosten beteiligen, steigt der Jahresbeitrag auf bis zu 500 Euro und mehr.
Generell unterscheiden sich die Anbieter hinsichtlich ihrer Preise stark, wie der aktueller Test von der Stiftung Warentest zeigt (Finanztest-Ausgabe 06/2019). Die Verbraucherorganisation hat mehr als 50 Rechtsschutzpakete (Privat-, Beruf- und Verkehrsrechtsschutz) geprüft. 14 Rechtsschutzversicherungen überzeugen mit einer guten Bewertung, darunter
- Rechtsschutz Union,
- Allrecht,
- Roland,
- Advocard und
- D.A.S.
Der Jahresbeitrag der empfohlenen Anbieter schwankt bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro zwischen günstigen 244 Euro und teuren 613 Euro pro Jahr.
Die folgenden beiden Beispiele zeigen, welche Kosten für anwaltliche Leistungen (außergerichtliche Vertretung) zusammenkommen:
Weitere aktuelle Testsieger zur Rechtsschutzversicherung
Auch die Wirtschaftswoche hat in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus Morgen und Morgen verschiedene Rechtsschutzversicherungen im Herbst 2019 auf den Prüfstand gestellt (Ausgabe 09/2019). Dabei haben die Experten die Tarife für zwei Musterfälle überprüft:
Für die Bewertung der Angebote spielte einerseits die Beitragshöhe eine wichtige Rolle, andererseits die Leistungen der Tarife. Diese wurden anhand von verschiedenen Faktoren analysiert:
- Selbstbeteiligung
- Individualität der Policen
- Leistungsumfang
Dem Test zufolge schneiden für beide Musterkunden mehrere Tarife mit einem sehr guten Gesamturteil ab. Jeweils fünf Anbieter punkten dabei mit ihrem Preis-Leistungs-Mix:
Top-Tarife für Singles | Top-Tarife für Familien |
Auxilia – Tarif „Rechtsschutz SB fest (Familie)“ | Advocard – Tarif „360 Grad“ |
Advocard – „Privat-Einzel (Single)“ | ARAG – „Aktiv Rechtsschutz Premium Flex“ |
ARAG – „Aktiv-Rechtsschutz Komfort“ | Itzehoer – „comfort erweiterte Leistung“ |
Roland – „Rechtsschutz 1 Mio., Tarif SK“ | D.A.S. – „Premium Rechtsschutz“ |
Allrecht – „RS unbegrenzt, Tarif SK“ | WGV – „Optimal unbegrenzt“ |
Die Kosten der genannten Top-Tarife schwanken für Singles zwischen rund 139 Euro und 182 Euro im Jahr. Für den verheirateten Musterkunden mit einer Familie liegt der Beitrag dagegen mit rund 350 Euro bis 493 Euro jährlich deutlich höher, allerdings sind dabei auch mehrere Personen abgesichert. Angesichts des Preisunterschieds zwischen den verschiedenen Angeboten, empfiehlt sich ein individueller Tarifvergleich, um für den wichtigen Schutz nicht unnötig viel Geld zu zahlen.
Tipp:
Nähere Informationen zu diesem Vergleich und zu weiteren aktuellen Testsiegern finden Interessierte auf der Themenseite Rechtsschutzversicherung Test.
Wichtige Klauseln und Zusatzleistungen beim Rechtsschutz
Neben den Standardleistungen bieten viele Versicherer zusätzlichen Service. Sinnvoll ist beispielsweise eine kostenlose telefonische Rechtsberatung. Über sie können sich Kunden schnell und unkompliziert eine juristische Ersteinschätzung zu ihren Rechtsfragen einholen. Ohne Rechtsschutz kann die Rechtsberatung bis zu 190 Euro zuzüglich weiterer Ausgaben kosten.
Es sind zudem bestimmte Versicherungsbedingungen zu berücksichtigen. Dazu zählen:
Übrigens:
Ebenfalls empfehlenswert ist ein Vorsorge-Rechtsschutz. Mit diesem deckt die Rechtsschutzversicherung Kosten ab, die entstehen, wenn Versicherte eine Vorsorgevollmacht, eine Betreuungsverfügung oder eine Patientenverfügung aufsetzen beziehungsweise ein Testament erstellen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Rechtsschutzversicherung
Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Rechtsschutzversicherung zusammengestellt:
Individuellen Versicherungsschutz finden
Eine gute Rechtsschutzversicherung sollte preislich und in Bezug auf die Leistungen zu den eigenen Wünschen passen. Nicht jeder Interessierte braucht beispielsweise einen Verkehrsrechtsschutz, Rentner sind wiederum nicht auf einen Berufsrechtsschutz angewiesen. Die Testsieger, die von Stiftung Warentest und Co. regelmäßig anhand von Modellkunden ermittelt werden, stellen daher nur eine erste Orientierung dar.
Welche Versicherer den persönlich besten Rechtsschutz bieten, zeigt dagegen ein unverbindlicher Tarifvergleich. Mit einem guten Vergleichsrechner lassen sich unkompliziert viele Tarife kostenlos gegenüberstellen und hinsichtlich verschiedener Kriterien filtern.
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