Familie mit Baby
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Rentenpläne der CDU: Späterer Renteneintritt und Altersvorsorgepflicht

Seit Längeren macht die CDU damit aufmerksam, den Rentenbeginn an die Lebenserwartung knüpfen zu wollen. Nun soll dieser Vorschlag Teil des neuen Grundsatzprogramms werden. Für jedes weitere Jahr gestiegener Lebenserwartung soll sich das Renteneintrittsalter um vier Monate verschieben. Auch für die geförderte Altersvorsorge sieht die Partei Änderungen vor.

  • Geht es nach dem Willen der CDU, könnte das Renteneintrittsalter ab 2031 weiter steigen.
  • Die Partei will das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln.
  • Unter der Riester-Rente soll zudem ein Schlussstrich gezogen und eine neue geförderte, verpflichtende Altersvorsorge eingeführt werden.

Als Regierungspartei hat die CDU in den letzten Jahren regelmäßig die Debatte um das Renteneintrittsalter angetrieben. Zuletzt hatte Mitte 2021 der Wissenschaftliche Beirat beim CDU-geführten Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagen, das Eintrittsalter bis 2042 auf 68 Jahre anzuheben. Kurz vor der Bundestagswahl zeigte sich der damalige Fraktionschef der CDU, Ralph Brinkhaus, jedoch eher zögerlich: „Wir arbeiten erstmal daran, dass die Rente mit 67 umgesetzt wird. Wir müssen uns darum bemühen, dass ältere Menschen überhaupt die Kraft haben, entsprechend arbeiten zu können.“

Nun konkretisiert sich die Position der CDU zum Renteneintrittsalter. Laut einem Konzeptpapier, das der Welt vorliegt, soll die Rente ab 2031 an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Bis 2030 erfolgt derzeit die Erhöhung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. Danach soll sie pro zusätzliches Jahr Lebenswartung um vier Monate steigen.

Riester-Rente durch kostengünstige Alternative ersetzen

Das Papier dient als Vorbereitung für das neue Grundsatzprogramm, das die CDU bis Ende des Jahres beschließen will. Es beinhaltet neben Vorschlägen zum Rentenbeginn auch Pläne, wie es mit der geförderten privaten Altersvorsorge weitergehen soll. Demnach möchte die Partei die Riester-Rente beerdigen und mit einem neuen Produkt ersetzen. Da die Riester-Rente vor allem wegen ihrer Kosten kritisiert wird, soll die neue Altersvorsorge ohne Abschlusskosten und mit nur geringen Verwaltungskosten auskommen. Zudem entfällt eine volle Leistungsgarantie.

Damit sich die Vorsorge mehr durchsetzt, will sie die CDU als sogenannte Opt-Out-Variante anbieten. Jeder Arbeitnehmer würde sie demnach abschließen müssen, solange er nicht widerspricht. Außerdem ist vorgesehen, dass der Vertrag auch schon für Neugeborene abgeschlossen werden kann. Der Staat soll dabei „einen bestimmten Betrag als Startkapital einzahlen.“

Darüber hinaus soll es auch Anpassungen bei der Betriebsrente geben. Aktuell ist sie eine freiwillige Angelegenheit. Für Geringverdiener soll diese jedoch künftig verpflichtend werden, wobei sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Beiträge zur Hälfte teilen. „Für Menschen mit geringem Stundenlohn wollen wir den Arbeitnehmeranteil der Betriebsrente durch staatliche Zuschüsse unterstützen“, geht aus dem Papier hervor.