Psychotherapie Kosten: Diese Leistungen bezahlen Versicherungen

Ein Viertel der Bundesbevölkerung leidet unter einer psychischen Krankheit. Dazu zählen Depressionen, Angstattacken, Suchterkrankungen sowie Persönlichkeitsstörungen. Die Notwendigkeit einer Behandlung ist nicht nur akut nach Scheidungen, Unfällen und ähnlichen Traumata, sondern auch präventiv gegeben, um Langzeiterkrankungen zu verhindern.

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2019 waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit knapp 9.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einer psychologischen Psychotherapie. Wie viele zudem von ärztlichen Psychotherapeuten behandelt wurden, ist unklar. Laut Bundes-Psychotherapeuten-Kammer suchen sich aber nur 20 Prozent der psychisch Kranken professionelle Hilfe. Das liegt nicht zuletzt an der Stigmatisierung der Psychotherapie, langen Wartezeiten und den Kosten.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Psychotherapie?

Die Kosten einer Psychotherapie orientieren sich an der Gebührenordnung für Psychotherapeuten, die von der Bundes-Psychotherapeuten-Kammer herausgegeben wird. Die Preise variieren dabei zwischen 40 Euro bis 140 Euro – je nachdem, ob es sich um eine Einzel- oder Gruppenbehandlung handelt sowie je nach Behandlungsmethode und Sitzungsdauer.

Kostenbeispiel

Eine analytische psychotherapeutische Einzelsitzung kostet beispielsweise bei einer Dauer von 50 Minuten 92,50 Euro. Genauso viel zahlen Patienten bei einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie.

Die Leistungen werden bei Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sofern der behandelnde Therapeut eine Kassenzulassung hat.
Allerdings besteht eine Ausnahme zur Kostenerstattung, wenn sich die Beratung ausschließlich auf die Themen Erziehung, Ehe oder (Sexual-)Leben bezieht. Ein reines Coaching wird nicht finanziert.

Privatpatienten oder Menschen, die perspektivisch in die private Krankenversicherung wechseln, sollten genau darauf achten, ob und welche psychotherapeutischen Leistungen im jeweiligen Tarif aufgeführt sind. Je nach Anbieter greifen Privatpatienten beispielsweise auf Online-Therapien mit ausgebildeten Psychotherapeuten zurück oder erhalten durch Kooperationen besonders schnell Zugang zu einem Therapieplatz. Nehmen sie die Leistungen von Kooperationspartnern in Anspruch, werden diese auch vom jeweiligen Versicherer übernommen. Standard ist das aber keineswegs.


Wer darf eine Psychotherapie durchführen?

Mit 55 Psychotherapeuten auf 100.000 Menschen sind Großstädte deutlich besser für die Behandlung psychisch Erkrankter gewappnet als ländliche Regionen. Obwohl es keinen signifikanten Unterschied bei der Anzahl psychischer Erkrankungen zwischen Stadt und Land gibt, ist die Abdeckung von 18-20 Psychotherapeuten pro 100.000 Einwohner auf dem Land deutlich geringer.

Es geht aber nicht nur darum, ob es einen Therapeuten in der Nähe gibt, sondern auch ob sich dieser auf die Beschwerden des Patienten und daraus resultierende Bedürfnisse spezialisiert hat. Generell wird zwischen folgenden Berufszweigen unterschieden:

Wie finden Patienten den passenden Therapeuten?

Die Suche nach einem Therapeuten gestaltet sind in der Praxis sehr schwierig. Unter Umständen müssen Patienten mehrere Stellen anlaufen, um einen passenden Therapeuten zu finden. Dazu zählen:

  • Gesetzliche Krankenkassen
  • Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung
  • Private Krankenversicherungen
  • Psychosoziale Beratungsstellen
  • Psychotherapeutenkammern des jeweiligen Bundeslands
  • Ärztekammern der einzelnen Bundesländer
  • Sozialpsychiatrische Dienste

Welche psychologischen Folgen birgt Covid-19?

Seit Beginn der Pandemie sind Isolation und Existenzangst ständige Begleiter. Die Bundes-Psychotherapeuten-Kammer hat deshalb 2020 diverse internationale Studien unter dem Aspekt betrachtet, welchen Einfluss Corona auf die psychische Gesundheit hat.

Folgende Ergebnisse wurden festgestellt:

  • Erhöhte Angst- und Depressionswerte bei Covid-19-Erkrankten
  • Anstieg von posttraumatischem Stress bei Angehörigen
  • Höheres Risiko für Belastungsstörungen bei Ärzten und Pflegepersonal
  • Verstärkte Depressivität bei älteren Menschen über 70 sowie verschlechterter Gesundheitszustand
  • Beinahe doppelt so hohes Risiko für Verhaltensprobleme und Hyperaktivität bei Kindern und Jugendlichen gegenüber der Vor-Corona-Zeit

Dauert die Krise weiter an, ist auch mit einer zunehmenden Verschlechterung der psychischen Gesundheit sowie einer erhöhten Selbstmordrate zu rechnen.

Strukturen schaffen

Menschen brauchen Struktur. Eine klare Einteilung des Tages, die zudem gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf integriert, kann psychosoziale Folgen reduzieren. Auch die Kommunikation mit Freunden und Familie via Videochat hat positive Auswirkungen.

Gibt es e-Services für die mentale Gesundheit?

Krankenversicherungen haben ihre digitalen Angebote in den letzten Jahren vorbildlich ausgebaut. So können Sportkurse, Coachings, aber auch psychotherapeutische Beratungen online durchgeführt werden. Vor allem während des Lockdowns, wenn Sportstudios geschlossen bleiben und der soziale Kontakt nochmals heruntergefahren werden muss, bieten die e-Services eine gelungene Alternative. Der Blick auf die Homepage des jeweiligen Versicherers oder der Krankenkasse lohnt sich.

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