Morbus Scheuermann & Berufsunfähigkeit Berufsunfähigkeit wegen Morbus Scheuermann?

Kann eine leichte Verformung der Wirbelsäule, die keine Beschwerden verursacht, deiner Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) im Weg stehen? Morbus Scheuermann ist eine solche Erkrankung. Sie verläuft in der Regel harmlos. Trotzdem solltest du sie bei der Gesundheitsprüfung angeben. Wenn du deine Anfrage gut vorbereitest, sollte es auch mit einer Absicherung funktionieren.

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Kurz erklärt

Was bedeutet Morbus Scheuermann für eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eine Vorerkrankung an der Wirbelsäule ist eine hohe Hürde, die den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung schwerer macht. Dazu gehört auch Morbus Scheuermann. Oft lehnen Versicherer den Antrag ab oder sie klammern alle Krankheiten rund um die Wirbelsäule als Ursache für eine Berufsunfähigkeit aus dem Versicherungsschutz aus.

Mit der Hilfe eines Versicherungsexperten kannst du deine Chancen auf einen BU-Schutz erhöhen. Denke daran, dass eine private Absicherung deiner Arbeitskraft besser ist, als sich nur auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente zu verlassen.

5 Fakten zu Morbus Scheuermann und Berufsunfähigkeit

  1. Als Erkrankung der Wirbelsäule gehört Morbus Scheuermann mit zur Gruppe von Krankheiten, die eine häufige Ursache für Berufsunfähigkeit sind.
  2. Bei der Gesundheitsprüfung ist die Erkrankung daher ein Hindernis für den Vertragsabschluss.
  3. Mit einer anonymen Risikovoranfrage an mehrere Versicherer findest du heraus, ob sie dir eine BU trotz Vorerkrankung anbieten.
  4. Voranfragen kann nur ein Versicherungsexperte stellen.
  5. Er hilft dir auch dabei, die passenden Unterlagen zusammenzustellen und einen guten BU-Schutz auszuwählen.

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Das Wichtigste zuerst

01 Kann ich trotz Morbus Scheuermann eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Die schnelle Antwort: Es ist nicht unmöglich, aber ob es ein vollumfänglicher BU-Schutz ist, kann keiner garantieren. Dir sollte bewusst sein, dass eine Wirbelsäulenerkrankung wie Morbus Scheuermann eine Hürde ist auf dem Weg zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) – wie viele andere Vorerkrankungen auch.

Bei Wirbelsäulenkrankheiten sind viele Versicherer jedoch besonders kritisch. Immerhin sind Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates die zweithäufigste Ursache für Berufsunfähigkeit.

Du solltest also gut vorbereitet sein und am besten einen Versicherungsexperten an deine Seite holen, der dich bei den Anfragen an die Anbieter unterstützt. Warum dies ein Vorteil ist, erfährst du im weiteren Text unten noch genauer.

Was ist Morbus Scheuermann und welche Folgen gibt es für den Beruf?

Die Scheuermannsche Krankheit ist eine stärkere Krümmung der Brustwirbelsäule. Die Brustwirbelsäule ist sowieso leicht gekrümmt. Denke nur an die S-Form einer gesunden Wirbelsäule. Bei Morbus Scheuermann ist diese Krümmung (Kyphose) etwas runder. Eine Ursache ist eine Wachstumsstörung, die vorwiegend in den Jugendjahren auftritt. Dann ist sie normalerweise schmerzlos und noch ohne Beschwerden. Als Erwachsener könnten dir jedoch Rückenschmerzen zu schaffen machen. Auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule kann eingeschränkt sein.

Mit einer frühzeitigen Behandlung und der passenden Physiotherapie lässt sich Morbus Scheuermann gut in den Griff bekommen. Dass die Erkrankung so schwer wird, dass du davon berufsunfähig wirst, ist recht gering. Heilbar ist sie allerdings nicht.

In deinem Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung musst du die Vorerkrankung angeben, auch wenn sie keine Beschwerden verursacht. Du solltest außerdem zeigen, dass dich die Krankheit nicht einschränkt und du bereits dafür gesorgt hast, dass die Folgen für die Gesundheit sehr gering sind.

Teuer oder Leistungseinschränkungen

02 Was bedeutet eine Vorerkrankung für die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Vorerkrankungen sind für Versicherer immer ein höheres Risiko, dass der Versicherungsnehmer früher oder später berufsunfähig wird. Das Risiko für einen Leistungsfall wollen sie möglichst klein halten.

Trotzdem bedeutet eine Vorerkrankung wie Morbus Scheuermann nicht sofort eine Ablehnung des Vertrages. Versicherer können auch:

  • einen Risikozuschlag aufrechnen. Dann wird deine BU teurer.
  • über einen Leistungsausschluss alle Erkrankungen rund um die Wirbelsäule aus dem Versicherungsschutz ausschließen. Dann wird der Leistungsumfang deiner BU kleiner.
  • keine Einschränkungen vornehmen. Dann erhältst du einen vollumfänglichen BU-Schutz zu günstigen Kosten.

Das Gute für dich ist: Die Versicherer bewerten eine Vorerkrankung nicht alle gleich. Für den einen ist Morbus Scheuermann nur mit Risikozuschlag versicherbar, ein anderer Anbieter sieht darin keinen Grund für eine Einschränkung. Deshalb solltest du bei deiner Suche nach einer BU unbedingt mehrere Versicherer in die engere Wahl nehmen und dich nicht nur auf einen Wunschanbieter beschränken.

 

Dies musst und solltest du nicht in eigener Regie erledigen. Ein erfahrener Versicherungsexperte hilft dir, passende Versicherungsunternehmen auszuwählen und die Unterlagen so zusammenzustellen, dass du trotz Vorerkrankung einen möglichst vollumfänglichen Versicherungsschutz erhältst.

Er kann die Anfragen für dich außerdem anonym und unverbindlich stellen. So weißt du noch vor dem eigentlichen Vertrag, wie der Versicherer Morbus Scheuermann für die BU bewertet und welche Konditionen er dir anbietet.

Vorsicht – Keine Alleingänge!

03 Warum solltest du anonyme Risikovoranfragen stellen lassen?

Hast du auf eigene Faust einen BU-Antrag abgeschickt und wurdest abgelehnt? Dann könnte es für dich schwer werden, eine Zusage von einem anderen Anbieter zu erhalten. Denn die Versicherer haben ein Informationssystem entwickelt, über das sie sich austauschen, zum Beispiel darüber, welche Kandidaten sie abgelehnt haben.

Das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft – kurz HIS – dient eigentlich dazu, Betrugsfällen auf die Schliche zu kommen. Für dich hat das System jedoch den Nachteil, dass deine Daten darin erfasst werden, wenn du einen BU-Antrag gestellt hast, der abgelehnt wurde. Wenn du dich bei anderen Anbietern um eine BU bemühst, greifen sie auf die Datenbank zu und erteilen dir meist ebenfalls eine Absage.

Unser Tipp ist daher: Lass einen Versicherungsexperten für dich anonyme Risikovoranfragen stellen. Dies ist ein kleiner Umweg, den du gehen musst, wenn du beim BU-Abschluss schon eine oder mehrere Vorerkrankungen hast. Aber es kann sich am Ende für dich auszahlen. Deine Chancen, eine BU-Zusage zu erhalten, sind viel besser.

 

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Die Voranfrage ist zwar unverbindlich, sie braucht aber genauso viel Sorgfalt wie der richtige Versicherungsantrag. Nur dann wird sie ein Erfolg und das heißt: eine BU mit vollumfänglichem Versicherungsschutz.

Gut vorbereitet – gut versichert

04 Gesundheitsfragen in der BU: Warum es sich lohnt, gründlich und genau zu sein

Die Risikovoranfrage hat auch den Zweck, herauszufinden, wie die Versicherer Morbus Scheuermann als Vorerkrankung bewerten. Wie oben schon erwähnt, sind Erkrankungen an der Wirbelsäule in Bezug auf BU etwas heikel. Damit die Versicherungsunternehmen sich nicht vorschnell für eine Ausschlussklausel oder eine Ablehnung entscheiden, solltest du für die Gesundheitsfragen etwas Zeit investieren und viele Infos liefern.

Die Diagnose Morbus Scheuermann solltest du unbedingt in den Gesundheitsfragen angeben, auch falls du keine Beschwerden deswegen hast. Es kann hilfreich sein, wenn du nicht nur den Ja/Nein-Fragebogen beantwortest, sondern mehr Kontext lieferst, um die Versicherer zu überzeugen, dass die verstärkte Wirbelsäulenverkrümmung keine Behinderung für dich ist.

Dein BU-Antrag kann dazu folgende Unterlagen enthalten:

  • Eigene Darstellung: Ratsam ist es, wenn du selbst beschreibst, wann die Diagnose erfolgte, welche Beschwerden du hast, wie oft sie auftreten und welche Behandlungen dagegen wirksam waren.
  • Ärztliches Gutachten: Neben deiner eigenen Beschreibung ist auch ein Gutachten deines Arztes erforderlich, in dem er die Diagnose, die Behandlung und die Therapieerfolge darlegt.
  • Weitere Unterlagen: Auch Röntgenbilder oder MRT-Bilder können dem Versicherer bei der Bewertung des Risikos helfen.

Je anschaulicher du die Erkrankung, die hoffentlich nicht vorhandenen Einschränkungen und die Therapieerfolge schilderst, desto besser kann der Versicherer zu deinen Gunsten entscheiden.

Hintergrundinfos zur Krankheit

05 Morbus Scheuermann: Ursachen und Symptome

Morbus Scheuermann (andere Bezeichnung: Scheuermann-Syndrom) ist eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule, die vorrangig bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 13 Jahren auftritt – also in der Wachstumsphase. Die Wirbelkörper wachsen dabei ungleichmäßig und sind eher keilförmig. Durch diese Fehlbildung ist die Brustwirbelsäule stärker gekrümmt, als sie es normalerweise ist.

In seltenen Fällen kommt Morbus Scheuermann an der Lendenwirbelsäule vor.

Typische Symptome der Scheuermann-Krankheit

Wenn die Wirbelsäulenkrümmung entsteht, gibt es oft keine Beschwerden. Mitunter wird die Krankheit zufällig festgestellt.

Im Erwachsenenalter kann Morbus Scheuermann aber gesundheitliche Probleme bereiten, zum Beispiel:

  • Rückenschmerzen
  • Einschränkungen der Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • einen deutlichen Rundrücken (Kyphose)

Oft geht mit Morbus Scheuermann auch eine Skoliose (Seitwärtskrümmung der Wirbelsäule) einher. Durch die Verformung der Wirbelkörper werden wiederum Verschleißerscheinungen sowie Bandscheibenvorfälle begünstigt. Ist die Krümmung sehr stark ausgeprägt, wird der Brustraum enger, sodass Atemprobleme entstehen können.

 

Diese Spätfolgen im Erwachsenenalter im Zuge von Morbus Scheuermann werden auch als Zustand nach Morbus Scheuermann bezeichnet.

Morbus Scheuermann ist keine schwere Erkrankung. Bei frühzeitiger und vor allem konsequenter Behandlung durch Physiotherapie lassen sich die Folgebeschwerden in Grenzen halten. Schwere Verläufe sind sehr selten. Du selbst kannst mit dem Aufbau und der Stärkung der Rückenmuskulatur auch viel für deine Rückengesundheit tun und eine Funktionsbeeinträchtigung durch Morbus Scheuermann verringern.

Jenny
Jenny
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen

Welche Versicherung zahlt, wenn ich wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann?

Wenn du eine BU abgeschlossen hast und der Versicherungsschutz umfasst alle Erkrankungen der Wirbelsäule, dann muss der Gesamtgrad der Berufsunfähigkeit mindestens 50 Prozent betragen. Erst dann zahlt der Versicherer die vereinbarte BU-Rente aus.

Ohne BU gibt es als gesetzliche Absicherung bei einer Berufsunfähigkeit nur die Erwerbsminderungsrente. Doch diese erhältst du nur, wenn du die bestimmte Voraussetzungen erfüllst. Genauere Infos dazu findest du auf der Themenseite zur EM-Rente.

Trotz ärztlicher Gutachten ist es oft nicht leicht, eine solche Rente zu erhalten. Teilweise führt der Weg nur über den Gerichtssaal. Dies zeigen mehrere Urteile vor den Landgerichten (zum Beispiel ein Urteil vom Landgericht Nordrhein-Westfalen aus 2005, Aktenzeichen L 8 RA 43/02 oder vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main betreffs Unfallversicherung, Aktenzeichen 7 U 197/01). Diese Verhandlungen gehen nicht immer zugunsten der erkrankten Person aus.

Unser Tipp: Schließe deine BU ab, wenn du noch keine Beschwerden hast und der Gedanke an eine Berufsunfähigkeit noch in weiter Ferne zu sein scheint.

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Zuletzt aktualisiert am: 07.12.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen