Schlupflider-OP: Wann übernimmt die Kranken­versicherung die Kosten?

Ein wacher Blick, strahlende Augen oder einfach eine freie, uneingeschränkte Sicht nach rechts und links — es gibt viele Gründe, weshalb Frauen und Männer schon einmal über eine Schlupflider-OP nachgedacht haben. Die Kosten für einen solchen Eingriff variieren je nach Behandlungsmethode.

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Bei einer Schlupflider-OP denken viele sofort an eine Schönheitsoperation und plastisch-ästhetische Chirurgie. Tatsächlich entscheiden sich 90 Prozent der Patienten für eine Lidkorrektur, weil sie schöner, wacher und jünger aussehen möchten. Denn gerade am Auge sind die ersten Anzeichen des Alters sehr deutlich zu sehen.

Etwa 10 Prozent der Personen, die sich für eine Schlupflider-OP interessieren, haben jedoch medizinische Gründe dafür. Herabhängende Lider stören beim Sehen oder sie reizen das Auge. In diesen Fällen kann auch die Krankenkasse eine Behandlung unterstützen.

Dieser Ratgeber erklärt, welche Arten der Schlupflider-OP es gibt, welche Kosten damit verbunden sind und welche Voraussetzungen für die Krankenkassen wichtig sind.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Schlupflider-OP?

Die Korrektur der Augenlider gehört zu den häufigsten Eingriffen der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Dazu zählt:

  • Die Straffung von Oberlid und Unterlid
  • Die Entfernung von Tränensäcken
  • Die Reduktion sogenannter „Krähenfüße“, der kleinen Fältchen am Auge

Auch die Operation herabhängender Augenlider gehört für viele Fachärzte zum Routine-Eingriff.

Eine Schlupflider-OP kostet durchschnittlich etwa 2.000 Euro. Die genauen Kosten der OP variieren jedoch, je nachdem, wie umfangreich der Eingriff und die dazugehörige Behandlung werden sollen. Daher sind auch Kosten um die 3.000 Euro möglich. Alternativen zur Schlupflider-OP, die keinen operativen Eingriff erfordern, bewegen sich in einem niedrigeren Preisrahmen. Sie kosten etwa 300 Euro bis 1.500 Euro.

Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für eine Schlupflider-OP nur, wenn sie aus medizinischen Gründen nötig ist. Reine Schönheitsoperation muss der Patient aus eigener Tasche bezahlen.

Medizinisch nötig ist die Schlupflider-OP zum Beispiel, wenn das herabhängende Augenlid das Sichtfeld beeinträchtigt. Für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen benötigen Patienten unbedingt den Befund eines Augenarztes. Doch auch mit dieser Begründung muss eine Krankenkasse nicht zwingend die Schlupflider-OP Kosten übernehmen. Erfahrungsgemäß sind private Krankenversicherungen bei den Zusagen oft kulanter als gesetzliche Krankenkassen, vor allem wenn es sich um kleinere Eingriffe handelt.

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Welche Methoden der Schlupflider-OP gibt es?

Bei einer Schlupflider-OP entfernt der Chirurg die überschüssige Haut und bringt den Ringmuskel um das Auge sowie die Fettpolsterung wieder in Form. Er hat dabei zwei Möglichkeiten, um die feinen Schnitte am Oberlid präzise zu setzen:

Schlupflider-OP mit Skalpell

Bei dieser Form der Oberlidkorrektur setzt der Facharzt mit einem Skalpell den Schnitt am Lid an, sodass die Narbe später unsichtbar in der natürlichen Lidfalte verschwindet. Nachdem er das überschüssige Gewebe entfernt hat, vernäht der Arzt die Wundränder.

Bei der Schlupflider-OP mit Skalpell kann die Haut beim Schnitt stärker bluten, weil die Blutgefäße offenbleiben. Die Wundheilung erfolgt bei dieser OP-Methode hingegen unkomplizierter als beim Schnitt mit Laser.

VorteileNachteile
Bessere Wundheilung im AnschlussStärkere Blutung beim Schneiden

Schlupflider-OP mit Laser-Schnitt

Wenn der Chirurg den Schnitt zur Augenlidkorrektur mit dem Laser ausführt, treten normalerweise weniger Blutungen auf. Die Hitzeenergie sorgt dafür, dass sich die Gefäße schnell schließen. Dies kann jedoch dazu führen, dass sich die Wundheilung im Vergleich zur Skalpell-OP etwas verzögert.

VorteileNachteile
Gefäße schließen sich schnellWundheilung nicht so schnell und einfach wie bei Skalpell-Methode
Blutung weniger stark

Welche Methode für die Schlupflider-OP sinnvoll ist, spricht der Facharzt mit dem Patienten zuvor in einem Beratungsgespräch genau ab. Beide Eingriffe sind klassische OP-Methoden, dennoch wird das Skalpell oft bevorzugt.

Die Kosten dieser Schlupflider-OP-Verfahren

Von den Kosten her gibt es zwischen den beiden Methoden für die Schlupflider-OP keine Unterschiede. Im Durchschnitt bewegen sich beide Varianten im Rahmen von rund 2.000 Euro bis 2.300 Euro. Wie hoch die wirklichen Kosten sind, ist abhängig von weiteren Faktoren zum Beispiel der Narkoseform, der Dauer des Klinikaufenthaltes oder dem Ärztehonorar.

Laser-OP ist nicht gleich Laserbehandlung

Der chirurgische Lasereingriff bei der Schlupflider-OP sollte nicht mit einer (straffenden) Laserbehandlung verwechselt werden. Bei einer OP kommt der Laser anstelle des Skalpells als Schnittwerkzeug zum Einsatz. Bei einer Laserbehandlung erfolgt eine Straffung des Augenlides, indem die obere Hautschicht geglättet und die Kollagenproduktion angeregt wird.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Schlupflider-OP Kosten?

Die Krankenversicherungen übernehmen die Schlupflider-OP Kosten nur, wenn medizinische Gründe vorliegen oder wenn ein psychischer Leidensdruck nachweisbar ist. Wer eine Augenlidstraffung in Betracht zieht, um schöner auszusehen, muss diesen Eingriff sowie mögliche Nachsorgebehandlungen aus eigener Tasche bezahlen.

Ganz anders sieht es aus, wenn Patienten gegenüber ihrer Krankenversicherung belegen können, dass es medizinische Ursachen für diese Augenoperation gibt. Aus folgenden Gründen kann ein Arzt eine Schlupflider-OP für notwendig erachten:

  • Einschränkung des Sichtfeldes: Das herabhängende Augenlid verdeckt einen Teil der Pupille und bildet einen Störfaktor beim Sehen. Oder das Oberlid erschwert den Blick nach rechts und links, was beispielsweise im Straßenverkehr für Unsicherheit sorgt.
  • Entzündungen: Das Oberlid drückt auf die Wimpern und verursacht stetige Bindehautentzündungen.
  • Reizung der Augen: Die Hornhaut des Auges wird gereizt, weil Wimpern und Lidrand durch das Schlupflid unangenehm auf den Augapfel drücken.
  • Lidfehlstellungen: Die Augenlider hängen aufgrund eines Unfalls oder einer Verletzung stark herab. Oder die Lidfehlstellung ist angeboren und führt zu oben genannten Komplikationen.

Auch wenn ein medizinischer Grund für die Schlupflider-OP vorliegt, ist die Krankenversicherung nicht verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Daher gilt es, den Antrag auf Kostenübernahme sorgfältig vorzubereiten. Zu den Unterlagen gehören unbedingt folgende Dokumente:

  • Befund eines Augenarztes mit Hinweis, dass die OP erforderlich ist
  • (gegebenenfalls) Nachweis zur Gesichtsfeldmessung
  • Kostenvoranschlag

Dies alles muss vor der OP erfolgen. Die Krankenversicherung prüft den Antrag und teilt dem Versicherten die Entscheidung mit.

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung stimmt die Kasse vor dem Eingriff einer Kostenübernahme zu. Privatpatienten müssen hingegen in Vorleistung gehen und die Rechnungen übernehmen. Die Erstattung der Kosten erfolgt erst danach. Doch auch in diesem Fall ist es wichtig, dass der Versicherte vor der OP mit seiner Krankenversicherung Kontakt aufnimmt und die Zustimmung für die Kostenübernahme einholt.

Welche Alternativen zur Schlupflider-OP gibt es?

Private Krankenversicherungen sind bei der Entscheidung für die Übernahme von Schlupflider-OP Kosten oft etwas kulanter. Vor allem wenn es sich um leichtere Fälle handelt, besteht die Möglichkeit, dass sie dem Antragsteller entgegenkommen.

Bei wenig ausgeprägten Schlupflidern ist nicht immer ein chirurgischer Eingriff nötig. Es gibt mehrere Alternativen einer Lidstraffung, die auch ohne OP, also ohne Schnitte in die Haut, auskommen.

Tipp:

Patienten sollten bei der Zusage der Kostenübernahme durch die Krankenversicherung darauf achten, ob diese an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Das kann unter anderem die Arztwahl betreffen. Vor allem bei einem medizinisch notwendigen Eingriff sollte die OP von einem Facharzt für plastische Chirurgie ausgeführt werden und nicht von einem Chirurgen, der nur auf Schönheitsoperationen (ästhetische Chirurgie) spezialisiert ist.

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