Rechtsschutzversicherung im Überblick Dein Sicherheitsnetz bei rechtlichen Problemen.

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Im Schnelldurchlauf

Die Rechtsschutzversicherung kurz und knapp erklärt

Warst du schon einmal in einen Rechtsstreit verwickelt? Dann weißt du, dass dieser einige Schweißperlen auf deiner Stirn verursachen kann – egal ob du dein Recht durchsetzen oder dich gegen Ungerechtigkeiten verteidigen willst. In dieser Zeit bist du ein Nervenbündel, auch weil es oft um viel Geld geht, um das gestritten wird. Nicht zuletzt tragen die Kosten für den Anwalt und das Gericht zu den Schweißperlen bei.

Zumindest gegen den letzten Punkt kannst du etwas unternehmen, sodass du juristischen Auseinandersetzungen deutlich entspannter entgegenblicken kannst: Mit dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung stellst du sicher, dass die Anwaltskosten und Gerichtsgebühren Sache der Versicherung sind.

Vier Fakten über die Rechtsschutzversicherung

  1. Du vereinbarst den Rechtsschutz für jeden Lebensbereich, beispielsweise für dich als Arbeitnehmer oder für dich als Mieter.
  2. Einen von der Stiftung Warentest mit „gut“ bewerteten Tarif bekommst du bereits ab 267 Euro im Jahr, also keine 80 Cent am Tag.
  3. Ohne eine Rechtsschutzversicherung musst du allein für die Erstberatung beim Anwalt bis zu 226 Euro zahlen.
  4. Der Versicherungsschutz greift nur für Fälle, die nach Vertragsbeginn und Ablauf der Wartezeit aufkommen. Ein früher Abschluss empfiehlt sich daher.

Unser Tipp: Einen schnellen Überblick über Leistungen und Kosten verschaffst du dir mit unserem Tarifrechner. Mit ihm kannst du deine Top-3 Rechtsschutzversicherungen miteinander vergleichen. Sagt dir ein Angebot zu, kannst du den Versicherungsabschluss direkt online erledigen und einen Haken an das Thema machen. Oder du wägst die Angebote noch einige Zeit ab und entscheidest dich später. Du hast die Wahl.

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Abschließen oder nicht?

01 Wie sinnvoll ist es, eine Rechtsschutzversicherung zu haben?

Um ehrlich zu sein, zu den Must-Haves gehört die Rechtsschutzversicherung nicht. Wenn du aber schon einmal einen Anwalt gebraucht hast, weißt du, dass allein ein einziges Beratungsgespräch bis zu 226 Euro kostet. Und das ist erst der Anfang. Je nach Streitwert, Umfang der Rechtsanwaltsleistungen sowie Gerichtskosten summieren sich die Kosten eines Rechtsstreits schnell auf mehrere hundert oder sogar tausend Euro.

Für dein Recht zu kämpfen, ist also teuer. Eine gute Rechtsschutzversicherung bewahrt dich davor, dir die juristische Auseinandersetzung erst gar nicht leisten zu können und klein beizugeben. Zumeist zahlt sich der Jahresbeitrag für die Versicherung schon beim ersten Gespräch mit dem Anwalt aus.

Ein Rechtsstreit kann sogar existenzbedrohend sein, wenn er dich in einer prekären Lage trifft, in der dich die Streitkosten überfordern. Dies verdeutlichen zwei Beispiele. Erkennst du die Situationen wieder?

 

Klar, im Zweifel kannst du dir das Geld vielleicht auch von Freunden oder der Familie leihen. Daher ist die Rechtsschutzversicherung auch nicht zwingend notwendig. Doch sie gibt dir einfach ein sicheres Gefühl, wenn es zu einem Streitfall kommt, gerade mit einem finanzkräftigen Gegner. Außerdem musst du dir nicht etliche Paragrafen in diversen Gesetzbüchern aneignen, um selbst für dein Recht einzustehen. Das übernimmt dein Rechtsanwalt.

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Rund die Hälfte der Haushalte in Deutschland ist rechtsschutzversichert. Durch den Schutz zeigen sie sich klagefreundlicher. Ohne eigenen Rechtsschutz gerätst du daher womöglich ins Hintertreffen, wenn du bei einem Rechtsstreit zunächst die Kosten abwägen musst.

Anja
Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen

Deep Dive

02 Was übernimmt die Rechtsschutzversicherung ab?

Eine Rechtsschutzversicherung kommt in der Linie für deine Anwaltskosten nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) auf. Ihre Leistungen umfassen zudem die Übernahme von:

  • Gerichtskosten
  • Gutachter
  • Zeugengelder
  • Gerichtliche Sachverständigenhonorare
  • Gebühren und Kosten der Gegenseite bei negativem Ausgang

Besonders der letzte Punkt ist nicht zu unterschätzen. Nicht selten scheuen Personen einen Prozess, da sie im Fall einer Niederlage auch die Kosten der Gegenseite übernehmen müssen. Das macht die Angelegenheit sehr teuer. Mit Versicherung ist dies aber kein Problem.

Eine Ausnahme stellen arbeitsrechtliche Streitigkeiten dar. Unabhängig vom Prozessausgang zahlt jede Partei in der ersten Instanz den eigenen Anwalt selbst. Das Kostenrisiko ist so niedriger. Aber wie unser Beispiel oben zeigt, sind sie dennoch nicht zu unterschätzen.

Außerdem hast du je nach Anbieter Zugang zu einer kostenlosen Erstberatung und kostenlosen Anwaltshotline, kannst deinen Rechtsanwalt frei wählen und auch eine Mediation sowie Kosten für Dolmetscher werden übernommen. Ein weiterer Punkt ist die Zahlung eines zinslosen Darlehens für eine Strafkaution. Der Versicherungsschutz gilt zudem in den meisten Fällen weltweit.

Die genannten Leistungen greifen nicht nur für dich als Versicherungsnehmer. Im Familientarif erstreckt sich der Versicherungsschutz auf weitere Familienmitglieder. Dazu gehören neben deinem Ehe- oder Lebenspartner deine Kinder, solange sie nicht älter als 25 Jahre sind, sich in einer Ausbildung befinden und ledig sind.

Was deckt die Rechtsschutzversicherung nicht ab?

Damit du einen vollen Überblick über die Leistungen der Rechtsschutzversicherung hast, solltest du auch wissen, was dein Versicherer nicht übernimmt:

  • Strafgelder, die der Versicherte im Laufe des Prozesses an den Gegner bezahlen soll
  • Anwaltskosten des Gegners, die über dem üblichen Anwaltshonorar liegen
  • Wenn Probleme mit dem Finanz- oder Sozialamt außergerichtlich geklärt werden
  • Bei Streit rund ums Bauen, Baufinanzierung und Immobilieneigentum
  • Bei Ärger mit spekulativen Kapitalanlagen
  • Bei Streitigkeiten zwischen gemeinsam versicherten Personen
  • Im Patent-, Marken- und Urheberrecht

Was tust du, wenn die Rechtsschutzversicherung nicht zahlt?

Auf deinen Versicherungsschutz sollte immer Verlass sein, das ist klar. Doch stehen die Erfolgsaussichten nicht gut, kann die Versicherung die Kostenübernahme ablehnen. Daher ist es wichtig, dass du dich im Vorfeld, also beispielsweise vor Einreichen einer Klage, beim Anbieter rückversicherst, ob er eine Deckungszusage macht. Dafür prüft er, ob

  • der notwendige Rechtsschutz vereinbart wurde,
  • Risikoausschlüsse gelten,
  • die Wartezeit abgelaufen ist,
  • der Rechtsfall nach Vertragsabschluss eingetreten ist und ob
  • der Rechtsstreit Aussicht auf Erfolg hat.

Sollte die Rechtsschutzversicherung den Fall ablehnen, ist noch nicht alles verloren. Es gibt Wege, um eine erneute Prüfung zu veranlassen.

Widerspruch einlegen

Du kannst als Versicherungsnehmer die Ablehnung von deinem Anwalt prüfen lassen. Bestätigt er, dass die Entscheidung nicht gerechtfertigt ist, reiche einen Widerspruch gegen den Versicherer ein.

Stichentscheid oder Schiedsgutachten

Diese Verfahren bieten sich an, wenn der Versicherer die Absage des Rechtsschutzes mit mangelnden Erfolgsaussichten oder Mutwilligkeit begründet. Ein Anwalt entscheidet jeweils, ob dies rechtens ist.

Beim Stichentscheid gibt dein Anwalt eine begründete Stellungnahme zur Entscheidung des Versicherers ab. Bei einem Schiedsgutachten beurteilt ein unabhängiger Anwalt den Rechtsschutzfall.

Vermittlung durch eine Versicherungsombudsperson

Ein Ombudsmann beziehungsweise eine Ombudsfrau ist eine unparteiische Schiedsperson. Bei Streitigkeiten mit der Rechtsschutzversicherung ist sie eine anerkannte, außergerichtliche Schlichtungsstelle. Sie prüft die Entscheidung der Versicherung. Sein Prüfverfahren ist kostenlos und für das Versicherungsunternehmen bis zu einem Beschwerdewert von 10.000 Euro bindend.

Rechtsschutzpakete im Überblick

03 Leistungsarten kennen: Was bietet eine Rechtsschutzversicherung?

Du kannst deinen Versicherungsschutz ganz auf deine Bedürfnisse abstimmen – oder anders formuliert: Für jeden Lebensbereich brauchst du einen entsprechenden Rechtsschutz.

Der Standardbaustein der Versicherung ist der Privatrechtsschutz. Er sichert dich bei teuren Rechtsstreitigkeiten als Privatperson ab. Die Leistungen umfassen das:

  • Verwaltungsrecht (Ärger mit Behörden)
  • Sozialrecht (Streit um Sozialversicherungsleistungen wie eine Erwerbsminderungsrente oder Leistungen von deiner Krankenkasse)
  • Steuerrecht (Probleme mit dem Finanzamt, etwa bei Sonderausgaben, Werbungskosten und außergewöhnlichen Belastungen)
  • Vertrags- und Sachenrecht (Streitigkeiten um Versicherungs- und Kaufverträge – auch bei Onlineeinkäufen – oder Pauschalreisen)
  • Opferrechtsschutz
  • Schadensersatzansprüche wie Schmerzensgeld
  • Internetrechtsschutz (etwa Kostenschutz bei Verletzungen des Persönlichkeitsrechts, bei Identitätsdiebstahl und bei Löschung rufschädigender Inhalte)

Daneben gibt es den Zusatzbaustein für den Berufs- beziehungsweise Arbeitsrechtsschutz. Er ist wichtig bei unberechtigter Kündigung, Abmahnung, rechtswidriger Versetzung, einem unzureichenden Arbeitszeugnis oder ausstehenden Gehaltszahlungen, aber auch wenn dir als Beamter ein Disziplinarverfahren droht oder die Berufsgenossenschaft einen Arbeitsunfall nicht anerkennt.

 

Ein weiterer Baustein ist der Verkehrsrechtsschutz. Er ist hilfreich für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, etwa bei Verkehrsunfällen und Streit mit der Kfz-Werkstatt, bei Ordnungswidrigkeiten wie Führerscheinentzug oder Bußgeld.

Hinzu kommt die Rechtsschutzversicherung für Mieter und Vermieter. Diese Leistungsart schützt bei Streitigkeiten um die gemietete Wohneinheit, zum Beispiel bei Kündigung durch den Vermieter wegen Eigenbedarf, Mietrückständen und Mieterhöhungen, Räumungsklagen durch den Eigentümer und Streit um die Nebenkostenabrechnung, aber auch bei Konflikten mit dem Nachbarn.

Viele Versicherer bieten zudem weitere Leistungen an, etwa:

  • Familien-Rechtsschutz: Streitigkeiten im familiären Umfeld, wie Scheidung oder Erbe (Erbrecht), oftmals ist die Deckungssumme auf wenige tausend Euro begrenzt
  • Straf-Rechtsschutz: Stockt die Leistungen des normalen Rechtsschutzes auf, leistet in der Regel auch beim Vorwurf einer fahrlässig begangenen oder vorsätzlichen Straftat

Was ist mit der Deckungssumme oder Versicherungssumme gemeint?

Wenn du schon einen Blick in unseren Tarifrechner geworfen hast, bist du sicherlich über den Begriff Deckungssumme gestolpert. Dieser gibt an, wie viel deiner Rechtskosten der Versicherer pro Rechtsfall übernimmt. Er ist auch als Versicherungssumme bekannt. Wähle daher einen Anbieter, der mindestens 300.000 Euro pro Rechtsschutzfall zahlt – viele Rechtsschutzversicherer zahlen aber auch unbegrenzt.

Den Arbeitsrechtsschutz und den Mietrechtsschutz kannst du nur in Kombination mit dem Privatrechtsschutz vereinbaren. Einen gesonderten Rechtsschutz stellt die sogenannte Firmenrechtsschutzversicherung für Unternehmer und Existenzgründer dar. Sie gehört nicht zum Bausteinprinzip, sondern muss separat abgeschlossen werden.

Anja
Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen

Rechtsschutzversicherung Kosten

04 Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Wie bei Versicherungen üblich, hängt die Beitragshöhe von verschiedenen Faktoren ab:

  • Versicherungsumfang (Welche Bausteine willst du vereinbaren?)
  • Selbstbeteiligung (Wie viel willst du pro Fall selbst zahlen?)
  • Familien- oder Singletarif (Ist die Absicherung nur für dich gedacht?)
  • Zahlweise (Willst du monatlich, vierteljährlich oder jährlich zahlen?)

Wenn du dich für die klassischen Lebensbereiche entscheidest, also Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen, gibt es günstigen Rechtsschutz für rund 199 Euro im Jahr, wie unser Vergleichsrechner zur Rechtsschutzversicherung zeigt. Die Angebote sehen eine Selbstbeteiligung von bis zu 400 Euro vor. Möchtest du dich nicht an den Anwaltskosten beteiligen, fängt der Jahresbeitrag bei 241 Euro an.

Beiträge der Rechtsschutzversicherung im Vergleich je nach Baustein

Um dir einen Kostenüberblick zu verschaffen, haben wir den Monats- und Jahresbeitrag für die einzelnen Bausteine für den Familienrechtsschutz zusammengetragen. Unser Musterkunde ist 35 Jahre und arbeitet als Angestellter in Berlin. Als Selbstbehalt möchte er nicht mehr als 150 Euro bezahlen:

Jahres­beitragMonats­beitrag
Privat­rechtsschutzAb 95 EuroAb 13 Euro
Berufs­rechtsschutzAb 146 EuroAb 12 Euro
Verkehrs­rechtsschutzAb 89 EuroAb 9 Euro
Mie­trechtsschutzAb 134 EuroAb 13 Euro
Vermieter­rechtsschutz*Ab 167 EuroAb 15 Euro
Straf­rechtsschutzAb 231 EuroAb 19 Euro
Rechtsschutz-Kombi aus Privat, Beruf, Mieten und VerkehrAb 241 EuroAb 20 Euro

* für eine Wohneinheit und 12.000 Euro Mieteinnahmen jährlich

Rechtsschutzversicherung für Rentner

Viele Versicherungsunternehmen haben vergünstigte Tarife für Senioren im Angebot. Denn einerseits fällt bei ihnen der Baustein Arbeitsrechtsschutz weg. Andererseits haben sie ein geringeres Risiko, dass es zum Versicherungsfall kommt. Ganz unwahrscheinlich ist das jedoch nicht. Dazu nur zwei Beispiele:

  • Rehabilitation: Erkrankst du als Rentner, kann eine Reha helfen, damit es dir besser geht oder sich dein Gesundheitszustand zumindest nicht verschlechtert. Übernimmt die Krankenkasse diese nicht, hast du mit der Rechtsschutzversicherung in der Hinterhand die Möglichkeit, dich durch alle Instanzen gegen die Entscheidung zu wehren.
  • Unseriöse Handwerker: Rentner gelten als leichtes Ziel. Solltest du bei einer Reparatur an einen unseriösen Anbieter geraten, kannst du mit deinem Rechtsschutz einfacher gegen den Handwerkerpfusch vorgehen.

Was die Rechtsschutzversicherung für Senioren kostet, zeigt wieder ein Blick in den Online-Rechner. Das Paket aus Privat, Miete und Wohnen bekommst du ab 134 Euro im Jahr beziehungsweise 13 Euro monatlich.

Achte darauf, dass du deine Rechtsschutzversicherung bei einem Anbieter vereinbarst, bei dem du noch keine Versicherung abgeschlossen hast. So vermeidest du Interessenskonflikte, solltest du einmal gegen ein Versicherungsunternehmen klagen müssen, weil es dir Leistungen verweigert.

Anja
Anja
Experin für Rechtsschutzversicherungen

Aktuelle Testsieger

05 Rechtsschutzversicherung im Vergleich: Wie teuer ist ein guter Tarif?

Bei den vielen Angeboten auf dem Markt helfen dir Vergleiche von Testinstituten, um die für dich beste Rechtsschutzversicherung zu finden. So zeigt der aktuelle Test der Stiftung Warentest (Finanztest-Ausgabe 04/2022), dass sich die Anbieter hinsichtlich ihrer Preise stark unterscheiden. Die Verbraucherorganisation hat dafür 60 Rechtsschutzpakete (Privat-, Beruf- und Verkehrsrechtsschutz) geprüft.

33 Rechtsschutzversicherungen überzeugen mit einer guten Bewertung, darunter

  • Allianz,
  • R+V,
  • Arag,
  • Advocard,
  • Itzehoer und
  • Roland.

Der Jahresbeitrag der empfohlenen Anbieter schwankt bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro zwischen günstigen 267 Euro und teuren 1.001 Euro pro Jahr.

Weitere aktuelle Testsieger zur Rechtsschutzversicherung

Auch die WirtschaftsWoche hat in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus Morgen und Morgen 2023 verschiedene Rechtsschutzversicherungen für Familien auf den Prüfstand gestellt. Im Fokus standen Tarife aus dem mittleren Preissegment, die den Privat-, Berufs-, Verkehrs- und Mietrechtsschutz abdecken.

Für die Bewertung der Angebote spielte einerseits die Beitragshöhe eine Rolle, andererseits die Leistungen. Dem Vergleich zufolge schneiden mehrere Rechtsschutzversicherungen mit ihrem Preis-Leistungs-Mix mit einem sehr guten Gesamturteil ab:

  • KS / Auxilia „Jurprivat“
  • NRV / Nürnberger „All-in Dynamik“
  • VHV „Klassik Garant Flex All-in Dynamik“
  • DMB „Prestige“

Die Kosten der genannten Top-Tarife schwanken zwischen rund 265 Euro und 279 Euro im Jahr.

Nähere Informationen zu aktuellen Testsiegern findest du auf der Themenseite Rechtsschutzversicherung Test.

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Deep Dive zu den Klauseln

06 Sofortschutz: Gibt es Rechtsschutzversicherungen ohne Wartezeit?

Eine Rechtsschutzversicherung dient der Vorsorge. Du musst sie also abschließen, bevor du rechtliche Probleme hast. Streitfälle, die vor Versicherungsabschluss oder während der Wartezeit ihren Ursprung haben, sind nicht versichert.

Du wirst aus diesem Grund keinen Anbieter finden, der dir die Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit anbietet. Die einzige Ausnahme besteht, wenn du nahtlos von einem Versicherer zum anderen wechselst – du also eine Vorversicherung hattest – oder nur eine Verkehrsrechtsschutzversicherung willst. Dann gilt ein sofortiger Rechtsschutz.

Die gängige Wartezeit (Karenzzeit) sind drei Monate. Je nach Rechtsschutzbereich musst du jedoch auch länger auf den Leistungsanspruch warten. Die genauen Bedingungen stehen in deinem Versicherungsvertrag.

Es gibt wenige Anbieter, die rückwirkende Leistungen beim Rechtsschutz bieten. Diese sind jedoch auf einen gewissen Bereich begrenzt und häufig teurer als normale Tarife, sodass ein Abschluss wenig sinnvoll erscheint. Falls du doch Interesse hast, wäge genau ab, ob die Kosten die Übernahme der rechtlichen Unterstützung aufwiegen.

Anja
Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen

Wichtige Klauseln und Zusatzleistungen beim Rechtsschutz

Neben den Standardleistungen bieten viele Versicherer zusätzlichen Service. Sehr sinnvoll ist eine kostenlose telefonische Rechtsberatung. Über sie kannst du dir schnell und unkompliziert eine juristische Ersteinschätzung zu deinen Rechtsfragen einholen. Ohne Rechtsschutzversicherung kann die Rechtsberatung bis zu 226 Euro kosten.

Achte zudem auf die folgenden Versicherungsbedingungen:

Weitere Anlaufstellen

07 Welche Alternativen gibt es zur Rechtsschutzversicherung?

Um Konflikte zu lösen, reicht manchmal eine einfache rechtliche Beratung aus. Diese wird unter anderem von Vereinen und Gewerkschaften angeboten. Außerdem decken manch andere Versicherungen die Aufgaben ab, die einem juristischen Schutz ähneln. Dies wird als passiver Rechtsschutz bezeichnet.

Das sind deine Alternativen zur Rechtsschutzversicherung:

  • Kostenlose Anwaltsauskunft: Eine Rechtsauskunft reicht oft aus, um Kosten und Erfolg eines Rechtsstreits einzuschätzen.
  • Fragen zum Mietrecht: Mitglieder eines Mietervereins können kostenlos Rechtsberatungen zu Themen wie Mieterhöhung, Nebenkostenabrechnungen und Ähnlichem beanspruchen.
  • Rechtsschutz im Berufsleben: Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern einen umfangreichen Rechtsschutz, der teilweise über die Leistungen einer Rechtsschutzversicherung hinausgeht. Sie unterstützen Mitglieder mit einer Rechtsvertretung gegenüber Arbeitgebern sowie gegenüber Sozialversicherungen.
  • Rechtsfälle im Straßenverkehr: Kfz-Haftpflichtversicherung und Kaskoversicherung prüfen Schadenersatzforderungen auf ihre Richtigkeit. Auch bei Konflikten wegen Unfallschäden am Fahrzeug bieten diese Policen einen rechtlichen Schutz.
  • Schadenersatzansprüche: Machen Dritte dir gegenüber Ansprüche auf Schadenersatz geltend, ist es Sache deiner privaten Haftpflichtversicherung, diese zu prüfen und gegebenenfalls anzufechten.

Alternativen zum Rechtsstreit: Mediation beim Streit in der Verwandtschaft

Neben den alternativen Anlaufstellen muss zudem nicht jeder Konflikt vor Gericht landen. Eine preiswerte Alternative ist die Mediation. Zerstrittene Paare, Geschwister, Eltern und deren erwachsene Kinder können in vertraulichen Gesprächen gemeinsam eine Lösung für ihr Problem erarbeiten. Unterstützt werden sie dabei von einem Mediator.

Die Mediation ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, weil das Verfahren als außergerichtliche Konfliktbeilegung vom Gesetzgeber gefördert wird. Sie eignet sich vor allem für Streitfälle, bei denen die Streitparteien Interesse daran haben, ihren Konflikt beizulegen. Sofern alle Beteiligten bereit sind, gemeinsam eine Lösung zu finden, liegen die Chancen für die außergerichtliche Streitbeilegung bei weit über 80 Prozent.

Gegenüber einer juristischen Auseinandersetzung hat das Mediationsverfahren zahlreiche Vorteile:

  • Der Konflikt wird im konstruktiven Dialog tiefergehend bearbeitet.
  • Die Konfliktbearbeitung erfolgt vertraulich und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
  • Der Streit wird häufig schneller beigelegt.
  • Die Mediation ist günstiger als ein teurer Rechtsstreit.
  • Die gemeinsam erarbeitete Konfliktlösung ist zukunftsorientiert und nachhaltig.
  • Eine Einigung wird eher akzeptiert als ein Gerichtsbeschluss.
  • Alle Konfliktparteien können als Gewinner aus der Mediation hervorgehen.

Tipp: Unsere kostenlose Informationsbroschüre „Es muss nicht vor Gericht enden – Wie Mediation beim Familienstreit hilft“ nimmt die Familienmediation als Konfliktlösungsverfahren in den Blick und informiert über Ablauf und Kosten.

Broschüre herunterladen

Die Versicherungsbeiträge für die Rechtsschutzversicherung kannst du in der Regel nicht in der Steuererklärung geltend machen. Nur die Kosten für die Berufsrechtsschutzversicherung sind als Werbungskosten absetzbar. Sinnvoll ist dies, wenn du als Steuerzahler die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro bereits ausgeschöpft hast.

Anja
Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen

Es reicht

08 Welche Kündigungsfrist gilt bei der Rechtsschutzversicherung?

Willst du deine Rechtsschutzversicherung kündigen, musst du dies spätestens drei Monate vor Ende der Vertragslaufzeit erledigen. Eine gesonderte Kündigungsfrist gilt, wenn der Rechtsschutz teurer wird, ohne dass sich die Leistungen verbessern. Dann liegt die Frist bei einem Monat ab Erhalt der Beitragsinformation.

Nicht nur du hast das Recht, deinen Vertrag zu kündigen, sondern auch dein Versicherer. Nicht selten ist dies nach dem zweiten Schadensfall innerhalb von einem Jahr der Fall, wobei telefonische Beratungen ausgenommen sind. Auch bei zu vielen Fällen im gesamten Versicherungszeitraum kann deine Versicherung die Reißleine ziehen. Überlege dir daher, ob du vermeintlich kleine Fälle über sie laufen lassen willst.

Kommt es zur Kündigung, frage am besten bei deinem Anbieter nach, ob du den Vertrag selbst kündigen kannst. Andernfalls kann es problematisch werden, einen neuen Versicherer zu finden.

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 02.01.2024

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen