Diese Maßnahmen können die Beschwerden des Lipödems lindern, wirken jedoch nicht dauerhaft.
Ganz anders sieht es mit der Fettabsaugung (Liposuktion) aus. Sie gilt mittlerweile als geeignete Behandlungsform. Die Kosten für die Lipödem-Operation übernehmen die Krankenversicherungen in Einzelfällen. Eine Voraussetzung ist, dass die Patientin mindestens sechs Monate lang die konservativen Methoden mit Physiotherapie, Kompression und geeignetem Sport angewendet hat. Wenn das Lipödem dennoch fortschreitet, ist eine operative Entfernung des krankhaften Fettgewebes sinnvoll.
Die Fettabsaugung bei Lipödemen ist sehr komplex. Bei unsachgemäßem Vorgehen können Blut- und Lymphgefäße geschädigt werden. Daher sollte dieser Eingriff nur von einem Arzt durchgeführt werden, der eine Qualifikation dafür besitzt.
Bei der Operation wird grob zwischen zwei Methoden unterschieden:
- Weil bei der Liposuktion sehr viel Fett entfernt wird, hat sich in erster Linie die sogenannte Turmeszenz-Lokalanästhesie (TLA) durchgesetzt. Dabei wird über Kanülen eine Turmeszenz-Lösung in die betroffenen Körperpartien eingeleitet. Nach einer bestimmten Einwirkzeit wird die Flüssigkeit zusammen mit gelöstem Fettgewebe abgesaugt.
- Eine andere OP-Methode ist die wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL), die unter Vollnarkose stattfindet. Wie der Name sagt, wird dabei mit einem Wasserstrahl gearbeitet, der das Gewebe ablöst und absaugt. Da weniger Turmeszenz-Flüssigkeit benötigt wird und die Einwirkzeit kurz ist, gilt diese Methode als gewebeschonender.