Familienvater rechnet mit Taschenrechner nach
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Privatversicherte Beamte müssen 2024 mehr für Pflegeversicherung zahlen

Beitragserhöhungen gehören in der privaten wie gesetzlichen Krankenversicherung mittlerweile zum Alltag. Nachdem die Beiträge für die gesetzliche Pflegeversicherung im Juli angepasst wurden, folgt nun die Pflegepflichtversicherung für Versicherte der privaten Krankenversicherung. Sie wird für Beamte 2024 um mehr als 20 Prozent teurer.

  • Zuletzt wurden die Beiträge in diesem Bereich vor zweieinhalb Jahren angepasst.
  • Der PKV-Verband begründet die Erhöhung mit gestiegenen Leistungsausgaben für Pflegebedürftige.

Ab dem 1. Januar 2024 zahlen privatversicherte Beamte und Pensionäre einen höheren Beitrag an ihre private Krankenversicherung. Grund dafür ist eine Beitragserhöhung für die Pflegepflichtversicherung (PVB). Im Schnitt kostet diese im kommenden Jahr 21 Prozent mehr. Durchschnittlich bedeutet dies eine Erhöhung des Monatsbeitrags von 43 Euro auf 52 Euro. Im Einzelfall kann die Anpassung aber auch höher ausfallen.

Als Grund nennt der Verband der Privaten Krankenversicherung höhere Ausgaben durch Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige.

PKV: Nächste Beitragsanpassung in der Pflegeversicherung für Beamte

Zuletzt wurden die Beiträge in der Pflegeversicherung für privatversicherte Beamte im Juli 2021 angepasst. Damals stiegen die Kosten um durchschnittlich 10 Euro bis 15 Euro monatlich. Für 2022 galt außerdem ein Pflegezuschlag, um die Kosten im Zuge der Coronapandemie abzudämpfen.

Die Beitragserhöhung 2024 betrifft rund die Hälfte aller Privatversicherten. Für Arbeitnehmer und Selbstständige, die Mitglied der privaten Krankenversicherung sind, ergeben sich keine Veränderungen. Sie zahlen bereits seit diesem Jahr einen höheren Beitrag.

Beitragserhöhung für Beamte 2024 bedingt durch Leistungsverbesserungen

Eine wesentliche Ursache für die Erhöhung sind laut PKV-Verband die Zuschüsse für Pflegeheimbewohner. Seit 2022 bekommen sie je nach Aufenthaltsdauer einen Zuschuss, der ihren Eigenanteil an den Pflegekosten minimiert. Er liegt derzeit zwischen 5 Prozent und 70 Prozent des Eigenanteils. Zum 1. Januar 2024 ist eine Erhöhung auf 15 Prozent bis 75 Prozent geplant.

Hinzu kommen weitere Verbesserungen für Pflegebedürftige wie ein Plus beim Pflegegeld um 5 Prozent zum Jahreswechsel, die die Beitragsanpassung notwendig machen.

Theoretisch wäre die Beitragserhöhung noch höher ausfallen. Doch durch die Zinswende der Europäischen Zentralbank steigen die Zinseinnahmen der Rücklagen der privaten Krankenversicherung wieder, was eine höhere Anpassung verhindert.

Höhere Pflegebeiträge auch für gesetzlich Versicherte

Wie bei Beitragsanpassungen für die eigentliche private Krankenversicherung können die Versicherer erst dann die Beiträge für die Pflegepflichtversicherung anpassen, wenn sich die Leistungsausgaben um fünf Prozent von den bislang kalkulierten unterscheiden oder die Lebenserwartung um fünf Prozent von der bisher angenommen abweicht. Die Grenzwerte für die Beitragskalkulation wurden nun für Beihilfeberechtigte überschritten, sodass die Kosten für die Pflegeversicherung steigen.

Die Pflegepflichtversicherung und die gesetzliche Pflegeversicherung sind für alle Versicherten der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung obligatorisch. Für gesetzliche Versicherte stieg der Pflegebeitrag zuletzt im Juli 2023 und liegt im kommenden Jahr maximal bei 175,95 Euro monatlich – ohne Beitragszuschlag für Kinderlose.