
Private Krankenversicherung: Umfangreicher & individueller Schutz Private Krankenversicherung: Erstklassiger Schutz für deine Gesundheit
Das Wichtigste
Die private Krankenversicherung im Überblick
Das deutsche Gesundheitssystem hat zwei verschiedene Versicherungssysteme: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auf der einen und die private Krankenversicherung (PKV) auf der anderen Seite. Die große Mehrheit der Menschen, rund 90 Prozent, sind gesetzlich versichert. Nur rund 10 Prozent sind Mitglied einer PKV.
Die private Versicherung bietet dir einige Vorteile gegenüber der gesetzlichen Absicherung. So profitierst du in jungen Jahren von günstigen Beiträgen und kannst genau die Leistungen vereinbaren, die für dich wichtig sind. Eine gute Privatversicherung gewährleistet dir unter anderem schnelle Termine bei Fachärzten, Chefarztbehandlung im Krankenhaus und die Erstattung benötigter Hilfsmittel.
Allerdings steht die private Krankenversicherung nicht jedem offen. Welche Voraussetzungen du erfüllen musst und wie du die gesetzliche Versicherung hinter dir lässt, erfährst du in diesem Artikel.
Vier Fakten über die private Krankenversicherung
- Als Beamter, Selbstständiger oder Student kannst du dich ohne besondere Voraussetzungen privat versichern.
- Als Angestellter musst du ein Jahreseinkommen von mindestens 66.600 Euro brutto haben, um in die private Krankenversicherung wechseln zu können.
- Dein Arbeitgeber beteiligt sich mit maximal 403,99 Euro (plus maximal 76,06 Euro für die Pflegeversicherung) pro Monat an den Kosten für deine private Krankenversicherung.
- Die Leistungen der PKV erfolgen nach dem Kostenerstattungsprinzip: In der Regel zahlst du Behandlungen und Medikamente selbst und holst dir das Geld von der Versicherung zurück.
Inhaltsverzeichnis
Worüber möchtest du mehr erfahren?
Leistungen der PKV
01 Diese Leistungen bietet dir eine private Krankenversicherung
Private Krankenversicherungen bieten Tarife für bestimmte Berufsgruppen an, etwa für Selbstständige und Freiberufler, Beamte oder Studenten. Innerhalb dieser Tarife kannst du deine Absicherung mittels entsprechender Tarifbausteine individuell zusammenstellen.
Diese Bausteine bietet dir die PKV unabhängig vom Tarif:
- Ambulante Versorgung
- Stationäre Versorgung
- Zahnbehandlungen und -ersatz
Innerhalb dieser Bausteine kannst du konkrete Leistungen (ab-)wählen. Zudem hast du die Möglichkeit, deinen Versicherungsschutz mit bestimmten Zusatzbausteinen zu verbessern.
Zum ambulanten Schutz zählen die Kostenerstattung von Arztbesuchen und Medikamenten sowie Heil- und Hilfsmittel. Benötigst du etwa eine Brille oder ein Hörgerät, ist es sinnvoll, diese Leistungen mit einem Zusatzbaustein zu verbessern beziehungsweise höhere Erstattungen zu vereinbaren. Zudem kannst du mit deinem Versicherer vereinbaren, dass ärztliche Leistungen bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) – oder sogar darüber hinaus – erstattet werden.
Im Bereich der stationären Versorgung vereinbarst du beispielsweise eine Einzelzimmer-Option sowie die Behandlung durch den Chefarzt oder einen Spezialisten. Auch bei zahnmedizinischen Behandlungen und Zahnersatz legst du individuell die Leistungshöhe fest. Je nach Versicherer und Tarif werden zwischen 70 und 100 Prozent der Kosten für Behandlungen, Prophylaxe und Zahnersatz übernommen.
Wie du merkst, hast du unzählige Optionen zur Auswahl. Da ist es nicht immer einfach, aus der Vielzahl der Versicherungstarife den optimalen Mix aus Preis und Leistung zu finden. Berücksichtige daher mehrere Angebote, um das passende für deine Lebenssituation zu finden.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Unterschiede zwischen PKV und GKV
02 Gesetzliche und private Krankenversicherung im Vergleich
Die gesetzliche Krankenversicherung ist grundsätzlich für alle Menschen offen. Der Beitritt in die private Krankenversicherung hingegen ist für Angestellte erst ab einem gewissen Einkommen möglich. Auf die Beitrittsvoraussetzungen gehen wir später genauer ein.
Es gibt noch weitere wesentliche Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung:
- Während die Leistungen der PKV tarifabhängig sind und individuell vereinbart werden, sind sie in der GKV für alle Versicherten gleich.
- Der PKV-Beitrag bemisst sich am gewählten Tarif, deinem Alter und deiner Gesundheit. Der Beitrag der GKV hingegen orientiert sich am Einkommen der Versicherten (Solidarprinzip). Gerade in jüngeren Jahren ist die private Krankenversicherung daher oft günstiger als die gesetzliche.
- Die Leistungen, die du mit deinem privaten Krankenversicherer vertraglich vereinbart hast, können nicht nachträglich vom Versicherer verändert werden. Die Leistungen der GKV hingegen können etwa im Rahmen von Reformen verändert werden.
Für viele Menschen fällt der direkte Vergleich von privater Krankenversicherung und Krankenkasse deutlich zugunsten der PKV aus. Aber: Die private Krankenversicherung kann neben den Vorteilen auch Nachteile mit sich bringen.
Die Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung im Überblick
Schauen wir uns die Vorteile und Nachteile der privaten Krankenversicherung genauer an:
Vorteile | Nachteile |
Individuelle Beitragsberechnung statt steigender Beiträge bei steigendem Einkommen | Eigenständige Versicherung für Familienmitglieder erforderlich |
Individueller Versicherungsschutz statt Standardleistungen | Nachträgliche Erstattung: Versicherte gehen bei ambulanten Behandlungen in Vorkasse |
Europaweiter Schutz für mindestens einen Monat | Gesundheitsprüfung vor Eintritt in die PKV; gegebenenfalls höhere Beiträge wegen Vorerkrankung |
Schnellere Terminvergabe bei Ärzten | Nachteile beim Anbieterwechsel (Verlust von Altersrückstellungen, erneute Gesundheitsprüfung) |
Erstattung moderner Behandlungsmethoden, die noch nicht im Leistungskatalog der GKV enthalten sind | Steigende Kosten im Alter (Abgefedert durch Altersrückstellung) |
Zugelassene Medikamente ohne Zuzahlung | Wechsel in die GKV nur unter bestimmten Voraussetzungen |
Suchst du eine Versicherung mit umfangreichen Leistungen und anpassbaren Tarifen, ist eine private Krankenversicherung der gesetzlichen oft überlegen. Um den passenden Tarif zu finden, ist ein individuelles Angebot sinnvoller als ein starrer Vergleich von Mustertarifen.
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du medizinische Leistungen in Anspruch nehmen musst. Das bedeutet, dass auch höhere Beiträge für die PKV fällig würden. Um das zu verhindern, zahlst du in jüngeren Jahren etwas mehr und bildest sogenannte Altersrückstellungen, eine Art finanzielles Polster, das später deinen Beitrag stabil hält.

PKV für verschiedene Berufsgruppen
03 Voraussetzungen für die private Krankenversicherung
Damit du einer privaten Krankenversicherung beitreten kannst, musst du von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung befreit sein. In diesem Sinne versicherungsfrei sind Freiberufler und Selbstständige sowie Beamte und Studenten. Als Angestellter musst du weitere Voraussetzungen erfüllen.
Angestellte in der privaten Krankenversicherung: Ab wann ist der Beitritt möglich?
Ob du als Angestellter versicherungspflichtig bist, hängt ausschließlich von der Höhe deines Einkommens ab. Dazu gehören neben deinem monatlichen Bruttoeinkommen auch regelmäßige Einmalzahlungen wie:
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld,
- Vertraglich vereinbarte Bereitschafts-Vergütungen,
- Überstundenpauschalen und
- Vermögenswirksame Leistungen.
Liegt dein Arbeitsentgelt über der Versicherungspflichtgrenze, bist du versicherungsfrei und kannst somit der privaten Krankenversicherung beitreten. Die Versicherungspflichtgrenze beziehungsweise Jahresarbeitsentgeltgrenze wird jährlich an die Lohnentwicklung angepasst. Für das Jahr 2023 beträgt sie 66.600 Euro im Jahr (oder 5.550 Euro im Monat).
Egal, ob du als Freiberufler, Beamter oder Student eine private Versicherung abschließen möchtest oder als Angestellter die Standardleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinter dir lassen möchtest – wir empfehlen dir einen umfangreichen Vergleich der verschiedenen Tarife.
Ab wann lohnt sich die private Krankenversicherung?
Grundsätzlich ist es umso besser, je eher du dich für die PKV entscheidest. Zum einen sind dann Vorerkrankungen eher unwahrscheinlich, die einem Beitritt in die private Krankenversicherung im Weg stehen. Zum anderen hast du dann mehr Zeit, um Altersrückstellungen zu bilden.

Private Krankenversicherung: Prämien
04 So hoch sind die Beiträge für die private Krankenversicherung
Die Kosten für die private Krankenversicherung werden nach dem Äquivalenzprinzip berechnet. Er hängt direkt mit den versicherten Leistungen zusammen.
Zudem spielt dein Alter zu Beginn der Versicherung eine Rolle. Je älter du bei Vertragsabschluss bist, desto wahrscheinlicher ist die Inanspruchnahme von Leistungen – damit steigt dein Beitrag.
Außerdem überprüft der Versicherer deinen Gesundheitszustand bei Versicherungsbeginn. Eine Vorerkrankung birgt aus Sicht der Versicherung ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, sodass hier ein sogenannter Risikozuschlag droht.
Eine Möglichkeit, deinen Beitrag zu senken, ist die Selbstbeteiligung: Je höher der Selbstbehalt ausfällt, den du mit deinem Versicherer vereinbarst, desto niedriger ist dein monatlicher Beitrag.
Wir würden dir gerne konkrete Zahlen nennen, aber das ist kaum möglich. Je nach Tarif liegt zum Beispiel der Beitrag eines 35-jährigen Freiberuflers ohne Vorerkrankungen zwischen 500 Euro und 930 Euro. Um verlässliche Zahlen zu erhalten, empfehlen wir dir, ein unverbindliches Angebot einzuholen.
Arbeitgeberzuschuss auch in der privaten Krankenversicherung
Bist du als Angestellter privat versichert, zahlt dein Chef einen Arbeitgeberzuschuss zu deinem Beitrag. Dabei beteiligt er sich maximal mit dem Höchstzuschuss, den er auch bei einem gesetzlich versicherten Mitarbeiter leisten würde. Dieser liegt im Jahr 2023 bei 403,99 Euro.
Liegt der Zuschuss deines Arbeitgebers unter dem Höchstbetrag, zahlt er auch für deine Familienangehörigen einen Zuschuss – vorausgesetzt, diese wären beitragsfrei familienversichert, wenn du gesetzlich versichert wärest. Dabei gilt: Die Höhe aller Zuschüsse zusammen darf nicht über der Höchstgrenze liegen.
Hilfebedürftigkeit: Reduzierter Beitrag im Basistarif
Bei Hilfebedürftigkeit, also wenn du deinen Beitrag nicht aufbringen kannst – etwa weil sich deine berufliche Situation geändert hat –, kannst du in den Basistarif deiner Versicherung wechseln. Dieser orientiert sich am Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung.
Der Beitrag zum Basistarif ist im Fall einer Hilfebedürftigkeit im Sinne des Sozialrechts auf den halben Höchstbetrag der GKV begrenzt. Für das Jahr 2023 beträgt dieser 807,98 Euro. Dazu kommt der Beitrag zur Pflegeversicherung.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Auch wenn dein PKV-Beitrag nicht mit deinem Einkommen steigt, bist du vor Beitragserhöhungen nicht gefeit: Medizinischer Fortschritt und steigende Behandlungskosten machen sich in steigenden Beiträgen bemerkbar (zuletzt zum Jahresbeginn 2023).

Wechsel in die PKV
05 So wechselst du von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung
Als freiwilliges Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du jederzeit in die PKV wechseln. Bist du angestellt und erzielst erstmalig ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze, endet deine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse. Dein Arbeitgeber meldet dies der Krankenkasse, die sich wiederum bei dir meldet.
Nun hast du zwei Wochen Zeit, deine gesetzliche Versicherung zu kündigen und in die PKV zu wechseln. Alternativ bleibst du als freiwillig versichertes Mitglied bei deiner Krankenkasse. Du kannst aber auch noch nach Ablauf dieser zwei Wochen wechseln. Allerdings ist der Wechsel dann frühestens zum Ende des jeweils übernächsten Monats nach deiner Krankenkassen-Kündigung möglich.
Wechsel der privaten Krankenversicherung
Wenn du – etwa im Fall einer Beitragserhöhung – deine private Krankenversicherung kündigen und wechseln möchtest, musst du einiges beachten. Anders als bei gesetzlich Versicherten ist ein Wechsel der Krankenversicherung bei privat Versicherten nur selten sinnvoll. Der wesentliche Grund dafür sind die Altersrückstellungen, die du bei deiner PKV aufbaust.
Beim Wechsel des Anbieters nimmst du dieses finanzielle Polster gar nicht oder nur zu einem Teil mit. Dadurch verlierst du Geld. Zudem musst du beim neuen Versicherer neue Rücklagen aufbauen, zahlst also einen entsprechend höheren Beitrag.
Sinnvoller ist deswegen der Wechsel in einen anderen, günstigeren Tarif desselben Versicherers. Hat dein Versicherer keinen weiteren Tarif im Angebot, der in Frage kommt, ist der Basistarif oder der Standardtarif (nur bei PKV-Verträgen vor Januar 2009) eine mögliche Alternative.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
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