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Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie: Wie sinnvoll ist das?

Für viele Menschen sind Besuche beim Kieferorthopäden nicht nur lästig, sondern auch teuer. Denn die gesetzliche Krankenversicherung beteiligt sich nicht immer an den Kosten. Ohne eine Zahnzusatzversicherung bleiben insbesondere Erwachsene auf einer hohen Rechnung für die Kieferorthopädie sitzen. Doch auch bei der privaten Absicherung gibt es einiges zu beachten.

Ob die Krankenkasse für eine kieferorthopädische Behandlung zahlt, richtet sich nach den sogenannten kieferorthopädischen Indikationsgruppen, kurz KIG. Diese umfassen fünf Grade, wobei Stufe eins sehr leichte Zahnfehlstellungen wie einen geringfügigen Platzmangel oder einen leichten Überbiss meint. Bei Stufe fünf liegen dagegen schwerwiegende Fehlstellungen wie Anomalien oder gar eine Gaumenspalte vor.

Kinder erhalten von der Krankenkasse meist ab Stufe drei einen Zuschuss zur Behandlung. Dieser liegt bei 80 Prozent. Die übrigen 20 Prozent bleiben als Eigenanteil. Wird die zahnärztliche Behandlung erfolgreich abgeschlossen, beispielsweise die Zahnspange regelmäßig und lange genug getragen, erstattet die Kasse diesen Betrag. Bei Erwachsenen zahlt die gesetzliche Krankenkasse dagegen nur in besonders schweren Ausnahmefällen oder nach einem Unfall. Bei leichteren Fällen müssen sie für ihre Behandlung beim Kieferorthopäden oder Zahnarzt teilweise mehrere hundert oder tausende Euro zahlen. Um sich davor zu schützen, hilft eine Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie. Denn ein guter Tarif springt bei allen fünf KIG ein.

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie?

Eine Zahnzusatzversicherung mit Leistungen für Kieferorthopädie gibt es sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Bei den Kleinen kommt diese beispielsweise für einen Teil der Kosten auf, wenn die zahnärztliche Behandlung aufwendiger oder teurer ist, als die Regelversorgung der Krankenkasse vorsieht. Da vielen Erwachsenen mit leichteren Beschwerden überhaupt keine Leistungen von der Krankenkasse zustehen, müssen sie selbst die günstigste Behandlung komplett aus eigener Tasche finanzieren. Daher freuen sie sich, dass ihnen die Zahnzusatzversicherung einen Teil der Behandlungskosten abnimmt.

Service: Bei der Wahl einer geeigneten Zahnzusatzversicherung kommt es in erster Linie darauf an, dass Versicherte die Leistungen bekommen, die sie sich auch wünschen. Mit dem Zahnzusatzversicherung Vergleichsrechner finden Sie einen Tarif, der zu Ihren Ansprüchen passt.

Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie: Das sollten Patienten beachten

Vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie sollten sich Interessierte die jeweiligen Tarifbedingungen genau anschauen. Dabei kommt es unter anderem auf die festgelegten Wartezeiten an, also den Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und dem Beginn des Leistungsanspruchs. Laut der Verbraucherzentrale Berlin sind bei vielen Versicherern Wartezeiten von etwa acht Monaten üblich. Wichtig ist auch, dass die Zahnzusatzversicherung nur für Kieferorthopädie zahlt, wenn zu Beginn des Versicherungsverhältnisses noch keine Vorerkrankungen vorliegen.

Übrigens: Oftmals vermerkt der Zahnarzt Anzeichen für eine Fehlstellung bei Kindern in der Patientenakte, ohne die Eltern darüber zu informieren, da zunächst noch keine Behandlung erforderlich oder möglich ist. Daher ist es ratsam, vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung beim behandelnden Arzt nachzufragen, ob bereits kieferorthopädischen Probleme in die Akte aufgenommen wurden.

Nicht nur auf die Leistungen für Kieferorthopädie achten

Für viele Erwachsene spielt neben den Leistungen der Zahnzusatzversicherung für Kieferorthopädie eine wichtige Rolle, dass sich der Versicherer an den Kosten für den Zahnersatz beteiligt. Denn geht ein Zahn verloren oder bricht ein Stück vom Zahn ab, ist dies meist mit einer langwierigen und oftmals teuren Behandlung verbunden. Entscheidet sich der Patient für eine aufwendige Methode wie ein Implantat, kommen schnell mehrere tausend Euro Behandlungskosten zusammen. Mit einer Zahnzusatzversicherung können Patienten ihre fällige Zuzahlung auf ein Minimum reduzieren, sodass es ihnen nicht vor der horrenden Zahnarztrechnung grauen muss.

Beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung gilt generell die Regel: Je jünger der Versicherte ist, desto günstiger der Tarif. Denn das gesundheitliche Risiko schätzen viele Versicherer in jungen Jahren meist gering ein. Wie hoch die Kosten für private Absicherung letztlich sind, hängt von den vereinbarten Leistungen ab. Wem es genügt, dass die Zahnzusatzversicherung den fälligen Eigenanteil für eine Zahnspange übernimmt, der kann sich wesentlich günstiger absichern als ein Patient, der Wert auf Extras wie eine Keramikkrone oder ein teures Implantat legt.