Rechtsschutzversicherung im Test Aktuelle Testsieger von Stiftung Warentest und Co. im Überblick.
- Viele Rechtsschutzversicherungen mit Top-Bewertungen
- Hohes Leistungsniveau – Kosten variieren jedoch stark
- Mit Preisvergleich mehr als 100 Euro pro Jahr einsparen
Zuletzt aktualisiert: März 2022
Rechtsschutzversicherung im Test: Welcher Rechtsschutz schützt ideal?
Eine Rechtsschutzversicherung schützt nicht nur vor hohen Anwaltskosten. Da Rechtsstreitigkeiten über die Versicherung finanziell abgesichert sind, verhilft der Rechtsschutz Versicherten zudem dazu, ihr Recht leichter durchzusetzen. Eine gute Rechtsschutzversicherung gibt es dabei schon ab 265 Euro im Jahr. Welche Tarife empfehlenswert sind, zeigen aktuelle Vergleiche wie der Test von der Stiftung Warentest und vom Handelsblatt.
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Rechtsschutzversicherung: Welche aktuellen Testsieger gibt es 2022?
Bei der Rechtsschutzversicherung stellen Interessierte ihren Rechtsschutz individuell zusammen und bestimmen selbst, für welche Lebensbereiche sie geschützt sein wollen. Beim Vergleich der Stiftung Warentest vor drei Jahren wurden beispielsweise nur Tarife für den Verkehrsrechtsschutz geprüft, beim Test 2022 dagegen für die Bereiche Privat, Beruf und Verkehr.
Der Test von Focus-Money konzentriert sich dagegen darauf, wie zufrieden Versicherte mit ihrem Versicherer sind. Beim Handelsblatt und der WirtschaftsWoche steht das Preis-Leistungs-Verhältnis der Rechtsschutzversicherungen auf dem Prüfstand – genauso wie beim Deutschen Institut für Service-Qualität Anfang 2021.
60 Rechtsschutzversicherungen im Test bei Stiftung Warentest 2022
Während viele Rechtsschutzversicherungen in Tests oftmals sehr gut abschneiden, vergibt die Stiftung Warentest in ihrem Vergleich 2022 an keinen der 60 geprüften Tarife eine Top-Bewertung (Finanztest 04/2022).
Die Verbraucherorganisation untersuchte, welche Versicherer Top-Leistungen für Familien in den Bereichen Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz bieten. Die Versicherungsbedingungen machen dabei 90 Prozent des Gesamtergebnisses aus. Zehn Prozent entfallen darauf, wie verständlich die Bedingungen für Laien sind. Damit konzentriert sich das Rating auf die Leistungen und lässt die Versicherungskosten außen vor.
Für ihren Test ermittelte die Stiftung Warentest einen Mindestschutz, den alle Rechtsschutzversicherungen aufweisen müssen.
Die Selbstbeteiligung setzten die Tester auf 150 Euro fest. Zudem prüften sie, welche Anbieter nicht Mitglied bei der Schlichtungsstelle Versicherungsombudsmann e.V. sind. Dies führt dazu, dass Kunden bei Streit mit dem Versicherer Probleme bekommen können.
Die gute Nachricht lautet: Als einziger Anbieter ist die ADAC dort nicht Mitglied. Das kostet der Rechtsschutzversicherung 0,1 Punkte Abzug in der Note. Der Versicherer muss sich so den ersten Platz mit zwei weiteren Anbietern teilen.
Im Gesamtergebnis sind 26 Rechtsschutzversicherungen aus Sicht der Tester gut. Im Vergleich zur letzten Untersuchung vor zwei Jahren ist dies eine Steigerung. Damals erreichten nur 20 Tarife ein gutes Ergebnis.
2022 erhalten weitere 33 Angebote eine befriedigende Bewertung, eines kommt dagegen nicht über ein ausreichend hinaus. Die besten drei Rechtsschutzversicherungen erhalten die Finanztest-Note 1,9. Diese sind:
Versicherer | Jahresbeitrag für Familie mit zwei Kindern |
---|---|
ADAC – „Premium“ | 365 Euro |
Arag – „Aktiv Premium“ | Je nach Wohnort zwischen 478 Euro und 589 Euro |
Arag – „Aktiv Premium Flex“ | Je nach Wohnort zwischen 574 Euro und 683 Euro |
Die Allianz („Privat Premium“) muss sich aus der Top 3 verabschieden. Gleiches gilt für Condor („Comfort“) und R+V („Comfort“). Allianz und Condor erhalten aber weiterhin eine gute Bewertung.
Mit Blick auf die Kosten zeigen sich große Unterschiede. Eine günstige und gute Rechtsschutzversicherung ist laut Stiftung Warentest bereits ab unter 300 Euro im Jahr zu haben. Preissensible Interessierte sollten daher unbedingt mehrere Tarife vergleichen, um einen günstigen sowie leistungsstarken Rechtsschutz zu finden.
Rechtsschutzversicherungen für den Streit im Straßenverkehr im Check
In der Finanztest-Ausgabe 01/2019 hat die Stiftung Warentest einen weiteren Test veröffentlicht, in dem nur Verkehrsrechtsschutzversicherungen berücksichtigt wurden. Diesen Rechtsschutz können Interessierte separat abschließen, um sich beispielsweise in folgenden Fällen zu schützen:
Der Rechtsschutz richtet sich nicht nur an Autofahrer, sondern auch an Radfahrer und Fußgänger. Schließlich kann jeder von ihnen in einen Unfall verwickelt werden, der einen Rechtsstreit nach sich zieht. Sehr gute Tarife gibt es bereits ab 49 Euro im Jahr.
Die Stiftung Warentest hat insgesamt 130 Rechtsschutzversicherungen für Familien und Alleinstehende untersucht. Wie bei ihrem Vergleich im Vorjahr lag der Fokus zu 90 Prozent auf die Versicherungsbedingungen. Die Verständlichkeit des Vertrags floss zu zehn Prozent in das Gesamtergebnis ein.
Für Familien erreichen neun von 47 Rechtsschutzversicherungen eine sehr gute Bewertung. Zehn Tarife schneiden nur mit ausreichend ab, sodass Interessierte bei der Wahl ihres Verkehrsrechtsschutzes genau auf die Leistungen der Angebote achten sollten. Bei einigen ausreichenden Tarifen ist beispielsweise die Deckungssumme mit nur 300.000 Euro oder weniger zu niedrig angesetzt.
Bei Singles, die mit ihrem Auto unterwegs sind, erzielen zehn Verkehrsrechtsschutzversicherungen ein sehr gutes Ergebnis.
Die Top 3 im Überblick:
Quelle: Finanztest 01/2019
„Eine Rechtsschutzversicherung ist sinnvoll, damit Sie im Ernstfall mit einem finanzstarken Gegner auf Augenhöhe streiten können.”
Stiftung Warentest, Finanztest 05/2020
Aktuelle Rechtsschutzversicherung Testsieger für 2021
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat im Januar 2021 einen Blick auf 13 Rechtsschutzversicherer und ihre Basis- sowie Premium-Tarife geworfen. Im Fokus der Untersuchung standen die Leistungen, die 60 Prozent der Gesamtnote ausmachten. Was der Rechtsschutz kostet, floss zu 40 Prozent ins Endergebnis ein.
Generell gibt es eine Reihe von Rechtsschutzversicherungen, die sowohl mit sehr guten Leistungen als auch niedrigen Beiträgen überzeugen. Am besten bewertet das Institut das Preis-Leistungs-Verhältnis bei diesen fünf Anbietern:
- Auxilia – Privat-, Berufs-, Verkehrs-RS inkl. VorsorgeRechtsschutz und JurPrivat
- Roland Rechtsschutz – Top-RS Basis und Top RS-Premium
- WGV – Privat-, Berufs- und Verkehrs-Rechtsschutz-Basis-Tarif und Optimal-Tarif
- Adam Riese – L und XL
- Itzehoer – Privat comfort
Rechtsschutzversicherung 2021: Aktuelle Testsieger der WirtschaftsWoche
Preis und Leistungen stehen beim Vergleich des Analysehauses Morgen & Morgen für die Wirtschaftswoche Mitte 2021 im Fokus. Das Augenmerk liegt auf den Angeboten für zwei verschiedene Musterkunden: ein Single und eine Familie. Alle Rechtsschutzversicherungen bieten ein Paket aus Beruf, Verkehr, Wohnen und Privat.
Der Test fällt relativ klein aus. Wie im Vorjahr wurde jeweils nur elf Tarifen auf den Zahn gefühlt.
Singles | Beitrag pro Jahr | Familie | Beitrag pro Jahr |
---|---|---|---|
KS / Auxilia „JurPrivat“ | 235 Euro | KS / Auxilia „JurPrivat“ | 324 Euro |
ARAG „Aktiv-Rechtsschutz Premium“ | 850 Euro | ||
Domcura „Top“ | 398 Euro |
Wie die Tabelle verdeutlicht, sind die Preisunterschiede teils immens. Bei den Familientarifen reicht die Kostenspanne der untersuchten Rechtsschutzversicherungen zwischen 324 Euro und 850 Euro im Jahr, bei den Single-Tarifen zwischen 224 Euro bis 314 Euro.
Entsprechend sinnvoll ist es, vor Vertragsabschluss mithilfe eines Tarifrechners zu überprüfen, welche Versicherungsgesellschaften Interessierten bei Preis und Leistung zusagen.
Rechtsschutzversicherung im Vergleich beim Handelsblatt
Eine häufige Kombination der Rechtsschutzversicherung ist das Zusammenspiel aus Privat-, Verkehrs-, Miet- und Berufsrechtsschutz. So greift der Schutz der Versicherung in vielen Lebenslagen. Welcher Anbieter hier ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, ließ das Handelsblatt im März 2021 von der Ratingagentur Franke und Bornberg prüfen. Der Test berücksichtigt sowohl Angebote für Alleinstehende als auch solche für Familien.
Insgesamt neun Familien-Rechtsschutzversicherungen überzeugen im Test mit einer sehr guten Bewertung und damit eine weniger als im Vorjahr. Für Singles sind es acht Angebote – drei mehr als 2020.
Zu den Testsiegern zählen:
- Deurag „PBVW SB 150“
- Arag „Komfort“
- Auxilia „Rechtsschutz inklusive KS Automobilclub“
- Allrecht „Rechtsschutz für das Privatleben“
- Itzehoer „comfort / erweiterte Leistungen“
- DMB „Prestige“
- Badische „proComfort Exklusiv-Tarif“
- ÖRAG „Rundum-Schutz“
Nur für Familien
- Domcura „Top“
Für Alleinstehende kosten die Top-Rechtsschutzversicherungen zwischen 299 Euro und 347 Euro im Jahr. Soll der Rechtsschutz für mehrere Personen greifen, reicht die Preisspanne von 323 Euro bis 397 Euro.
Tipp:
Auch wenn der umfassende Schutz der Rechtsschutzversicherung vergleichsweise günstig ist, sollten Interessierte nicht nur auf den Preis achten. Wichtig ist vor allem, dass die Leistungen zum Versicherungsnehmer passen. Mit einem unverbindlichen Tarifvergleich lassen sich die Kosten und das Leistungsniveau verschiedener Angebote einfach und unkompliziert gegenüberstellen.
Weitere Rechtsschutzversicherungen Testsieger
Ein weiterer Vergleich von der Börsenzeitschrift Börse Online im November 2020 verdeutlicht die großen Preisspannen. Für den Test wurden die Leistungen und Kosten von 27 Rechtsschutzversicherungen für Singles und Familien zu jeweils 50 Prozent bewertet. Hier zeigt sich, dass ein guter Rechtsschutz nicht teuer sein muss.
So kosten die Familien-Testsieger Auxilia („JURPrivat inklusive KS-Cubleistungen“) und Deurag („SB-150“) 333 Euro beziehungsweise 332 Euro im Jahr. Für den teuersten Tarif werden dagegen 525 Euro fällig. Er bietet dabei nur leicht bessere Leistungen. Der Jahresbeitrag der leistungsstärksten Rechtsschutzversicherung beläuft sich auf 455 Euro.
Bei den Single-Tarifen gewinnt mit Adam Riese („XL (Single) – schadenfrei“) die günstigste Rechtsschutzversicherung (223 Euro im Jahr). In der Kategorie Leistung setzt sich dagegen Ergo („Rechtsschutz Best“) durch (422 Euro im Jahr). Zum Vergleich: der teuerste Rechtsschutz im Test kostet 488 Euro.
Kundenerfahrungen: Wie Versicherte ihre Rechtsschutzversicherung bewerten
Neben objektiven Kriterien wie Leistungen und Kosten können Verbraucher die Rechtsschutzversicherer auch anhand ihrer Kundenbewertungen miteinander vergleichen. Viele Personen, die nach einem passenden Rechtsschutz suchen, verlassen sich bei ihrer Wahl oftmals auf Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Die Zeitschrift Focus-Money hat daher zusammen mit dem Analyseinstitut Service Value im März 2021 geprüft, auf welche Versicherer im Ernstfall Verlass ist. Verbraucher mit einer Rechtsschutzversicherung bewerteten dabei diese vier Kategorien:
- Kundenservice
- Produktqualität
- Kundenbetreuung
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Acht der 22 getesteten Versicherungsunternehmen erhalten von ihren Kunden eine sehr gute Bewertung. Zu diesen zählen:
- Advocard
- Allianz
- ADAC
- Concordia
- DEVK
- LVM
- Arag
Weitere drei Anbieter werden von ihren Kunden mit gut bewertet.
Mehrere Tarife vergleichen und ideale Rechtsschutzversicherung finden
Der Test von Service Value und die anderen Untersuchungen geben Interessierten eine erste Orientierung, welche Rechtsschutzversicherungen empfehlenswert sind. Allerdings haben diese Vergleiche einen Nachteil: Die eigenen Wünsche an die Versicherung können andere sein, als in den Analysen untersucht wurden. Nicht jeder Testsieger stellt daher automatisch eine gute Wahl dar.
Darüber hinaus zeigen die Tests, dass die Preisspanne bei der Rechtsschutzversicherung sehr groß ist. Wer im Vorfeld mehrere Anbieter vergleicht, spart nicht nur viel Geld, sondern findet auch eine Versicherung mit hohem Leistungsniveau. Unser Tarifrechner zeigt Interessierten schnell und unkompliziert den Leistungsumfang unterschiedlicher Versicherer und ermöglicht einen unverbindlichen Preisvergleich.