Was kosten neue Zähne? Zahnersatz: Wie viel kosten die dritten Zähne?

Wenn du Zähne verloren hast oder sie mehr Füllung als Zahn sind, muss der Zahnarzt den Zahn ersetzen. Je nachdem, an welcher Stelle und wie viele Zähne fehlen, variieren die Kosten je nach Versorgungsform zwischen 350 Euro und 13.000 Euro. Zahnersatz ist teuer, doch mit einer Zahnzusatzversicherung kannst du dir das leisten.

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Einmal schnell durchs Thema

Zahnersatz: Welche Möglichkeiten gibt es und was kosten sie?

Es gibt zwei Arten von Zahnersatz: festsitzenden und herausnehmbaren Zahnersatz. Zahnkronen, Brücken und Zahnimplantate werden fest am Zahn oder im Kiefer verankert, während du Voll- oder Teilprothesen wieder herausnehmen kannst.

Die Kosten für Zahnersatz und neue Zähne schwanken zwischen wenigen hundert Euro und mehr als 13.000 Euro.

Zahnersatz kann also sehr kostenintensiv sein. Die Krankenversicherung gibt zwar Zuschüsse, diese decken jedoch oft nur einen Teil der Kosten.

Fünf Fakten zum Thema Zahnersatz und Kosten

  1. Die Kosten für Zahnersatz richten sich nach Faktoren wie Material, Arzthonorar, Art des Zahnersatzes und Laborkosten.
  2. Ob gesetzlich oder privat versichert: in vielen Fällen musst du bei Zahnersatz einen Eigenanteil bezahlen.
  3. Bei der Auswahl eines Zahnersatzes sollte nicht nur der Preis, sondern auch Funktionalität und langfristige Zufriedenheit eine Rolle spielen.
  4. Mit einer Zahnzusatzversicherung oder dem passenden Tarif für Privatpatienten kannst du für eine höhere Kostenübernahme durch die Krankenversicherung sorgen.
  5. Bei Kassenpatienten mit besonders niedrigem Einkommen zahlt die Krankenkasse die Kosten für den nötigen Zahnersatz, wenn dies als Härtefall gilt.

Im Bereich Zahnersatz zeigen sich die Vorteile der privaten Krankenversicherung (PKV) besonders deutlich. Denn die PKV bezahlt viel mehr Leistungen als die gesetzliche Krankenkasse. Die professionelle Zahnreinigung ist in der Regel in jedem Vertrag mit drin.

Darüber hinaus gibt es noch mehr Pluspunkte in der Gesundheitsversorgung der PKV. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, kann dir ein Experte alles genau erklären und dir ein Angebot machen, das zu dir passt.

Diese Auswahl hast du

01 Was gibt es eigentlich für Zahnersatz?

Beim Zahnersatz unterscheiden Ärzte zwei Arten:

  • Festsitzender Zahnersatz: Dazu zählen Zahnkronen, -brücken oder Zahnimplantate. Er kommt zum Einsatz, wenn dir in deiner Zahnreihe nur ein Zahn fehlt, also die Lücke im Gebiss klein ist.
  • Herausnehmbarer Zahnersatz: Fehlen mehrere Zähne, wird der Zahnarzt zu einer Voll- oder Teilprothese raten. Je nach Zahngesundheit und Gebisszustand kommen dafür Klammer-, Modellguss-, Teleskop- oder Totalprothesen infrage.

Die wichtigsten Details zu den häufigsten Formen von Zahnersatz findest du hier noch einmal im Überblick:

  • Implantat: Ein Implantat ersetzt eine Zahnwurzel und wird direkt im Kieferknochen verankert. Dadurch bilden Implantate die Grundlage für Kronen, Brücken oder auch Prothesen.
  • Krone: Die meist aus Keramik, Metall oder Gold bestehenden Kronen kommen zum Einsatz, wenn nur ein Teil des Zahns fehlt und dieser somit erhaltungswürdig ist.
  • Brücke: Wenn ein oder mehrere Zähne komplett fehlen, greifen Zahnärzte zur Brücke. Dafür nutzt der Arzt zwei an die Lücke grenzende Zähne als Pfeiler und setzt zwischen diesen die Brücke ein.
  • Prothese: Um einen zahnlosen Kiefer zu behandeln, nutzen Ärzte eine Vollprothese. Wenn nur ein Abschnitt des Gebisses fehlt, wird dieser durch eine Teilprothese ersetzt.

Damit es möglichst gar nicht dazu kommt, dass du Zahnersatz brauchst, bietet jeder Zahnarzt verschiedene Maßnahmen zur Vorsorge an. Die professionelle Zahnreinigung ist neben der Anleitung zur richtigen Mundhygiene eine Möglichkeit, um Karies und Zahnfleischerkrankungen frühzeitig zu vermeiden.

Verfolgt dein Zahnarzt außerdem eine Behandlungsmethode, die auf den Erhalt des Gebisses angelegt ist, musst du dich nur selten mit Fragen rund um Implantate und Brücken auseinandersetzen. Für die langjährige Zahngesundheit sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt empfehlenswert. Als Privatpatient bekommst du schnell einen zeitnahen Termin bei deinem Wunsch-Arzt.

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Die Preisfrage

02 Wie viel kosten die verschiedenen Arten von Zahnersatz?

Die genauen Kosten für neue Zähne hängen ab von der Art des Zahnersatzes sowie vom Honorar des Arztes, den Materialkosten und den Laborkosten.

Bei festsitzendem Zahnersatz ist die Kostenspanne sehr groß, zwischen 350 Euro und bis zu 4.500 Euro. Folgende Kostenbeispiele setzen die Experten der Stiftung Warentest bei ihrem Test von Zahnzusatzversicherungen an:

ZahnersatzKosten
Kassenkrone350 Euro
Krone mit privater Extra-Leistung (Vollverblendete Metall-Keramikkrone, nicht sichtbarer Bereich)700 Euro
Inlay (Dreiflächig, Keramik)724 Euro
Krone auf Implantat4.456 Euro

Quelle: Stiftung Warentest, Finanztest, Heft 06/2023

Eine Zahnbrücke kostet zwischen 1.400 Euro und 2.100 Euro. Die Kosten für ein Implantat liegen zwischen 1.800 Euro und 3.000 Euro für einen einfachen Zahn. Willst du mehrere Zähne ersetzen und/oder ist noch ein Knochenaufbau notwendig, wird die Behandlung um ein Vielfaches teurer. Mehrgliedrige Zahnbrücken, die auf Implantaten befestigt sind, können kostenmäßig schnell im fünfstelligen Bereich landen. Sie kosten ungefähr 13.000 bis 17.000 Euro.

Was kostet herausnehmbarer Zahnersatz?

Im Vergleich zu Brücke & Co sind Zahnprothesen deutlich günstiger. Eine Vollprothese kostet zwischen 500 Euro und 850 Euro pro Kiefer. Angenommen, du hättest keinen Zahn mehr übrig und bräuchtest für Ober- und Unterkiefer jeweils neue Zähne. Dann würdest du für deine Dritten als Vollprothese in etwa den gleichen Preis zahlen wie für ein Implantat.

Auch die anderen Prothesen-Arten zählen preislich zum günstigen Zahnersatz:

  • Modellguss- bzw. Klammerprothese: 600 Euro bis 900 Euro
  • Teleskop-Prothese: 600 Euro bis 700 Euro

Ein schönes Lächeln ist ein Gewinn. Wer kann, wählt bei Zahnersatz die bessere Qualität, zum Beispiel die Krone in Vollkeramik, weil dies natürlicher aussieht. Eine Zahnzusatzversicherung hilft dir, die Kosten für den Zahnersatz zu zahlen, die über die Kassenleistung hinausgehen. Als Privatpatient kannst du diesen hochwertigen Versicherungsschutz in deinem Vertrag vereinbaren. Welche Optionen dir die Versicherer in ihren Tarifen bieten, erfährst du in der persönlichen Beratung.

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Wer erstattet die Kosten?

03 Neue Zähne: Was bezahlt die Krankenversicherung?

Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenversicherer erstatten die Kosten für neue Zähne – und zwar teilweise oder komplett, je nach Voraussetzung.

Regelversorgung in der gesetzlichen Krankenkasse

Als Kassenpatient erhältst du einen Zuschuss von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), wenn du eine Behandlung mit Standardtherapie, der Regelversorgung wählen.

Was genau Regelversorgung ist, legt ein Gremium aus Krankenkassen und Zahnärzten jedes Jahr in der Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) neu fest. Dabei steht nicht im Vordergrund, welche Form der Behandlung die preiswerteste ist, sondern welche Versorgung hinsichtlich Lebensdauer, Stabilität und Passgenauigkeit die besten Ergebnisse erzielt.

Seit Oktober 2020 übernehmen die Kassen 60 Prozent der Kosten, die für die Regelversorgung einer Zahnbehandlung angesetzt sind. Bei einem gepflegten Bonusheft erhöht sich der Zuschuss auf 70 bis 75 Prozent.

Die folgende Übersicht zeigt, wie hoch der Eigenanteil ist, den du dann selbst bezahlen musst:

BehandlungsformEigenanteil der Kosten abzüglich des Zuschusses der Krankenkasse
Implantat1.500 Euro bis 3.500 Euro
Brücke670 Euro bis 870 Euro
Krone aus Metall350 Euro
Prothese500 Euro bis 7.000 Euro

Entscheidest du dich gegen die Regelversorgung, bleibt der Festzuschuss der Kasse gleich hoch. Das bedeutet: Sollte dein Zahnersatz beispielsweise 2.000 Euro kosten, weil du bei ihm nicht nur die Grundversorgung willst, sondern auch Wert auf Ästhetik und Material legst, zahlt dir deine Krankenkasse maximal den Festkostenzuschuss, der für die Regelversorgung vorgesehen ist.

Damit du die restlichen Kosten nicht aus eigener Tasche bezahlen musst, empfiehlt sich der Abschluss einer leistungsstarken Zahnzusatzversicherung.

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Zuschuss verdoppeln durch die Härtefallregelung

Menschen mit geringem Einkommen können den Festzuschuss erhöhen. Beträgt das monatliche Bruttoeinkommen weniger als 1.358 Euro, greift die Härtefallregelung und der Zuschuss verdoppelt sich. Somit zahlt die Kasse beim Basis-Zahnersatz die vollen Kosten. Diese Grenze wegen Härtefall erhöht sich mit einem Angehörigen auf 1.867,25 Euro. Für jeden weiteren im Haushalt lebenden Angehörigen wird die Härtefallgrenze um weitere 339,50 Euro erweitert.

Welche Kosten übernimmt die private Krankenversicherung?

In der privaten Krankenversicherung regelst du den Leistungsumfang der Versicherung bei deinem Vertragsabschluss individuell. Anders gesagt: Deine Versicherung bezahlt dir genau die Leistungen, die du in deinem Vertrag vereinbart hast. Gehören Zahnarztleistungen auf hohem Niveau mit dazu, dann stehen die Chancen gut, dass dein Versicherer auch kostenintensive Behandlungen wie Implantate übernimmt.

Üblicherweise deckt der Versicherungsschutz der Privaten auch die typischen Zahnersatz-Leistungen ab, also Inlays, Brücken, Implantate, Prothesen. Darüber hinaus zahlen die meisten Versicherer eine professionelle Zahnreinigung und hochwertige Zahnfüllungen aus weißem Kunststoff. In der GKV müsstest du diese Vorsorge und Extra-Leistungen, die der reinen Ästhetik gelten, selbst bezahlen.

Je nach Tarif zahlt die PKV 75 bis 100 Prozent der Zahnbehandlung und des Zahnersatzes – wie gesagt: Das ist bei Privatversicherten individuell geregelt. In einer Beratung und einem persönlichen Angebot erfährst du, welche Möglichkeiten es für dich gibt, und was sie kosten.

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Kostenerstattung

04 Wie erstattet die Krankenversicherung die Kosten für die Zahnbehandlung?

Für die privaten Versicherer spielt die Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) eine wichtige Rolle. Denn die Versicherer orientieren sich an den Preisrichtlinien, wenn sie die Arztrechnung prüfen, die du als Privatpatient eingereicht hast. Das Verzeichnis listet die gängigen Leistungen auf, die zum Aufgabenspektrum eines Dentisten gehören, und nennt dazu Preisspannen.

Zahnärzte können ihre Leistung nach GOZ im 1-fachen, 2-fachen oder 3-fachen Satz abrechnen. Daher ist es schwer, konkrete Angaben zu machen, was der Zahnersatz kostet.

In der GKV kannst du für die Kostenerstattung unserer Checkliste folgen:

  • Heil- und Kostenplan: Zunächst erstellt der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan. Diesen legst du zusammen mit deinem Bonusheft deiner Krankenkasse vor.
  • Genehmigung: Daraufhin berechnet die Krankenkasse den jeweiligen Zuschuss und genehmigt den Plan.
  • Behandlung: Nach dem Okay der Krankenkasse beginnt dein Arzt mit der geplanten Behandlung, die sich je nach Art und Umfang über mehrere Termine erstrecken kann.
  • Rechnung für Eigenanteil: Den Zuschuss der Kasse rechnet der Zahnarzt meistens direkt über die elektronische Gesundheitskarte ab. Alle Kosten, die du nun noch selbst tragen musst, stellt der Zahnarzt in Rechnung.
  • Kostenerstattung: Wer über eine Zahnzusatzversicherung verfügt, kann nach Abschluss der Behandlung die Kosten einreichen. Ansonsten heißt es: Rechnung als Selbstzahler begleichen.

So kannst du Kosten sparen

Zahnersatz ist eine Leistung mit Gewähr. Das bedeutet, dass jeder Zahnarzt dazu verpflichtet ist, einen voll funktionsfähigen Zahnersatz nach deutschem Standard einzusetzen. Innerhalb der 24 Monate, in denen die Gewährleistung gilt, muss der Zahnarzt kostenfreie Korrekturen am Zahnersatz vornehmen. Bei andersartigen Versorgungen wie einem Implantat gilt diese Garantie sogar für 36 Monate.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

So kannst du hohe Kosten vermeiden

05 Lohnt es sich, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen?

Damit du dich aus Kostengründen nicht mit der notwendigen Zahnversorgung zufriedengeben musst, kannst du mit einer Zahnzusatzversicherung vorsorgen. Sie übernimmt bis zu 100 Prozent des Eigenanteils. Laut Stiftung Warentest wird die Qualität der Zahnzusatzversicherungen immer besser. 131 von 289 getesteten Angeboten haben im letzten Vergleich eine sehr gute Bewertung erhalten. 35 davon erzielten die Bestnote 0,5. Da es jedoch immer noch einige schlechte Tarife gibt, empfiehlt sich ein gründlicher Tarifvergleich.

finanzen.de führte außerdem gemeinsam mit unseren Experten eine Studie zum Vorsorgebedarf durch und stellte fest, dass die meisten Menschen erst handeln, wenn es schmerzt. Im Durchschnitt sind die Verbraucher um die 55 Jahre alt, wenn sie sich für eine Vorsorge interessieren. Statistisch gesehen hat jedoch über die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen bereits einen fehlenden Zahn.

Ein früher Abschluss lohnt sich daher nicht nur, um frühzeitig bei Zahnproblemen finanziell abgesichert zu sein. Je jünger du bei Vertragsabschluss bist, desto günstiger ist auch die Zusatzversicherung.

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Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 29.11.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen