Schadensersatz Schadensersatz: Wann er fällig wird und wer ihn nicht zahlen muss

Das Thema Schadensersatz kann auch dich treffen – ob als Geschädigter oder als Verursacher. In zahlreichen Situationen deines Alltags kann Entschädigung fällig werden – aber auch abseits des Privaten ist sie häufig Thema. Sichere dir deine Ansprüche mit einer Rechtsschutzversicherung im Rücken.

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Schnell einiges schlauer sein

Wer den Schaden anrichtet, zahlt Schadensersatz – meistens

Schadensersatz, auch Schadenersatz, ist der Ausgleich eines Schadens. Klingt selbstverständlich, teilweise ist es aber schwer, eine Entschädigung zu erhalten. Denn manche Verursacher verweigern die Zahlung. Dann kann ein Rechtsstreit kann folgen.

Diese vier Fakten zum Schadensersatz solltest du kennen:

  1. Hast du jemandem fahrlässig oder vorsätzlich Schaden zugefügt, musst du ihn entschädigen.
  2. Menschen, die deliktunfähig sind, müssen keinen Schadensersatz zahlen.
  3. Schäden durch Pflichtverletzungen eines Anwalts lassen sich in der Regel nicht durch eine nachträglich bessere Leistung wiedergutmachen.
  4. Weigert sich der Verursacher deines Schadens zu zahlen, kannst du eine Schadensersatzklage erheben.

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Viele Szenarien denkbar

Schadensersatz: Was genau ist das? Welche Schadensarten gibt es?

Schadensersatz soll entstandene Schäden ausgleichen. Das Ziel: den Zustand, der zuvor geherrscht hat, wiederherstellen. Der Geschädigte soll weder benach- noch bevorteilt werden.

Es gibt zahlreiche Szenarien, in denen du unter Umständen Anspruch auf eine Entschädigung hast:

Die Voraussetzungen

Wann Schadensersatz fällig wird

Hat jemand vorsätzlich oder fahrlässig Rechte oder Rechtsgüter von dir – Eigentum, Gesundheit, Freiheit und so weiter – verletzt, muss er dich entschädigen. Zum Beispiel, wenn ein Autofahrer in dein ordnungsgemäß geparktes Auto gekracht ist und es beschädigt hat.

Auch Unternehmen sind regelmäßig mit Schadensersatzansprüchen konfrontiert. Sie schließen täglich Verträge mit Kunden ab, über Lieferungen und Dienstleistungen. Dabei entsteht ein Schuldverhältnis und es findet ein sogenannter Leistungsaustausch statt. Kommt der Schuldner seinen Vertragspflichten nicht nach, ist Schadensersatz eine mögliche Konsequenz..

Beispiele für Pflichtverletzungen bei…

  • …Lieferungen: Das Unternehmen liefert verspätet, gar nicht, falsche oder defekte Ware. Du musst dem Lieferanten zunächst eine Abmahnung schicken, bevor du eine Entschädigung verlangen kannst.
  • …Dienstleistungen: Ein externer IT-Dienstleister legt den Webshop eines Kunden lahm oder ein Anwalt berät bei der Gestaltung eines Vertrages falsch.

Während du Schadensersatz häufig erst einklagen musst, sind manche Verträge so gestaltet, dass Pflichtverletzungen automatisch bestraft werden. Sie beinhalten eine Vertragsstrafe. Die musst du zahlen, wenn du deinen Pflichten nicht wie vereinbart nachkommst.

Was bedeutet Schadensersatz statt Leistung?

Es gibt verschiedene Arten des Schadensersatzes. Unter anderem jeden, den du statt Leistung erhältst. Paragraf 280 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) regelt diese unterschiedlichen Formen der Entschädigung:

 

Generell hast du in vielen Fällen zwei Möglichkeiten, wenn dir jemand Schadensersatz schuldet, weil er zum Beispiel dein Auto beschädigt hat. Du kannst nach Paragraf 249 BGB darauf bestehen, dass er den Zustand deines Fahrzeuges wiederherstellt, durch Reparatur beispielsweise. Das nennt sich Naturalrestitution. Du kannst aber auch den für die Reparatur erforderlichen Geldbetrag verlangen.

Schadensersatzleistung vom Anwalt verlangen

Wenn du in Rechtssachen nicht weiterweißt, suchst du dir einen Anwalt. Von ihm kannst du erwarten, dass er dich optimal berät und vor Gericht vertritt. Leider unterlaufen auch solchen Experten Fehler. Haben sie einen Schaden zur Folge, kannst du eine Entschädigung verlangen.

Voraussetzungen
Dein Anwalt verletzt eine seiner Vertragspflichten – er verpasst zum Beispiel die Frist zum Einreichen wichtiger Dokumente bei Gericht.
Dieser Fehler ist die Ursache für einen dir entstandenen Schaden – beispielsweise ein verlorenes Verfahren.
Du kannst deinem Anwalt die Pflichtverletzung nachweisen.
Dein Anwalt kann die Schuld nicht von sich weisen.

Theoretisch könnte dein Anwalt seine Dienstleistung auch nachbessern, anstatt Schadensersatz zu leisten – sinnvoll ist das in der Regel nicht. Hast du einen Prozess aufgrund eines Fehlers deines Anwalts unnötig verloren, ist der Schaden entstanden. Ähnliches gilt, wenn er dir dazu geraten hat, vor Gericht zu ziehen, obwohl klar gewesen ist, dass du nicht gewinnen wirst. Das sind nur zwei Beispiele dafür, wann du von deinem Rechtsanwalt Schadensersatz verlangen kannst.

Menschen, die deliktunfähig sind, müssen keinen Schadensersatz leisten. Sie können nicht abschätzen, welche Folgen ihr Handeln hat. Als deliktunfähig gelten Kinder bis sieben Jahre, im Straßenverkehr bis zehn Jahre, Menschen mit geistigen Behinderungen und solche mit Demenz.

Sascha-Pascal
Sascha-Pascal
Experte für Rechtsschutzversicherungen

Viele Variablen

Die Höhe der Entschädigung berechnen

Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie hoch der Schadensersatz ausfallen wird, den du leisten musst oder erhältst. Jeder Fall ist anders. Nehmen wir zum Beispiel ein zerstörtes Smartphone. Ist es nagelneu, könnte dir der Einkaufspreis zustehen. Nutzt du es schon eine Zeit lang, muss der Zeitwert als Basis für den Schadensersatz ermittelt werden.

Methoden zur Berechnung des Schadens

 

Auch bei Schmerzensgeld, einer Form des Schadensersatzes, kommt es auf den Einzelfall an. Orientierung bietet die Rechtsprechung verschiedener Landgerichte . Es können demnach ein paar hundert Euro nach einem Schleudertrauma sein oder Zehntausende bei mehrfachen Knochenbrüchen, wie sie das Oberlandesgericht Saarbrücken 2015 einem Kläger zugesprochen hat (Az.: 4 U 26/14).

Schadensersatz bei Flugausfall

Wird dein Flug weniger als 14 Tage vor dem Abflug annulliert, kannst du Schadensersatz verlangen. Voraussetzung ist, dass die Flugreise in der EU startet oder dein Zielflughafen innerhalb der EU liegt und mit einer europäischen Airline angeflogen wird. Mehr zu deinen Rechten bei verspäteten oder ausgefallenen Flügen erfährst du auf unserer Seite zum Thema Entschädigung bei Flugverspätung.

Höhe der Ausgleichszahlung

StreckeEntschädigung
Kurzstrecke: bis 1.500 km250 Euro
Mittelstrecke: 1.500 bis 3.500 km400 Euro
Langstrecke: ab 3.500 km600 Euro

Der Schuldner zahlt nicht

Von der Schadensersatzklage bis zur Zwangsvollstreckung

Fügt dir jemand einen Schaden zu, ist eine außergerichtliche Einigung wünschenswert. Der Verursacher zahlt dir Schadensersatz – oder seine Haftpflichtversicherung.

Weigert er sich, kannst du eine Schadensersatzklage erheben. Hast du eine Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Privatrechtsschutz, übernimmt sie in der Regel die Kosten. Das Gericht entscheidet, ob du einen Schadensersatzanspruch hast und wie hoch er ausfällt. Zudem legt es fest, bis wann der Verursacher die Entschädigung zahlen muss.

Zahlt der Verursacher auch dann nicht, kannst du das Geld per Zwangsvollstreckung eintreiben. Dabei wird ein Teil oder das gesamte Vermögen des Schädigers verpfändet und zur Begleichung deines Schadens genutzt. Hat er kein Vermögen, sieht es jedoch schlecht für dich aus.

Das Thema Schadensersatz ist immer heikel, egal ob du ihn einfordern oder zahlen musst. Hol dir am besten Rat von Fachanwälten, um die Situation so souverän wie möglich zu lösen. Rechtsschutzversichert musst du dir dabei nur wenig Gedanken um die Anwaltskosten machen.

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Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.

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Zuletzt aktualisiert am: 03.03.2023

Autor des Beitrags

Sascha-Pascal
Experte für Rechtsschutzversicherungen