Vater mit Kindern im Zimmer
Jenny Gebel

Online-Redakteurin

Hausbau: Bundesregierung plant bessere Förderung für Familien

Bezahlbarer Wohnraum ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Baumaterialien sind teuer geworden und es fehlt an Fachkräften. Die Bundesregierung hat nun ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das den Bau von bezahlbarem und klimafreundlichem Wohnraum ankurbeln soll. Familien, die von Wohneigentum träumen, dürfen sich über verbesserte Förderungen freuen.

  • Im Zuge des Wohnungsbaugipfels hat die Bundesregierung 14 Maßnahmen erarbeitet, um den Wohnungsbau anzukurbeln.
  • Der Kredit „Wohneigentum für Familien“ soll verbessert werden, sodass mehr Familien diese Förderung nutzen können.
  • Außerdem soll klimagerechtes Bauen mit Krediten gefördert werden.

Neue und vor allem bezahlbare Wohnungen braucht das Land. Die Bundesregierung ist daher mit dem Ziel angetreten, 400.000 Wohnungen jährlich zu bauen. 100.000 davon sollten öffentlich gefördert sein. Dass dieses Ziel bislang nicht erreicht wird, ist bekannt und lässt sich nicht abstreiten. Gründe dafür sind unter anderem Kostenanstiege in der Baubranche, Zinserhöhungen sowie der Mangel an Fachkräften.

Dennoch sind Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Co. nicht untätig gewesen. Zusammen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) traf er sich am gestrigen Montag in Berlin im Bundeskanzleramt mit dem „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“. Darin sind 35 Partner aus Bauwirtschaft, Gewerkschaften, Wohnungswirtschaft, Förderbanken, Politik und Mieterverbänden vertreten.

Scholz betonte bei dem Treffen, wie wichtig es für die Bundesregierung sei, dass in Deutschland mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden, „damit all die jungen Familien und all die Bürgerinnen und Bürger, die nach Wohnungen suchen, auch eine gute Gelegenheit haben, eine zu finden.“

Auf dem Wohnungsbaugipfel stellte die Bundesregierung nun ein Maßnahmenpaket vor, das neue Impulse und Investitionsanreize in der Bau- und Wohnungswirtschaft schaffen soll.

Der neue Wohnungsbau: schneller, bezahlbar und klimagerecht

Um die gesteckten Ziele zu erreichen, muss der Wohnungsbau in Deutschland schneller werden. Das heißt: Die Bürokratie muss abgebaut und die Genehmigungsprozesse müssen beschleunigt werden. Zugleich sollen innovative Bauverfahren gefördert werden, um auch den Anspruch an die Klimafreundlichkeit zu erfüllen.

Bessere Förderung bei Wohneigentum für Familien

Für Familien, die sich ein neues Haus oder eine Eigentumswohnung bauen beziehungsweise kaufen wollen, hat die Bundesregierung eine Verbesserung des KfW-Kredits „Wohneigentum für Familien“ (WEF) geplant.

So soll die Grenze des zu versteuernden Einkommens für eine Familie mit einem Kind von 60.000 Euro auf 90.000 Euro angehoben werden. Damit können noch mehr Familien die Förderung in Anspruch nehmen. Mit jedem weiteren Kind kann sich diese Grenze um 10.000 Euro erhöhen.

Weiterhin wird der Kredithöchstbetrag um bis zu 35.000 Euro erhöht. Wichtig ist, dass der Neubau des Wohneigentums nach klimagerechten Standards erfolgt und die Familie den Wohnraum selbst nutzt.

Die Neuerungen sollen bereits ab dem 16. Oktober 2023 in Kraft treten.

Neu: Förderung für klimafreundlichen Neubau

Klimafreundliches Bauen soll sich ebenfalls auszahlen. So können Privatpersonen, Familien, Vereine oder auch Unternehmen eine Förderung beantragen, wenn sie ein klimafreundliches Wohngebäude bauen oder kaufen wollen.

Die Kredithöhe hängt von der Förderstufe ab, also davon, wie nachhaltig und energieeffizient die Immobilie ist. Weitere Details sind allerdings noch nicht bekannt.

Weitere Initiativen aus dem 14-Maßnahmen-Bündel zum neuen Wohnungsbau betreffen die Förderung von seriellem Bauen, die Anpassung der Bauordnungen der 16 Bundesländer sowie befristete, vereinfachte Abschreibungsregelungen für den Wohnungsbau im Rahmen des Wachstumschancengesetzes. Zusammen soll dies zur Stabilisierung der Bauwirtschaft beitragen und den modernen Wohnungsbau voranbringen.