Gesetzliche Krankenversicherung Solidarprinzip, Leistungen & Beitrag – Die gesetzliche Krankenversicherung

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Das Wesentliche

Das Wichtigste zur gesetzlichen Krankenversicherung kurz & knapp

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bildet das Fundament des deutschen Gesundheitssystems und gewährleistet die medizinische Absicherung eines Großteils der Bevölkerung. Als eine der tragenden Säulen des Sozialstaats hat die GKV das Ziel, die Gesundheitsversorgung für alle Versicherten sicherzustellen.

In Deutschland gibt es aktuell 95 verschiedene Krankenkassen, deren Leistungen zu 95 Prozent gesetzlich vorgegeben beziehungsweise eingerahmt sind. Dies führt dazu, dass alle Krankenkassen denselben Grundstock an Leistungen anbieten. Dennoch unterscheiden sich die einzelnen Kassen in Bezug auf ihren Zusatzbeitrag sowie auf ihre zusätzlichen Leistungen, wie Alternativmedizin, Osteopathie, Zahnreinigung & Co.

Wir zeigen dir, warum es sich deshalb lohnt, bei der Wahl der gesetzlichen Krankenversicherung ganz genau hinzuschauen.

Vier Fakten über die gesetzliche Krankenversicherung

  1. In Deutschland sind im Jahr 2024 rund 90 Prozent der Bevölkerung bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert.
  2. Der gesetzliche Beitragssatz von 14,6 Prozent wird von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu gleichen Teilen getragen. Selbstständige zahlen den Satz dagegen komplett selbst.
  3. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung decken unter anderem ärztliche Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und Arzneimittelversorgung ab.
  4. Zusätzlich zu den Beiträgen wird die gesetzliche Krankenkasse durch Steuermittel getragen. 2024 sind es 14,5 Milliarden Euro.

Ganz einfach!

01 So setzt sich der Beitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung zusammen

Die Höhe des Beitrages für die gesetzliche Krankenversicherung spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierung des Gesundheitssystems sowie zur Krankenversorgung. Der Beitragssatz der Krankenkassen wird in Prozent des Bruttoeinkommens berechnet und ist gesetzlich festgelegt.

Der allgemeine Krankenkassenbeitragssatz beträgt seit Januar 2015 14,6 Prozent. Hinzu kommt der individuelle Zusatzbeitrag deiner Krankenversicherung, der je nach Kasse unterschiedlich ist und zwischen 0,9 Prozent und 2,7 Prozent liegt. Dieser Unterschied macht je nach Einkommen mehrere hundert Euro im Jahr aus.

Wichtig ist, dass du für deinen Krankenkassenbeitrag das Meiste aus deiner gesetzlichen Krankenversicherung herausholst:

  • Nutze das Bonusprogramm deiner Krankenkasse, indem du regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmaßnahmen wahrnimmst. Dadurch kannst du Gesundheitsguthaben für weitere medizinische Leistungen sammeln oder Bonuszahlungen erhalten, die deinen Jahresbeitrag
  • Überprüfe, ob du oder deine Familienmitglieder über die Familienversicherung mitversichert sein können und so keine eigenen Beiträge entrichten müssen.
  • Mach den Vergleich zwischen den gesetzlichen Krankenkassen, da sie sich neben ihrem Zusatzbeitrag vor allem in ihren Zusatzleistungen unterscheiden. Achte besonders auf Bereiche wie Zahnersatz, sporttherapeutische Maßnahmen oder Leistungen in den Bereichen Osteopathie und Homöopathie. Es lohnt sich, genau hinzuschauen

Das ist dir sicher

02 Diese Leistungen bietet dir die gesetzliche Krankenversicherung

Der sogenannte Leistungskatalog beschreibt alle Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese sind dir als versicherte Person gesetzlich garantiert. Alle Leistungen sind ausreichend, zweckmäßig, aber auch wirtschaftlich. Außerdem müssen sie dem Krankheitsbild angemessen gewählt werden. Du hast deshalb bei Arztbesuchen das Recht auf die Zweitmeinung eines anderen Arztes.

Konkret bedeuten diese Leistungen für dich: Du hast immer und unabhängig von deinem Einkommen, Alter oder Gesundheitszustand Anspruch auf eine umfassende medizinische Versorgung.

Zusätzlich werden Früherkennungsleistungen von Krankheiten angeboten, um mögliche Krankheitsbilder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dies geschieht in deinem und im Interesse des Krankenversicherungssystems. Denn wenn du gesund bleibst, entstehen keine Kosten im Gesundheitssektor.

Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung umfasst auch zahnärztliche und psychotherapeutische Behandlungen. Zudem ist die Versorgung mit Medikamenten, Verbands-, Heil– und Hilfsmitteln abgedeckt. Die häusliche Krankenpflege, Krankenhausbehandlungen sowie Leistungen zur medizinischen Rehabilitation sind ebenfalls Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung.

 

Wichtig: Je nach Leistung musst du mit Zuzahlungen rechnen oder die Krankenkasse beteiligt sich nur anteilig an den Kosten. Deswegen lohnt es sich sehr, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen, damit du auf die Leistungen einen Fokus legen kannst, die dir wichtig sind.

Gut zu wissen!

03 Wer kann sich in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern?

In Deutschland gilt generell eine Krankenversicherungspflicht. Das heißt: Damit jeder im Krankheitsfall abgesichert ist und eine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen kann, muss eine Versicherung bestehen. Dabei hast du je nach Berufsgruppe die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung (PKV).

In der gesetzlichen Krankenversicherung können sich diese Personengruppen versichern:

 

Als freiwillig versicherte Personen (Einkommen über 69.300 Euro jährlich, Selbstständige und Beamte) hast du immer die Wahl, auch in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dieser Schritt zahlt sich aus Leistungssicht in der Regel immer aus, da das Leistungsniveau der PKV oftmals über dem Niveau der GKV liegt. Auch aus Beitragssicht kann der Wechsel attraktiv sein, insbesondere wenn du gut verdient. Denn dein Beitrag hängt nicht vom Einkommen ab.

Tipp: Als Beamter profitierst du hier von speziellen Beihilfetarife, die besonders günstig ausfallen.

Die Rückkehr von der privaten Krankenversicherung in die Gesetzliche ist nur in bestimmten Fällen möglich. Der Grund dafür geht auf das Solidarprinzip zurück –  Jeder zahlt für alle, alle zahlen für dich. Sobald du aus der gesetzlichen Krankenversicherung in die Private wechselst, zahlst du nur noch für dich selbst und verlierst im Alter den Anspruch, wieder Teil der Solidargemeinschaft zu werden.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Die großen Zehn

04 Die größten gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland

In Deutschland gibt es aktuell 95 Krankenkassen, die regional und bundesweit agieren. Die Auswahl ist dementsprechend riesig. Wir haben dir einmal die zehn beliebtesten gesetzlichen Krankenversicherungen –  also die mit den meisten Mitgliedern – zusammengefasst:

KrankenkasseMitgliederzahlZusatzbeitrag
Techniker Krankenkasse11.231.1001,2 Prozent
Barmer8.697.9002,19 Prozent
DAK Gesundheit5.537.6211,7 Prozent
AOK Bayern4.660.9001,58 Prozent
AOK Baden-Württemberg4.600.6001,6 Prozent
AOK Plus3.492.8001,8 Prozent
IKK Classic3.056.5691,7 Prozent
AOK Rheinland/Hamburg3.030.3802,2 Prozent
AOK Niedersachsen3.020.2001,5 Prozent
AOK Nordwest2.955.3001,89 Prozent

Wie du siehst, findet sich der Name AOK häufig. Das hat damit zu tun, dass bestimmte gesetzliche Krankenversicherungen nur in bestimmten Bundesländern angeboten werden. Sie agieren –  trotz des gleichen Namens – als eigenständige Krankenkassen.

Ganz egal, wie viele es gibt: Mit unserem Rechner findest du aus einer Vielzahl von Kassen genau die richtige für dich.

Eine kurze Geschichte zur GKV

05 Die gesetzliche Krankenversicherung – Darum gibt es ein Solidarprinzip

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland wurde im späten 19. Jahrhundert als Antwort auf die sozialen Herausforderungen im Zuge der Industrialisierung eingeführt. Trotz der hohen gesundheitlichen Risiken der körperlich anspruchsvollen Arbeit waren Arbeitnehmer bis dahin selbst für alle entstehenden Kosten bezüglich notwendiger medizinischer Behandlungen verantwortlich.

Das änderte sich am 15. Juni 1883. Unter der Leitung des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck wurde das „Gesetz betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter” erlassen – eine gesetzliche Versicherung also. Dieses Gesetz war das erste seiner Art weltweit und legte den Grundstein für das deutsche Sozialversicherungssystem. Die Idee: Arbeitnehmer werden krankenversicherungspflichtig.

Dementsprechend funktioniert die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Solidarprinzip: Alle Versicherten haben Anspruch auf eine gleichwertige, umfassende medizinische Versorgung. Dabei spielen Alter, Geschlecht oder individuelles Krankheitsrisiko bei der Beitragsermittlung keine Rolle. Dafür entrichten alle ihre Beiträge mit demselben Prozentsatz vom Einkommen.

 

Heute ist die gesetzliche Krankenversicherung ein integraler Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems. Sie bietet allen gesetzlich Versicherten einen umfassenden Versicherungsschutz. Um diese Solidargemeinschaft zu stärken, gilt die Versicherungspflicht in Deutschland.

Eine Alternative zur gesetzlicher und privater Krankenversicherung stellen sogenannte Solidargemeinschaften dar. Dabei steht jedes Mitglied mit seinen Beiträgen für Erkrankte ein, ohne dass Behandlungswege vorgeschrieben sind. Im Vordergrund stehst du. Die Solidargemeinschaft ist nicht darauf aus, möglichst viel aus deiner Mitgliedschaft als Profit herauszuholen.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Gut zu wissen

06 Diese Vor- und Nachteile bringt die gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland ist ein großer und wichtiger Stützpfeiler unseres Gesundheitssystems. Damit du den Überblick hast, wollen wir dir einmal kurz und knapp die wichtigsten Vorteile aufzeigen:

Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Damit du bestens informiert bist, möchten wir dir die wichtigsten kurz aufzeigen:

Du hast die Wahl

07 Die gesetzliche Krankenversicherung – So kannst du sie wechseln

Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung hat erstmal jeder. Wenn du beispielsweise über deine Eltern familienversichert bist, wirst du zum Berufseinstieg automatisch von der Krankenkasse als vollwertiges Mitglied aufgenommen und musst deine Beiträge entrichten, für die du die entsprechenden Leistungen erhältst.

Durch einen Wechsel kannst du richtig sparen

Wenn du die gesetzlichen Krankenversicherungen verglichen und diejenige ausgewählt hast, die am besten zu dir passt, ist der Wechsel ganz einfach: Wenn du mindestens zwölf Monate bei deiner gesetzlichen Krankenkasse versichert warst, kannst du mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten die Kasse wechseln. Deine neue Krankenversicherung kümmert sich um die Kündigung deiner alten – Das Stellen eines Mitgliedsantrags reicht.

Tipp: Eine Sonderkündigung, also eine Kündigung vor Ablauf der zwölf Monate, ist möglich, wenn der individuelle Zusatzbeitrag deiner Krankenkasse erhöht wird.

Sobald du bei deiner neuen Krankenkasse versichert bist, musst du deinen Arbeitgeber darüber informieren. Denn ab diesem Zeitpunkt zahlt dein Arbeitgeber die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an deine neue Krankenkasse.

Ganz egal, wohin du wechselst und was deine Gründe sind: Den Vergleich zu machen, lohnt sich in vielen Fällen. Mit unserem Vergleichsrechner geht das ganz einfach.

Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 29.08.2024

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen