Alles, was du wissen musst Wie hoch fällt die Rentenerhöhung 2024 aus?

Die Erwartungen an die Rentenerhöhung 2024 waren hoch: Experten sprachen im Vorfeld von einer Anpassung um bis zu neun Prozent. Ganz so vielversprechend wird es zwar nicht, aber mit 4,57 Prozent fällt die Rentenerhöhung 2024 zumindest im Westen höher aus als letztes Jahr.

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Darum handelt es sich bei der Rentenerhöhung

  1. Mit Ausnahme von 2021 sind die Renten in den letzten fünf Jahren immer um mindestens drei Prozent gestiegen.
  2. 2024 folgt erneut eine spürbare Anpassung, denn die Löhne entwickelten sich 2023 sehr positiv.
  3. Endgültige Aussagen hat das Bundessozialministerium nun gemacht: Es werden mehr als vier Prozent.

Prognosen und Werte für 2024

Spürbare Rentenerhöhung in 2024

Viel wurde über die Rentenerhöhung 2024 im Vorfeld spekuliert. Denn es deutete sich an, dass die Renten in diesem Jahr spürbar steigen könnten – da die Lohnentwicklung entsprechend positiv gewesen ist. So sind die Reallöhne laut Statistischem Bundesamt im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent gestiegen.

So kam der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen in der Bild-Zeitung zu der Analyse, dass „Rentner ein Plus von mindestens 5,5 bis 6 Prozent bekommen“ werden. Es habe viele Erhöhungen bei den Lohntarifen ergeben, erläuterte er. Kommen weitere dazu, „könnten die Renten sogar noch weit über 6 Prozent steigen.“

Zur Einordnung: Die Renten werden regelmäßig erhöht und folgen dabei der Lohnentwicklung. Der letzten Anpassung von 4,39 Prozent (West) und 5,86 Prozent (Ost) lag etwa eine Lohnerhöhung 2022 von 4,5 Prozent (West) und 6,7 Prozent (Ost) zugrunde. Da die Löhne 2023 bereits stark gestiegen sind, nährte dies die Hoffnung auf eine deutliche Rentenerhöhung 2024.

Rentenerhöhung 2024: 4,57 Prozent

Einen weiteren greifbaren Hinweis über die Höhe der Rentenanpassung 2024 enthält der sogenannte Rentenversicherungsbericht. Der erste Entwurf dazu erschien im November. Aus diesem ging nur eine Schätzung von 3,5 Prozent hervor.

Insofern können sich die Rentner in Deutschland glücklich schätzen. Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung zufolge stiegen die Löhne im vergangenen Jahr um 4,72 Prozent. Daraus ergibt jedoch ein Rentenwert, der zu einem Rentenniveau von unter 48 Prozent führt. Gesetzlich ist geregelt, dass genau dies nicht passieren darf. Entsprechend greift die Niveauschutzklausel, sodass sich eine Rentenanpassung von 4,57 Prozent ergibt.

Anders als in den Vorjahren wird es 2024 keine zweigeteilte Rentenerhöhung geben. Seit Juli 2023 ist der Rentenwert in den neuen und alten Bundesländern gleich hoch. Entsprechend gilt ein neuer Rentenwert ab Juli 2024 von 39,92 Euro für Ost und West.

Tabelle: Rentenerhöhung 2024 nach Rentenhöhe

Aktuelle RenteAb Juli 2024Erhöhung
800 €836,56 €+ 36,56 €
1.000 €1.045,70 €+ 45,70 €
1.200 €1.254,84 €+ 54,84 €
1.400 €1.463,98 €+ 63,98 €
1.600 €1.673,12 €+ 73,12 €
1.800 €1.882,26 €+ 82,26 €
2.000 €2.091,40 €+ 91,40 €
2.200 €2.300,54 €+ 100,54 €
2.400 €2.509,68 €+ 109,68 €

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Weitere Anpassung

Auch Erwerbsminderungsrente steigt im Juli 2024

Klar ist auch, dass die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angepasst wird. Dies betrifft jedoch nicht Neurentner, sondern nur Personen, deren Auszahlung zwischen 2001 und 2018 begonnen hat. Startete der Bezug der gesetzlichen Leistung zwischen 2001 und Juni 2014, liegt der Zuschlag bei 7,5 Prozent. Bei einer Auszahlung ab Juli 2014 bis Ende 2018 sind es dagegen 4,5 Prozent.

Grund für die Anpassung ist die bislang ungleiche Behandlung von Neu- und Bestandsrentnern. Denn zwei Reformen bei der Erwerbsminderungsrente Mitte 2014 und 2019 kamen nur den Personen zugute, die danach erstmals Anspruch auf die gesetzliche Leistung hatten. Bestandsrentner gingen leer aus. Die Deutsche Rentenversicherung schätzt, dass rund drei Millionen Menschen von den Zuschlägen profitieren werden, die antragslos ausgezahlt werden.

Achtung: Sowohl die gesetzliche Rente als auch die Erwerbsminderungsrente reichen nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer kann, sollte daher vorsorgen – mit einer privaten Altersvorsorge und einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

Zuletzt aktualisiert am: 19.03.2024

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge