Augenlidstraffung: Wer braucht sie und was kostet sie?

Die Augenlidstraffung zählt zu den häufigsten Eingriffen im Bereich der ästhetischen Chirurgie. Eine Chance auf eine Erstattung der Kosten haben Patienten nur, wenn die Entfernung überschüssiger Haut an den Augenlidern medizinisch notwendig ist (etwa durch beeinträchtigtes Sehen). Andernfalls bleibt die Augenlidstraffung eine teure Angelegenheit.

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Laut der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) machten Augenlidstraffungen 2020 knapp zwölf Prozent der Behandlungen im Bereich der Schönheitschirurgie aus. Die Oberlidstraffung ist dabei mit über acht Prozent wesentlich gefragter als die Unterlidstraffung.

Der DGÄPC zufolge hat sich die Nachfrage nach einer Augenlidstraffung seit Beginn der Corona-Pandemie zudem deutlich erhöht. Bei Frauen entfielen rund neun Prozent der Behandlungen auf den operativen Eingriff, bei Männern waren es sogar über 14 Prozent. „Unter Berücksichtigung der Maskenpflicht drängt sich die Interpretation auf, dass den Augen – als wichtigster optischer Eindruck in der sozialen Interaktion – eine höhere Aufmerksamkeit zukommt“, so die Experten.

Die Interpretation ist durchaus nachvollziehbar. Schließlich sind die Augen auch ohne Maske ein Blickfang. Hängende Augenlider oder Tränensäcke führen dazu, dass Personen müder, angespannter und älter aussehen. Nicht wenige Menschen wünschen sich stattdessen ein frisches Aussehen und lassen eine Augenlidstraffung durchführen – trotz Kosten von mehreren tausend Euro.

Inhaltsverzeichnis:

Was kostet eine Augenlidstraffung und was zahlt die Krankenversicherung?

Für eine Lidstraffung (Blepharoplastik) entscheiden sich Personen in der Regel aus ästhetischen Gründen. Die hängenden Oberlider und schlaffen Tränensäcke am Unterlid werden als unschön empfunden. Solange der Eingriff rein ästhetischer Natur ist, zahlen Patienten für diesen selbst.

Werden Personen beim Sehen durch die herabhängenden Lider allerdings beeinträchtigt, besteht die Möglichkeit, dass die gesetzliche Krankenkasse oder die private Krankenversicherung die Kosten der Augenlidstraffung übernimmt. Denn dann liegt eine medizinische Notwendigkeit vor. Gleiches gilt, wenn durch das erschlaffte Oberlid

  • dauerhaft eine Bindehautentzündung verursacht wird,
  • sich der Lidrand entzündet oder
  • eine ständige Reizung der Hornhaut durch die Wimpern geschieht.

Hängt das Unterlid herunter, kann es zu einem Ektropium kommen. Bei diesem Zustand rollt sich das Augenlid nach außen, sodass die Ränder den Augapfel nicht mehr berühren. Keime und Bakterien können so leichter ins Auge gelangen. Die Folge: eine chronische Bindehautentzündung.

Augenlidstraffung: Die Kosten

Pro Lid müssen sich Interessierte auf rund 2.000 Euro einstellen, wenn die Augenlidstraffung das Oberlid betrifft. Bei einer Unterlidstraffung beziehungsweise einer Beseitigung der Tränensäcke liegen die Kosten noch etwas höher und können sich auf 2.500 Euro je Auge belaufen. Werden in einer Operation beide Lider gestrafft, bieten Augenärzte und Schönheitschirurgen die Augenlidstraffung für rund 3.400 Euro an.

Diese Kosten werden wie erwähnt nur bei einer medizinisch notwendigen Behandlung übernommen. Da macht es keinen Unterschied, ob Patienten gesetzlich oder privat versichert sind. Einen Unterschied spüren sie dagegen, wenn die Kosten übernommen werden. Denn in der Regel profitieren Privatversicherte von einer bevorzugten Behandlung beim Arzt. Gerade bei einer heiklen Angelegenheit wie einer Operation am Auge tut es gut zu wissen, sich in besten Händen zu befinden.

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Welche Ursachen haben schlaffe Augenlider?

Hängende Lider oder Tränensäcke sind einerseits altersbedingte Erscheinungen. So verwundert es nicht, dass das Interesse an einer Augenlidstraffung mit dem Alter zunimmt. Laut DGÄPC werden die operativen Eingriffe ab einem Alter von 30 Jahren angefragt, vorwiegend um über die Straffung genetische bedingte Makel zu entfernen. Ab 50 Jahren steigt die Nachfrage deutlich und hat dann zunehmend altersbedingte Gründe.

Andererseits kann auch die Dicke der Haut ursächlich für Schlupflider und Tränensäcke sein. Eine besonders dünne und zarte Haut ist anfälliger, dass das Augenhöhlenfettgewebe nach vorne drängt.

Weitere Ursachen für hängende Augenlider und Tränensäcke:

Mehr erfahren zur Schlupflider-OP

Hängende Oberlider werden als Schlupflider bezeichnet. Mit den Kosten dieses Eingriffs, der Durchführung und weiteren interessanten Informationen beschäftigt sich der Magazinartikel „Schlupflider-OP: Wann übernimmt die Krankenversicherung die Kosten?“ gesondert.

Wie wird die Operation durchgeführt und was ist danach zu beachten?

Die Augenlidstraffung wird in der Regel ambulant durchgeführt. Eine lokale Betäubung reicht aus, Patienten können sich aber auch für einen Dämmerschlaf oder eine Vollnarkose entscheiden. Der Eingriff wird anschließend mit dem Skalpell oder Laser durchgeführt.

Um die Augenlider zu straffen, wird überschüssige Haut, Fett und gegebenenfalls Muskelmasse entfernt. Abhängig davon, welches Lid betroffen ist, werden die Schnitte unterschiedlich gesetzt.

  1. Bei der Oberlidstraffung schneidet der Arzt in die Augenlidfalten, damit die Narben nicht sichtbar sind.
  2. Beim Unterlid beziehungsweise beim Tränensack setzt der Chirurg den Schnitt knapp unter der Wimpernlinie. Soll keine überschüssige Haut, sondern nur Fettgewebe entfernt werden, kann dieses auch über die Innenseite des Unterlids erfolgen. Der Schnitt ist dann ebenfalls nicht sichtbar.

Pro Lid braucht der Chirurg rund eine halbe bis dreiviertel Stunde. Im Anschluss an die Augenlidstraffung verweilen Patienten noch rund zwei Stunden beim Arzt. Nach dieser Ruhezeit können sie nach Hause gehen. Je nach Faltenbildung kann in acht bis zehn Jahren eine weitere Augenlidstraffung erfolgen.

In der Regel treten nach dem Eingriff Schwellungen und Blutergüsse (Hämatome) für rund eine Woche auf. Operierte sollten daher das Auge kühlen. Möglich ist zudem eine Trockenheit der Augen für zwei bis drei Wochen.

Sofern sich die Fäden nicht selbst auflösen, müssen sie nach etwa einer Woche entfernt werden. Die Narben sind noch eine Weile sichtbar, sollten aber nach drei bis vier Monaten verschwunden sein.

Um Infektionen zu vermeiden, ist es empfehlenswert für einige Tage auf Make Up, Cremes und auch Kontaktlinsen zu verzichten. Auch eine starke Sonneneinstrahlung gilt es für bis zu drei Monate zu vermeiden.

Welche Risiken hat eine Augenlidstraffung?

Bei der Augenlidstraffung kann es vor allem bei der Entfernung der Tränensäcke und der Unterlidstraffung zu einem bösen Nachspiel kommen. Wird der Schnitt an der Wimpernlinie falsch gesetzt, sind Probleme beim Wimpernwachstum möglich. Nimmt der Arzt dagegen zu viel Haut weg, schließt das Auge nicht mehr richtig, was eine weitere Operation zur Folge haben kann.

Welche Alternativen gibt es zur operativen Augenlidstraffung und was kosten sie?

Wer sich nicht gleich unters Messer legen will, kann mit einigen Alternativen an einem frischeren Aussehen arbeiten. Diese sorgen meist jedoch nur für einen kurzfristigen Effekt und müssen regelmäßig wiederholt werden.

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