Hornhaut­transplantation: Besser Sehen zu welchem Preis?

Unfälle oder Erkrankungen wie ein Keratokonus (Verformung der Hornhaut) führen dazu, dass Betroffene ihr Augenlicht verlieren können. Bei schweren Hornhautschäden hilft oftmals nur noch eine Hornhauttransplantation, um zumindest einen Teil der Sehkraft wiederzuerlangen. Die Kosten der OP sind zwar hoch, werden aber von der Krankenversicherung übernommen.

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Eines der wichtigsten Bestandteile des Auges ist die Hornhaut. Jede Veränderung an der durchsichtigen und gewölbten Schicht führen zu einer Abnahme der Sehschärfe. Dies ist etwa der Fall, wenn sich Narben an der Hornhaut durch Verletzungen, Verätzungen oder eine schwere Hornhautentzündung (Keratitis) bilden. Auch Erkrankungen oder eine Infektion mit Herpesviren können die Hornhaut in Mitleidenschaft ziehen.

Helfen Behandlungen zum Erhalt der Sehkraft nicht weiter oder ist der Schaden zu groß, ist die Hornhauttransplantation (Keratoplastik) der letzte Ausweg.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Hornhaut­transplantation?

Die Transplantation der Hornhaut ist mit einer Organspende möglich. Die Spende ist dabei im Alter zwischen zehn Jahren und 85 Jahren möglich, sodass auch ältere Menschen den Eingriff wahrnehmen können. Zudem kann die Hornhautspende laut der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation unabhängig von einer Organspende im Rahmen einer Gewebetransplantation nach einem Herzkreislauftod erfolgen, ohne Altersgrenze.

Laut Bundesärztekammer werden jährlich rund 7.000 Operationen durchgeführt. Die Kosten der Hornhauttransplantation variieren dabei stark. Pro Auge können bis zu 3.000 Euro, aber auch bis zu 6.000 Euro anfallen, je nach Behandlungsmethode.

In der Regel müssen sich Patienten jedoch keine Gedanken über die Kosten machen. Da die Hornhauttransplantation ein medizinisch notwendiger Eingriff ist, wird sie von der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung übernommen. Privatversicherte haben den Vorteil, dass ihr Versicherer auch die Operation mit einem Laser (Femtosekundenlaser) statt mit einem Skalpell erstatten kann – je nach vereinbarten Leistungen.

Allgemein gilt:

Empfiehlt der Arzt die Hornhauttransplantation, sollten sich Patienten bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung genau erkundigen, welche Kosten im Detail durch sie abgedeckt sind.

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Welche OP-Methoden gibt es?

Abhängig davon, in welchem Maße die Hornhaut beschädigt ist, geht der Arzt bei der Hornhauttransplantation unterschiedlich vor. Zunächst steht die Entscheidung, ob die gesamte Hornhaut oder nur Schichten ausgetauscht werden.

  • Perforierende Keratoplastik: Hierbei transplantiert der Arzt während der Operation einen Teil der gesamten Hornhaut und vernäht diesen mit sehr dünnen Fäden. Sie bleiben bis zu einem Jahr und länger im Auge. Für das Einsetzen wird ein maximal acht Millimeter großes Stück aus der Hornhaut des Empfängers mit einem Skalpell oder Femtosekundenlaser herausgeschnitten. Danach wird der ebenso große Abschnitt des Transplantats eingesetzt und vernäht, etwa mit einer sternförmigen Naht.
  • Lamelläre Keratoplastik: Hier werden nur bestimmte Schichten der Hornhaut transplantiert.

Die zweite Methode ist nicht nur schonender und somit mit einer kürzeren Heilungsdauer verbunden. Auch das Komplikations- und Abstoßungsrisiko des Transplantats ist im Vergleich zur durchgreifenden Variante geringer. Gleiches gilt für das Risiko der Hornhautverkrümmung. Allerdings kann die lamelläre Technik nicht immer angewandt werden.

Die Hornhaut besteht aus sechs Zellschichten:

  • Epithelschicht
  • Bowman-Membran
  • Stroma
  • Dua-Schicht
  • Descement-Membran
  • Endothelzellschicht

Je nachdem, welche Schichten transplantiert werden, unterscheiden Experten bei der lamellierenden Hornhauttransplantation zwischen drei verschiedenen Formen:

Unabhängig von der Methode erfolgt die Operation ambulant oder stationär mit lokaler Anästhesie oder unter Vollnarkose. Sie dauert bis zu zwei Stunden.

Nach dem Eingriff müssen Patienten einen eintägigen Verband tragen. Das operierte Auge kann noch längere Zeit gerötet sein und tränen. Manche Operierte berichten zudem von einem unangenehmen Gefühl im Auge, als wäre dort ein Fremdkörper, und von Blendempfindlichkeit. Bis Patienten wieder besser sehen, kann es einige Wochen dauern.

Wichtig ist, dass operierte Personen nach der Hornhauttransplantation Kontaktsportarten meiden, da sonst bei einem Schlag auf das Auge ein Einriss droht. Augentropfen können zudem nun zum Alltag gehören.

Woher kommt das Transplantat?

Das Transplantat stammt von einer sogenannten Hornhautbank. Dort kann es nach der Entnahme innerhalb von 72 Stunden nach dem Tod des Spenders bis zu vier Wochen gelagert werden.

Welche Risiken hat die Hornhaut­transplantation?

Neben dem allgemeinen Infektionsrisiko besteht bei einer Hornhauttransplantation die Gefahr einer Abstoßung oder eines Transplantatversagens. Dabei ist das Abstoßungsrisiko – auch Jahre nach der Operation – jedoch eher gering, da die Hornhaut nicht direkt mit der Blutversorgung und damit dem Immunsystem verbunden ist. Außerdem kann es zu einer starken Hornhautverkrümmung kommen, wenn die neue Hornhaut vernäht wurde.

Generell ist die Erfolgsrate des Eingriffs mit über 90 Prozent sehr hoch. Allerdings erlangen Personen in der Regel nicht ihre volle Sehkraft wieder. Sie bewegt sich eher im Bereich zwischen 40 Prozent und 80 Prozent. Da der Heilungsprozess Monate dauern kann, ist es auch erst zu einem späten Zeitpunkt möglich, das Sehen mithilfe einer Brille weiter zu verbessern.

Alternativen zur Hornhauttransplantation gibt es bisher nicht. Zwar wird an künstlichen Hornhäuten geforscht. Doch bis es hier zu verlässlichen Ergebnissen kommt, wird es noch einige Zeit dauern.

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