Rentenpunkte Wie viel musst du für einen Rentenpunkt verdienen?

Je mehr Rentenpunkte du in deinem Berufsleben gesammelt hast, desto höher wird deine Rente ausfallen. Doch wie bekommst du möglichst viele Punkte? Und welche Rolle spielen sie bei der Rentenberechnung? Hier erfährst du die Details dazu. Am Ende wirst du sehen, dass eine private Altersvorsorge immer empfehlenswert ist – egal, ob du wenige oder viele Entgeltpunkte erworben hast.

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Welche Rolle spielen die Rentenpunkte für deine Rente?

Du hast jahrelang pflichtgemäß in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Klar, dass du dann, wenn du in den Ruhestand gehst, eine üppige Rentenzahlung erwartest. Wie hoch deine Rente ist, hängt unter anderem von den Rentenpunkten ab, die du im Laufe des Berufslebens erworben hat.

Fünf Fakten zu den Rentenpunkten

  1. Rentenpunkte heißen in der Fachsprache Entgeltpunkte.
  2. Die Gesamtzahl der gesammelten Rentenpunkte ist ein wesentlicher Faktor für deine Rentenberechnung.
  3. Wie viele Rentenpunkte du als Erwerbstätiger pro Jahr erhältst, hängt von deinem Jahreseinkommen ab.
  4. Aktuell entspricht ein Rentenpunkt bundesweit einer monatlichen Rentenzahlung von 37,60 Euro. Der Wert wird in der Regel jedes Jahr angepasst.
  5. Unter bestimmten Umständen kannst du dir Rentenpunkte kaufen, um deine Altersrente aufzustocken.

Erstmal die Basics

01 Was sind Rentenpunkte und wie werden sie berechnet?

Rentenpunkte sind eine Rechengröße in der Rentenversicherung. Sie dienen zur Berechnung deines späteren Rentenanspruchs.

In der Sozialversicherung spricht man von Entgeltpunkten (EP), denn das Arbeitsentgelt ist eine maßgebliche Größe für die Anzahl der jährlichen Rentenpunkte. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ist für die Berechnung und die Gutschrift der Entgeltpunkte auf dem Rentenkonto des Versicherten verantwortlich.

Wie werden die Rentenpunkte berechnet?

Um die Anzahl der Rentenpunkte zu ermitteln, sind zwei Angaben erforderlich:

  • Das bundesweite Durchschnittseinkommen
  • Dein Bruttojahreseinkommen

Beide Zahlenwerte werden miteinander ins Verhältnis gesetzt in folgender Formel:

Bruttojahresgehalt ÷ jährliches Durchschnittseinkommen = jährliche Rentenpunkte

Das vorläufige jährliche Durchschnittsentgelt für 2024 beträgt:
  • Alte und neue Bundesländer: 45.358 Euro (brutto)

Wenn du ein Jahreseinkommen aufweist, das diesem Durchschnitt entspricht, bekommst du genau einen Entgeltpunkt (1,0) auf deinem Rentenkonto gutgeschrieben.

Liegt der Verdienst über dem ermittelten Durchschnittseinkommen, erhöht sich die Punktanzahl anteilig. So könnte ein Versicherter mit einem Jahresgehalt von 68.037 Euro beispielsweise 1,5 Rentenpunkte erhalten.

Bei Gehalt unterhalb des Durchschnittsgehalts liegt der Anteil der Entgeltpunkte entsprechend unter 1,0. Verdienst du etwa 20 Prozent weniger als das Durchschnittsgehalt, werden dir 0,8 Rentenpunkte gutgeschrieben.

Beispiele für die Berechnung der Rentenpunkte

Eine Arbeitnehmerin in Stuttgart hat 2023 insgesamt 43.200 Euro verdient. Damit erarbeitete sie sich laut oben genannter Formel folgende Rentenpunkte: 43.200 Euro ÷ 43.142 Euro = 1,00 EP

Ein Jobwechsel bringt eine deutliche Gehaltserhöhung mit sich. Die Arbeitnehmerin hat dadurch 2024 ein Bruttojahresgehalt von 50.000 Euro (50.000 Euro ÷ 45.358 Euro = 1,10 EP). Sie erhält für das Kalenderjahr 1,1 Entgeltpunkte gutgeschrieben.

Willst du wissen, wie viele Rentenpunkte du im Laufe deines Berufslebens schon gesammelt hast? Dann wirf einen Blick in die letzte Renteninformation. In dem Dokument, das die Deutsche Rentenversicherung jährlich versendet, steht die Anzahl der Rentenpunkte, die du bisher auf deinem Rentenkonto hast.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Beim Eintritt ins Rentenalter werden die Entgeltpunkte zusammengerechnet und in einem komplexen Verfahren mit dem entsprechenden Rentenwert in Euro umgerechnet. Daraus ergibt sich dann die monatliche Rentenhöhe.

Insgesamt gilt: Je höher dein Einkommen ist, desto mehr Rentenpunkte erhältst du. Und je mehr Entgeltpunkte du in einem Rentenkonto gesammelt hast, desto höher fällt deine gesetzliche Rente aus.

Doch selbst, wenn du im Berufsleben viele Rentenpunkte gesammelt hast, wirst du nicht mit einer gesetzlichen Rente rechnen können, die ausreichend finanzielle Sicherheit bietet. Eine private Altersvorsorge füllt die Versorgungslücke und hilft, den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten.

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Grenzwertig?

02 Wie viele Rentenpunkte kann man maximal in einem Jahr sammeln?

Dein Jahreseinkommen bestimmt, was dir die Rentenversicherung an Rentenpunkten für das Jahr gutschreibt: ob es ein Anteil ist, ein ganzer Punkt oder sogar mehr.

Hier gibt es schon einen kleinen Dämpfer: Es gibt nach oben hin einen Grenzwert, und zwar die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung. Diese gibt vor, bis zu welcher Einkommenshöhe Erwerbstätige Rentenbeiträge zahlen müssen.

Bei dieser Bemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung gibt es Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern, wie die folgende Übersicht zeigt:

JahrWestOst
20247.550 Euro pro Monat (90.600 Euro pro Jahr)7.300 Euro pro Monat (87.600 Euro pro Jahr)

Der Teil deines Einkommens, der über diese Bemessungsgrenze hinausgeht, ist beitragsfrei. Das bedeutet, dass davon keine Beiträge für die Rentenversicherung abgezogen werden. Gleichzeitig heißt das, dass du nicht mehr Rentenpunkte einkassieren kannst.

Teilst du den maximalen Jahresverdienst durch das Durchschnittsgehalt von 2024, so ergibt sich für Deutschland Ost und West die maximale Anzahl von 2,0 Entgeltpunkten.

Rentenpunkte kaufen – Geht das?

Unter bestimmten Bedingungen kannst du dir als Versicherter Rentenpunkte kaufen. Dazu musst du freiwillige Sonderzahlungen an die Rentenkasse leisten. Dies ist grundsätzlich möglich für Personen ab 50 Jahren, die bereits in die Rentenkasse eingezahlt haben und bis zum Renteneintritt auf 35 Versicherungsjahre kommen werden.

Mit einer solchen Sonderzahlung gleichst du die Abschläge aus, die bei einem freiwilligen früheren Renteneintritt fällig sind. Entschließt du dich, doch bis zum gesetzlichen Rentenbeginn zu arbeiten, hast du mit der Sonderzahlung deine Rente aufgestockt.

Willst du dies in Anspruch nehmen, musst du zuvor bei der Rentenversicherung eine besondere Rentenauskunft beantragen.

Was kostet ein Rentenpunkt?

Das lässt sich anhand des Durchschnittsgehalts ermitteln. Der Preis ist also jedes Jahr unterschiedlich.

Nimm dir noch mal das jährliche Durchschnittseinkommen und berechne davon den Anteil, den du für die Rentenversicherung zahlen würdest. Der Beitragssatz für die Rentenversicherung ist aktuell 18,6 Prozent. Also rechnen wir:

18,6 Prozent von 45.358 Euro sind 8.436,59 Euro

 

Wenn du dir selbst einen Rentenpunkt erwirbst, musst du den ganzen Beitrag aus eigener Tasche bezahlen. Bei den Pflichtabzügen von deinem Einkommen zahlst du hingegen nur die Hälfte. Die andere übernimmt schließlich dein Arbeitgeber.

Aber wir haben einen Tipp: Das Geld der freiwilligen Sonderzahlung kannst du als Altersvorsorgeaufwendung unter den Sonderausgaben von deiner Steuer absetzen. So hast du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einen Ausgleich der Rentenabschläge und einen Steuervorteil.

Wo kannst du punkten?

03 Wofür gibt’s Rentenpunkte?

Die Berufstätigkeit und das Arbeitsentgelt sind nicht die einzigen Wege, um Rentenpunkte einzusammeln. Auch folgende Tätigkeiten und Sachverhalte werden von der gesetzlichen Rentenversicherung mit Punkten honoriert:

Wie viel ist ein Rentenpunkt wert?

Der Rentenwert gibt an, wie viel ein Entgeltpunkt in Euro wert ist. Er wird normalerweise jedes Jahr im Juli angepasst. Der aktuelle Rentenwert beträgt bundesweit: 37,60 Euro

Früher gab es beim Rentenwert einen Unterschied zwischen Ost und West, ähnlich wie bei der Beitragsbemessungsgrenze. Seit der Rentenanpassung 2023 gibt es nur noch einen Zahlenwert, der für alle in Deutschland gilt.

Der Wert der Rentenpunkte verändert sich stetig, da die Renten an die Löhne und Gehälter angepasst werden.

Der Rückblick auf die Entwicklung des Rentenwertes innerhalb der letzten fünf Jahre zeigt die Veränderung.

JahrAlte Bundesländer (West)Neue Bundesländer (Ost)
202236,02 Euro35,52 Euro
202134,19 Euro33,47 Euro
202034,19 Euro33,23 Euro
201933,05 Euro31,89 Euro
201832,03 Euro30,69 Euro

Die Bundesregierung rechnet damit, dass der Rentenwert um etwa zwei Prozent pro Jahr steigen wird. Für dich ist der Rentenwert am wichtigsten, der in dem Jahr gilt, in dem du in Rente gehst.

Noch ein paar Zahlen gefällig?

04 Wie wird die Rente berechnet?

Die Berechnung der monatlichen Rentenhöhe ist ein kompliziertes Verfahren. Verschiedene Faktoren gehen in diese Rechnung ein – die Entgeltpunkte und der Rentenwert sind nur Teile davon.

Hinzu kommen der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor. Der Zugangsfaktor bringt mögliche Zu- und Abschläge der Rente in die Berechnung, die sich aus dem Renteneintrittsalter ergeben. Wer die Rente ab der Regelaltersgrenze bezieht, rechnet mit Zusatzfaktor 1.

 

Der Rentenartfaktor richtet sich, wie der Name schon sagt, nach der Art der Rente, etwa Altersrente, Erwerbsminderungsrente, Voll- und Halbwaisenrente oder Witwenrente.

Die Rentenformel

Die monatliche Rente wird mit folgender Formel berechnet:

Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor = Monatliche Rente

Ein Beispiel macht dies vielleicht klarer: Eine Person aus Hamburg hat 40 Rentenpunkte gesammelt und beantragt 2023 die Altersrente, da sie dann das gesetzliche Rentenalter erreicht hat. Wir haben also

  • die Anzahl der Rentenpunkte (40),
  • den Rentenbeginn mit dem gesetzlichen Rentenalter (Zugangsfaktor 1 ohne Abschläge),
  • den Rentenwert für 2023 und
  • die Rentenart Altersrente (Faktor 1).

Also ergibt sich folgende Rechnung:

40 x 1 x 37,60 x 1 = 1.504 Euro

Unsere Beispielperson würde eine Bruttorente in Höhe von 1.504 Euro erhalten. Steuern und Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung gehen davon noch ab. Besonders hoch ist die gesetzliche Rente also nicht, trotz vieler Rentenpunkte.

Du kannst auch den Online-Rechner der DRV benutzen, sicherzugehen.

Tipp: Eine erste Prognose, wie hoch die eigene Rente sein wird, findest du in der Renteninformation.

Punkte sind gut, Vorsorge ist besser

05 Rentenpunkte sind nicht alles: Privat fürs Alter vorsorgen ist wichtig

Fassen wir noch einmal zusammen: Durch die Beitragsbemessungsgrenze ist die Anzahl der Rentenpunkte, die du bekommen kannst, begrenzt. Damit ist auch die Höhe der gesetzlichen Rente eingeschränkt. Nicht nur für Besserverdienende bedeutet der Ruhestand, dass sie mit einem deutlich geringeren Einkommen auskommen müssen. Jeder Erwerbstätige weiß, dass er neben der gesetzlichen Rente mehr für seine finanzielle Sicherheit im Alter tun muss.

Eine private Rentenversicherung ist eine Möglichkeit, die Versorgungslücke zu schließen und den Lebensstandard zu halten. Eine Auswahl an empfehlenswerten Anbietern erhältst du in einem unverbindlichen Angebot.

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Zuletzt aktualisiert am: 03.01.2024

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge