Zahnfleischtransplantation und ihre Kosten Wie hoch sind die Kosten einer Zahnfleisch­transplantation?

Geht das Zahnfleisch zurück, fällt das Lächeln oftmals schwerer. Wenn du von Zahnfleischschwund betroffen bist, kann du dagegen eine Zahnfleischtransplantation durchführen lassen. Doch wie hoch sind die Kosten und wer übernimmt sie? In diesem Artikel liefern wir dir klare Antworten.

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Das Wichtigste in Kürze

Was ist eine Zahnfleischtransplantation und wann ist sie sinnvoll?

Eine Zahnfleischtransplantation ist ein chirurgisches Verfahren in der Parodontosebehandlung, bei dem Zahnfleischgewebe von einem Bereich des Mundes entnommen und an eine Stelle transplantiert wird, wo das Zahnfleisch zurückgegangen ist.

Wenn du feststellst, dass deine Zähne länger erscheinen oder du eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber heißen und kalten Speisen und Getränken spürst, könntest du von zurückgehendem Zahnfleisch betroffen sein.

Die Transplantation kann nicht nur die Ästhetik deines Lächelns verbessern, sondern schützt auch die Zahnwurzeln, die durch das zurückgehende Zahnfleisch freigelegt wurden. In solchen Fällen ist eine Zahnfleischtransplantation sinnvoll, um die Mundgesundheit zu erhalten und zukünftige Probleme zu vermeiden.

Vier Fakten zur Zahnfleischtransplantation und ihren Kosten

  1. Eine Zahnfleischtransplantation wird durchgeführt, wenn Zahnfleisch zurückgeht und schützt die Zahnwurzeln.
  2. Ursachen für Zahnfleischrückgang sind Gingivitis, Parodontose, Parodontitis und schlechte Gewohnheiten wie Rauchen oder Zähneknirschen.
  3. Eine Zahnfleischtransplantation kostet zwischen 60 Euro und 150 Euro pro Zahn, jedoch variieren die Preise.
  4. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt unter bestimmten Bedingungen Teile der Kosten; eine private Krankenversicherung (PKV) kann umfassender unterstützen.

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Ursachen

01 Welche Ursachen hat Zahnfleischrückgang?

Zahnfleischschwund hat viele Gründe – einige davon sind dentale Erkrankungen, andere kannst du sogar aktiv vermeiden. Im Folgenden findest du eine Übersicht über die häufigsten Ursachen.

 

Abgesehen von diesen Erkrankungen gibt es Gewohnheiten, die den Zahnfleischrückgang beschleunigen und somit eine Zahnfleischkorrektur notwendig machen:

  • Zu hoher Druck beim Zähneputzen: Wenn du die Zahnbürste zu stark aufdrückst, kann diese falsche Putztechnik Zahnschmelz abtragen und einen Zahnfleischrückgang fördern.
  • Zähneknirschen: Wer mit den Zähnen knirscht, übt starken Druck auf die Zähne und das Zahnfleisch aus, welches sich daraufhin zurückzieht.
  • Schlechte Mundhygiene: Durch mangelnde Zahnpflege entwickelt sich Plaque, der sich zu Zahnstein verhärtet. Lässt du diesen Belag nicht entfernen, kann das zu einer Zahnfleischerkrankung führen.
  • Rauchen: Solltest du regelmäßig rauchen, erhöht sich das Risiko für Zahnfleischrückgang.
  • Genetische Veranlagung, Stress, Medikamente oder hormonelle Veränderungen können ebenfalls zu einem Schwund des Zahnfleischs beitragen.

Für gesundes Zahnfleisch ist gute Mundhygiene wichtig. Nutze eine weiche Zahnbürste und Zahnseide. Eine Zahnfleischmassage fördert die Durchblutung. Achte auf vitaminreiche Ernährung und meide Rauchen und Stress. Regelmäßige Zahnarztbesuche runden die Pflege ab.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Kosten

02 Zahnfleischtransplantation: Das sind ihre Kosten

Für eine Zahnfleischtransplantation ohne besondere Komplikationen liegen die Kosten typischerweise zwischen 60 Euro und 150 Euro pro Zahn.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Zahnfleisch entfernt oder mit Lasertechnologien behandelt werden muss – zum Beispiel bei Parodontitis. In solchen Situationen fallen die Kosten höher aus, oft mehrere hundert bis über 1.000 Euro. Wie teuer die Behandlung genau wird, hängt nicht nur von der Art des Eingriffs ab, sondern auch vom Zustand deines Zahnfleisches und der Preisgestaltung der Zahnklinik.

 

Bei der Zahnfleischtransplantation sind die Kosten in Deutschland über die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) geregelt. Laut GOZ 4130 müssen Zahnärzte höhere Preise schriftlich und nachvollziehbar begründen.

Für die Voruntersuchung (Erstuntersuchung, Röntgenaufnahmen, Zahnreinigung etc.) und Nachsorge (Schmerzmittel oder Eingriffe wie Gewebe- oder Knochenaufbau) können zusätzliche Kosten entstehen, über die du dich informieren solltest.

Generell gilt: Als Kassenpatient musst du die Zahnfleischtransplantation aus der eigenen Tasche zahlen. Als Privatpatient besteht daher je nach Tarif und Versicherungsdeckung die Möglichkeit, dass die Kosten getragen werden. Aber dazu später mehr.

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Behebe die Ursachen des Zahnfleischrückgangs, um weitere Kosten durch erneute Transplantationen zu vermeiden. Eine sorgfältige Behandlung und Nachsorge sichern deine Gesundheit und schonen langfristig dein Konto.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Arten der Zahnfleischtransplantation

03 So wird die Zahnfleischtransplantation durchgeführt

Um das fehlende Zahnfleisch wieder aufzubauen, eignet sich entweder eine Verschiebung des Zahnfleischs oder die Transplantation von Bindegewebe. Die Bindegewebstransplantation ist die meist komplexere Zahnfleischtransplantation und daher mit höheren Kosten als die Verschiebelappentechnik verbunden.

Verschiebelappentechnik und Bindegewebstransplantation

Die gängigste Methode, um Zahnfleisch wieder aufzubauen, ist, gesundes Zahnfleisch als Transplantat aus der Nachbarschaft auf die fehlende Stelle zu verschieben (Verschiebelappentechnik). Dabei fixiert der Arzt den Gewebelappen mit feinen Nähten, um eine sichere Rezessionsdeckung und Anheilung zu gewährleisten.

Wenn kein gesundes Zahnfleisch vorhanden ist, entnimmt der Arzt Bindegewebe, meist aus Gaumen oder Wange (Bindegewebstransplantation). Nach der Reinigung wird es angepasst und eingesetzt. Der Chirurg vernäht es dann. Es gibt auch Methoden, bei denen künstliches Gewebe verwendet wird.

Unabhängig von der genutzten Methode sieht der Ablauf einer Zahnfleischtransplantation meist wie folgt aus:

  1. Diagnose: Der Zahnarzt identifiziert die Ursache für den Zahnfleischrückgang und behandelt Bakterien oder Parodontitis.
  2. Vorbereitung: Bei einem späteren Termin wird örtliche Betäubung an Entnahme- und Empfängerstelle gesetzt.
  3. Empfängerstelle vorbereiten: Mit dem Skalpell wird die Empfängerstelle „angefrischt“, um eine Blutung und somit eine bessere Anhaftung des Transplantats zu ermöglichen.
  4. Transplantat entnehmen: Ein kleines Stück Zahnfleisch wird entnommen oder verschoben.
  5. Transplantat fixieren: Das Gewebe wird an der Empfängerstelle angepasst und mit Nähten oder Gewebekleber befestigt.

Kostenübernahme

04 Zahlt die Krankenversicherung die Kosten einer Zahnfleischtransplantation?

Bei der gesetzlichen Krankenkasse hängt die Kostenübernahme von einer medizinischen Begründung ab. Wenn die Transplantation aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird, ist eine Kostenübernahme unwahrscheinlich. Daher ist es ratsam, im Vorfeld mit deinem Zahnarzt oder Kieferchirurgen über die Finanzierung zu sprechen.

Sollte die Behandlung aufgrund einer Parodontitis notwendig werden, werden die folgenden Leistungen als Kassenleistung betrachtet:

  • Befundaufnahme
  • Röntgendiagnostik (kein 3D-Röntgen)
  • Bei Notwendigkeit Modellherstellung der Kiefer
  • Lokale Betäubungen (Infiltrations- oder Leitungsanästhesie)
  • Geschlossene Parodontitisbehandlung
  • Chirurgische Behandlung (nach Abschluss einer geschlossenen Therapie bei tiefen Taschen)
  • Lokale Behandlung der Mundschleimhaut durch den Zahnarzt (z.B. mit Spülungen und Salben), keine Verordnung von Spülungen und Salben

Viele Verbraucherschützer kritisieren, dass die Nachsorge oft nicht ausreichend von gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt wird. Dies ist gerade bei Zahnfleischerkrankungen kritisch, da die Pflege nach der Operation entscheidend für den Behandlungserfolg ist.

Bei einer Zahnfleischtransplantation und ihren Kosten hast du als Privatpatient oft die Nase vorn. Abhängig von deinem Tarif zahlt dein Versicherer nicht nur die Nachbehandlungen, sondern auch die Kosten der eigentlichen Transplantation. Wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt und der Eingriff im Tarif enthalten ist, stehen die Chancen gut, dass du als Privatpatient keine Kosten tragen musst.

 

Unser Tipp: Du willst in die private Krankenversicherung wechseln? Dann lass dir mehrere Angebote erstellen und vergleiche diese miteinander. So findest du einen Tarif mit günstigem Beitrag und umfassenden Leistungen.

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Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 06.10.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen