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Jenny Gebel

Online-Redakteurin

Änderungen bei der Rente im März? Die Krankenkasse könnte Schuld sein

Ab März müssen Rentnerinnen und Rentner damit rechnen, dass die monatliche Rente etwas geringer ist als noch zum Jahresanfang. Der Grund: Viele Krankenkassen haben zum Januar 2024 ihre Beitragssätze angepasst – in den meisten Fällen steigt der Beitrag an. Für Rentner werden diese Anpassungen zwei Monate später wirksam.

Zum Jahreswechsel haben viele gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) verkündet, dass sie ihren Zusatzbeitrag ab Januar anpassen. Diesen Beitrag kann jede Krankenkasse individuell erhöhen, stabil halten oder auch senken. Die gesetzliche Vorgabe, wonach der Zusatzbeitrag durchschnittlich 1,7 Prozent beträgt, ist nur eine Richtlinie.

Die AOK Nordost erhöhte beispielsweise ihren Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent. Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz der Krankenkassen von 14,6 Prozent zahlen Versicherte ab Januar 2024 17,3 Prozent ihres Bruttoeinkommens für die Krankenversicherung.

Rentner zahlen neue Krankenkassenbeiträge zwei Monate später

Arbeitnehmer haben den neuen Beitragssatz ihrer Krankenkasse sofort auf dem Konto bei der Lohnauszahlung bemerkt. Bei pflichtversicherten Rentnerinnen und Rentnern blieb die Höhe der Nettorente hingegen in den ersten beiden Monaten gleich. Für sie wird die Änderung erst ab März 2024 spürbar.

Diese Verzögerung dieser Anpassung bei der Rente ist gesetzlich so gewollt. Laut Sozialgesetzbuch (SGB) wird die Veränderung des Zusatzbeitragssatzes erst zwei Monate später bei der Rentenberechnung wirksam (SGB V § 247).

Senioren müssen diese Erhöhung jedoch nicht allein tragen. Ähnlich wie der Arbeitgeber für Angestellte trägt die Deutsche Rentenversicherung die Hälfte des Beitrags.

Ist der Beitragssatz um 0,8 Prozent gestiegen, wie im Beispiel mit der AOK Nordost, zahlt der Rentenversicherer 0,4 Prozent. Von der Bruttorente werden also nur 0,4 Prozent mehr abgezogen. Bei einer Rente von 1.000 Euro sind das genau 4 Euro.

Die gute Nachricht: Nicht alle Rentner sind von Beitragserhöhung betroffen

Die Kosten für die Krankenversicherung erhöhen sich nicht für alle Senioren gleichermaßen, denn nicht alle Krankenkassen haben ihre Beiträge nach oben geschraubt.
Beliebte gesetzliche Kassen wie die Techniker, die hkk oder die DAK halten ihren Beitragssatz in diesem Jahr stabil.

Senioren, die die höheren Kosten für die Krankenversicherung nicht zahlen wollen, sollten von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und zu einer Kasse mit günstigerem Beitragssatz wechseln.