Haartransplantation und ihre Kosten Was kostet eine Haartransplantation und werden die Kosten übernommen?

Du kämpfst gegen lichte Stellen auf deinem Kopf und denkst über eine Haartransplantation nach? Wir zeigen, was der Eingriff kostet und ob die Krankenkasse die Kosten der Haartransplantation übernimmt.

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Das Wichtigste in Kürze

Wann ergibt eine Haartransplantation Sinn?

Du leidest unter Geheimratsecken oder Haarausfall an anderen Stellen des Kopfes und denkst du über eine Haartransplantation nach? Wenn dein Haarausfall erblich bedingt und weitgehend zum Stillstand gekommen ist und eine Haarwurzelbehandlung den Haarrückgang nicht mehr aufhalten kann, könnte eine Transplantation sinnvoll sein.

Besonders für Männer zwischen 30 und 45 Jahren und für Frauen, je nach Ausmaß des Haarausfalls, ist der Eingriff gut geeignet. Vorher ist eine Haaranalyse wichtig, um sicherzustellen, dass du genügend Haarfollikel für die Transplantation hast.

Wenn Medikamente oder hormonelle Präparate nicht helfen und du nicht lebenslang Medikamente einnehmen willst, bietet eine Haartransplantation eine dauerhafte Lösung.

Sechs Fakten zur Haartransplantation und ihren Kosten

  1. Haarausfall hat diverse Ursachen: Von genetischer Veranlagung über hormonelle Schwankungen bis hin zu Ernährungsmängeln und Entzündungen.
  2. Ärzte empfehlen eine Transplantation ab dem 30. Lebensjahr. Es gibt verschiedene Techniken wie FUT und FUE.
  3. Der Ablauf der Transplantation ist standardisiert, dauert meist zwei bis acht Stunden und kann mehrere Sitzungen benötigen.
  4. Transplantierte Haare können ein Leben lang halten und sind überwiegend resistent gegen haarausfallverursachende Hormone.
  5. Die Kosten für eine Haartransplantation variieren stark, liegen in Deutschland zwischen 2.000 Euro und 10.000 Euro. Die Türkei bietet günstigere Optionen.
  6. Gesetzliche Krankenkassen (GKV) übernehmen die Kosten für eine Haartransplantation größtenteils nicht, es sei denn, es liegt eine medizinische Notwendigkeit vor. Private Krankenversicherungen (PKV) sind hier flexibler.

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Ursachen

01 Welche Ursachen hat Haarausfall?

Bevor du über eine Haartransplantation nachdenkst, ist es wichtig, die Gründe für deinen Haarausfall zu kennen. Sie können für Männer und Frauen unterschiedlich sein.

Ablauf und Prozedur

02 Wie läuft eine Haartransplantation ab?

Wenn du über eine Haartransplantation nachdenkst, gibt es einiges zu berücksichtigen. In der Regel raten Ärzte zu einer Transplantation erst ab einem Alter von 30 Jahren und nachdem der Haarausfall gestoppt ist. Medikamente können eine erste Option sein, aber wenn du eine dauerhafte Lösung suchst, kommen zwei Haupttechniken infrage.

FUT-Technik (Follicular Unit Transplantation)FUE-Technik (Follicular Unit Extraction)
Geeignet für Langhaarträger, da hierbei ein Haarstreifen entnommen wird. Diese Methode kann eine sichtbare Narbe hinterlassen, die jedoch durch das umliegende Haar abgedeckt wird. Das Haar muss dabei nicht zwangsweise vom Kopf entnommen werden, auch Bart, Brust oder andere Stellen kommen infrage.Diese Methode ist narbenarm und eignet sich besonders für Personen, die nur eine kleine Menge an Spenderhaar benötigen. Dabei werden einzelne Haarwurzel­grüppchen entnommen.

Da die Einzel­haarentnahme bei der FUE aufwändiger und zeitintensiver ist als die Streifentechnik der FUT-Methode, ist sie in der Regel auch teurer.

Unabhängig von der gewählten Methode verläuft die Transplantation nach einem standardisierten Verfahren:

  1. Örtliche Betäubung: Der Eingriff wird meistens unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
  2. Entnahme der Spenderhaare: Je nach gewählter Methode (FUT oder FUE) entnehmen Haarchirurgen entweder Haarstreifen oder einzelne Haarwurzeln.
  3. Aufbereitung der Haarwurzeln: Nach der Entnahme werden die Haarwurzeln in einer speziellen, gekühlten Nährlösung gelagert.
  4. Haarverpflanzung: Mithilfe von Mikrobohrern oder feinen Messern werden die Haarfollikel im Empfängerbereich der Kopfhaut platziert.

Die Dauer des Eingriffs variiert je nach Anzahl der zu verpflanzenden Haarwurzeln und kann zwischen zwei und acht Stunden liegen. In einigen Fällen sind mehrere Sitzungen notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Lebensdauer

03 Wie lange halten die Haare nach einer Transplantation?

In den meisten Fällen können transplantierte Haarwurzeln ein Leben lang halten. Die Spenderfollikel sind genetisch so programmiert, dass sie resistent gegen das für Haarausfall verantwortliche Hormon DHT sind.

Beachte aber, dass die frisch transplantierten Haare nach einigen Wochen ausfallen können. Keine Sorge, das ist völlig normal und Teil des natürlichen Wachstumszyklus. Nach etwa drei bis vier Monaten beginnen dann neue, dauerhafte Haare zu wachsen.

