Wie läuft die Behandlung des Grauen Stars ab?
Zunächst erfolgt die Diagnose beim Augenarzt, etwa mithilfe des Brückner-Tests (Durchleuchtung des Auges) oder der Untersuchung an der Spaltlampe. Ist die Krankheit im zweiten bis vierten Stadium, wird die mikrochirurgische Operation eingeplant.
Dabei wird die trübe Linse zum Teil oder ganz entfernt und durch eine künstliche Intraokularlinse ersetzt. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist in der Regel nicht notwendig, stattdessen wird der Eingriff ambulant bei örtlicher Betäubung durchgeführt. Dauer: rund 30 Minuten.
Da der Graue Star in der Mehrheit beide Augen betrifft, wird die Operation nach der Heilungsphase am noch kranken Auge wiederholt. Die einmal eingesetzte künstliche Linse bleibt den Rest des Lebens im Auge.
Für die OP stehen unterschiedliche Methoden bereit, am häufigsten wird die dritte Form durchgeführt:
- Extrakapsuläre Kataraktextraktion: Öffnung der vorderen Linsenkapsel und Entfernung des Linsenkerns, hornhautschonende Methode
- Intrakapsuläre Kataraktextraktion: Entfernung von Linse und Kapsel, häufige Anwendung bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium
- Phakoemulsifikation: Entfernung des Linsenkerns mit Ultraschall
Bei der letztgenannten Methode wird der kleinste Schnitt in die Hornhaut (rund drei Millimeter) vorgenommen. Patienten können durch die schnellere Heilung eher in ihren Alltag zurückkehren als bei den anderen Methoden.
Zunehmend greifen Ärzte bei der Operation auch auf einen sogenannten Femtosekundenlaser oder nur Femtolaser zurück. Im Gegensatz zum Ultraschall wird dabei die Netzhaut weniger stark belastet. Zudem sind die Schnitte präziser. Allerdings steht die Bewertung der gesundheitlichen Vorteile vonseiten der Krankenkassen noch aus, sodass diese Methode für Kassenpatienten in der Regel eine Selbstzahlerleistung ist.
Bei der Grauer Star-OP ist es sehr unwahrscheinlich, dass es zu Komplikationen kommt. Dennoch handelt es sich noch immer um einen chirurgischen Eingriff, es gibt also minimale Risiken wie
- Hornhautverkrümmung,
- Entzündung infolge von Bakterieninfektion,
- Blutungen im Auge und
- Netzhautablösung durch Kapselriss.
Generell kann sich zudem ein Nachstar bilden. Dabei kommt es zu einer Trübung der hinteren Kapsel im Auge. Der Nachstar lässt sich unkompliziert mit einem Lasereingriff beheben.