Älteres Ehepaar unterschreibt Vertrag
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Inflation treibt Kosten für Versicherungen in die Höhe

Die hohe Inflation wirkt sich auf die unterschiedlichsten Bereiche aus. Laut einer aktuellen Beitragsprognose des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) führt sie auch im Versicherungsbereich dazu, dass Kunden mehr Geld für ihren Versicherungsschutz zahlen müssen. Vor allem die Gebäudeversicherung ist betroffen.

  • Die Inflation macht auch vor Versicherungen nicht halt.
  • Ob Hausrat-, Kfz- oder Gebäudeversicherung – die Kosten für die Absicherung steigen in diesem Jahr.
  • Hauptursache dafür sind höhere Versicherungssummen, die abgedeckt werden müssen.

Seit einem Jahr ist die Inflation in Deutschland sehr hoch und zieht weite Kreise. So macht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in seiner aktuellen Beitragsprognose für 2023 klar, dass die Sachversicherungen vor allem wegen höherer Versicherungssummen teurer werden. Grund dafür ist die Inflation. Sie treibt einerseits die Reparaturkosten in die Höhe. Andererseits steigt durch sie der Wert von Neuanschaffungen, sodass insgesamt die versicherten Objekte und Gegenstände teurer werden.

Ohne eine Anpassung der Versicherungssumme würde den Versicherten eine sogenannte Unterversicherung drohen. Kommt es zu einem Totalschaden, würde das Geld der Versicherung nicht ausreichen, um den Schaden zu ersetzen. Das Problem dabei: Je nach Umfang der Unterversicherung passen die Versicherer die Leistungen an. Sind beispielsweise nur 50 Prozent des Immobilienwerts versichert, zahlt die Versicherung auch nur 50 Prozent der Reparaturkosten.

Gebäudeversicherung: Beitragsplus von 16 Prozent

Verbraucher müssen vor allem für die Gebäudeversicherung mehr Geld einplanen. Denn hier treibt die Inflation die Baupreise, etwa Material und Handwerker, an. Der Immobilienwert nimmt so zu, sodass die Versicherungssumme steigen muss, um das Eigentum zuverlässig abzusichern. Der Verband geht für die Gebäudeversicherung von einer Beitragserhöhung von 16 Prozent aus.

Bereits Ende letzten Jahres war diese Entwicklung absehbar. Zum Vergleich: 2022 stiegen die Kosten für die Versicherung um acht Prozent.

Hausratversicherung und Kfz-Versicherung verteuern sich

Doch nicht nur die Gebäudeversicherung verteuert sich. Auch für andere Sachversicherungen müssen Versicherte in diesem Jahr mehr Geld ausgeben. So steigen beispielsweise die Kosten für eine Hausratversicherung um sechs Prozent. Als Grund dafür nennt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ebenfalls die sogenannte Summenanpassung. Durch die Inflation steigt der Wert des Hausrats. Damit Kunden weiterhin ausreichend abgesichert sind, muss die Versicherungssumme nach oben angepasst werden, was wiederum einen höheren Beitrag bedeutet.

Auch die Autoversicherung wird teurer, allerdings nur um drei Prozent. Hier sind es insbesondere die gestiegenen Kosten für Ersatzteile, die eine Anpassung notwendig machen.