Wusstest du, dass Frauen bei einer Haartransplantation die Kosten seltener privat bezahlen müssen als Männer? Das liegt daran, dass Haarausfall bei Frauen als eine stärkere Einschränkung im täglichen Leben angesehen wird.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Kosten einer Haartransplantation

04 Wie viel kostet eine Haartransplantation?

Bei einer Haartransplantation variieren die Kosten in Deutschland je nach Umfang des Eingriffs, der Anzahl der zu transplantierten Haarwurzeln und dem behandelnden Arzt. Du kannst mit einer Preisspanne zwischen 2.000 Euro und 10.000 Euro rechnen. Pro Haarwurzelgrüppchen werden üblicherweise 1 bis 3 Euro fällig. Einige Kliniken bieten sogar Online-Konfiguratoren an, mit denen du vorab eine Schätzung der Kosten erhalten kannst.

Wenn du über eine Haartransplantation nachdenkst und die Kosten senken möchtest, könnte das Ausland eine kostengünstige Alternative sein. So liegen die Kosten für den Eingriff in der Türkei deutlich niedriger und bewegen sich zwischen 1.300 Euro und 2.000 Euro.

Vergiss hier aber nicht, auch die Kosten für Flüge und Unterkünfte mit einrechnen. Je nachdem, wann und über welchen Reiseanbieter du buchst, können die Ersparnisse gegenüber einer Behandlung in Deutschland nur marginal ausfallen oder sogar auf dem gleichen Level sein. Auch die Nachsorge solltest du nicht vernachlässigen. Diese muss in Deutschland abgedeckt sein. Kommt es zu Komplikationen, gehen auch diese ins Geld.

Haartransplantation: Wer zahlt die Kosten?

05 Übernimmt die Krankenversicherung die Kosten der Haartransplantation?

Grundsätzlich gilt eine Haartransplantation – ebenso wie die Barttransplantation oder Augenbrauentransplantation – als ästhetischer Eingriff. Die Kosten werden daher von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Dies ist möglich, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Solche Fälle, in denen du nicht als Selbstzahler giltst, können sein:

  • Verletzungen
  • Schwere Unfälle wie Brandverletzungen
  • Bestimmte Hauterkrankungen
  • Schwere Depressionen

Dabei musst du jeweils den Beweis erbringen, dass die Behandlung aus deiner Sicht medizinisch notwendig ist, etwa mit einer entsprechenden Diagnose eines Arztes oder einem Gutachten.

Private Krankenversicherungen sind oft kulanter. Einige bieten Privatpatienten eine teilweise Kostenübernahme für Haartransplantationen an. Prüfe daher im Vorfeld deinen Vertrag oder nimm direkt Kontakt mit deiner Krankenversicherung auf, um die Kostenfrage im Vorfeld zu klären. Aber selbst wenn du privatversichert bist, bleibt ein Anteil der Kosten bei dir hängen.

Unser Tipp: Bist du noch auf der Suche nach einer passenden privaten Krankenversicherung? Dann nimm dir die Zeit und berücksichtige mehrere Angebote. Nur so findest du einen Tarif, der preislich wie aus Leistungssicht zu deinen Wünschen passt.

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Was gibts noch?

06 Welche Alternativen gibt es zur Haartransplantation?

Um dem Haarverlust entgegenzuwirken, gibt es Alternativen zur Haartransplantation und ihren vergleichsweise hohen Kosten:

  • Medikamentöse Therapie durch Finasterid oder Minoxidil sowie Antiandrogene: Beachte, dass die Haare wieder ausfallen, sobald du die Medikamente absetzt. Bei schwangeren Frauen kann die Einnahme von Finasterid dem Fötus schaden.
  • Kortisoncreme oder -lösungen: Sie eignen sich beispielsweise zur Behandlung von kreisrundem Haarausfall. Auch hier gilt die Wirkung nur solange, wie du als Betroffener das Medikament einnimmst. Ein Nachteil von Kortison ist die lange Liste an potenziellen Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Beeinträchtigungen des Immunsystems oder Gewichtszunahme.
  • Geduld: Diffuser Haarausfall trifft häufig im Zusammenhang mit einer anderen Medikamententherapie auf. Sobald die Behandlungen von beispielsweise erhöhten Blutfettwerten, einer Schilddrüsenüberfunktion oder auch von Krebs abgeschlossen sind, wachsen die Haare wieder nach. Diffuser Haarausfall kann ebenfalls durch Infekte oder Erkrankungen auftreten und wieder verschwinden, wenn die Ursache behoben ist.
  • Microhaarpigmentierung (Kopfhautpigmentierung): Sie kommt zum Einsatz, um eine optische Verdichtung des Haarschopfes zu erzeugen. Manchmal wenden Spezialisten diese Therapie ergänzend zur Transplantation an. Als Vollglatzenträger kannst du so den Eindruck eines kurzgeschorenen Haarschopfes erzeugen.
  • Vitalisierung der Kopfhaut zum Beispiel durch PRP oder Mesotherapie: Die beiden Behandlungen zielen auf den Erhalt deines vorhandenen Haares ab. Durch die Vitalisierung können Haarwurzeln von der Schlaf- in die Wachstumsphase gelangen.
  • Eigenbluttherapie: PRP steht für „platelet rich plasma“ und bedeutet plättchenreiches Blutplasma. Die sogenannte Eigenbluttherapie aktiviert das Gewebe und regt den körpereigenen Wachstum an. Experten zufolge erhöht sich die Haardichte dadurch um 10 bis 15 Prozent.
  • Mesohair: Eine ähnliche Behandlung erfolgt bei der Mesotherapie beziehungsweise Mesohair. Der Unterschied besteht darin, dass das Gewebe anstelle von Eigenblut einen Cocktail aus hoch konzentrierten Antioxidantien, Vitaminen und Spurenelementen erhält.

Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 05.10.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen