20 Euro Schein in der Hand
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Rentenerhöhung 2020: Plus von bis zu 4,2 Prozent bestätigt

Zum 1. Juli 2020 steigen die Renten im Osten um 4,2 Prozent und im Westen um 3,45 Prozent. Damit liegt die Rentenerhöhung über dem Niveau des Vorjahres. Die vom Arbeitsministerium bekanntgegebenen Anpassungen liegen zudem über den Schätzungen des aktuellen Rentenversicherungsberichts.

Zuletzt aktualisiert am 22. April 2020

  • Ab Juli 2020 können sich rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner auf mehr Geld einstellen.
  • Durch die Rentenerhöhung 2020 soll das Altersgeld um mehr als drei Prozent steigen.
  • In den neuen Bundesländern überschreitet die Rentenanpassung sogar die Vier-Prozent-Marke.

Dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2019 zufolge konnten sich Rentner zum 1. Juli 2020 bereits auf eine ordentliche Rentenerhöhung einstellen. 2020 sollten die Renten demnach im Westen um 3,15 Prozent und im Osten um 3,92 Prozent steigen.

Wie das Bundesarbeitsministerium am 20. März bekannt gab, fällt die Erhöhung sogar noch stärker aus: In den alten Bundesländern werden die Renten um 3,45 Prozent angehoben, in den neuen sogar um 4,2 Prozent. Das Bundeskabinett hat die Anpassung am 22. April beschlossen.

Bei einer Auszahlung von 1.000 Euro im Monat erhöht sich das Altersgeld somit um 34,50 Euro (alte Bundesländer) beziehungsweise 42,00 Euro (neue Bundesländer).

Bereits in vergangenen Jahr wurden die Renten deutlich. Seit Juli erhalten Rentnerinnen und Rentner 3,18 Prozent (West) beziehungsweise 3,91 Prozent (Ost) mehr Geld.

„Sie folgt der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2019. Auch die Angleichung der Rentenwerte in Ost und West schreitet weiter voran. Auf die Rentenversicherung ist Verlass, auch in Krisenzeiten,“ kommentiert Arbeitsminister Hubertus Heil die Rentenerhöhung 2020.

So hat sich die Rente in den letzten fünf Jahren entwickelt (Ost/West):

  • 2015: 2,50 / 2,10 Prozent
  • 2016: 5,95 / 4,25 Prozent
  • 2017: 3,59 / 1,90 Prozent
  • 2018: 3,37 / 3,22 Prozent
  • 2019: 3,91 / 3,18 Prozent

Trotz deutlicher Rentenerhöhungen bis 2033 sinkt das Rentenniveau

Wie das Redaktionsnetz Deutschland berichtet, geht aus dem Entwurf zudem hervor, dass sich die Renten bis 2033 insgesamt um mehr als ein Drittel erhöhen sollen. Das entspricht einer durchschnittlichen Anpassung von 2,2 Prozent pro Jahr. Die seit Kurzem geltende Haltelinie beim Rentenniveau wird dabei erstmals in zwei Jahren greifen, sodass das Niveau nicht unter 48 Prozent rutscht.

Da die Haltelinie nur bis 2025 vereinbart wurde, prognostiziert der Bericht, dass das Rentenniveau jedoch bis 2030 auf 45,6 Prozent sinken wird. „Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig allein nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen“, heißt es in dem Papier.