Illustration Redaktion
Redaktion

Die Redaktion

Beitragserhöhung der Kfz-Versicherung: Auf das Kleingedruckte achten

Millionen Autofahrer erhalten derzeit die Beitragsberechnung für 2020 von ihrem Kfz-Versicherer. Wer 2019 unfallfrei geblieben ist, wird in eine bessere Schadenfreiheitsklasse gestuft und kann sich über geringere Kosten freuen. Dadurch fallen Prämienerhöhungen oft nicht auf. Versicherte sollten ihre Rechnung daher genau auf versteckte Beitragsanpassungen prüfen.

  • Zum Jahreswechsel freuen sich zahlreiche Autofahrer beispielsweise dank einer höheren Schadenfreiheitsklasse über günstigere Beiträge zur Kfz-Versicherung.
  • Bei der Jahresrechnung des Versicherers sollten Fahrzeughalter jedoch auf eine verdeckte Beitragsanpassung achten.
  • Erhöht der Anbieter die Prämie, ist es sinnvoll, verschiedene Autoversicherungen miteinander zu vergleichen und den Versicherer zu wechseln.

Viele Autoversicherer informieren ihre Kunden im November und Dezember darüber, wie hoch ihr Beitrag zur Kfz-Versicherung im neuen Jahr ausfällt. Sind Fahrer dabei in diesem Jahr ohne Unfall unterwegs gewesen oder fallen sie durch einen Umzug in eine bessere Regionalklasse, reduziert sich in der Regel ihr Beitrag.

Was manche Fahrzeughalter jedoch nicht wissen: In vielen Fällen könnte ihr Sparpotenzial höher ausfallen. Denn häufig tarnen die Rabatte beispielsweise für eine höhere Schadenfreiheitsklasse Beitragserhöhungen des Versicherers. Besonders wichtig ist daher ein Blick auf verdeckte Prämienerhöhungen. Finden sich diese in der Rechnung, können Versicherte vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und ihre Kfz-Versicherung wechseln.

Wie erkennen Versicherte eine verdeckte Prämienerhöhung?

Mit der Jahresrechnung erhalten Autofahrer eine Übersicht über die anfallenden Kosten sowie die Rabatte, die ihnen für das nächste Jahr bei der Kfz-Versicherung zustehen. In der Regel verrechnen Versicherer beide Posten direkt miteinander. So ist auf den ersten Blick kaum ersichtlich, wenn der Anbieter an der Preisschraube gedreht hat.

Achten Pkw-Halter nur auf den Gesamtbeitrag, freuen sie sich oftmals über geringere Kosten für das kommende Versicherungsjahr. Entscheidend ist jedoch der sogenannte Grundbeitrag, den Fahrer ohne Abzug von Vergünstigungen und Co. zahlen. Diesen sollten Versicherte unbedingt mit dem Beitrag aus dem Vorjahr vergleichen. Fällt die Summe künftig höher aus, hat der Versicherer eine Beitragserhöhung vorgenommen, ohne die Kunden gesondert darüber zu informieren.

Was können Autofahrer bei einer Beitragsanpassung tun?

Bei einer versteckten Beitragsanpassung können Versicherte über eine Sonderkündigung zu einem anderen Anbieter wechseln und dadurch meist viel Geld sparen. Wie eine aktuelle Marktstudie des Direktversicherers Verti zeigt, beträgt der Preisunterschied zwischen dem teuersten und dem günstigen Kfz-Versicherer in einzelnen Regionen fast 2.500 Euro im Jahr. Im Durchschnitt aller untersuchten Regionen zeigen sich Differenzen von immerhin rund 1.300 Euro jährlich.

Für einen Wechsel ist wichtig, dass sich Autofahrer innerhalb der einmonatigen Kündigungsfrist eine schriftliche Zusage ihres neuen Versicherers einholen. Andernfalls ist die Kündigung unwirksam, da die Kfz-Haftpflichtversicherung in Deutschland für Fahrzeughalter gesetzlich vorgeschrieben ist.

Daneben sollten Versicherte im Hinterkopf behalten, dass neben günstigen Beiträgen auch die Leistungen bei der Autoversicherung stimmen sollten. Mit einem kostenlosen Tarifvergleich können Interessierte verschiedene Angebote gegenüberstellen und so die persönlich beste Autoversicherung finden.

Tipp: Autofahrer können ihre Kfz-Versicherung auch ohne Beitragsanpassung regulär kündigen. Die entsprechende Frist dafür endet bei vielen Versicherern am 30. November.