Herztransplantation und ihre Kosten Wie hoch sind die Kosten für eine Herztransplantation und wer trägt sie?

Eine Herztransplantation ist oft der letzte Ausweg für Patienten mit einem defekten Herzen – und sie ist ebenso kostspielig wie komplex. Aber was kostet sie genau und wer kommt dafür auf? Wir geben dir alle Informationen zu den Kosten und zeigen, ob du finanziell abgesichert bist und welche Extras du eventuell mit einer privaten Krankenversicherung genießen kannst.

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Das Wichtigste in Kürze

Wann ist eine Herztransplantation notwendig?

Eine Herztransplantation kommt ins Spiel, wenn du an fortgeschrittenem Herzversagen, auch Herzinsuffizienz genannt, leidest, die Leistungsmenge des Organs stark abnimmt und andere Behandlungsoptionen nicht mehr ausreichen. Oft ist die Herzinsuffizienz das Ergebnis einer Kardiomyopathie, einer Krankheit der Herzmuskulatur. Mechanische Unterstützungssysteme können zwar helfen, aber sie sind nur eine temporäre Lösung.

Die Verfügbarkeit von Spenderherzen ist begrenzt. Daher werden Patienten auf eine Warteliste gesetzt, und nur diejenigen mit endgültigem Herzversagen kommen für eine Transplantation infrage. Kurz gesagt, wenn dein Herz seine lebenswichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen kann und du an endgültigem Herzversagen leidest, ist eine Herztransplantation oft die letzte Rettung.

Fünf Fakten zur Herztransplantation und ihren Kosten

  1. Eine Herztransplantation kostet durchschnittlich 50.000 Euro, bei Komplikationen oder bei Kindern steigen die Kosten.
  2. Es gibt strenge Kriterien für Empfänger: schwere Herzerkrankung, Altersgrenze und Therapietreue sind entscheidend.
  3. Die Wartelisten werden durch Eurotransplant reguliert, wobei Dringlichkeit und andere Faktoren berücksichtigt werden.
  4. Überlebensraten und mögliche Risiken sind dokumentiert; Immunsuppressiva sind ein Muss, aber mit Nebenwirkungen.
  5. Die Krankenversicherungen übernehmen die Kosten, wobei private Versicherungen zusätzlichen Komfort bieten.

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Kosten einer Herztransplantation

01 Wie viel kostet eine Herztransplantation?

Die Kosten einer Herztransplantation können dich sicherlich ins Schwitzen bringen. Ein unkomplizierter Eingriff beläuft sich in Deutschland auf durchschnittlich 50.000 Euro. In den USA liegt der Durchschnitt sogar bei über einer Million Euro.

Bei Komplikationen oder wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt, können die Kosten schnell auf 100.000 Euro oder mehr ansteigen.

Wann ist sie durchführbar?

02 Welche Voraussetzungen gelten bei einer Herztransplantation?

Eine Herztransplantation ist nicht nur eine komplizierte Operation, sondern erfordert auch, dass du als Patient bestimmte Kriterien erfüllst. Zunächst sollte bei dir eine schwere Herzerkrankung, wie eine Kardiomyopathie oder ein chronische ischämische Herzkrankheit, vorliegen, die keine anderen Behandlungsoptionen zulässt. Defekte Herzklappen können beispielsweise durch eine andere Herzoperation behandelt werden.

Allerdings gibt es einige Erkrankungen, die dich sowohl von einer Organspende als auch vom Empfang eines Spenderherzens ausschließen:

  • HIV
  • Fortgeschrittene Lungenerkrankungen
  • Krebs ohne Heilungschancen

Einige Quellen (wie die Uniklinik Würzburg) nennen als Voraussetzung für eine Herztransplantation eine Altersgrenze von 60 Jahren. Deine Bereitschaft zur Kooperation ist ebenfalls entscheidend. Wenn der Kardiologe und das medizinische Team im Herzzentrum nicht sicher sind, dass du verantwortungsvoll mit dem Spenderherz umgehst, könnte dir eine Transplantation verweigert werden.

Nach der ersten Beurteilung folgt eine intensive Voruntersuchung. Es gibt vier Hauptkriterien, die erfüllt sein müssen: Blutgruppe, Größe und Gewicht des Spenders und Empfängers, Dringlichkeit und Wartezeit auf der Liste.

Eurotransplant, die Service-Organisation verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern, reguliert die Wartelisten und hat verschiedene Meldestatus für Patienten, um die Dringlichkeit einzuschätzen, von „T“ für stabile bis „HU“ für stationär behandlungsbedürftige Patienten.

KürzelStatus des PatientenDringlich­keit
TStabilTrans­plantabel
HUStationär behandlungs­­bedürftigSehr hoch
NTSpenderherz wird benötigt, aber Trans­plantation derzeit nicht möglich, etwa wegen einer InfektionDerzeit nicht trans­plantabel

Letztendlich entscheiden auch die Erfolgsaussichten bei der Herztransplantation. Ein stabiler Allgemeinzustand und leistungsfähige andere Organe sind Voraussetzung. Die ärztliche Einschätzung deiner Therapietreue (Compliance) spielt ebenso eine Rolle.

Ablauf und Dauer einer Herztransplantation

03 Wie läuft eine Herztransplantation ab?

Wenn du die genannten Voraussetzungen erfüllst, bist du für eine Transplantation qualifiziert. Dabei folgt die Herztransplantation einem relativ standardisierten Ablauf.

 

Während der Operation bist du an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, die deine Atmung und den Blutkreislauf aufrechterhält.

Mögliche Risiken einer Herztransplantation

04 Welche Risiken und Komplikationen hat eine Herztransplantation?

Dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) zufolge liegt die Überlebensrate im ersten Jahr nach der OP bei über 80 Prozent. Nach drei Jahren sind es knapp 73 Prozent. Nach zehn Jahren leben immer noch 60 Prozent der Operierten, so das Klinikum der Universität München.

Dass im ersten Jahr nach der Herzoperation fast jeder Fünfte verstirbt, hat laut IQTIG die folgenden Ursachen:

  • Primäres Transplantatversagen
  • Fehlfunktion des Herzunterstützungssystems
  • Lungenversagen
  • Rechtsherzversagen
  • Thrombosen
  • Infektion
  • Blutung
  • Multiorganversagen

Ein großes Risiko ist die Abstoßung des Spenderherzens, die sich durch Symptome wie Atemprobleme und Herzrhythmusstörungen bemerkbar macht.

Die Einnahme von Immunsuppressiva ist notwendig, schwächt jedoch das Immunsystem und erhöht das Infektionsrisiko. Langzeitfolgen können unter anderem Hautkrebs, Osteoporose und Nierenschäden sein. Besondere Sorge bereitet die chronische Abstoßung, bekannt als Transplantat-Vaskulopathie, die aktuell medikamentös nur unzureichend kontrolliert werden kann. Deshalb ist die Nachsorge extrem wichtig.

Übernimmt die Krankenkasse?

05 Wer bezahlt die Kosten einer Herztransplantation?

Die Kosten für eine Herztransplantation werden in Deutschland von der Krankenversicherung getragen – ob du nun gesetzlich oder privat versichert bist. In Deutschland werden die Kosten für solch notwendige Eingriffe von beiden Systemen ohne Einschränkungen übernommen. Die Vergütung, einschließlich Voruntersuchungen und der eigentlichen OP, erfolgt über Fallpauschalen (DRGs), die etwa bei 130.000 Euro liegen.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation übernimmt die Kosten für die Organentnahme und Vorbereitung. Deine Krankenkasse zahlt der Stiftung eine Pauschale pro transplantierter Organspende. Daher musst du dir um die finanzielle Seite dieses schwerwiegenden Eingriffs in der Regel keine Sorgen machen.

Wenn du Mitglied einer privaten Krankenversicherung bist, kannst du zusätzlichen Komfort erwarten. Je nach Tarif beinhaltet das ein Einzel- oder Zweibettzimmer und die Behandlung durch den Chefarzt oder einen anderen spezialisierten Arzt. Diese Extras können zur Genesung beitragen und dir als Privatpatient mehr Ruhe und Sicherheit bieten.

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Zuletzt aktualisiert am: 06.10.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen