Wie sich die Privatrente lohnt Wie viel darf eine private Rentenversicherung pro Monat kosten?

Im Laufe deiner Karriere tust du alles dafür, dir deinen Lebensstandard zu erarbeiten – und du hast es dir verdient, diesen auch im Alter zu halten. Damit von deinen Rücklagen kein Cent zu viel in hohe Kosten und Gebühren fließt, ist es wichtig zu wissen, welche Ausgaben auf dich zukommen können – und welche Leistungen du dafür von deiner privaten Rentenversicherung erwarten kannst.

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Das Wesentliche

Die private Rentenversicherung – Kosten und Leistungen

Neben der gesetzlichen und der staatlich geförderten Rente stellt eine private Rentenversicherung eine wichtige Säule deines Vorsorgekonzeptes dar. Durch regelmäßige Einzahlungen während deines Erwerbslebens erhältst du ab Rentenbeginn zuverlässig Auszahlungen, um deinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern.

Doch deine Beiträge fließen nicht 1:1 in deinen Vertrag. Einen Teil davon behält der Versicherer ein. Dabei setzen sich die Kosten deiner privaten Rentenversicherung aus deinen monatlichen Beiträgen sowie Abschluss-, Verwaltungs- und,  gegebenenfalls, Fondskosten zusammen.

Dafür erwarten dich Leistungen wie garantierte Rentenzahlungen, steuerliche Vorteile und ein hoher Grad an Flexibilität.

Ein paar Zahlen zur privaten Rentenversicherung

  1. Im Jahr 2022 haben 10,67 Mio. Deutsche eine private Rentenversicherung abgeschlossen.
  2. Zwischen 10 und 15 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens werden im Durchschnitt für die private Altersvorsorge investiert.
  3. Die Privatrente geht auch ohne dickes Geldpolster: Wer mit 30 Jahren anfänglich 100, 50 oder sogar nur 20 Euro monatlich in eine private Rentenversicherung investiert, stellt die richtigen Weichen.

Deep Dive

Private Altersvorsorge – Wie hoch sollten die monatlichen Beiträge sein?

Die Höhe der monatlichen Beiträge für eine private Rentenversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:

  • Dein Alter
  • Die Laufzeit deines Vertrags
  • Deine gewünschte Rentenhöhe zum Rentenbeginn

Es gibt jedoch keine pauschale Antwort darauf, wie hoch die Beiträge sein sollten, da jeder von uns individuelle Bedürfnisse und finanzielle Möglichkeiten hat. Und die können sich über die Jahre verändern. Deswegen achte beim Vertragsabschluss auf das, was dir wichtig ist: Viele private Rentenversicherungen bieten eine große Flexibilität in Bezug auf deine Beitragszahlungen. Diese lassen sich monatlich erhöhen oder verringern – je nachdem, wie deine finanzielle Situation aussieht. Das heißt: Dein monatlicher Ansparbetrag kann weder zu wenig noch zu viel sein: Wie es für dich passt, ist es genau richtig.

Wie teuer wird es?

Diese Kosten können bei einer Rentenversicherung anfallen

Unabhängig davon, wie viel du in deine Privatrente investierst, musst du bedenken, dass dein Versicherer nicht die gesamte Summe zum Sparen zurücklegt. Daher beschäftigen wir uns jetzt mit der Frage, welche Effektivkosten auf dich zukommen können, wenn du über den Abschluss einer privaten Rentenversicherung nachdenkst.

Hier spielen einerseits die Abschluss- und Vertriebskosten eine Rolle, sprich die Kosten, die zur Vertragsunterschrift anfallen und mit denen du den Service des Versicherungsunternehmens abgeltest. Andererseits fallen jährliche Verwaltungskosten an, die ebenfalls deine zu erwartenden Gesamtrendite mindern.

Legt deine Versicherung deine monatlichen Beiträge oder Teile davon in Investmentsparpläne oder ETFs an, kommen zusätzlich Fondskosten auf dich zu.

Da sich die Kosten je nach Anbieter stark unterscheiden, solltest du nicht beim erstbesten Angebot zuschlagen. Lass dich besser zu mehreren Tarifoptionen beraten und finde so eine private Rentenversicherung mit optimalem Preis-Leistungs-Mix.

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Mal durchgerechnet

Die direkten Kosten wie Abschluss- und Vertriebskosten, Verwaltungs- und Fondskosten werden über die sogenannte Kostenquote beziffert. Mit dieser lässt sich ermitteln, wie viel Rendite effektiv bei dir ankommt.

Beschreibt eine private Rentenversicherung ihre Gesamtrendite mit 9 Prozent und ihre Kostenquote mit 2,5 Prozent, kommt bei dir ein Plus von 6,5 Prozent an.

Deshalb ist es wichtig, genau diese Kosten zu minimieren. In der Tabelle siehst du anhand eines vereinfachten Beispiels der Verbraucherzentrale, welchen Unterschied es bei gleich hohen Renditechancen macht, wenn du statt einer teuren eine günstige private Rentenversicherung wählst.

Eingezahlt in EuroErtrag in Euro bei 5 % Rendite, abzgl. 2 % KostenErtrag in Euro bei 5 % Rendite, abzgl. 0,3 % Kosten
100 Euro Sparrate monatlich für 10 Jahre12.000 Euro1.980 Euro3.260 Euro
100 Euro Sparrate monatlich für 20 Jahre24.000 Euro8.770 Euro15.420 Euro
100 Euro Sparrate monatlich für 40 Jahre48.000 Euro43.960 Euro90.210 Euro

Achte auf das Kleingedruckte

Bei der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge, also der Riester-Rente und Rürup-Rente, gibt es unabhängig vom Versicherer standardisierte Produktinformationsblätter, mit denen du die genauen Kosten relativ gut vergleichen kannst.

Komplexer wird es hingegen bei der privaten Rentenversicherung. Hier lohnt es sich sehr, verschiedene Angebote einzuholen oder sich vom Versicherungsexperten beraten zu lassen. Denn der perfekte Mix aus Kosten & Nutzen ist eine Frage deiner individuellen Situation. Unser Rechner bietet dir eine erste Orientierung.

Sichere dich ab für deinen Ruhestand.

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Rendite und Sicherheit

Welche Gesamtrendite kann ich erwarten?

Da du jetzt weißt, was eine private Rentenversicherung monatlich beziehungsweise jährlich kosten kann, kommen wir jetzt zu einem genauso wichtigen Teil: Was bringt dir eine Rentenversicherung und mit welcher Gesamtrendite kannst du rechnen?

Dazu gilt folgendes: Eine private Rentenversicherung kommt grundsätzlich in drei verschiedenen Modellen daher.

Private Rentenversicherungen bieten dir oft 10 bis 15 Jahre vor dem Vertragsende, also deinem Rentenbeginn, die Möglichkeit, das Kapital für deine Altersvorsorge umzuschichten. Beispielsweise von einer risikoreichen Anlage zu einer garantierten und festen.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Bei staatlichen Abgaben gibt es Möglichkeiten

Wie ist das mit den Steuern?

Generell gilt: Rentenauszahlungen in Deutschland sind steuerpflichtig.

Sorgst du mit einer Rürup- oder Riester-Rente vor, kannst du die Beiträge steuerlich absetzen. Gleiches gilt für die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung. Bei einer privaten Rentenversicherung ist dies nicht möglich. Das heißt, während der Ansparphase hält die Privatrente keine Steuervorteile für dich bereit.

Anders sieht es dagegen in der Auszahlungsphase aus. Während du einen Großteil deiner gesetzlichen und staatlich geförderten Altersvorsorge versteuern musst, bleibt deine Privatrente überwiegend steuerfrei. Steuern fallen nur auf den sogenannten Ertragsanteil an – und der wird mit zunehmendem Alter immer geringer. Mehr dazu erfährst du auf unserer Themenseite zur „Private Rentenversicherung & Steuer“.

Das bedeutet: Wenn du dich beispielsweise für eine Auszahlung deiner Rente mit 63 Jahren entscheidest, beträgt der Ertragsanteil 20 Prozent. Bei einer privaten Rente von 500 Euro monatlich sind damit nur 100 Euro steuerpflichtig. Die restlichen 400 Euro deiner monatlichen Auszahlung sind nicht zu versteuern. Beiträge zur Sozialversicherung (Sozialabgaben) müssen von Auszahlungen aus der privaten Rentenversicherung ebenfalls nicht entrichtet werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, loszulegen?

Ready, Steady, Go!

Fakt ist: Je früher du eine private Rentenversicherung abschließt, desto länger sparst du auf dieser Versicherung für deine Rente an. Je höher diese Ansparsumme wird, desto höher werden auch deine Gesamtrente und deine Ablaufleistung ausfallen. Aber keine Sorge. Es ist nie zu spät, um über deine private Altersvorsorge nachzudenken. Wichtig ist nur, dass du es genauso tust, wie du es aus deinem Leben gewöhnt bist: Du packst es an!

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 29.03.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge