Hausbau Dachstuhl
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Baufinanzierung: Bauzinsen schwanken um 4 Prozent, Tendenz steigend

Zum Wochenbeginn lagen die Zinsen für eine Immobilienfinanzierung mit zehnjähriger Laufzeit erneut bei 4 Prozent. Nachdem dieser Wert zuletzt im Oktober erreicht wurde, pendeln sich die Zinsen derzeit auf diesem Niveau ein. Experten rechnen allerdings damit, dass bis Ende des Jahres die 5-Prozent-Marke fallen könnte.

  • Die Bauzinsen bleiben weiter hoch und haben zu Beginn der Woche 4 Prozent überschritten.
  • Das ist der höchste Wert seit Oktober. Damals durchbrach der Bauzins diese Marke erstmals seit 2012.
  • Wer auf sinkende Zinsen hofft, wird enttäuscht. Experten gehen sogar von einem weiteren Anstieg aus.

Keine guten Nachrichten hatten zu Beginn der Woche die FMH-Finanzberatung und Interhyp. Deren Zins-Charts zeigten einen Bauzins von über 4 Prozent für Darlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung. Erstmals seit rund sechs Monaten stiegen die Zinsen somit über die 4-Prozent-Marke. Zum Vergleich: Noch im Januar 2022 gab es einen Immobilienkredit für unter einem Prozent Zinsen.

Der rapide Zinsanstieg seit Beginn des Kriegs in der Ukraine kommt potenziellen Kreditnehmern teuer zu stehen. Bei einem Prozent Zinsen und zweiprozentiger anfänglicher Tilgung zahlten sie in der Vergangenheit Berechnungen zufolge für einen 350.000 Euro Kredit in der Summe rund 77.000 Euro für die Zinsen. Bei vier Prozent sind es dagegen mehr als 230.000 Euro.

Hohe Immobilienpreise und Bauzinsen machen Eigenheimerwerb schwer

Aktuell schwankt das Zinsniveau um die 4 Prozent, wobei die Tendenz nach oben geht. Diese Entwicklung ist für Personen, die mithilfe einer Baufinanzierung ein Haus kaufen oder bauen wollen, doppelt schlecht. Denn neben den Zinsen machen die Immobilienpreise den Traum vom Eigenheim teuer. Zwar sind die Preise für Wohnungen und Häuser leicht gefallen, aber immer noch sehr hoch.

Für Häuslebauer sind es dagegen die Grundstückspreise und Baukosten. So war beispielsweise Stahl schon im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent teurer als im Vorjahr, Flachglas für Fenster und Türen sogar fast 50 Prozent.

Abschied vom niedrigen Zinsniveau bei der Baufinanzierung

Bis zum Jahresende könnten die Bauzinsen sogar auf 5 Prozent steigen, meinen einige Experten. Dies ist vor allem dann möglich, wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins weiter nach oben anpasst. Je höher dieser ist, desto teurer sind in der Regel Kredite. Das bedeutet: Solange die Inflation auf hohem Niveau bleibt, werden die Baufinanzierungen nicht wesentlich günstiger werden.

Eines scheint dabei festzustehen: Bauzinsen unter einem Prozent, wie es zwischen Ende 2019 bis Anfang 2022 der Fall war, scheinen dauerhaft der Vergangenheit anzugehören.

Kleine Zinsunterschiede, große Auswirkung

Wer trotz der ungünstigen Voraussetzungen ein Haus finanzieren möchte, sollte in diesen Zeiten noch mehr Wert auf die richtige Baufinanzierung legen. Schon kleinste Zinsunterschiede sorgen dafür, dass Kreditnehmer mehrere tausend Euro mehr oder weniger für ihre Immobilienfinanzierung zahlen. Ein gründlicher Vergleich der Anbieter ist daher ratsam.

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