Wer trägt die Kosten bei einer Lipödem-OP? Lipödem-OP und Kosten: So unterstützt dich die Krankenversicherung bei der Fettabsaugung

Ein Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft und sich durch schmerzende und geschwollene Beine bemerkbar macht. Eine Lipödem-Operation (Liposuktion) kann eine effektive Behandlungsoption sein, um die Beschwerden zu lindern, aber auch die seelische Belastung der Betroffenen zu senken. Wie hoch sind die Kosten für eine Lipödem-Operation und wer übernimmt sie?

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Das Wesentliche

Lipödem und Kosten kurz und knapp erklärt

Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die sich durch eine ungleichmäßige Ansammlung von Fettgewebe in den Beinen, Armen oder anderen Körperbereichen auszeichnet. Diese Fettverteilungsstörung betrifft in erster Linie Frauen und kann zu schmerzhaften Schwellungen und Druckgefühl führen.

Die genauen Ursachen des Lipödems sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene Behandlungsoptionen, von denen die Lipödem-Operation (Liposuktion) eine der wirksamsten ist. Bei diesem Vorgang werden Lymphe und Fettzellen operativ entnommen und abgesaugt.

Vier Fakten zur Lipödem-OP und den Kosten

  1. Erkrankung: Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft.
  2. Behandlungsmöglichkeiten: Neben der Lipödem-Operation gibt es konservative Ansätze wie die Kompressionstherapie und Lymphdrainage.
  3. Kosten und Krankenversicherung: Das Lipödem ist eine Krankheit. Deine Krankenversicherung trägt die Kosten für eine Lipödem-OP bei medizinischer Notwendigkeit.
  4. Weitere Behandlung: Neben den Lipödem-OP ist eine umfassende Nachbehandlung mit Kompressionskleidung und Nachsorge wichtig.

Lipödem OP und Kosten

01 Wie hoch sind die Kosten für eine Lipödem-OP?

Die Kosten einer Lipödem-OP sind stark variabel und von verschiedenen Faktoren abhängig. Sie liegen bei 1.500 Euro bis 5.000 Euro pro Eingriff, können aber auch auf 8.000 Euro ansteigen. Bei stark ausgeprägtem Lipödem können zwei oder mehr Eingriffe nötig sein.

Bei einer Lipödem-Operation kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Die häufigsten Behandlungsmethoden heißen Tumeszenz-Technik, PAL (Power-Assisted Liposuction) und WAL (Water-Jet-Assisted Liposuction). Jede dieser Praktiken hat ihre Vor- und Nachteile und wird in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand des Patienten gewählt. Da die verschiedenen Methoden unterschiedlich aufwändig und etabliert sind, variieren die Preise ebenfalls.

Eine ausführliche Erstberatung mit einem Facharzt ist daher ratsam, um die individuell beste Methode und die damit verbundenen Kosten für eine Lipödem-OP zu besprechen.

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02 Wer übernimmt die Kosten für eine Lipödem-OP?

Generell gilt: Eine Fettabsaugung aus ästhetischen Gründen wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Die Übernahme der Kosten für eine Lipödem-OP hängt also von der medizinischen Notwendigkeit. Diese ist für die Kassen erst bei einem Lipödem ab Stadium drei vorhanden. Zudem müssen im Vorfeld konservative Therapien bereits fehlgeschlagen haben. Trifft beides zu, besteht die Chance, dass die Krankenkasse einen Großteil oder sogar die gesamten Kosten für eine Lipödem-OP übernimmt.

Es wird dabei immer im Einzelfall geklärt, ob die Kostenübernahme möglich ist, und es ist wichtig, alle erforderlichen Unterlagen und Gutachten vorzulegen. Neben den körperlichen Beschwerden zählen dazu auch Gutachten zur psychischen Belastung.

 

Patienten mit einer privaten Krankenversicherung (PKV) haben hier oft mehr Flexibilität und können eine Kostenübernahme individuell verhandeln. Einige Tarife unterstützen dich explizit bei ästhetischen Behandlungen. Informiere dich, welche Krankenversicherung für dich und deine gesundheitlichen Ansprüche am besten geeignet ist.

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Lipödem Operation und Kostenvariationen

03 Kostenunterschiede je nach Art und Umfang der Lipödem-OP

Die Wahl der Operationsmethode hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten. Einige Methoden erfordern spezielle Geräte oder Technologien, was die Kosten steigern kann. Zudem hängen sie stark vom Umfang des Eingriffs ab. Je größer der zu behandelnde Bereich ist, desto höher sind in der Regel die Kosten.

 

Unabhängig von der Behandlungsmethode ist es wichtig, dass du dich gut informierst und eine Erstberatung bei einem Facharzt in Anspruch nimmst. Dies ermöglicht es, die individuellen Kosten sowie die beste Vorgehensweise für deine Lipödem-Operation zu besprechen.

Was kommt noch dazu?

04 Welche zusätzlichen Kosten können bei einer Lipödem-OP entstehen?

Neben den eigentlichen Kosten für die Lipödem-Operation entstehen zusätzliche Ausgaben. Dazu gehören die Erstberatung und die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans durch den Facharzt. Diese Schritte sind entscheidend, um die bestmögliche Behandlung für deine spezifischen Bedürfnisse sicherzustellen.

Darüber hinaus solltest du auch die Kosten für Kompressionskleidung berücksichtigen. Nach der Lipödem-Operation ist das Tragen dieser speziellen Kleidung wichtig, um die Heilung zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren.

Die Nachsorge ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der zusätzliche Kosten verursachen kann. Regelmäßige Nachkontrollen und möglicherweise physiotherapeutische Behandlungen sind oft notwendig, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Bedenke zudem, dass du Medikamente wie Schmerzmittel brauchen könntest.

 

Wie du siehst, ist die Lipödem-OP kein günstiger Eingriff. Deswegen ist es enorm wichtig, dass du die medizinische Notwendigkeit nachweisen kannst, um die Kosten von deiner Krankenkasse erstattet zu bekommen. Bist du privatversichert, können die Kosten für eine Lipödem-OP, egal ob an Armen oder Beinen, flexibler getragen werden.

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Weitere Infos

05 Lipödem: Was ist typisch für die Erkrankung?

Typisch für das Lipödem sind die deutlichen Schwellungen der Haut an Armen und Beinen. Dabei sind in der Regel jeweils beide Extremitäten betroffen. Das unterscheidet das Lipödem von anderen Krankheitsbildern wie dem Lymphödem oder der Fettleibigkeit.

Ein Lipödem kann fortschreiten und sich verschlimmern. Ärzte unterscheiden drei Stadien:

  • Stadium I: glatte Hautoberfläche und leicht verdicktes Unterhautfett
  • Stadium II: unebene Hautoberfläche, Unterhautfettgewebe dicker, aber noch weich
  • Stadium III: deutlich gewachsener Umfang der Extremitäten, Unterhautfettgewebe bereits verhärtet, Fettlappenbildung

Trotz typischer Anzeichen ist die Fettverteilungsstörung vor allem im Anfangsstadium leicht mit anderen Erkrankungen zu verwechseln. Die folgende Übersicht zeigt dir die Unterschiede zu Erkrankungen mit ähnlicher Erscheinungsform:

ErkrankungLipödemLymphödemAdipositas (Fett­leibigkeit)
BeschreibungStarke Vermehrung von Unterhaut­fettzellen an Beinen bzw. Armen, Füße und Hände bleiben ausgespartStörung des Abflusses der Lymph­flüssigkeit, Stauung von Lymph­flüssigkeit im Gewebe, meist an Armen oder BeinenÜber­schüssiges Fettgewebe am ganzen Körper
SymmetrieTritt jeweils an beiden Armen oder Beinen aufEinseitig oder beidseitigUngleich­mäßig
SchmerzenDruck­schmerzen, Spannungs­gefühlKeine SchmerzenKeine Schmerzen
BlutergüsseNeigung vorhandenNeinNein
Fort­schreitende ErkrankungJaJaNein

Behandlungsmethoden für Lipödeme: Konservativ oder Operation?

Gegen die Ansammlung der Fettzellen empfehlen Ärzte konservative Methoden:

Lymphdrainage: Durch sanfte Handgriffe sorgt der Physiotherapeut dafür, dass die gestaute Wasseransammlung im Gewebe abfließen kann. Spannungsgefühle lassen für kurze Zeit nach.

Bewegungstherapie: Wassersportarten wie Aquagymnastik sind eine beliebte Behandlung, da die sportliche Aktivität gelenkschonend ist und der leichte Wasserdruck ähnlich entstauend wirkt wie die Lymphdrainage.

Kompressionstherapie: Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe und maßgefertigte Kompressionswäsche unterstützen den Drainage-Effekt.

Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 06.10.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen